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Autor Thema: Das Rätsel des Hochwaldes  (Gelesen 15241 mal)

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Wormys_Queue

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Das Rätsel des Hochwaldes
« am: 29.06.2007, 09:23:12 »
Geschehen am zehnten Tag im Mirtul des Jahres 1373 DR, dem Jahr der Schurkendrachen

Sinnend betrachtete die junge Frau die Höhle, deren gähnend dunklen Eingang sie schon seit Anbruch des frühen Abends beobachtete. Die Dunkelheit machte ihr nichts aus, sollte irgendjemand oder etwas seinen Kopf aus der Höhle stecken, würde sie ihn schon lange wahrnehmen, bevor er den Eingang erreicht hätte.  Früher war dies einmal der Bau eines Goblinstammes gewesen. Und sie hatte genügend Kämpfe ausfechten müssen, um ihr Dorf vor den ständigen Raubzügen der Goblins zu beschützen.
Reina strich sich eine silberblonde Strähne aus dem Gesicht. Stärke die Harmonie zwischen den Völkern, so lautete das Gebot ihrer Göttin, doch konnte sie kaum ein so wenig verhandlungsbereites Volk wie die hier ansässigen Gonlins damit gemeint haben.

 Die Goblins hatten es ja nicht einmal geschafft, untereinander Frieden zu bewahren. Nur die Tatsache, das der Anführer dieser Höhle klug genug war, um auf seinen Schamanen Bruhjâk zu hören,  hatte  verhindert, dass dieser Stamm einem Bruderstreit zum Opfer gefallen war. Krig, so hieß der Häuptling, hatte wohl verstanden, dass Bruhjâk über einen taktischen Verstand verfügte, der in seinem Volk eher unüblich war.

Außerdem hatte nur Bruhjâks Eingreifen verhindert, dass Krig ihren Kopf für sich beansprucht hatte, als sie mit einem weißen Tuch hierhergekommen war, um mit den Goblins über ein Ende der Räubereien zu verhandeln. Anstand bei einem Goblin, das hatte sie nicht erwartet, vor allem, da sie sich inzwischen einen gewissen Namen unter diesen gemacht und oft genug durch List einen Überfall hatte verhindern können.

Und nun waren die Goblins plötzlich wie vom Erdboden verschwunden. Schon seit vier Wochen hatte es keinen Überfall mehr gegeben. Sie hatte befürchtet, dass die Banditen eine größere Übeltat planten, und hatte sich hierher aufgemacht, um auszukundschaften, was diese vorhatten. Sie hatte nicht damit gerechnet, die Höhle verlassen vorzufinden, und lag daher schon seit Stunden auf der Lauer, in der Hoffnung, einen möglichen Hinterhalt auszuspähen, bevor sie blindlings in eine Falle lief.

"Beim nächsten Mal werdet Ihr nicht mehr so glimpflich davonkommen, Menschenfrau." hatte Bruhjâk sie angeknurrt, als er ihre Fesseln löste. "Kommt Ihr noch einmal hierher, werde ich Euch nicht wieder schützen."  Merkwürdigerweise hatten seine Augen eine ganz andere Sprache gesprochen als seine Worte. Keine Drohung, nur Anteilnahme hatte sie aus seinem Blick herausgelesen. Natürlich wusste sie schon damals, dass sie seine Warnung in den Wind schlagen würde, und sie war sich sicher, dass auch er das gewusst hatte. Und mehr als einmal hatte er, wenn sie einen weiteren Spionagegang gemacht hatte, plötzlich den Kopf gehoben und genau in ihre Augen geblickt, so als wisse er, dass sie da sei. Doch nie hatte er sie verraten.

Reina riss sich gewaltsam von ihren Erinnerungen los. Sie musste eine Entscheidung treffen. Sie konnte weiterwarten, bis sie Wurzeln schlug oder nach Hause zurückkehren. Oder sie konnte das Risiko eingehen und die Höhle betreten, um vielleicht
einen Grund für das Verschwinden der Goblins zu finden.

Reina

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Das Rätsel des Hochwaldes
« Antwort #1 am: 29.06.2007, 11:46:46 »
Wenn sie so darüber nachdachte, gefiel ihr letztere Möglichkeit doch am besten. Sie würde bestimmt nicht gehen bevor sie nicht etwas herausgefunden hatte, gewartet hatte sie genug!
Könnte es sein, dass sich die feigen Goblins in ihrer Höhle vor irgendetwas versteckten?
Zeit ihnen ein wenig Feuer unter den Hintern zu machen!!
Nicht dass es Reina etwas ausgemacht hätte wenn sie einfach da drin vergammelt wären... aber was auch immer sie dazu brachte in ihrer Höhle zu bleiben mochte auch für ihr Dorf eine Bedrohung sein.

