• Drucken

Autor Thema: Kapitel 3 - Lysanders letzte Ruhe  (Gelesen 71170 mal)

Beschreibung:

0 Mitglieder und 1 Gast betrachten dieses Thema.

Yuki

  • Beiträge: 746
    • Profil anzeigen
Kapitel 3 - Lysanders letzte Ruhe
« Antwort #1005 am: 13.09.2008, 19:53:07 »
Die Ernsthaftigkeit, mit der Yuki an dem Ritual teilnahm, entbehrte nicht einer gewissen absurden Komik. Während alle anderen Teilnehmer ausgelassen tanzten und sangen rezitierte Yuki mit ernstem Gesicht und ohne eine Miene zu verziehen den Text, den es zuvor Wort für Wort auswendig gelernt hatte, so wie es in den letzten Jahren schon viele Ritualtexte auswendig gelernt hatte, auch wenn es sie nicht immer verstand. Wie eine Puppe wiederholte es Ugnors Bewegungen und entzündete auch das Feuer in exakt dem vorgesehenen Moment.
Es schien fast so, als würde ihm das strenge Befolgen der Regeln des Rituals helfen, seinen verwirrten Geist wieder unter Kontrolle zu bringen. Solange es Regeln hatte, denen es folgen konnte, würde niemand weiteres durch seine Feigheit und Dummheit zuschaden kommen.
Time I am, destroyer of the worlds, and I have come to engage all people. With the exception of you, all the soldiers here on both sides will be slain.
 - Bhagavad Gita

Ciarán

  • Beiträge: 646
    • Profil anzeigen
    • http://www.die-letzte-brut.de/
Kapitel 3 - Lysanders letzte Ruhe
« Antwort #1006 am: 13.09.2008, 20:36:49 »
Nachdem er sich einen Moment ausgeruht hatte, ging Ciarán zu Yuki. Er kniete sich neben das kleine Wesen und sah es mit ernsten, aber freundlichen Augen an. "Du hast Angst".

Es war keine Frage, sondern eine Feststellung. Die Augen des Elfen blickten tief in Yukis Augen, als würde er versuchen, darin die Antworten zu finden, die er suchte. "Aber es sind nicht die Drow, vor denen du Angst hast. Du hast Angst vor dir selbst. Ich verstehe nur noch nicht, wieso."

Wormys_Queue

  • Moderator
  • Beiträge: 2420
    • Profil anzeigen
Kapitel 3 - Lysanders letzte Ruhe
« Antwort #1007 am: 14.09.2008, 13:36:06 »
Weitestgehend unbeachtet von den anderen hatte Felyn sich inzwischen daran gemacht, die Taschen zu inspizieren. Sie hatte nur einmal leise gepfiffen, als sie einen Rucksack, den sie zuvor mit Leichtigkeit hochgehoben hatte, geöffnet und ihn randvoll mit Münzen verschiedner Prägungen gefunden hatte. Verblüfft betrachtete sie das Gepäckstück, dann aber wandte sie sich anderen Taschen zu. Largo und seine Schergen schienen hier alles zusammengerafft zu haben, was ihnen irgendwie wertvoll erschienen war. Besonders ein Stück schien es ihr angetan zu haben, ein großer, kunstvoll geschliffener Kristall, der in allen Farben des Regenbogens funkelte und eine nahezu hypnotische Wirkung auf sie auszustrahlen schien. Beinahe widerwillig wendete sie ihren Blick von dem Kristall ab, um ihn dann sorgsam in ein Stück Tuch einzuwickeln und ihn zurück in die Tasche mit dem Gold zu legen.

Ugnor

  • Beiträge: 1828
    • Profil anzeigen
Kapitel 3 - Lysanders letzte Ruhe
« Antwort #1008 am: 14.09.2008, 21:25:20 »
Danke, sagte Ugnor zu Yuki und auch dem Rest der Truppe. Nicht jeder hätte wohl einem orkischen Ritual beigewohnt geschwiege denn teilgenommen.
Etwas traurig war Ugnor dennoch darüber, daß Veleri nicht mitgemacht hatte. Er sah sie auf dem Thron sitzen und sie schien mit irgendetwas beschäftigt zu sein. Ebenso Reina.
Was habt ihr entdeckt?, Ugnor sah Veleri erwratungsvoll an.
Vorurteile sind Meinungen ohne Urteile

Mirrasshi

  • Beiträge: 403
    • Profil anzeigen
Kapitel 3 - Lysanders letzte Ruhe
« Antwort #1009 am: 15.09.2008, 04:09:37 »
"Bisher hatte ich auch noch nicht gewusst wie ein orkisches Ritual abläuft.", antwortete Mirrasshi während sie sich mühsam wieder aufrichtete. Dann folgte sie Ugnor und Naoko um ebenfalls zu sehen, was Reina und ihre Mutter entdeckt hatten. In ihren Augen blitzte wieder die Neugier.

