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Autor Thema: Prolog  (Gelesen 34191 mal)

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Aerendil Calashadir

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Prolog
« Antwort #225 am: 28.06.2007, 18:38:27 »
"So, Reiter aus Arabel also. Nun, es war zu erwarten, dass die Purpurdrachen nachschauen, was hier vorgefallen ist. Den Erzählungen der Überlebenden nach ist das Feuer der letzten Nacht auch kaum zu übersehen gewesen. Geschweige denn die halbe Armee, die hier gewütet hat. Ich nehme nicht an, dass die Purpurdrachen einen solchen Haufen unbehelligt durch ihr Waldkönigreich ziehen lassen."

Aus dem Augenwinkel bekam Aerendil mit, dass der merkwürdige Elf beim Ausspruch des Klerikers auf einmal hektische Aktivität entfaltete. Unverwandt starrte er ihn an, in seinem Gesicht zeichnete sich ein spöttischer Ausdruck ab, und mit nicht minder spöttischer Stimme sprach er

"Ihr wirkt nervös, Elf. Habt ihr etwa etwas vor den Reitern aus Arabel zu verbergen?"

Azhir

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Prolog
« Antwort #226 am: 28.06.2007, 20:39:50 »
Azhir hält sich weiterhin im Sattel, nestelt hier und dort, um seine Beute besser zu präsentieren, und spielt mit dem Gedanken, noch einen Satz für Linara zu entwickeln, damit sie ihn nicht hasst. Der Gedanke verendet.
Als er die bissigen Worte des Magiejägers vernimmt, senkt er die schmalen Augenbrauen und will ihn mit eigener Sprache in den Boden rammen, erinnert sich aber daran, dass er nun nicht mehr so werden will, wie er.
Ihr seht wohl schon Gespenster“, sagt er und richtet sich noch ein Stück höher im Sattel auf. Da findet ihn eine wunderbare Idee, und er fängt den Eberhauer vom Gürtel, um ihn mit einem Schwung zum Magier zu befördern. „Nehmt das, es lässt sich sehr gut tragen, wenn man nichts mehr zu verbergen hat.
Ihm kommt ein freudiger, nahe zu verklärter Ausdruck ins Gesicht und er klopft Tempus auf die Flanken. Ich hoffe, du kennst sie nicht.

Aerendil Calashadir

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Prolog
« Antwort #227 am: 28.06.2007, 20:53:20 »
Aerendil schien belustigt über die Worte des anderen Elfen. "Ich sehe also Gespenster? Ja, möglicherweise die Gespenster eurer Vergangenheit, die euch verfolgen?" bohrte er nach, weniger weil er einen konkreten Verdacht hegte, als mehr um seine Langeweile bis zur Ankunft der Reiter etwas zu vertreiben.

Er machte sich nicht die Mühe, die Hauer, die der Elf ihm zugeworfen hatte, aufzufangen, und so fielen sie unbeachtet in den Staub neben ihm. Was sollte er auch damit? Als Zauberkomponente waren sie nutzlos, unnötiger Balast also.

Azhir

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Prolog
« Antwort #228 am: 28.06.2007, 21:21:46 »
"Ach", erwacht Azhir und sieht ohne Ausdruck in Richtung des Zauberers. Er ist so ratlos, dass er vergisst, irgendeinen Gesichtsausdruck aufzusetzen und nur simpel daherstarrt, bis er sich wieder fasst.
"Ohne die nötige Ernsthaftigkeit ist das ja sinnlos", entschließt er sich, als er noch immer denselben Ton wahrnimmt. "Das Horn, und die Gespenster ohnehin."
Stattdessen nimmt er einen Wurfpfeil vom Gürtel, dreht und wendet ihn, erwählt ihn für einen der Reiter aus, dann zur Ergänzung eines der kurzen, flugfähigen Speere, und sieht es für einen zweiten vor. Mit beiden Waffen vorn und griffbereit am Gürtel legt er die Hände vor dem Gesicht zu haben, nimmt sie wieder auseinander, und lässt sie schließlich einfach neben sich herabhängen, Tempus mit den Knien einige Schritte nach vorn treibend.
Nun vergisst er auch gar die Überraschung darüber, dass er weder mit einem Gott noch hehren Jägersmann sprechen muss. Einem Wunderwirker der Akademien zwar, der aber doch einen menschlichen Kern hat.
Habt Ihr eigentlich gefrühstückt?“, fragt er im Umdrehen unverbindlich, aber mit ernster Miene, bevor er sich mit Tempus davontreiben lässt.
Ob der Mann ihm folgen und noch mit ihm sprechen will, überlässt er ihm – so wie auch er sich selbst überlassen wurde.

