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Autor Thema: WotVB[IC-2] Kapitel 2: In die Enge getrieben  (Gelesen 26995 mal)

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Ein

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WotVB[IC-2] Kapitel 2: In die Enge getrieben
« Antwort #60 am: 07.07.2007, 09:18:59 »
Ein ist den Abenteurern die Treppe hinauf gefolgt. Dabei ist er selbst nicht von seiner Idee überzeugt gewesen. Wer durch Wände gehen kann, kann sich auch in Kellergewölben verkriechen. Aber er selbst hat nach oben gewollt.
"Professor?", hat er auf dem halbem Weg gefragt und seine Waffe dem Gnom wieder abgenommen. Zwar kann er im Licht von Daal Gardens tödbringender Laterne keine Veränderung an dem nachtschwarzen Speer ausmachen - aber, so gibt er zu, die Magieschmiede, von denen der Gnom einer zu sein scheint, sind ihm nie aufgefallen.
Wie seine Waffe den Vampir niederstrecken wird, kann er selbst herausfinden.
Im neuen Raum interessiert inn wenig die triste Wandbemalung, nur die goldenen Ringe ziehen seine Aufmerksamkeit auf sich.
"Das ist keine Falle", schätzt er schläfrig. "Seht euch nur das Gold an. Darauf würde kein Grabräuber der Welt hereinfallen."
Damit wendet er sich am ersten Kreis vorbei, auch vorbei am dunklen Panther, den er noch immer nicht durchschaut hat, und tritt in den mittleren, um die stärkste Demonstration der Gefahrlosigkeit dieser Objekte zu vermitteln.
Erst, als er schon beide Füße im Kreis und auf dem seltsamen Fußbodenmuster hat, begreift er, dass Grabräuber sehr wohl in diese Falle gegangen wären. Natürlich hätten sie einfach an den Ringen aus Gold vorüberziehen können. Aber weswegen wären sie hier gewesen, wenn nicht wegen Gold, und hätten sie sich daran nicht zu schaffen gemacht?

Brottor

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WotVB[IC-2] Kapitel 2: In die Enge getrieben
« Antwort #61 am: 07.07.2007, 12:20:10 »
"Psst! Seit doch mal still!" Die Waldfrau spitzt die Ohren "Hoert ihr nicht dieses Geraeusch?

Es hoert sich an wie ein Rascheln oder Krabbeln. Es scheint aus der Wand zu kommen."

Goda Zeigt auf die mit Rissen ueberzogene Wand.

Kaum hat die Wandlerin ausgesprochen koennen die Abenteurer erkennen wie kleine Tausendfuessler aus den Rissen krabbeln.

"Stärke und Weisheit sind kein Widerspruch, sondern der Weg zur Gerechtigkeit"

Brottor

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WotVB[IC-2] Kapitel 2: In die Enge getrieben
« Antwort #62 am: 11.07.2007, 13:32:13 »
Gorislava braucht nur einen Lidschlag, um die Erkenntnis ob Godas Warnruf zu erlangen. Tausendfüßler, überall Tausendfüßler. Lästige krabbelnde Tierchen, die Hunger auf frisches Fleisch antreibt, und die sich nicht von einer Rüstung werden aufhalten lassen, solange sie auch nur einen einzigen Spalt aufweist. Die Karrn kommt ihr in diesem Augenblick ziemlich hilf- und nutzlos vor, mit einem Säbel in der Hand, der tobende Minotaurenkadaver zerschneiden kann, aber nicht eine Armee, die ohnehin nie ein Ganzes ist.
Alles was sie tun kann, ist nur das Betrachten des Triumphmarsches des Gliederfüßlerheeres, bereit zurückzuweichen und ihnen das eroberte Land zu überlassen.

"Rückzug!" ruft Xim sofort, als die Myriaden von Füßchen über Boden und Wände zu laufen beginnen. "Wir können hier nichts ausrichten." Er rennt zurück zum Eingang des Raumes - besser in bekanntes Terrain fliehen als in unbekanntes.

Ein verfolgt den Einmarsch des krabbelnden Getiers, ohne sich vom Fleck zu rühren. Mit einer Armbewegung nahe am Flehen umschließt er die ganze Lawine von Ungeziefer. "Es sind nur Tiere", beteuert er. Ob er an ihrem Aufeinandertreffen Schuld hat?
Zugleich aber schreitet er im Denken weiter vor - es könnte wieder der Vampir gewesen sein, wie schon mit den Fledermäusen im Zug, der die harmlosen Wesen aufstachelt und gegen seine Verfolger treibt.
Sofort tauscht er seine gewöhnliche gegen die göttliche Sicht ein, der sich nichts entziehen kann, das sich schon dem Tod entzogen hat. Während die Schwärme auf ihn zuhalten, sucht er in jeder Spalte nach der Präsenz seines erwählten Feindes. Er durchbohrt die Spalten, aus denen das Getier ihn heimsuchen will, nach ihm. Am Boden. An der Decke. Im Gang vor ihm, im Gang hinter ihm.

"Es sind nur Tiere - aber es sind hungrige Tiere und zwar sehr viele davon!" erwidert Goda im langsamen Zurueckweichen.
 Sie haben keinen Geist den ich beeinflussen koennte ich kann also nichts fuer uns tun ausser euch sagen das ihr eure Waffen stecken lassen koennt.
Versucht sie mit Feuer zurueck zudraengen und zu verbrennen."
zischt die Waldfrau und in ihrer Hand entsteht eine Klinge aus Flammen.

"Aber ich habe Feuer...wo ist es denn...". Nimble kramt hastig in seiner Tasche. "ach, hier! Los, alle aus dem Raum raus, sofort!! Diesem Ungeziefer werden wir richtig einheizen..." Wild gestikulierend evakuiert der Professor den Raum und wartet darauf, bis alle an ihm vorbei gerannt sind.

Die Tausenfuessler ueberfluten den Raum. Unzaehlige  Krabbeltiere stroemen auf alles Lebendige zu. In ihrer Suche nach Essbarem kriechen sie durch jede Ritze in Ruestungen, krabbeln in Hosenbeine und beissen sich durch Stoff.
Als die ersten Tiere ihre Mundwerkzeuge in die Haut von Ein graben  merkt dieser dass die Bisse sofort beginnen fuerchterlich zu jucken.

"Feuer habe ich nicht," gibt Gorislava zu, immer noch unentschlossen, womit sie eingreifen soll. Diese Unentschlossenheit wurmt sie stärker, als die beißenden Tierchen es tun könnten. Doch alles was die Rächerin nun ausrichten kann, ist frustriert zu Knurren und den Griff des Säbels fester zu umklammern.
"Raus da!," ruft sie denjenigen zu, die der Flut standzuhalten versuchen - vor allem dem Heiler, der des Öfteren den Eindruck macht, er könnte seinen eigenen Tod verschlafen, "lasst Goda sie verbrennen!"

