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Autor Thema: Prolog  (Gelesen 34192 mal)

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Elias Ch'Ame

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Prolog
« am: 19.05.2007, 21:46:49 »
Zehnter Tag im Monat Flammleite, 1372

Es war ein frischer Morgen gewesen, doch die Sonne wärmte die Sandstraßen des Dorfes langsam auf. Die ersten Männer gingen auf die Felder, während sich die Frauen um das Frühstück der Kinder kümmerten. Schon bald war das Geschrei der Kleineren zu hören, die sich auf dem winzigen Marktplatz um den Brunnen herum jagten, lachten und sich beklagten, wenn sie hingefallen waren. Den ganzen Tag über war Weihtau gefangen in geschäftiger Tätigkeit. Gegen Nachmittag lagen einige halbwüchsige Burschen in den saftigen Wiesen, die das Dorf umrandeten, herum und sahen den jungen Mädchen hinterher, die gerade vom Beeren pflücken nach Hause kamen. Sie folgten ihnen und zogen sie auf und freuten sich alle auf das baldige Fest zu Ehren von Eldath. Reilan, ein junger und gut aussehender Mann, lief unschlüssig neben Ismala, der Dorfschönheit, her und zögerte, sie zu fragen, ob sie ihn zum Fest begleiten wolle. „Ähm, Ismala, hättest du Lust…“ Sie sagte rasch: „Ich überlege es mir und sage dir morgen Bescheid! Bis bald!“ Sie winkte und lief in die Schenke ihres Vaters. Reilan blieb glücklich zurück. Ich überlege es mir, war mehr als er erwartet hatte. Die anderen Halbwüchsigen zogen ihn auf, als er rot wurde und sich verlegen an der Nase kratzte. Am Abend lag Reilan in seinem Bett und dachte an Ismala und an ihre Worte, die sie morgen hoffentlich sagen würde. Er würde sie nach der Arbeit in der Schenke besuchen und sie fragen. Er wusste, dass er von Ismalas Vater Grondor nichts zu befürchten hatte. Er mochte ihn und hatte ihn dazu ermuntert, Ismala zu fragen. Immerhin waren Beide zwar noch jung, aber im heiratsfähigen Alter. Er wollte gerade einschlafen, als er am fernen Horizont ein rotes Licht aufscheinen sah. Ein tiefes Grollen kam näher. Er sprang aus dem Bett und sah aus dem Fenster, doch die Dunkelheit der Nacht verschluckte alles. Nur das rote Leuchten war zu sehen. Das Grollen schwoll an. Als er zusammen mit seinem Vater aus dem Haus trat, wie fast alle Dorfbewohner, wurde das Grollen zu Schlachtrufen. Am Horizont erschien eine Wand aus Kriegern, bewaffnet mit rot-flammenden Fackeln und es war gut zu sehen, dass es sich um keine Menschen handelte. Vor ihnen her ritt ein pechschwarzes Pferd mit einem ebenso gekleideten Reiter, dessen Gesicht von einem Flügelhelm verdeckt war. Sein schwarzer Umhang wehte im aufkommenden Sturm. Reilan und sein Vater griffen zu den Waffen. Es konnte nichts Gutes bedeuten. Doch als die Macht, die dem Reiter folgte, näher gekommen war, blieb der Reiter stehen. Die Truppen zogen an ihm vorbei. So wie Reilans Vater es überblicken konnte, waren es sicher vierhundert oder fünfhundert Krieger, die sich dem Dorf näherten. Sie würden auf gerade einmal sechzig Einwohner treffen, von denen nur Dreißig wirklich wehrhaft waren. Der Reiter hob seine Hände gen Himmel, der sich rot färbte und ein heftiges Gewitter zog auf. Blitze zuckten, Donner grollte zu den Schlachtrufen des Heeres. Ein Blitz schlug in der Schenke ein und setzte sie in Brand. Das Heer traf auf die wenigen, unausgebildeten Kämpfer, die einer nach dem Anderen getötet wurden. Blut spritzte Reilan ins Gesicht, als eine orkische Axt seinen Vater tötete. Voller Furcht und Hass drosch er mit seinem recht stumpfen Schwert auf den überlegenden Gegner ein. Weitere Blitze setzten das ganze Dorf in Brand. Reilan wurde von einem Ork umgehauen. Ismala sah zu ihm hinüber, doch Orks waren in ihrem Weg und sie musste flüchten. Sie sah ihn nur noch lächeln.