So dachte sie, während sie an der Felswand entlangschlich. Sie ging sehr vorsichtig, denn ein verdächtiges Klirren ihrer Rüstung wäre genug um ihr den halben Stamm auf den Hals zu hetzen - wenn er denn da war.
Beim Eingang angekommen warf sie einen Blick in den dunklen Tunnel.
Niemand zu sehen.

Sollte sie reingehen?
Bereit jederzeit loszusprinten und das Weite zu suchen, betrat sie die Goblinhöhle, immernoch darauf bedacht sich nicht durch ein unnatürliches Geräusch zu verraten.
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Das Rätsel des Hochwaldes
« Antwort #2 am: 30.06.2007, 20:20:25 »
Als sie sich dem Eingang näherte, wuchs das ungute Gefühl in ihrem Magen. Irgendetwas stimmte hier nicht, es war unnatürlich ruhig, nicht der kleinste Vogel schien in dieser Gegend sein Lied singen zu wollen. Der Platz fühlte sich tot an...

... und roch auch so. Direkt vor dem Höhleneingang schlug ihr Verwesungsgeruch entgegen, der so stark war, dass Reina unwillkürlich den Atem anhielt, während sie einen Blick ins Höhleninnere wagte.
Reina brauchte keine Fackel, ihre scharfen Augen durchdrangen mühelos die Finsternis, die in der Höhle vorherrschte. Und sofort erkannte sie, dass die Höhle Schauplatz eines blutigen Kampfes gewesen sein musst. Leichen lagen im Inneren, und dabei handelte es sich keineswegs nur um Goblins. Auch Menschen lagen, von den Speeren der Goblins durchbohrt, von ihren Keulen erschlagen, am Boden. Und auch ein paar ihr völlig unbekannte Wesen, Echsen ähnlich, aber offenbar Zweibeiner.

Jetzt fiel der Halbelfin auch auf, dass die Spuren am Boden ein chaotisches Durcheinander bildeten, und auch die Unordnung, die sie - abseits von den Spuren des Kampfes - erkennen konnte, ließ in ihr die Ahnung aufsteigen, dass die Goblins im Anschluss an diesen Kampf überhastet aufgebrochen waren. Der Kampf, oder ihre Gegner, mussten ihnen eine heillose Angst eingejagt haben.

Reina

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Das Rätsel des Hochwaldes
« Antwort #3 am: 30.06.2007, 21:18:26 »
Der Geruch kam völlig unerwartet. Als der Muff an ihre Nase stiess, prallte sie von der Höhle zurück.
Schockiert schritt sie durch die Eingangskammer. Ihre Vorsicht war wohl umsonst gewesen, diese Toten würden sich nicht an einem Besucher stören.
Wer hatte die Goblins angegriffen und warum?
Genauso wie kein vernünftiger Goblinstamm ein Menschendorf auslöschen würde, würde auch kein vernünftiger Mensch eine Goblinsiedlung zerstören wollen.
Abgesehen davon, dass sowas oft nach blutiger Rache forderte brauchten die Goblins die Dörfer um sie auszurauben und die Krieger die Goblins um Arbeit zu haben...
Dazu waren Krig und seine Männer keine Waschlappen und hätten sicher nicht wegen eines gewöhnlichen Kampfes die Segel gestrichen...

Grübelnd betrachtete sie die seltsamen Echsenmenschen, die zwischen den anderen Leichen herumlagen. All dies schien sehr rätselhaft!
Noch einmal liess Reina ihren Blick über die Szene gleiten, auf der Suche nach weiteren Hinweisen.

Zu gerne wüsste sie was hier vor sich gegangen ist!
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Das Rätsel des Hochwaldes
« Antwort #4 am: 03.07.2007, 21:27:20 »
Enttäuscht musste Reina feststellen, dass die Goblins vor ihrem Abmarsch wohl alles mitgenommen hatten, was nicht niet- und nagelfest war. Sie waren auch nicht davor zurückgescheut, die Leichen zu plündern.