Während seiner Suche plötzlich und unverhofft von zahllosen Tieren überfallen, schreit Ein auf weicht mit ungelenken Schritten davon, dass er erst gegen die Wand, dann gegen den Kriegsgeschmiedeten stößt, bevor er etwas begriffen habt. In Hysterie verfallen schabt er einige der abscheulichen Dinger von sich herunter und zerbricht sie auf seiner hastigen Flucht unter den Sohlen seiner Stiefel.
Er hat nicht damit gerechnet, dass sie mit der einzigen Absicht, ihm ihre Beißwerkzeuge in die Beine zu treiben, in die Kammer gekrochen sind.
Zwischen den beiden Kriegerinnen angekommen, blickt er in unbemäntelter Panik in seinen Zügen von einer zur anderen, ohne ein Wort herauszubringen. Erst, als er den letzten der Vielbeiner von sich gestreift und sich versichert hat, dass in den Wänden hinter ihm nicht noch weitere hervorkriechen, wird er ruhiger, ohne aber schon wieder Worte benutzen zu können.
In seinen Gedanken ist auch schon das nächste Krabbelwesen längst an seiner Hose heraufgeklettert und sucht nur noch nach einer Möglichkeit, ihm ins zerrissene Hemd zu kriechen.

Der Professor drückt sich an der Wand entlang, gerade so weit, dass er freie Sicht auf das Ungeziefer hat. Zitternd liest er von einem Stück Pergament ab und murmelt ein paar Worte und zeigt dann mit seinem Zeigefinger in Richtung des Raumes. Ein gleissend heller Feuerball schießt aus seinem Finger und fliegt in hohem Bogen hinter die krabelnden Käfer. Durch das Licht erschreckt weichen einige zur Seite, doch viele sind zu langsam und ca. ein Drittel der Käfer verbrennt sofort. Die anderen krabbeln weiter auf die Abenteurer zu.

Goda lässt die Flammenklinge durch die Tausendfüssler fegen, doch nur wenige werden versengt verglichen mit der Menge die sich aus der Wand wälzen.

Die Tausendfüssler krabbeln unaufhaltsam auf die im Raum verbliebenen zu. Gut können sie sich an der haarigen Haut der Waldfrau festhalten und schnell ist Goda von den Krabbeltieren bedeckt die sich bereits in die Haut der Wandlerin fressen.
Auch die Rüstung des Professors scheint einigen Halt zu bieten und bald wimmelt es unterhalb des Metalls von den kleinen Tieren.

Die Bewegungen der Waldfrau werden hecktisch. Doch weder das Gift noch der Ekel können die Wandlerin beeindrucken - so ist die Natur eben.

Die Flammenklinge fährt durch den Schwarm aus Taussendfüßlern und diesmal erwischt Goda einige der kleinen Biester - verbrannt bleibt eine Heerschar der Tiere am Boden liegen.

Die meisten der Tiere sind verbrannt doch noch sind es immer noch genug um die Abenteurer zu überwältigen.

Auch wenn die bissigen Tierchen sie ebenfalls nicht wenig anwidern, wundert sich Gorislava doch sehr, wie panisch Ein auf die Insektenarmee reagiert - beinahe wie ein verängstigtes Kind. Und weicht er noch so hektisch zurück, die Biester geben die Verfolgung trotz unzähliger Brandopfer nicht auf.
Mit einem Griff voller Kraft und Entschlossenheit schließt sich die eiserne Hand um den rechten Oberarm des Heilers, welcher nun zur Mitte des Raumes gezerrt wird, weiter vom krabbelnden Getier weg.

"Ihr hättet auch fragen können!", ist Eins einzige Verteidigung gegen den eisernen Griff um seinen Arm, zu gebannt ist er noch vom Feuersturm, der auf die Sprache des Gnoms hin unter die Tausendfüßler gefahren ist.
So ist er nun bemüht, der Kriegerin zu folgen, um nicht einen Arm aus der Schulter gerissen zu sehen.
"Nun könnt Ihr mich doch wieder loslassen", schlägt er gekränkt vor und versucht, sich loszumachen.

"Verdammt, sie sind überall! Sogar in meiner Rüstung!" Der Professor gerät in Panik und versucht, von den Viechern zu fliehen. Er rennt in die andere Ecke des Raums und hofft, gleich nochmal einen Zauber wirken zu können, der vorher ja recht effektiv schien. Gerade als er loslesen wollte, sieht er, das Goda noch immer bei dem Scharm Tausenfüssler steht. "Aus dem Weg Goda! Ich werde nochmal feuern...", ruft er, und hofft, dass die Waldfrau ihn im Tumult hören kann.

Die Tausendfüssler folgen den sich entfernenden Abenteurern. Wobei ein großer Anteil weiter Goda umschließt und an der Wandlerin nagt.

Xim beobachtet das chaotische Treiben seiner Mitstreiter mit einem ungläubigen Kopfschütteln. "Das hat uns gerade noch gefehlt - warum haben sie sich nicht einfach zurück gezogen?" denkt er frustriert, wozu auch seine momentane Machtlosigkeit ihr Übriges beiträgt. Er zieht sich noch ein paar Meter in den Gang zurück, um Goda den gegebenenfalls Weg freizumachen.

Goda will sich erst nach einem weiteren Angriff zurück ziehen, doch als ihr die Tausendfüßler in die Nase und den Mund kriechen kann selbst sie sich einem Ekelschauer nicht mehr erwehren und bricht ihren Angriff ab.

Prustend und Schüttelnd zieht sich die Waldfrau in den Gang zurück wo sie Xim bittet ihr beim Abschütteln der Krabbeltiere zu helfen.

"Meine demütige Entschuldigung, das nächste Mal werde ich unbedingt erfragen, ob Ihr dazu auferlegt seid, den Klauen des Todes entrissen zu werden, oder nicht," antwortet Gorislava dem undankbaren Heiler und will seinen Arm gerade loslassen, als die Krabbelgeräusche sie zu einem anderen Entschluss drängen. An Ein vorbei schauend, beobachtet sie, wie die lästigen Tierchen von der fliehenden Waldfrau ablassen und stattdessen am sich fruchtlos drehenden Schattenbiest vorbei auf die beiden Gestalten in der Mitte des Raumes zu strömen.
Der Griff der Eisenhand bliebt fest, und die Karrn setzt sich erneut in Bewegung, in Richtung des Gnoms, welcher soeben wieder einen verheerenden Feuerangriff angekündigt hat. "Los, kommt schon, Ein! Stellt Euch nicht so an!"
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Brottor

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WotVB[IC-2] Kapitel 2: In die Enge getrieben
« Antwort #63 am: 11.07.2007, 13:37:55 »
"Als hätte ich mich nicht selbst retten können!", ruft Ein über das Tippeln der Myriaden nadelgroßer Beine hinweg und sucht Verstärkung im Schatten des Ganges, wo er Xim vermutet. Als er zwischen der Wahl steht, der Kriegerin seine Demütigung mit einer Erschwerung ihres Vorhabens entgegenzuwirken, indem er sich gegen sie stemmt, oder ihr die Unnötigkeit dieses Tuns zu beweisen, indem er sie noch im Lauf zu überholen sucht, entscheidet er sich für die zweite Möglichkeit und flüchtet sich mit ihr gemeinsam in die Ecke des Professors, dem er mit hochgerecktem Speer Bedeutung geben will, nun seine Flammenmeere rufen zu können.
"Aber bin ich denn Euer kleiner Bruder, dem Ihr das Laufen erst noch beibringen wollt?", wendet er sich erneut gegen Daal Garden. Dass er weder etwas gegen die Kraft des Metallarms ausrichten noch sie aus ihren Plänen reißen kann, ist ihm dabei im Grunde klar.