Yuki

  • Beiträge: 746
    • Profil anzeigen
Kapitel 3 - Lysanders letzte Ruhe
« Antwort #1010 am: 15.09.2008, 17:13:14 »
Entgegen Ciaráns Erwartungen reagierte Yuki erbost, als er es ansprach.
"Ich habe keine Angst vor mir selbst." stellte es klar, während es die Toten zum Feuer schleppte, "Ich habe keine Angst, von mir selbst versklavt, vergewaltigt oder gefoltert zu werden."
Es hielt mit seiner Arbeit inne und blickte dem Elf mit zornigem Gesicht direkt in die Augen.
"Wir fürchten die Dunkelelfen nicht deshalb, weil wir ihre wahre Natur nicht kennen würden." erklärte es ihm, "Wir fürchten die Dunkelelfen, gerade weil wir sie kennen."
Time I am, destroyer of the worlds, and I have come to engage all people. With the exception of you, all the soldiers here on both sides will be slain.
 - Bhagavad Gita

Ciarán

  • Beiträge: 646
    • Profil anzeigen
    • http://www.die-letzte-brut.de/
Kapitel 3 - Lysanders letzte Ruhe
« Antwort #1011 am: 15.09.2008, 20:33:28 »
Der Elf blieb ruhig sitzen und beobachtete Yuki.

"Du hast dich versteckt, unter dem Tisch. Und zwar nicht vor den Dunkelelfen."

Yuki

  • Beiträge: 746
    • Profil anzeigen
Kapitel 3 - Lysanders letzte Ruhe
« Antwort #1012 am: 16.09.2008, 21:19:36 »
Yuki lehnte für ein paar Sekunden den Kopf nach rechts und schien zu überlegen. Dann zog es einen Schmollmund und wandte sich von dem Magier ab.
"Hab ich wohl!" widersprach es ihm, doch in seinem Gesicht waren Zweifel ob seiner eigenen Aussage zu erkennen.
Hab ich mich wirklich vor den Dunkelelfen versteckt? Wenn der glaubt, dass das nicht so war, weswegen denn dann?
Time I am, destroyer of the worlds, and I have come to engage all people. With the exception of you, all the soldiers here on both sides will be slain.
 - Bhagavad Gita

Ugnor

  • Beiträge: 1828
    • Profil anzeigen
Kapitel 3 - Lysanders letzte Ruhe
« Antwort #1013 am: 16.09.2008, 21:23:58 »
Wohl vor deinen bohrenden Fragen. Wir haben allerlei Zeug erbeutet. Soll das hier identifiziert werden? Oder wollen wir uns einen Rastplatz einrichten? Oder weiter?
Vorurteile sind Meinungen ohne Urteile

Ciarán

  • Beiträge: 646
    • Profil anzeigen
    • http://www.die-letzte-brut.de/
Kapitel 3 - Lysanders letzte Ruhe
« Antwort #1014 am: 16.09.2008, 22:10:38 »
Mit einem kurzen, grimmigen Blick sah Ciarán zu Ugnor. Immer noch der Soldat...

"Nicht hier rasten", antwortete der Elf knapp. "Durchs Portal, dann einen Rastplatz suchen. Mit genügend Zeit und Zaubermaterial kann ich die meisten Gegenstände identifizieren, wenn es nicht gerade geschützte Artefakte sind."

Schließlich wandte er sich noch einmal an Yuki, und flüsterte ihm ins Ohr: "Wenn Ihr davon wirklich überzeugt seid, respektiere ich das. Aber wenn Ihr jemals reden wollt... ich bin für Euch da."

Wormys_Queue

  • Moderator
  • Beiträge: 2420
    • Profil anzeigen
Kapitel 3 - Lysanders letzte Ruhe
« Antwort #1015 am: 17.09.2008, 11:56:26 »
"Ich werde bleiben." meldete sich Felyn unvermittelt zu Wort. "Ich weiß" , fuhr sie, an Ciarán gewandt fort, "dass ihr euren Freund nur ungerne zurücklasst. Ich werde mich um ihn kümmern und nach seinem Erwachen dafür sorgen, dass die Anlage hier nicht mehr weiter missbraucht werden kann. Und außerdem muss sich jemand um eure Pferde kümmern, die könnt Ihr ja nur schwerlich hier hochschleppen.

