In diesem Moment begann Mirrasshis Zauber zu wirken. Dem Troglodyten fielen vor Erschrecken fast die Augen aus dem Kopf, als sich seine Hände wie von selbst öffneten und sowohl den Schlüssel, der in der Tür stecken blieb, als auch seine Keule , die auf den Boden kullerte, losließ. Es mochte aber auch daran liegen, dass genau in diesem Moment Reina hinter der Tür hervorgesprungen kam, und die auf dem Boden liegende Keule geschickt an sich riss. Gleichzeitig jaulte der zweite Troglodyt schmerzgepeinigt auf, als die von Ciarán entfesselten magischen Energien seinen Körper umflossen.
Das Schrecken und der Schmerz währten nur kurz. Wie von Sinnen begann der nur scheinbar nun waffenlose Troglodyt, auf Reina einzurprügeln. Die meisten Schläge konnte sie abducken oder parieren, ein Hieb hätte jedoch beinahe ihr Ende bedeutet, als eine KLaue ihr den Hals aufriss und nur knapp ihre Halsschlagader verfehlte.
Auch der zweite Troglodyt blieb nicht untätig. Aus einem Köcher auf seinem Rücken zog er einen kurzen Wurfspeer und schleuderte diesen auf den Elfen, der ihn gerade so gepeinigt hatte. Doch wollten seine schmerzverkrampften Muskeln ihm nicht richtig gehorchen, so dass der Speer harmlos von der Wand abprallte und neben Ciarán zu liegen kam.
Keiner beachtete den unsichtbaren, gestaltlosen Schemen, der an den beiden Troglodyten vorbeihuschte, auf der Suche nach den Dingen, die zu besorgen sein Herr ihn geheissen hatte.
Ciarán nutzte den Vorteil, den die momentante Überraschung der beiden Troglodyten ihm und den beiden anderen gewährte. Ohne auch nur auf den Speer oder die verletzte Reina zu achten, holte er eine Schriftrolle von unter seiner Rüstung hervor und begann, arkane Worte zu sprechen...
Reine indes befand sich in einem heftigen Schlagabtausch mit ihrem Angreifer. Beide wehrten die Schläge des jeweils anderen ab und auch Mirrasshi, die den Wurspeer vom Boden aufgehoben hatte und Reina nun zu Hilfe eilte, gelang es nicht, einen Treffer anzubringen.
Der zweite Troglodyt indes musste sich plötzlich mit einem Tausendfüßler auseinandersetzen, der wie aus dem Nichts hinter ihm erschienen war. Heftig schlug er auf das Monster ein. Der Chitinpanzer des Tausendfüßlers dagegen brach an einigen Stellen, worauf eine dunkle Flüssigkeit darunter hervorquoll... fast so dunkel wie das Sekret, dass die beiden Troglodyten in der Zwischenzeit abzusondern anfingen. Das sofort den Raum mit einem absolut ekelerregenden Gestank erfüllte. Für einen kurzen Moment mussten die drei Gefangenen die plötzliche Schwäche bekämpfen, die ihre Glieder zu lähmen drohte. Doch nur der Magier, der seine Willenskraft auf den von ihm beschworenen Tausendfüßler gerichtet hatte, fiel dieser Schwäche zum Opfer. Reina und Mirrasshi konnten diese dagegen problemlos abschütteln.
Immerhin gelang es Ciarán trotz seiner Übelkeit, eine zweite Schriftrolle zu nutzen, um einen weiteren Tausendfüßler zu beschwören. Der Gegner des ersten machte große Augen, als das Monster vor ihm plötzlich verschwand. Doch blieb keine Zeit zur Entspannung. Ein verzweifelter Aufschrei entrang sich seiner Brust, als nur sekundenbruchteile später an derselben Stelle ein weiterer Tausendfüßler wie aus dem Nichts auftauchte und nach ihm schnappte.
Abgelenkt durch Mirrasshi konnte Reinas Gegner den Angriffen der Paladine nicht mehr standhalten. Einer ihrer wuchtig geführten Hiebe dragn durch.. Der Kiefer des Troglodyten barst mit einem hässlichen Krachen, als ihn die Keule frontal ins Gesicht traf; er taumelte zur Seite und spuckte Blut, dann sank er langsam auf seine Knie, für den Moment offenbar jeglicher Kraft beraubt.
Genau in diesen Moment hinein fielen Ciaráns Worte.
"Ich kann noch tausend solcher und anderer Kreaturen herbeirufen!" drohte Ciarán den Echsenmenschen. "Ergebt euch, und wir lassen euch leben... kämpft, und ich lasse euch auffressen! Bisher habe ich nur mit euch gespielt!"
Und während der eine keinen Grund mehr brauchte, um sich zu ergeben, waren diese Worte es zusammen mit der furchtbaren Verletzung seines Artgenossen, die den anderen Troglodyten dazu veranlassten, seine Hände zu heben und sich auf diese Art in sein Schicksal ergebend zu seinem Spießgesellen zu setzen.