Der Gnom spricht die arkanen Worte von der Schriftrolle und erneut segelt eine Feuerkugel in Richtung des Ungeziefers. Zu aller Enttäuschung fällt diese allerdings bedeutend kleiner aus als die letzte. "Hört endlich auf zu zanken", schnautzt er Gori und Ein an. "Wo sind wir denn? Im Kindergarten?? Seht, ihr habt mich abgelenkt. Das war der letzte Feuerball, den ich hatte..."
Doch die flammende Kugel trifft den Scharm genau in der Mitte und reist ein großes Loch hinein. Quieken und Kratzen ist zu hören, und die Tausendfüssler, die nicht verkohlt sind, scheinen doch respekt von den Flammen bekommen zu haben. Die letzten paar krabbeln zurück in die Felsritzen und der Weg ist nun wieder frei.
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Ein

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WotVB[IC-2] Kapitel 2: In die Enge getrieben
« Antwort #64 am: 11.07.2007, 14:28:14 »
Die Augen mit dem Unterarm vor der neuerlichen Explosion schützend, sieht Ein nach deren Vergehen nur noch, wie unter der Ascheschicht im Raum die letzten Tausendfüßler das Weite suchen. Ängstlich ist er darauf bedacht, dass sich keines der Tiere in seine Richtung zurückzieht.
"Es hat doch funktioniert", will er den Professor beruhigen.
Er blickt mit seiner magischen Sicht in den Gang zu Xim, um sich zu versichern, dass der Vampir sich nicht dort versteckt hat, und signalisiert dem Kriegsgeschmiedeten mit einem Wink, dass der Weg frei ist. Dann drängt er weiter voran, nur aufgehalten durch den Arm aus Metall und seine Trägerin. Mit der Erkenntnis über die Sinnlosigkeit von Worten in ihrer Gegenwart beschließt er, es ihr gleichzutun und packt mit einer mühsamen Drehung des umschlossenen Armes seinerseits ihren rechten, um sie mit sich zu ziehen.
"Ich will weiter..."

(Zum Mitziehen einen Stärkewurf! ;) 12 :( )

Xim Goldschuh

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WotVB[IC-2] Kapitel 2: In die Enge getrieben
« Antwort #65 am: 11.07.2007, 15:19:07 »
Xim stellt fest dass er durch die Beobachtung des Kampfes und dem geistigen Nachvollziehen der Bewegungen plötzlich ein paar Einsichten erlangt, die ihm vorher in der Hektik des Selber-Kämpfens verschlossen geblieben waren. "Hatte dieser scheinbar sinnlose Kampf wohl doch sein Gutes!" überlegt er. Angesichts dessen verfliegt auch seine Genervtheit ob der Verschwendung von Zauberkampfmitteln, der taktischen Stümperei, unnötiger Verletzungen und seiner eigenen Machtlosigkeit gegen Ungezieferschwärme.

Durch die neuen Erkenntnisse gestärkt tritt er wieder in den nun leicht verkohlten Raum hinein. "Ich bedaure dass ich keine große Hilfe war. Wir hätten uns auch einfach wieder nach unten begeben können. Aber nachdem ihr euch so viel Mühe gemacht habt, sollten wir wohl hier weitergehen." bemerkt er in die Runde der Kameraden, und bewegt sich an dem ungeduldigen Ein vorbei Richtung unbekannten Ausgang des Raumes.

Gorislava Daal Garden

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WotVB[IC-2] Kapitel 2: In die Enge getrieben
« Antwort #66 am: 11.07.2007, 18:16:10 »
Gerade in dem Moment, als Ein sich mit einem kleinen Bruder Gorislavas vergleicht, versteift sich ihre ganze Gestalt, sodass aus den Zerrversuchen des Heilers höchstens ein Stolpern wird. Einen Moment lang steht die Karrn, einer aus Stein gemeißelten Statue gleich, da, ohne auf die Beschwerden des Professors zu achten, oder überhaupt auf jemanden oder etwas. Ihre linke Hand hat bereits von Ein abgelassen.

"Ihr...habt wohl nie Geschwister gehabt, nicht wahr?," fragt sie den jungen Mann schließlich in kühlem Ton, bar jeder Eile. Alle Hektik ist unsinnig, vor den Erinnerungen gibt es kein Entkommen. "Muss ich ihn beschützen, weil ich Zarina nicht habe retten können? Schwester, vergib mir!..."

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No matter how well you're aiming, deceiver, you're still going to hit the floor!

Ein

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WotVB[IC-2] Kapitel 2: In die Enge getrieben
« Antwort #67 am: 11.07.2007, 19:00:44 »
Ein ergeht sich im Ziehen und Zerren am menschlichen Arm der Dame, ohne damit etwas zu erreichen. Als Xim an ihm vorüberzieht, gibt er ihm ein angestrengtes, aber gedankenloses "Nichts zu bedauern", hinterher, während er sich noch weiter im Kräftemessen probt und schließlich bemerken muss, dass er längst nicht mehr festgehalten wird. Er unterlässt endlich die fruchtlosen Versuche und stützt sich auf seinen Speer.
"Geschwister... Nein. Ich habe sie vielleicht nicht gebraucht", sagt er, ohne dazu lange zu überlegen. Oder es tun zu müssen.
"Wollen wir nicht weiter?", fragt er, und wendet sich dabei hastig zum Professor.

Prof. Nimble

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WotVB[IC-2] Kapitel 2: In die Enge getrieben
« Antwort #68 am: 12.07.2007, 10:02:50 »
Der Professor schaut auf seine Schriftrolle und zieht eine besorgte Miene. "Oh weh. Wenn wir für ein paar Käferchen schon so viele Resourcen benötigen, wie wollen wir dann Lucan zu fassen bekommen?" Dann rollt er das Pergament sorgfältig zusammen und schiebt es zurück in seine Tasche. "Ja, ich denke auch, wir sollten weiter. Aber lasst Vorsicht walten. Ein, seit ihr in Ordnung? Ihr macht mir einen etwas erschöpften Ein-druck?"

Ein

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WotVB[IC-2] Kapitel 2: In die Enge getrieben
« Antwort #69 am: 12.07.2007, 10:48:12 »
Ein schüttelt den Kopf zur Frage des Professors. Obwohl er nicht leugnen kann, dass in seiner Brust ein schmerzendes Zerren und Ziehen liegt, und ihm die Beine von den Bissen des Ungeziefers brennen, fast lahm erscheinen wollen.
"... ohne Kratzer hier herauszukommen, damit ist doch nicht zu rechnen gewesen."
Dabei weiß er, dass er viel von seiner Kraft schon verbraucht hat. Aber er hat seine Versicherung in Daal Gardens Tasche.
Wenn es schief gehen sollte.
"Kommt Ihr?", fragt er, die Dunkelgewandete dabei mit Vorsicht am Arm nehmend.
Ohne sie will er nun auch nicht untergehen.

Brottor

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WotVB[IC-2] Kapitel 2: In die Enge getrieben
« Antwort #70 am: 12.07.2007, 11:01:17 »
Die Abenteurer begeben sich noch tiefer in den Ziggurat hinein. Als auch diese Treppe endet, sehen sich die Verfolger in einem Raum der keinem der bisherigen gleicht.
Flammen die aus Kupferständern schlagen erhellen den Raum. Die 30 Fuß hohe Decke gibt einer Fledermaus beflügelten 25 Fuß hohen Dämonenstatue ausreichend Platz. Die Statue ist aus einer vergessenen Zeit und die Zeit hat ihre Spuren hinterlassen.
Zwischen den Füßen der Statue ist ein Thron aus schwarzem Marmor eingelassen.