Als du an diesem Morgen erwachst, stinkt die Luft nach verbranntem Holz und Fleisch. Das Gewitter von letzter Nacht ist so schnell verschwunden, wie es aufgetaucht ist. Du hast einen hellen, roten Schein gesehen, als du eingeschlafen bist, aber der Donner war so laut, dass es eine recht unruhige Nacht war. Sicher hat es irgendwo ein Dorf erwischt. Soweit weg scheint das Geschehen nicht gewesen zu sein. Gegen Mittag könntest du dort sein. Du müsstest nur der wenig ausgebauten Landstraße folgen, der man ansieht, dass sie zwar regelmäßig genutzt, aber nicht wirklich gepflegt wird. Es gibt tiefe Schlaglöcher, die sich mit Regen gefüllt haben. Die Straße gleicht inzwischen eher einem Schlammweg. Als du an eine Abzweigung kommst, stehen da plötzlich noch vier Gestalten, die dich verwundert ansehen. Kaum zu glauben, dass noch jemand diesen Weg nutzt, denn in den letzten zwei Tagen bist du niemandem begegnet. Nicht mal einer Karawane.
"Ein Auge auf den Gefährten, ein Auge auf den Gegnern - und man hat alle Feinde im Blick." Elias Ch'Ame vormals Gotteskind aka Sami aka Milan aka ein paar Verschollene

Denuath

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Prolog
« Antwort #1 am: 21.05.2007, 01:47:52 »
Der Schlaf steckte Denuath Corar an diesem Tag noch in den Knochen. Das Gewitter von letzter Nacht hatte ihn fast um den Schlaf gebracht und noch immer geht ihm dieses rote, helle Licht nicht aus dem Kopf, das er letzte Nacht zu Gesicht bekam. Aus reiner Neugier folgte er einer schlammigen Landstraße, schließlich bekommt man so ein seltsames Phänomen nicht jede Nacht zu sehen. Während er dem Verlauf der Straße folgte war sein Blick die meiste Zeit nach unten gerichtet, um nicht in eines der zahlreichen Schlaglöcher zu treten. Dabei musste er oft auch auf seine braunen, ohnehin schon schmutzigen Lederstiefel starren, die aufgrund der aufgeweichten Straße nun noch dreckiger wurden. "Ich kann mich nicht daran erinnern das die Stiefel jemals wirklich sauber waren. Es wird Zeit mir bald neue Stiefel zu kaufen." Er führte sehr oft solch banale Selbstgespräche, da er ebenso oft alleine Unterwegs war. Das sollte sich bald ändern. Als er seinen Blick geradeaus richtete, erschrack er fasst, als er bemerkte das er von vier Gestalten, die nur unweit vor ihm standen, schief angeschaut wurde. Nach dieser kurzen Schrecksekunde setzte er ein nettes lächeln auf und stoppte an der Abzweigung an der sich die vier Gestalten befanden. Ohne falsche scheu und ohne zu zögern fing Denuath ein Gespräch an: "Hallo! Es tut gut nach tagelanger Einsamkeit wieder auf ein paar Leute zu treffen." Ohne einer der Personen gezielt in die Augen zu schauen fragte er "Was treibt euch her?"

Azhir

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Prolog
« Antwort #2 am: 21.05.2007, 06:19:38 »
Von Westen her trägt mit ruhigem Schritt ein pechschwarzer Rappe seinen Reiter an die Kreuzung heran. Aus der Ferne will er aussehen wie ein Lumpengespenst, von weitem, weißem Tuch umweht, und starr auf dem trabenden Tier. Es regt sich erst etwas unter dem bleichen Stoff, das weder Umhang, noch Kutte, noch anderes Kleidungsstück sein kann, als Reiter und Ross den allerletzten Schritt zur Wegkreuzung beschlossen haben.

Für Azhir ist der Morgen wie jeder gewesen. Das Vorspiel zu einem Ritt in die Ferne, die ihm nur als solche ein Begriff ist. Er hat das namenlose Pferd gesattelt und sich weiter den Weg entlang tragen lassen; Wege sind nützlich - folgt man ihnen, so muss man sich nicht selbst bemühen, einen zu schlagen.
Seit Tagen aber hat ihn heute das erste Mal wieder etwas fasziniert. Der Himmel ist rot vor Blut, das Weltenende ist da, hat er unvorbereitet feststellen müssen.