Denuath

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Prolog
« Antwort #229 am: 29.06.2007, 12:58:26 »
Die aus dem Keller geretteten Tiere waren schon verschwunden, als Denuath die ankommenden Reiter bemerkte. Mehrmals fiel im Zusammenhang der sich nähernden Fremden das Wort Arabel von seinen Begleitern. Denuath Corar war nur ein einfacher Bauernsohn und hatte von Arabel noch nie etwas gehört. Auch während seiner dreijährigen Reise quer durchs Land entschied er sich wohl für die falschen Routen um etwas über Arabel zu erfahren. Da er deshalb nicht wusste ob ihm die Reiter feindlich gesinnt waren oder nicht, entschied er sich dafür, sich ihnen gegenüber neutral zu verhalten, sollten sie denn überhaupt etwas von ihm wollen.

Die seltsame Reaktion Azhirs sorgte dafür, dass sich Denuath mehr dem Elfen zuwandte als den näher kommenden Reitern. Er lauschte der Unterhaltung des Thaumaturgen und Azhirs, mischte sich selber aber nicht mit ein. Zumindest versuchte er es. "Wollt ihr uns schon verlassen Azhir?" Seine Stimme klang weder arrogant noch freundlich, sie klang eher so traurig wie die Stimme eines jungen Mannes der gerade erfuhr, dass ein guter Freund ihn alleine zurücklassen will. Denuath verstand den Tonfall seiner Frage selbst nicht so ganz. Vielleicht hatte er sich in der kurzen Zeit - kein halber Tag war vergangen - schon zu sehr an den fingerfertigen Dieb, mit seinen magischen Wachstumskräften und den Waffen unzähliger Kämpfer gewöhnt. Möglicherweise erklärte sich der ungewöhnliche Tonfall auch dadurch, dass Denuaths Kehle staubtrocken geworden war und sein linker Ellenbogen einfach nicht aufhören wollte wehzutun.

Azhir

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Prolog
« Antwort #230 am: 29.06.2007, 15:53:11 »
Einmal mehr erschrickt Azhir, als er nämlich neben der der unheilvollen Stimme des Zauberers auch die von Denuath an sich gerichtet vernimmt.
"Was?", fragt er grundlos und ohne eine daran geknüpfte Frage, nur aus Schrecken. Dann peinigt er Tempus mit einem scharfen Zügelruck, um ihn zum Stehen zu bringen.
"Eigentlich nicht", nimmt er endlich zögerlich auf die ihm gestellte Frage Bezug. Seine Gestalt sinkt im Sattel etwas weiter zusammen.
"Ich habe einmal gehört, dass die Elfen unsterblich sein sollen", sagt er versonnen und legt den Kopf in den Nacken. Damit endet seine Verbindung zum Menschengeschlecht, mit diesem einen Satz. Abgesehen davon, dass er die einzige körperhafte Verbindung längst abgeschafft hat. "Wenn die Reiter beschließen, mich hinzurichten, kann ich diese Legende ja versuchen. Das muss ich wohl. Und auf die Legende kommt es dann an, ob ich jemanden verlassen muss."
Damit bleibt er auch an Ort und Stelle, zwingt das Ross nicht weiter vorwärts.
"Ihr könnt ihnen jetzt entweder zuvorkommen, oder noch ihre Ankunft abwarten, und dann entscheiden. Wer weiß schon, was sie vorhaben?"
Die letzte Herausforderung, die er für die Gruppe hat. Von allen traut er aber nur dem Jäger zu, sie wahrzunehmen - doch der wird sich nicht an geschwächte Beute wagen, das wäre seinem Sinn nach die Mühe sicher nicht wert.

Denuath

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Prolog
« Antwort #231 am: 29.06.2007, 16:23:43 »
Noch während Azhir sprach, hielt Denuath seine rechte Hand, die er zu einer Faust geballt hatte, vor seinen Mund. Er hustete. Dadurch zwang er einen kleinen schleimigen Klumpen, der die Ursache für den traurigen Tonfall seiner zuvor gestellten Frage war, seine Feuchtigkeit vermissende Luftröhre zu verlassen. Mit nun von Trauer befreiter Stimme sprach er: "Verzeiht. Es sah so aus als wolltet ihr uns verlassen."
Denuath griff daraufhin nach seinem Rucksack und holte einen Lederbeutel hervor. Er nahm einen Schluck von dem darin befindlichem Wasser zu sich und verstaute den so genannten Wasserschlauch wieder in seinem Rucksack. Die Wohltat, die seiner Kehle widerfuhr, zauberte ein leichtes Lächeln auf die Lippen des Mannes.
"Nun, ich schlage vor wir warten die Ankunft der Reiter ab. Vielleicht wollen sie ja nur reden." Denuath verschränkte vorsichtig seine Arme vor seiner Brust. Seinen linken Arm presste er dabei nicht zu fest gegen seinen Oberkörper, um nicht noch größere Schmerzen ertragen zu müssen. "Hoffentlich werden sie uns tatsächlich nur Wörter und keinen Kampf überbringen."

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