Lucan sitzt auf diesem Thron und starrt die Abenteurer durch halb geöffnete Augen an.
Zwischen den Helden und dem Vampir stehen einige Sarkophage.
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Brottor

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« Antwort #71 am: 19.07.2007, 22:27:21 »
"Da ist er, das ist Lucan!!", platzt es dem Gnom heraus, als er mit weit aufgerissenen Augen in Richtung des Altars den Vampir erkennt. Geistesgegenwärtig zieht er die Schriftrolle heraus, auf der nur noch ein letzter Zauberspruch steht. Er hatte ihn sich für diesen Moment aufgehoben. Ein paar arkane Floskeln und Handbewegungen später zeigt der Gnom auf Xim, und für Sekundenbruchteile scheint ein fast durchsichtiger Schleier um ihn herum zu wirbeln, der sich dann aber wieder in Luft auflöst. "Bleibt in Xims Nähe, er trägt den Schutzzauber..., ruft Nimble und wirft die verbrauchte Schriftrolle auf den Boden.

"Perfekt" denkt sich Xim, /i]"auf diesen Gnom ist halt im Zweifelsfall doch Verlass."[/i] Er läuft auf den Vampir zu. Gab es noch etwas mit dem Ziel zu bereden? Wohl kaum - mit Untoten und Terroristen wird nicht verhandelt - und erst recht nicht mit untoten Terroristen! "Vorwärts, Kameraden - schnappen wir ihn uns!" ruft Xim energisch.

Schweigend und nachdenklich ist Gorislava ins Herz der Pyramide mitmarschiert. Ihr ist, als unternähme sie eine Reise in ihr Innerstes, in ihr eigenes Herz. Statt der kleinen, launischen Zarina ist es der kleine, launische Ein, der sie an die Vergänglichkeit eines noch so jungen Lebens erinnert. Anstatt der kühlen, reservierten Finsternis ihres eigenen Gemütes senkt sich die gefahrvolle Dunkelheit des Turminneren um sie und ihre gegenwärtigen Begleiter. Und auch der über den Tod hinaus gehenden Verachtung und dem Hass gibt es eine Verkörperung - Lucan.

"Mhm," schnurrt - oder knurrt? - die Rächerin auf die Zusicherung des Professors hin, er habe einen schützenden Zauber um Xim herum gelegt, und schon spannt sich ihre ganze Gestalt an, wie die eines sprungbereiten Panthers. Der Panther selbst, den sie aus den Schatten ihrer Erinnerungen gewoben, reitet bereits den Gedanken, und der gilt in diesem Augenblick dem Vampir.
Von Xims Ausruf fülhlt sich die Karrn nicht angesprochen, hat sie jedoch auch diesen Kampf auzufechten. "Sollen sie Männer ihn doch schnappen..." Mit wenigen grazilen Sätzen erreicht sie einen der Sarkophage, auf den sie mit fließender Bewegung hinaufspringt, die tödliche Eleganz mit wehenden Mantel- und Haarwellen hervorgehoben. Der Säbel blitzt in ihrer Hand, hungrig nach untotem Fleisch, und die Spitzen und Kanten des Eisenarms glitzern ihr blutrünstiges Echo.
Der Vampir lässt sich keinen Mangel an Geschmack anmerken, und gut sieht er ebenfalls aus - nur tut es ein gewisser Randolt auch. Gorislava wird sich davon nicht einlullen lassen.
"Es ist nichts Persönliches, Lucan. Mir ist lediglich zu Ohren gekommen, Ihr wäret ein unziemlicher Verräter. Welch eine Schande..." Beinahe schmollend wird die Stimme der Rächerin, doch ihre Augen lodern unheilvoller denn je...

"Das ist Lucan", begreift Ein, als er diese winzige Gestalt im Schoß des Dämons als den erkennt, den er seit wenigen Tagen verfolgt. Er hätte ihm Größe zugestanden, die weit über diese hinausreicht, die sich der Vampir selbst gesucht - oder vermieten - hat.
Ab jetzt kämpft er einen anderen Kampf als seine Gefährten. Auch, dass die Daal Garden ihn verlässt, ist ihm unwichtig. Er glaubt nicht daran, dass ihn das schwächt. Genau so wenig, wie er daran glaubt, dass die vom Professor erwähnte Zauberei ihn stärken mag.
Während er am Rande der Lavaströme balanciert, wirft er den Speer fort und ballt seine Hände zu Fäusten. "In meinem Fall ist es allerdings persönlich", wendet er ein und bleibt erst zu Füßen des Dämons stehen, vor den Augen des Vampirs. "Gebt mir das Schwert", sagt er, und streckt die Hand offen vor die Brust des Mannes, um ihm das Artefakt abzufordern. Auch der Panther aus dunklem Nebel neben ihm wird ihm nicht helfen.
Das Schwert ist in seiner Wahrheit nun noch beeindruckender als auf der Zeichnung. Oder in der flüchtigen Begegnung auf dem Luftschiff.
So ein kümmerlicher Mann wie dieser muss es ihm abtreten.

Die Formen der Waldfrau nehmen wieder einen rettenhaften Charakter an. Auch die Flammenklinge waechst erneut aus der rechten Klaue der Wandlerin.

Schnell springt Goda neben Xim und Tera folgt ihr.

Lucan betrachtet Ein eindringlich. Als er auf den Grund von Eins Seele geblickt zu haben scheint beginnt er zu sprechen.
"Ihr wollt das Schwert nicht haben, ihr wisst das es nicht in eure Haende gehoert. Ihr wollt auch eure Freunde davon ueberzeugen es in meinem Besitz zu belassen und mich beschuetzen! So ist es doch nichtwahr?!"

Als wenn die Statue flacher Boden waere, so laeuft der der Vampir an der Statue des Daemonen empor. Hierbei laesst er die Abenteurer nicht aus den Augen.

Im Augenblick, als der Vampir die Augen geöffnet hat, ist für Ein eine Veränderung eingetreten. Es sind Augen wie aus Kristall gewesen, in denen man sich selbst spiegeln kann. In denen man ungewollt Blick auf sich selbst erhält und aus dieser Konfrontation einen Entschluss ziehen muss.
Dann sind die Augen nach oben gekrochen, mit dem Körper daran. Und dem Schwert.
Etwas länger vielleicht, und er hätte sich gleich entschließen können.
Zum endgültigen Entschluss nun nimmt er auf dem Thron den Sitz ein und sieht in die Runde, um Hilfe zu erhalten. Zuerst nach oben, aber das reicht nicht.
Erst tippt er nervös auf den Lehnen und sieht glasig eine jede der Gestalten vor ihm an, um Hilfe sie ersuchend. "Ja?", fragt er, wie aufgeschreckt, und fährt fort mit dem Herumstarren.
Seine Hände aber kommen zu sinnvollerer Tätigkeit und fahren mit wirbelnden Fingern umeinander, ein feines, durchscheinendes Glastgespinst webend, das die Form der Kette um seine Taille nachahmt. Glied für Glied entsteht sie, bis sie bereit vor ihm in der Luft hängt, mürbe rasselnd, sodass er sie greifen könnte.
"Stimmt das?", fragt er noch einmal, dabei aber auf seine Arbeit konzentriert und noch weiteres Material zu seiner Schöpfung ergänzend, mit immer neu aus Luft geschaffenem und erstarrtem Nebel.