An der Kreuzung streift er das Tuch vom Kopf und erblickt da erst den Wanderer. Er kann seinen Worten nicht zustimmen. Er wäre froh über noch etwas mehr Einsamkeit. Doch genau überlegt, tut ihm beides nichts Gutes.
Nach einem gemurmelten Gruß deuten seine Finger zum Horizont. "Er hat gebrannt, wie Ihr sicher gesehen habt, Herr. Die Welt geht unter. Ich will vorher da sein, um zu wissen, wer das erreichen mag."
Und ist es doch kein Weltenuntergang, ist es zumindest gut, diesen Horizont zu haben. Dahin mag man gehen.
Sogar noch drei andere Gestalten erkennt er neben sich, doch hält er es nicht für nötig, sie zu grüßen und hat für sie nur sinnende Blicke.

Aerendil Calashadir

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Prolog
« Antwort #3 am: 21.05.2007, 09:03:08 »
Die dritte Gestalt stach im Gegensatz zu der in das weiße Tuch gehüllten Person schon aus der Ferne direkt ins Auge: In leuchtende rote und orange Stoffe gehüllt, auf einem ebenso leuchtenden rotbraunen Rappen sitzend, stand Aerendil Calashadir auf der Kreuzung. Die anderen dort schien er überhaupt nicht zu registrieren, oder er wollte es nicht.
An seinem esichtsausdruck war abzulesen, dass es mit seiner Laune nicht zum Besten stand. Matsch, Schlamm, Dreck, Regen....warum musste ich mir diese Zeit des Jahres zum Reisen aussuchen? Das Schauspiel, das er in der Nacht am Himmel sah, faszinierte ihn noch immer, hier musste wahrhaft mächtige Magie im Spiel sein! In Gedanken versunken betrachtete er den jetzt von Wolken verhangenen Horizont.

Erst als eine der anderen Gestalten das Wort ergriff, erwachte er aus seiner Lethargie. Mit scharfem Blick musterte er den Sprecher, er schien ein Mensch zu sein, in der Kriegskunst ausgebildet. Noch bevor er etwas sagen konnte, vernahm er ein paar Worte von der in ein weißes Tuch gehüllten Person. Seine Miene verzog sich zu einem spöttischen Lächeln: "Denkt ihr nicht, dass es etwas verfrüht ist, vom Weltuntergang zu sprechen? Oder sehnt ihr euch so sehr danach?"

Azhir

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Prolog
« Antwort #4 am: 21.05.2007, 11:55:27 »
Im Angesicht des strahlenden Mannes kneift Azhir zunächst unwillkürlich die Augen zusammen. Wie die Sonne. Nein, wie brennende Himmel. Erinnerungen werden wach an die Adelsmänner, die zum Vergnügen in sein Heimathaus eingekehrt sind. Prächtig sind sie gewesen, aber nicht wie der. Zumal ihr Haar nicht hell wie Licht selbst gewesen ist.
Auf die an ihn gerichtete Frage hin weicht er mit dem Blick ab in eine Pfütze, um sekundenlang nichts zu tun. Eigentlich hat er vorgehabt, sich Zeit zum Nachdenken zu erkaufen, aber das will nicht funktionieren, denn vor seinen Augen tanzt der goldene Reiter.
"Beides finde ich vielleicht heraus, wenn ich hinein reite", entgegnet er ihm gedankenvoll, dabei offen auf gleicher Höhe in seine Augen blickend.
Seine Ohren sind... wie meine, stellt er fest, und findet es beinahe selbst grotesk, sich diese Kleinigkeit zu betrachten.

Denuath

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Prolog
« Antwort #5 am: 21.05.2007, 12:49:11 »
Während der Elf mit dem weißen Tuch, welches Denuath sehr merkwürdig vorkommt, anfing auf seine Frage zu antworten, wanderten Denuaths Augen über die Gesichter der anderen Gestalten und stoppten bei eben diesem Elf. Denuath lauschte aufmerksam den Worten des Elfen und dachte sich "Zugegeben, das Schauspiel am Himmel war ungewöhnlich, doch dabei gleich von einem Weltuntergang zu sprechen halte ich für übertrieben.". Gerade als er seinen Mund öffnen wollte, um dem Elfen seine Gedanken mitzuteilen, meldete sich ein weiteres Spitzohr zu Wort. Auch ihm blickte Denuath ins Gesicht. Trotz der offensichtlichen schlechten Laune dieses anderen Elfen, verschwand Denuaths freundliches Lächeln nicht aus seinem Gesicht.