Sie hielt sich ein Tuch vor die Nase und bewegte sich weiter in die Höhle hinein, um vielleicht so etwas finden zu können, was ihr vom Eingang her entgangen war. Doch brachte auch dies ihr keinen Erfolg. Wie es schien, wollte der Platz ihr keine Antworten auf ihre vielen Fragen liefern. Wenn sie mehr erfahren wollte, musste sie wohl oder übel herausfinden, wohin die Goblins weitergezogen waren. Und immerhin, eine Gefahr, die groß genug war, den Goblinstamm zur Flucht zu zwingen, konnte auch ihrem Heimatdorf gefährlich werden. Sie konnte es also nicht einfach auf sich beruhen lassen.

Sie fiel beinahe zu Boden, als sie über ein Hindernis stolperte, das sie bis dahin übersehen hatte. Der Schaft eines Speeres, der halb unter einer der Leichen begraben lag. Vorsichtig zog sie die Waffe, die einzige, die sie bisher in der Höhle hatte finden können, unter dem Leichnam hervor. Es musste sich um die Waffe eines der geheimnisvollen Angreifer handeln, denn Goblinspeere waren viel kürzer als dieser hier.

Als sie wieder im Tageslicht angekommen war, betrachtete sie dien Speer genauer. Es schien sich um eine ganz gewöhnliche Waffe zu handeln. Bis auf die Speerspitze, die mit einem Symbol verziert war. Einer Schlange, zu einem Ring gekrümmt, die sich selbst in den Schwanz biss.

Reina

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Das Rätsel des Hochwaldes
« Antwort #5 am: 03.07.2007, 22:06:51 »
"Nanu?" Soetwas hatte sie noch nie gesehen...
Zumindest fiel ihr auf Anhieb nichts ein.
Diese Speerspitze war wohl ihr einziger Hinweis, ausser sie wollte sich die Mühe machen, die Spuren der Goblins zu suchen und zu verfolgen.
Ob sich das lohnen würde? Goblinspuren wären normalerweise nicht leicht zu entdecken, da sie nicht besonders schwer waren und dazu noch gut schleichen konnten. Andererseits wären die Spuren eines ganzen Stammes, der dazu noch bis zum letzten Gramm vollgepackt war mit Habseligkeiten doch nicht so schwer zu finden.

Wenn es mein Goblinstamm wäre überlegte sie würde ich so weit weg ziehen wie ich kann. Auf keinen Fall würde sie in der Nähe bleiben.
So eine weite Reise nur um die Goblins nach ihrem starken Gegner zu fragen? Der Gedanke an einen unbekannten Feind in ihrer Umgebung war aber auch nich gerade verlockend.

Erstmal zurück zum Dorf, dachte sich Reina, sie könnte die anderen nach dem Symbol auf der Speerspitze fragen und ihre Sachen zusammenpacken. Wenn sie wirklich eine Reise machen sollte, würde sie sich zuerst mal von allen verabschieden. Wer weiss wohin diese Kerle gezogen waren?
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Das Rätsel des Hochwaldes
« Antwort #6 am: 08.07.2007, 13:24:30 »
Als Reina wieder in Friedenseich ankam, wurde die große Eiche, die dem kleinen Ort ihren Namen gegeben hatte, in das inzwischen goldene Nachmittagslicht getaucht, dass wie Reina wußte, schon bald in die hier übliche Abendröte übergehen würde. Einst war dieser Ort der Schauplatz heftiger Kämpfe zwischen den Waldelfen des Hochwaldes und den Westen heranrückenden Menschen gewesen. Letztere hatten die Ressourcen des Waldes rücksichtslos ausgebeutet, was nahezu zwangsläufig zu einem blutigen Konflikt geführt hatte.
Erst das Auftauchen der Goblinsstämme vor mehr als 100 Jahren hatte den Kämpfen ein Ende gemacht. Kato Levantino, ein Vorfahre Reinas, war es gelungen, ein Verteidigungsbündnis mit den Waldelfen zu schliessen, und gemeinsam war es den beiden Völkern gelungen, die Goblingefahr, wenn auch nicht vollständig zu besiegen, so doch wenigstens einzudämmen.
Dieser neue Kampf hatte dazu geführt, dass die Menschen den Hochwald zusehends als ihre neue Heimat betrachtet hatten. Das Vertrauen zwischen Menschen und Waldelfen war nur langsam gewachsen, aber schlussendlich wurde den Menschen erlaubt, sich hier niederzulassen und zum Zeichen des Friedens zwischen den beiden Völkern war die Eiche gepflanzt worden, die heute das Zentrum des Dörfchens dominierte. Inzwischen hatten sich die beiden Völker sogar langsam zu vermischen begonnen, und so war Reina nicht der einzige Halbelf in Friedensruh, auch wenn sie ihre elfischen Vorfahren ganz bestimmt keine Waldelfen gewesen waren.