Wie ein Spiegel treibt Lucan sie alle dazu, ihr wahres Selbst zu offenbaren. Ein wird wie eh und je von Verwirrung, gar kindlicher Habsucht getrieben, Xim wird zum erbarmungslosen Sturmsoldaten, Goda lässt sich vom Instikt leiten, und der Professor...lässt sich Zeit.
Und der Vampir selbst - flieht, die Schwerkraft jäh mißachtend, verflucht soll er sein.
"Verflucht sollt Ihr sein!," ruft die Rächerin ihm zornig, die grausige Eisenhand nach dem Untoten reckend.
Die Verwünschung verhallt allerdings fruchtlos, weder eine Spur im kalten Herzen des Vampirs hinterlassend, noch in jemand anderen Herzen. Nur Worte, deren Macht bald verflogen ist.

Xim ist nicht schnell genug - und der Feind hat offenbar einen deutlichen Vorteil bei der Manövrierbarkeit. Mit dem Bogen wird er nichts ausrichten, und so beginnt Xim systematisch die bröckelde Statue mit wuchtigen Schlägen abzubauen, während er ein wachsames Auge auf den Vampir hat. Da kommt ihm noch eine andere Idee. "Gorislava, habt ihr noch euren Kletterhaken? Könnt ihr ihn damit herunterholen?" ruft er nach hinten. Und was macht eigentlich der verrückte Priester da?

Nimble sieht seine Kameraden nach vorne stürmen und kommt kaum mit. Zurückgelassen ohne den Schutzzauber wäre er dem Vampir völlig ausgeliefert. Er nimmt seine kleinen Beinchen in die Hand und sprintet den Angriffslustigen hinterher. Geschickt umgeht er den Sarkophag, nimmt dabei noch seine Armbrust vom Rücken und legt auch noch einen Bolzen ein... "Jetzt gehts los.. oh je oh je.!

Vergebens auf Widerspruch wartend, fügt sich Ein in die Worte des Schwertträgers. Sie sind ihm zwar zunächst widersinnig erschienen beim Zurückdenken an alles Geschehene, aber das Schweigen der anderen ist Beweis genug, dass er keine Lügen gehört hat.
Nur das Schwert, das wird er haben, und sich in dem Punkt dem Vorschlag des Toten widersetzen.
Er hat auf dem Thron sicheren Sitz gefunden, lehnt sich an den kalten Rückenstein und tut die letzten Handgriffe, um seine Geisteswaffe fertigzustellen. Von einem zum anderen blickt er durch seine graue Mähne und, mehr zu Versicherung, dass er nicht verschwunden ist, auch zum Vampir über ihm.
Dann hat er sein Ziel.
"Er hat also Recht", sagt er trauervoll und entlässt seine Schöpfung mit einer Handbewegung auf das Ziel direkt vor ihm. Von plötzlicher Bewegung erfasst, schmettert die Kette gegen die Rüstung des Gnoms.

Wieder ändern sich die Züge der Waldfrau doch diesmal ist sie nicht wieder zu erkennen!
Ein Flugsaurier wie sie die Halblinge als Reittiere benutzt haben steht nun an der Stelle an der soeben Goda war und breitet die Flügel aus.

Nutzlos geworden ragt die Flammenklinge aus einem Flügel. Dann erhebt sich das Flugtier in die Luft.

Lucan läuft an der Decke entlang und läßt sich dann mit einem gekonnten Salto auf den Sarg hinter Gorislava fallen.
Ein leises Knirschen ist zu hören als die untoten Beine den Steinsarg treffen, doch an Prellungen oder ähnliche Wehwehchen der Lebendigen verschwendet der Vampir keine Gedanken.

Die Klauen vor sich zum Schutz erhoben lächelt der Vampir die dunkle Kriegerin an.
"Ihr würdet eine passable Gefährtin abgeben!" raunt er der Frau zu.

Der Vampir hat Eins Geist endgültig vernebelt, doch dagegen einzuschreiten kommt Gorislava nicht mehr - denn der Untote landet effektvoll gleich neben ihr und zwingt sie, sich in einer wirbelnden Bewegung zu ihm unzudrehen. Die Arme zum Balancieren leicht angehoben, vollendet sie fließend die halbe Drehung und blickt tief in Lucans Augen.

"Hmm," schnurrt sie, ohne dass die Kälte auch nur für eine Sekunde aus ihrem Blick weicht; mit dem Zeigefinger der leicht vorgestreckten Metallhand deutet die Karrn jedoch gestenhaft an, das Kinn des sympathischen Blutsaugers von unten anzutippen,  "ich weiß noch nicht recht..."

Innerhalb des Burchteils eines Lidschlages ballt sich die Eisenhand zur Faust. "Überzeugt mich doch!," haucht die Rächerin dem Vampir entgegen, während die künstlichen Sehnen den geschmiedeten Arm bereits nach oben stoßen, zu einem abrupten Kinnhaken. Hinter dem Untoten bäumt sich bereits der nachtschwarze Schatten auf, der leise hergeeilt ist, für den geistentleerten Priester nur ein lautloses Knurren erübrigt.
Den Schwung des Faustschlages nutzt Gorislava indessen bis zum Letzten aus, um dessen restliche Kraft in einen raschen, horizontalen und dennoch vorstoßenden Säbelhieb auf Bauchhöhe des Vampirs.

Vom Thron aus den Aufstieg der Wandlerin beobachtend, zugleich das Ausweichen des Vampirs, schlägt Ein die Beine übereinander und kommt mit schiefgelegtem Kopf aus dem Anschauen nicht mehr heraus.
Erst mit der Zeit wird ihm begreiflich, dass er so sehr wenig erreicht, mit den Händen auf dem Schoß, während man dicht an den Abgründen aus Lava sich bekämpft. Überhaupt hat die den Gnom umkreisende Geisterwaffe keinen Zweck, ist ohne einen hinberufen worden und hat sich durch ihre Angriffe gegen die Rüstung des kleinen Kerls auch noch keinen Zweck verdient.
"Zurück!", ruft er, und augenblicklich kehrt die Kette zu ihm zurück. Er hält  sie für Augenblicke fest, als gewänne er dadurch ein Verständnis über seine Tat. "Das wollte ich nicht, Professor", gibt er leise und zerknirscht seine Antwort auf das Geschehene.
Mit dem Moment aber, wo ihn der Schattenpanther verlässt, stemmt auch er sich an den Lehnen hoch und entlässt die Kette.
"Da ist das Ziel", korrigiert er seinen Befehl und deutet auf Daal Garden. Er hat nicht vor, sie davonkommen zu lassen, mit all den Beleidigungen, für die er noch nicht die passende Revanche gefunden hat. Schon gar nicht mit diesem Toten, der ihm gleichsam etwas schuldet.
Erneut geht die Waffe auf die Reise durch die sengende Luft der Kammer und huscht durch den Spalt zwischen den Rüstungen von Xim und dem Professor, überwindet den ersten Sarkophag und auch die Kriegerin, wirbelt über ihre Schulter hinweg und schlingt sich dem Vampir um die Taille, rasselnd sich festzurrend, um ihm das Unleben aus dem Leib zu pressen.
"Stärke und Weisheit sind kein Widerspruch, sondern der Weg zur Gerechtigkeit"

Brottor

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WotVB[IC-2] Kapitel 2: In die Enge getrieben
« Antwort #72 am: 19.07.2007, 22:33:57 »
Die Statue scheint doch etwas massiver zu sein als es den Anschein hatte. Aus den Augenwinkeln sieht er, wie Ein - wohl unter dem Einfluss des Vampirs - scheinbar einen magischen Angriff auf den Professor startet, aber als er sich umwendet, sieht er den Vampir dort hinten stehen. Ein scheint sich wieder gefangen zu haben und schlägt nach dem Vampir - oder hatte er beim ersten Mal nur vampirische Kontrolle vorgegaukelt um Lucan zu verwirren, und absichtlich daneben geschlagen? Xim schiebt dieses Problem erst einmal in den Hinterkopf - der Kampf geht weiter.