Er lauschte den Ausführungen beider Elfen und den Blick in Richtung des Elfen mit dem weißen Tuch gewandt, antwortete er daraufhin mit "Ja, auch ich sah den roten Himmel, jedoch, einen Weltuntergang stell ich mir weitaus schlimmer vor. Es muss etwas anderes gewesen sein, vielleicht auch etwas sehr gefährliches, deshalb kann ich euch nicht alleine hinein reiten lassen. Ich wäre auch daran interessiert herauszufinden, was dieses Schauspiel von letzter Nacht verursacht hat. Aus diesem Grund biete ich euch meine Hilfe an." Kurz nachdem das letzte Wort gesprochen war, schloss sich Denuaths Mund für einen kurzen Moment, nur um dann wieder in ein freundliches Lächeln überzugehen. "Hoffentlich steigt bald einer von seinem Pferd..." dachte sich Denuath, dem langsam der Nacken, vom ständigen hochgucken, schmerzte.

Quanxai

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Prolog
« Antwort #6 am: 21.05.2007, 15:11:07 »
Der schmächtige, kleine Elf hat noch kein Wort gesprochen, und eher abwesend zum blutroten Horizont geblickt. Sein geschwärztes, feingliedriges Kettenhemd reflektiert nicht den kleinesten Lichtschimmer und seine dunkle Kleidung passt zu den tiefschwarzen, langen Haaren. In der Hand hält er einen Langbogen aus dunklem Holz. Eine unauffällige Spange, die einen in der Mitte zerbrochenen Pfeil zeigt, hält seinen schwarzen Wollmantel zusammen. Wenn man genau zuhört, kann man ihn leise einige Worte sprechen hören.

"Heute nacht sind unschuldige Wesen gestorben. Shevarash verlangt, dass jemand dem nachgeht."

Damit geht der Elf, ohne auf die Reaktion einer der anderen zu warten, in die Richtung, aus der in der vergangenem Nacht der Feuerschein zu sehen war - immer dem Brandgeruch entgegen.

Azhir

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Prolog
« Antwort #7 am: 21.05.2007, 15:25:42 »
"Ach", entfährt es Azhir verblüfft, als ihm das Angebot der Begleitung von dem Wanderer unterbreitet wird. Schon den Goldschopf hat er für einzigartig gehalten, nun aber auch den Anderen.
Daheim sind solche Gestalten seltener anzutreffen gewesen, die sich nur schwerlich mit anderen vergleichen lassen.
"Denkt von diesem Wolkenbrand, was Ihr wollt. Ich werde es erst zur...", er stockt, als er den anderen, schmalen, bisher ohne Worte gebliebenen Mann aufbrechen sieht. Ein Lächeln stiehlt sich in Andeutung auf sein Gesicht. Hätte ich es auch so getan...
"Nun scheint er wahrlich eine Anziehungskraft zu haben. Ich werde Euch nicht aufhalten, wenn Ihr mit mir reisen wollt", antwortet er dem Pferdelosen.
Zugleich sucht er im Augenwinkel den Himmel ab, nach Feuer, Blutdurchtränkung, oder einer anderen Veränderung, die ihm nicht natürlich scheinen will. Dabei ist mit seinem Ritt zu dieser Wegkreuzung, gesteht er, selbst eine Veränderung bewirkt worden.

Denuath

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Prolog
« Antwort #8 am: 21.05.2007, 17:36:34 »
Während Denuath den Worten des Elfen lauschte, fiel ihm in seinem Augenwinkel der schmächtige, stille Elf auf, welcher sich gerade lautlos auf dem Weg machte. "Welch törichtes handeln, allein loszuziehen.". Dabei bemerkte er kaum das der auf dem Pferd sitzende Elf selber in diesem Moment kurz stocken musste. Als sich Denuath wieder dem, in dem weißen Tuch gehüllten, Elfen zuwandte, vernahm er das sein Angebot in gewisser Weise angenommen wurde. "Eine weise Entscheidung werter Fremder."