Sobald wir hier fertig sind, werden wir versuchen, euch wiederzufinden. Hinterlasst Nachrichten da, wo euer Weg euch hinführt, dann hoffe ich, dass wir uns bald wiedersehen werden."


Beim letzten Satz wanderte ihr Blick zu Reina. Die Ausdruckslosigkeit, die sie für gewöhnlich an den tag legte, war völlig aus ihrem Blick verschwunden. Zuneigung, Trauer und ein stummes Versprechen lagen darin und Reina fühlte, dass ihre Mutter jedes Wort ernst gemeint hatte.

Reina

  • Beiträge: 1695
    • Profil anzeigen
Kapitel 3 - Lysanders letzte Ruhe
« Antwort #1016 am: 17.09.2008, 17:41:09 »
Es gefiel ihr Reina nicht ihre Mutter an diesem gefährlichen Ort alleine zu lassen.
"Um die Nachrichten werde ich mich kümmern..." Zum Abschied umarmte sie Felyn und bat um Eilistraees Segen um sie zu schützen.
"Bitte sei vorsichtig. Bis bald, Mama."

Spoiler (Anzeigen)
you still are blind if you see a winding road
'cause there's always a straight way to the point you see.

Ciarán

  • Beiträge: 646
    • Profil anzeigen
    • http://www.die-letzte-brut.de/
Kapitel 3 - Lysanders letzte Ruhe
« Antwort #1017 am: 17.09.2008, 21:11:37 »
Überrascht blickte Ciarán die Drow an. Seine Augen musterten die ihren für einige lange Sekunden, auch während sich Mutter und Tochter umarmten. Dann, schließlich, nickte er, und obwohl er nichts weiter sagte, zeigten seine Augen seine Dankbarkeit.

Naoko

  • Beiträge: 1189
    • Profil anzeigen
Kapitel 3 - Lysanders letzte Ruhe
« Antwort #1018 am: 18.09.2008, 01:35:04 »
Etwas überrascht blickte auch Naoko zu Felyn und ihrer Tochter hinüber. Diese Entscheidung kam einigermaßen überraschend. Aber es war vielleicht besser so.
"Wir haben durchaus Möglichkeiten, mit Euch in Kontakt zu treten. Vielleicht wird Euch eines Tages eine magische Adlerfeder eine Nachricht überbringen. Dann wisst ihr, dass die Nachricht von mir stammt.

Habt Dank für alles, was Ihr für uns getan habt, Felyn. Ihr habt Euch entgegen der Natur Eurer Vettern als aufrichtige und hilfsbereite Person erwiesen. Ich hoffe, dass dieser Eindruck von Dauer sein wird und wir Euch in guter Erinnerung behalten werden. Mögen die Geister stets über euch wachen."


An Ugnor und Ciarán gewandt fügte er hinzu: "Nachdem wir uns mit allem ausgerüstet haben, was es hier an nützlichen Dingen gibt, werden wir durch das Tor gehen und uns umgehend nach einer Rastmöglichkeit umsehen.
Hoffentlich führt das Tor an einen halbwegs gastlichen Ort. Wir sollten aber auf jeden Fall auf der Hut sein.
momentane Effekte: Blessing of the Spirits (Sp)

Mirrasshi

  • Beiträge: 403
    • Profil anzeigen
Kapitel 3 - Lysanders letzte Ruhe
« Antwort #1019 am: 18.09.2008, 03:11:13 »
Mirrasshi konnte den enttäuschten Ausdruck in Reinas Augen sehen, als Felyn ankündigte, sie wolle zurückbleiben. Doch konnte sie auch die Beweggründe der Dunkelelfe verstehen. Es war hier noch nicht alles getan und obwohl sie sich bald an die Verfolgung Largos machen mussten, sollte einer von ihnen hier bleiben, um sich um den Rest zu kümmern, insbesondere um Ciaráns Freund. Mitfühlend beobachtete sie den Elf, der mit der Drow offenbar ein wortloses Einverständnis geschlossen hatte.

Tröstend legte sie Reina den Arm um die Schulter, nachdem diese sich wieder von ihrer Mutter gelöst hatte. "Komm, Reina.", forderte sie die junge Kriegerin auf, "Lass uns mitnehmen, was wir dringend brauchen und dann diesen Largo verfolgen."

Anschließend betrachtete die Priesterin die in diesem Raum gefundenen Gegenstände genauer und versuchte zu entscheiden, welche sie am dringendsten auf ihrer Reise brauchen würden.

  • Drucken