Immer noch von Eins nützlichem Verstärkungszauber profitierend tänzelt Xim so elegant wie es seine brachiale Form erlaubt an Gorislava vorbei und springt auf den Sarkophag, um dem Gegner nicht einen Geländevorteil zu gönnen. Noch halb im Sprung versucht er einen mächtigen Schlag zu landen, aber der Vampir weicht ihm fast unmenschlich behend aus und lacht hämisch.

Nimble macht einen Schritt zur Seite, um den - für ihn etwas zu hohen - Sarkophag herum und feuert seinen Bolzen direkt auf Lucan, der plötzlich von der Decke fiel. Das Geschoss trifft, aber prallt ab an Lucan. "Mit normalen Waffen kriegen wir den nicht klein... mal schauen was ich noch so in meinem magischen Arsenal habe!

Der Flugsaurier schießt auf den Untoten zu, doch die Flugbahn ist für Lucan vorher zu sehen und fast müde weicht er aus.

Lucan springt einem Panter gleich über Särge und Gegner und haut seine Klaue in den Stein der Säule wo eben noch Eins Kopf war.

"Es wird dir noch leid tun diese Waffe auf mich zu lenken anstatt zu tun was ich dir sage!" raunt er dem Priester zu. Dann krakselt er die Säule empor wie ein Reptil.


"Professor, lass mich das mal versuchen!" Xim macht einen Schritt von seinem erhöhten Punkt herunter und lässt sich von Nimble die verzauberte Armbrust geben. Mit einigen geübten Bewegungen läd er sie und feuert auf den Vampir, der dem Schuss allerdings wiederum mühelos ausweicht.

Trotz eines ganzen Hagels aus Fäusten und Waffen gelingt es dem Vampir mit einer erstaunliche Flinkheit zu entwischen - das muss Gorislava ihm lassen. Dann aber macht ihr Herz unwillkürlich beinahe einen Aussetzer, als der Untote um ein Haar Eins Schädel zertrümmert. Soll der Priester noch so verwirrt sein, dies...wäre ein schlimmes Ende für ihn.

Die Klinge gesenkt, doch jede Faser im Leib reaktionsbereit angespannt, verfolgt die Karrn die Kletterpartie des Blutsaugers.
"Ist das alles, was Ihr könnt, Lucan? Weglaufen?," ruft sie spöttisch, ja giftig und provozierend dem Vampir entgegen, "Welche Dame sucht Ihr damit zu beeindrucken?"

Noch immer mit dem Schrecken über sein Handeln bleibt Ein Beobachter bei den vergeblichen Versuchen der anderen, dem Vampir zu schaden. Lediglich von der Gestalt der Wandlerin ist er jedoch fasziniert, und so verfolgt er gerade ihren Flug, als neben ihm der Stein der Statue zerschmettert wird, die den Thron hält.
Wieder geht ihm ein Laut des Erstaunens aus dem Mund - “Oh” - und es gelingt ihm nicht mehr, den vorüberrauschenden Schatten zu packen. Nur die Kette zurrt sich fester, in neuer Bemühung, den Feind zu erwürgen.
Ihr führt das Schwert nicht einmal, so gebt es also doch mir”, ist sein Argument an den auf der Statue thronenden Vampir, und er langt mit der Hand nach ihm, um ihn herunterzufordern. Unweigerlich muss dabei seine Aufmerksamkeit auf das Loch kommen, dass der Mann mit einer nackten Hand in Stein gerissen hat. Es ist ein echter Kampf.

Nun, dann muss ich wohl die Ideenmaschine wieder anwerfen..., hört Nimble sich zu sich selbst sagen. Er hatte immer etwas Erfurcht vor den Maschinen, die direkt den Geist der Lebewesen beinflussen, sowieso wenn es sich um seinen eigenen Geist handelt. Doch all zu oft hatte er in der Vergangenheit nicht widerstehen können. Drastische Situationen erfordern nun mal drastische Maßnahmen, liefert er sich selbst eine Ausrede. Vorsichtig drückt er ein paar Steine auf seinem Helm, die von der Oberfläche nach innen versinken und direkt auf seinem Kopf zu stehen kommen. Er spürt den leichten Druck der Stifte und dann, wie früher, überkommt ihn ein Schwall von Ideen, von brillianten, visionären Gedanken... seine Augen beginnen zu leuchten voller Tatendrang. Ha, ich habs! Genial! Habt noch ein wenig Geduld mit mir.. ruft er aus und macht sich gleich ans Werk.

Im Sturzflug schießt der Flugsaurier auf den Untoten zu, doch dieser macht einen Satz an der Säule so dass Godas riesiger Schnabel mit knapper Not nicht in den Stein fährt.

Lucan Springt die Säule herab auf Ein zu und bohrt seine Klaue in Eins Fleisch. Der Priester stöhnt auf - es ist nicht die Verwundung die ihm die meiste Pein bereitet, ganz offensichtlich entzieht der Untote dem Menschen seine Lebenskraft! Sadistisch geniest er es wie die Lebenskraft des Menschen in ihn fließt.
Während der Vampir aufblüht, an Kraft gewinnt, wird der Mensch bleich, erschöpft und Kraftlos.
Es ist erschreckend anzusehen wie die unnatürliche untote Macht das Leben korrumpiert.

Als Lucan sich die Lebenskraft des Menschen einverleibt hat, zieht er sich blitzschnell ans Ende der Säule zurück und beginnt zur Überraschung aller zu sprechen.
"Ob Weglaufen das Einzige ist was ich kann? Nun wenn ich es mit Gegnern zu tun habe die einen Kampf fünf gegen einen als fair bezeichnen, dann ist Rückzug zu den geeigneten Zeitpunkten eine vertretbare Strategie - würde ich sagen.
Zumindest  denke ich dass ihr mir im Punkto Feigheit einiges voraus habt."


Durch die intelligenzerhöhende Maschine in seinem Helm beginnt Nimble sogleich mit seinem Master Plan. Seine Hände huschen so schnell über seine Rüstung, dass man sie fast nicht mehr erkennen kann. Kleine Klappen öffnen sich, und aus den Löchern wachsen knochenartige Fortsätze, die sich wie ein Außenskelett um die eigentliche Rüstung legen. Bald schon ist von dem Metall nichts mehr zu sehn, und der Gnom steht in einem Panzer, der nur aus Knochen zu bestehen scheint. Der Professor schaut an sich hinunter und ist mit seinem Werk zufrieden. Dann blickt er mit einem eisernen, durchdringenden Blick zu Lucan...

Xim schaut überrascht zum Professor, als dieser in plötzliche hektische Aktivität verfällt -er schien einen Plan zu haben, ganz im Gegensatz zu Xim selbst. Xim klettert wieder auf einen der Sarkophage neben dem Professor, und macht sich bereit, den Vampir aufzuhalten. "Ein, kommt endlich hier herüber, wir müssen zusammen stehen!" ruft er dem bleichen Priester zu.