Denuath blickte daraufhin in die Runde und sagte "Ich vermute das ihr alle aufgrund der gestrigen Ereignisse hier erschienen seid. Sollte dies der Fall sein und ihr euch, so wie ich auch, auf die Suche nach der Ursache begeben wollen, dann bitte ich euch sich dem Elfen und mir anzuschließen. Gemeinsam könnten wir sicherlich mehr erreichen als alleine" Während des letzten Satzes blickte Denuath in Richtung des allein losgezogen Elfen und wandt sich anschließend wieder der Gruppe zu und fragte: "Also, was sagt ihr?". Während er weiterhin freundlich lächelnd in die Runde schaute, wartete er gespannt auf die Antworten der Fremdlinge.

May

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Prolog
« Antwort #9 am: 21.05.2007, 23:00:07 »
Eine junge Dame mit blondem, langem Haar in sehr jungem Alter mischt sich in die Diskussion der anderen nun als letzter Person der dort Anwesenden ein:

"Nun ich bekam auch aus der Ferne mit, dass dieses Dorf in Flammen aufging. Vielleicht gibt es noch Leute, denen man noch irgendwie helfen könnte oder für sie etwas Tuen könnte. Da habe ich mir gedacht, ich könnte mich mal in Richtung des Dorfes aufmachen und dort nach dem Rechten sehen. Ich hoffe inständig, dass nicht alle dort umgekommen sind. Also wenn Ihr dort mit mir hingehen wollt, dann würde ich mich über etwas Gesellschaft freuen auf dem Weg dort hin."
[hide=Zitat der Woche (Vorsicht: Insider möglich!)]
Zitat
Herr der Ringe trifft auf Alexa-Sexgier aus Mazedonien[/hide]

Azhir

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Prolog
« Antwort #10 am: 22.05.2007, 08:01:25 »
"Weise...", murmelt Azhir zu sich selbst, als er die Rede des Mannes angehört hat.
Auch er nennt ihn Elf. Die erbitterte, kindliche Idee, sich die Ohren mit einem Messer zu stutzen, um dem zu entgehen, gewinnt für ihn neue Farbe. "Ich bin Azhir", wirft er rasch ein, nachdem er sich abermals mit dem Namen des Volkes angeredet merkt, das er nicht einmal kennt.
Er hört auch die Rede des Mädchens an, sieht sich danach unschlüssig nach den Seiten um.
"Ein Dorf? Wenn selbst im Himmel Feuer geschlagen wurde, kann es dabei aber nicht geblieben sein."
Er hat mehr erwartet, zugleich hat diese Idee etwas Hinreißendes. Ein Dorf, dessen Niedergang bis zu den Sphären dringt. Zugleich die Frage, woher sie mehr weiß, als er.
"Kommt mit. Man sagt, es wäre Glück der Mitreisende, wenn man eine Dame bei sich hat", spricht er Worte, die er vor Jahren einem alten Lebemann abgeluchst hat und fühlt sich selbst nicht wohl danach. In dessen Mund hätten sie bleiben sollen, und nicht einem nicht einmal ganzjährigen Spund dienen. "Sagen die Männer...", fügt er nachträglich hinzu und schaut nach dem Mädchen, während er sein Gesicht wieder in das Leichentuch rahmt und die Zügel zur Hand nimmt.
Es ist ihm gar erstaunlich, dass diese dürftige Ansammlung der Menschen innerhalb weniger Augenblicke zu einer Einheit werden kann, besteht der Bund darin auch vielleicht nur kurzzeitig.

Aerendil Calashadir

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« Antwort #11 am: 22.05.2007, 09:48:47 »
Der Sonnenelf blickte sich um: Außer ihm waren alle, die noch eben auf diesem Weg standen, in Richtung des mysteriösen Dorfes aufgebrochen. Aerendil entfuhr ein Seufzen. "Was geht mich das überhaupt an? Was habe ich davon, mitzugehen?", solche Gedanken geisterten in seinem Kopf herum. Schließlich siegte doch die Neugier: Was mochte den glühenden Himmel der letzten Nacht verursacht haben? Ein einfacher Dorfbrand, wie die junge Menschenfrau meinte? Oder doch Magie? Auch interessierte ihn der rätselhafte Elf, der in ein Leichentuch gehüllt auf einem pechschwarzen Pferd ritt. Was hatte es mit seinen kryptischen Worten auf sich? Es war schon eine illustre Gruppe, die sich just zu diesem Zeitpunkt just an diesem Ort getroffen hatte. Konnte das Zufall sein?
Nach langem Nachdenken hatte er den Entschluss gefasst, den anderen zu folgen. "Zurückgehen kann ich immer noch..."