Was auch immer der Gnom vor hat, wieso auch immer aus seiner Rüstung überall knöcherne Fortsätze herausfahren - Gorislava kommt nicht einmal dazu, nach dem Zweck der Vorrichtung zu fragen, denn das, was sie mit ansehen muss, ist zu schrecklich, als dass andere Eindrücke noch zählen würden.
Die Stiefel der Karrn verursachen nur ein leises Geräusch, als diese leichtfüßig auf dem Boden ankommt, dafür ballt sich ihre Metallfaust mit einer unüberhörbaren Abfolge von Klicklauten. Sprungfedergleich wirft sich das Schattending dem Vampir entgegen, als würde es dem Untoten die Beute streitig machen wollen.
Die Rächerin ist weit über das Stadium hinaus, entsetzt dreinzuschauen oder auch nur annähernd hörbar nach Luft zu schnappen. Alle Furcht wird ihr zum Zorn, und alles Mitgefühl - zum lodernden Unwillen, erneut zu versagen.
"Ihr geht zu weit, Lucan!," donnert sie dem Blutsauger entgegen, "Ihr habt Euch für Waffen statt Worte entschieden!"

Keine Gelegenheit hat Ein mehr bekommen, nach dem ersehnten Schwert zu greifen, während der Vampir sogar Zeit gefunden hat, ihm die Brust zu duchbohren.
Bevor er den Verlauf durchschaut hat, muss er schon nach den Armlehnen des Thrones zur Abstützung langen, um nicht ob der ihn überraschenden Schwäche umzustürzen.
Seine Haut hat nun durch den Vampirfluch eine ähnliche Farbe wie die Haare angenommen. Lange kann er nicht mehr stehen, fühlt er, denn statt Blut sickert aus seiner Wunde die innere Kraft. Nur Elend, wenn er sich nach innen konzentriert.
Sogar Xim fordert seinen Rückzug, aber die Chancen stehen schlecht für den Vampir.
Wenn es ihm gelingt, das Schwert an sich zu nehmen, muss der Untote ohne die Quelle seiner Macht eingehen, wieder zu dem kleinen Menschenwesen werden, das er vorher gewesen ist, und auch der Professor will beschützt werden.
Einen der Angriffe hält er zweifellos noch aus, schätzt er. Was danach geschehen soll, wird er entscheiden, wenn es also soweit gekommen ist.
"Das Gerede hilft Euch nicht. Wie Ihr seht, habt Ihr traurig versagt... Ich stehe noch..."
Ohne die Hände noch zum Halten zu benutzen, stellt er sich aufrecht, nur unmerklich wankend, und breitet die Arme zum Beweis seines Sieges aus. "Kommt also, oder kriecht zurück in Euer Grab."

Der Flugsaurier stürtzt sich erneut auf den Vampir und diesmal gräbt sich eine Klaue in das untote Fleisch des Verräters.
Doch die Wunde schließt sich augenblicklich wieder.

Der Flugsaurier landet daraufhin neben Tera.

"Nun wenn ich mich recht entsinne wart ihr selbst es die die Waffen zuerst habt sprechen lassen!
Aber genug davon - ihr habt mich durch mehrere Königreiche verfolgt vorallem diese beiden da - ich denke bei diesem Angagement sind wir über Worte weit hinaus gekommen!"


Mit den letzten Worten stürtzt sich Lucan auf Ein und  treibt seine Klaue tief in den Körper des Priesters.
Erst der zweite ihm versetzte Stoß lässt Ein durchschauen, dass er sich verrechnet hat. Die Wucht des Schlages wird überschattet von dem eisigen Gift, das die Vampirklauen ihm versetzen.
Seine Hände werden müde und greifen in die Leere neben, über und unter Lucans Waffengurt in einer unsinnigen Mühe, während es ihn selbst zu Boden zieht. Der Vampir gerät schon in Vergessenheit, in der grausamen Kälte, die Ein berührt.
Es helfen nicht die heißen Dämpfe der Lava, auch sein Fellmantel will ihn nicht mehr schützen.
Der Plan des Professors ist so gleichgültig. Ein Schwert. Nicht minder.
Und es wird kälter. Eine Hand ist ihm schon erfroren. Sie lässt sich nicht mehr rühren, kann ihm nicht beistehen, als er sich setzen will, um sich vor der Kälte zusammenzukauern.
Mit der anderen fasst er zu den Knochenknöpfen, um den Mantel zu schließen, aber die Fingerglieder sind bereits starr, als er die Knopfleiste erreicht hat.
Damit versickert auch das Bestreben, nach dem Symbol der Göttin zu greifen. Aber hat er sie denn nicht enttäuscht? Er hat sie zu oft herausgefordert, als ob ihm ihre Gabe gleichgültig gewesen wäre. Das hat er nicht ihr, sondern sich beweisen müssen.
Dennoch, an eine Bestrafung glaubt er nicht. Er ist in die Welt entlassen worden damit, alles selbst entscheiden zu können, und selbst Macht über sich und sein Geschick zu haben. Damit endet es dann. Mit seiner Schuld.
Gorislava”, atmet er. Das ist der letzte Zug. Sogar sein Herz erstarrt. Er kann kaum noch die Augen in ihre Richtung drehen, während gefrierende Tränen daraus fließen.
Helft mir… Meinen Mantel… schließen… Mir ist… so… kalt…
Wie sehr er weinen will. Mehr Tränen, als er noch hat, und er lächelt über diese letzte Lüge, wo er doch immer versucht hat, sie zu vermeiden.
Bis seine Haut so kalt und schneeweiß wie ein Gletscher geworden ist, und er ein Kind wird, zusammengekauert vor dem Thron, das nicht mehr selbst aufstehen wird.

Lechzend zieht der Vampir das Leben aus dem Priester bis nur noch eine lehre unbelebte Hülle von dem Menschen übrig bleibt die am Ende ihrer Existenz nicht genug Kraft hatte um zu schreihen.

"Du wirst mir ein nützlicher Sklave sein!" spricht der Veräter zu der Leiche von Ein. Dann springt er erneut die Säule empor. "Wen von euch mache ich als nächstes zu meinem Sklaven...?" raunt er den verbleibenden Abenteurern entgegen bevor er ein gestelltes Lachen zum Besten gibt.

Es ist nicht nur Ein, der zu keinen Worten mehr imstande ist, auch Gorislava erstirbt jede Silbe, noch bevor sie geboren wird.
Er ist nicht ihr kleiner Bruder gewesen.. .Er sollte ihr auch eigentlich egal sein - eigentlich. Warum hat sie ihn dann damals, auf dem Luftschiff gerettet? Und, ist er nicht seitdem etwas mehr als ein zufälliger Passant geworden?
Ganz gleich, wie die Karrn sich auch anstrengt, sich daran zu erinnern, dass sie in Zarinas Namen kämpft, kann sie doch nicht anders, als sich vom Anblick des leblosen, kalkbleichen Körpers bis ins Mark erschüttern zu lassen. Dennoch, nicht eine Träne befeuchtet die Wange der düsteren Streiterin. "Die Toten wollen gerächt werden, nicht beweint," ist ihr bitterkalter Gedanke. Nur der unstoffliche Panther, ein stummer Trauerzeuge, lässt sich träge neben dem dahingeschiedenen Heiler nieder.

Gorislava indessen hat die raubvogelgleiche Gewohnheit des Vampirs bereits erkannt - sich zurückzuziehen, zuzuschlagen und wieder zu fliehen. Ja, sie wird sich ihm darbieten, ihm eine Falle stellen...
Wie ein dunkler Blitz stürzt sie voran, den rechten Zeitpunkt abgepasst, doch nicht etwa, um den Verräter mit der leuchtenden Klinge zu durchbohren. Stattdessen sucht die Karrn den Untoten mit der eisernen Hand zu fassen zu bekommen und gegen den Boden zu schmettern.

"Nein! Stop!", ruft der Professor, als er Eins leblosen Körper auf den Boden fallen sieht. Ein unnötiger Tod, ein unõtiges Opfer. Wäre er doch nur ein paar Sekunden schneller gewesen. Ein paar Sekunden, wie kann eine so kurze Zeitspanne das Schicksal eines Menschen so verändern. Um so mehr ist Nimble entschlossen, diesem Treiben ein Ende zu setzen. Stop sofort!, ruft er noch einmal in Richtung des Vampirs. Zitternd wartet Nimble auf Lucans Reaktion.
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WotVB[IC-2] Kapitel 2: In die Enge getrieben
« Antwort #73 am: 19.07.2007, 22:36:50 »
Hilflos sieht Xim den Priester zusammen sinken. Obwohl er sich nicht vorstellen kann wie es sein muss, die Lebensenergie aus dem Leib gesaugt zu bekommmen, kann er sich zumindest einen würdevolleren und weniger sinnlosen Tod vorstellen. "Warum hat er nicht auf uns gehört? Am Ende war er wohl doch zu verwirrt, um in der Realität zu bestehen."

Erste Priorität hat, zu verhindern dass den anderen Kameraden dasselbe passiert. Xim ist nicht sicher, welchen Effekt Nimble zu bewirken versucht, aber er wird sich auf keinen Fall darauf verlassen. Er rückt zum Fuss der Statue vor und konzentriert sich auf jede Bewegung des Vampirs.

Bei dem Flugsaurier verzerren sich die Formen und nach wenigen Augenblicken ist das Wesen wieder als Goda zu erkennen.

"Du Wurm wagst es mich kontrollieren zu wollen?! Das wirst du bereuen du winzling!" ruft Lucan erzürnt aus.
Mit unnatürlicher Geschwindigkeit  klettert Lucan an der Decke entlang und springt auf den Sarg hinter dem Professor. Seine rechte Klaue katapultiert der Untote nach Nimble doch prallt die Klaue zum Glück an der schweren Rüstung des Gnomes ab.

Was auch immer Professor Nimble versucht hat, es hat nicht geklappt - es sei denn, er hat den Vampir erzürnen und auf ihn losgehen lassen wollen. Jedenfalls bietet Lucan Gorislava keine Gelegenheit, ihn zu fassen zu bekommen, sondern hinterlässt sie nur neben dem bleichen Körper des gestorbenen Eins.
Die Karrn widersetzt sich nicht dem Drang, sich für den Toten, der im Sterben nach ihr gerufen, Zeit zu lassen, und geht neben ihm auf ein Knie nieder. So sanft, wie sie nur sein kann, ist die Berührung der eisernen Hand, mit der sie die Augen des Priesters behutsam schließt, und daraufhin dessen Mantel wie eine Totendecke über ihn legt.
"Fahret wohl, Ein. Mögen die Götter Euch gnädig sein...und möge Euer Tod Rache finden," kann die Dunkle lediglich hervorbringen, denn die Kakophonie der sich überschlagenden Empfindungen in ihr lässt sich nicht in Worte fassen.
Abrupt erhebt sich Gorislava, den finsteren Blick auf den tobenden Untoten gerichtet; zwar schießen keine Blitze aus ihren Augen, dafür wirft sich der katzenhafte Schatten erneut dem Feind entgegen.

Das hätte nicht passieren dürfen... Warum funktioniert die Rüstung nicht? Hat die Denkmaschine versagt? Hat sie ihm nur das Genie vorgegaukelt und ihn stattdessen in eine verdummte, stupide Fantasiewelt versetzt? Nein, es konnte nicht sein. Xim, Goda, Gorislava, und auch Ein, sie alle hatten ihm vertraut. Ein hat sein Leben dafür geopfert. Es sollte nicht umsonst gewesen sein. Es musste funktionieren. "STOOOOP!", ruft er noch einmal, mit all der Luft, die er in seinen Lungen hat. Die Stimme wirkt tief, verzerrt, mächtig, hallt im Raum wie Donner, wie ein Erdbeben vibriert sie in aller Köpfe. Du fasst uns nicht an! Du wirst uns nichts zu leide tun! Mir nicht, und auch meinen Freunden nicht!, hört der Gnom sich mit fremder Stimme sagen. Erfürchtig vor sich selbst und zum Schutz seiner Freunde macht er einen Schritt zurück und baut sich vor dem Vampir auf.

"Hiergeblieben, du Monster!" ruft Xim und stürzt sich auf den Vampir, als dieser gerade sein vom Herunterbeugen zu Nimble gestörtes Gleichgewicht wieder erlangt. Fauchend fährt er  zu Xim herum, aber dieser duckt sich unter seiner Klaue hinweg und bekommt den Vampir mit beiden Händen zu fassen. "Ich habe ihn, schlagt zu!" ruft Xim den Kameraden zu.

Während Goda ihre Flammenklinge am untoten Fleisch vorbei zieht hat ihre Ratte mehr Erfolg und gräbt ihre mit grünlichem Sabber bedeckten Zähne in die Vade des Vampirs.
Als Tera die Zähne wieder aus dem Opfer reißt schließen sich dei Wunden augenblicklich wieder.

Mit einem lauten Puffen zerplatzt der Vampir in Xims Armen zu einem feinen Nebel der bevor die Abenteurer reagieren können einige Meter über ihren Köpfen schwebt.

Nein, Xim, warte... es muss funktionieren.... Zu spät. Der Kampfgemschiedete stürzt sich auf den Vampir, der in einer Rauchwolke verpufft. Zeig dich!, ruft er gegen die schwarze Wolke, die Hoffnung noch nicht aufgebend.

Wie versteinert steht Gorislava nun da. Als der Vampir abermals seine Stofflichkeit aufgibt und Xims festem Griff entflieht, überkommt sie ein Gefühl der Hoffnungslosigkeit. Wie soll man ein solches Wesen je zu fassen bekommen?
"Wie? Wie nur? Er entkommt immer wieder, wie soll ihn seine gerechte Strafe nur treffen können?"
Der sonst so kühlen und entschlossenen Rächerin ist, als hätte man ihr urplötzlich den Boden unter den Füßen weggezogen. Statt mit flammendem Herzen zu kämpfen, muss sie innerlich, und beinahe auch äußerlich, um Gleichgewicht ringen - während der Untote sich seinen Weg frei aussucht, von niemandes Macht gelenkt außer seiner eigenen.

der Nebel zieht an die Decke und verdichtet sich wieder zu Lucan dem Veraeter. Ruhig haengt der Vampir an der Decke und betrachtet den Professor.
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Prof. Nimble

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WotVB[IC-2] Kapitel 2: In die Enge getrieben
« Antwort #74 am: 23.07.2007, 16:54:39 »
"Hm, es scheint zu funktionieren... ", flüstert Nimble zu Xim. "Was soll ich ihm sagen?" Dann ruft er zu dem Vampir: "Komm hier runter, zu uns."

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