Denuath

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« Antwort #12 am: 22.05.2007, 12:59:17 »
"Ich heiße Denuath... Denuath Corar, es freut mich euch kennenzulernen Azhir." Auf der einen Seite fand Denuath Azhir etwas merkwürdig, aber auch gleichzeitig sympathisch. Auf seinen Reisen Quer durchs Land ist er zwar schon ein paar Elfen begegnet, allerdings scheinen Azhir und auch der andere, in den rot und orange leuchtenden Stoffen gehüllte Elf zwei ganz besondere Exemplare des Elfenvolkes zu sein.

Neben den ganzen Elfen, befand sich also auch noch eine schöne, blonde und junge Menschenfrau an der Abzweigung. Nach dem ihre Worte ausgesprochen waren, dachte sich Denuath: "Weiß sie wirklich mehr als wir? Wenn dem so ist, dann wäre sie uns sicherlich eine große Hilfe."

Nach Azhirs Worten über 'Das Glück der Mitreisenden', verbreiterte sich Denuaths ständiges Lächeln. "Gut, dann wären wir wohl schon zu dritt." Denuath blickte noch einmal auf den anderen Elfen, der noch an der Abzweigung stand und sich bisher relativ ruhig verhielt. Denuath wartete kurz, doch anscheinend war dieser zu sehr in Gedanken vertieft. Mit einem Schulterzucken, bei dem Denuaths Schuppenpanzer kurz und leise klapperte, drehte er sich in die Richtung des zuvor bereits losgezogenen, schmächtigen Elfen, welcher sich immer weiter entfernte. "Na dann, lasst uns mal losgehen."

Elias Ch'Ame

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« Antwort #13 am: 22.05.2007, 18:24:20 »
Ihr zieht los. Der schmächtige Elf voran, ihr anderen hinterdrein. Mehrere Stunden vergehen. Es wird immer wärmer, doch die Sonne ist hinter einer Wand aus Wolken verschwunden. Es ist unangenehm schwül. Die Straße wird trockener und weist inzwischen weniger Schlaglöcher auf. Zu euren Seiten erstrecken sich größere Grasflächen mit vereinzelt stehenden Bäumen. Doch je weiter ihr voranschreitet, umso dichter werden die Bäume. Gegen Mittag erreicht ihr einen flachen Hügel. Von dort aus könnt ihr Rauchschwaden sehen. Ihr seid vielleicht noch fünfhundert Meter von einem Dorf entfernt. Die Bäume stehen nun sehr viel dichter, von einem Wald kann man jedoch nicht reden. Es scheint, ihr seid fast am Ende eures kurzen Weges angekommen.

Wenn ihr genau hinseht, könnt ihr einige abgebrannte Häuser erkennen. Aber es scheint, als seien sie nicht nur abgebrannt, sondern gänzlich zerstört, in Schutt und Asche gelegt, als habe ein Krieg in dem kleinen Dorf getobt. Einige Bäume, die zu nah am Dorf standen, sind in Flammen aufgegangen. Während euer Blick über das Dorf schweift, könnt ihr aber kurz vor den ersten abgerannten Häusern Bewegung sehen. Ihr könnt allerdings nicht einschätzen, ob es sich um Überlebende handelt oder um Tiere oder andere Kreaturen, die sich vielleicht an den Überresten des Dorfes und seiner Bewohner ergötzen wollen.
"Ein Auge auf den Gefährten, ein Auge auf den Gegnern - und man hat alle Feinde im Blick." Elias Ch'Ame vormals Gotteskind aka Sami aka Milan aka ein paar Verschollene

Aerendil Calashadir

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« Antwort #14 am: 22.05.2007, 18:44:05 »
Der Sonnenelf betrachtete eingehend die Szenerie, die sich der kleinen Gruppe darbot. Nachdenklich strich er sich eine goldblonde Strähne aus dem Gesicht und hinter die spitzen Ohren.

"Nun, mir scheint, das war wohl mehr als ein einfacher Dorfbrand durch das Gewitter letzte Nacht verursacht. Wer oder was das hier verursacht hat, er hat sein Werk gründlich vollbracht. Doch welche Gründe mag er gehabt haben?"

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