Reinas Vater saß auf der Bank vor ihrem kleinen Häuschen und sah ihr interessiertt und mit mehr als nur einem bißchen Erleichterung im Blick entgegen. Reina hatte inzwischen mehr als einmal bewiesen, dass sie durchaus ihre Frau zu stehen in der Lage war, dennoch wartete er immer voller Sorge auf ihrer Rückkehr, vor allem, wenn sie wie heute, alleine auf Kundschaft gegangen war.

"Der Nachttänzerin seis gedankt, du bist wieder hier. Hast du denn etwas herausfinden können?" Gespannt sah er sie an.

Reina

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« Antwort #7 am: 10.07.2007, 19:42:52 »
In der friedlichen Atmosphäre ihres Heimatdorfes war es kaum zu glauben dass in so kurzer Entfernung schreckliche Dinge vor sich gegangen waren... und niemand hatte es bemerkt. Sie seufzte und sah sich die Szenerie nochmal an. Nach dem Anblick in der Höhle hatte sie fast gefürchtet, ihr Dorf niedergetrampelt und zerschlagen als eine Ruine wiederzufinden.
Aber alles war normal. Sicher hätten die Vandalen die den Goblinstamm angegriffen hatten dies längst getan wenn sie es gewollt hätten.

Auch sie war glücklich, ihren Vater so fröhlich auf der Bank sitzen zu sehen. Was würde er wohl zu dem sagen was bei den Goblins passiert war?

"Tja" Reina trat von einem Fuss auf den anderen. Hatte sie etwas herausgefunden? Nicht wirklich... oder doch?
Nachdem sie es sich auf der Bank bequem gemacht hatte ging sie alles nochmal durch. Nachdenklich erklärte sie "Nun ja, unsere Freunde sind ausgeflogen"
Sie blickte hinüber zu dem zierlichen Nachbarhaus und weiter in die Ferne. "Wohin weiss ich zwar nicht... aber ich weiss warum."
Dabei kramte sie die Speerspitze aus einer ihrer Taschen und hielt sie ihrem Vater hin. "Weisst du zu wem dieses Symbol gehört?"
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« Antwort #8 am: 10.07.2007, 20:53:02 »
"Ausgeflogen?" überrascht sah er sie an. "Du meinst, sie haben ihre Höhlen verlassen und sind weiter gezogen? Eldath sei Dank, dann kehrt endlich wieder Friede in unser Dorf ein."

Dann beugte Reinas Vater sich interessiert über ihren Fund. Nachdenklich legte er seine Stirn in Falten. "Tut mir leid, das hab ich noch nie gesehen. Sieht aus wie das Erkennungssymbol irgendeines Ordens oder etwas in der Art. Wo hast du das denn gefunden?Und was hat das mit den Goblins zu tun?"

Reina

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« Antwort #9 am: 11.07.2007, 10:01:49 »
"Leider nicht ganz Papa. Die Goblins haben ihre Höhle zurückgelassen, weil sie massiv angegriffen wurden. Diese Speerspitze fand ich im Höhleneingang und ich denke, dass sie von den Angreifern stammt! ...Weisst du, die Wohnung der Goblins ist kein besonders schöner Anblick (auch wenn sie das eh nie war). Bis jetzt hat uns zwar keiner angegriffen, trotzdem mache ich mir Sorgen. Diese Leute waren sehr stark! Und sie hatten seltsame Freunde..." Sie erinnert sich an die Eidechsenmenschen. Da wünschte man sich direkt die Goblins zurück.
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« Antwort #10 am: 12.07.2007, 22:22:45 »
Reinas Vater liess sich die Geschichte nochmal im Detail erzählen.

"Das hört sich ja mehr als mysteriös an. Die Echsenwesen, die du beschreibst, könnten Troglodyten sein, aber ich hab noch nie gehört, dass diese sich mit Menschen zusammengetan hätten. Da scheint irgendeine Teufelei im Gange zu sein, wir sollten unbedingt herauszufinden versuchen, was da vor sich geht."

Er dachte kurz nach.

"Ich sag dir, was wir machen. Ich brech sofort auf, und mach mich an die Verfolgung der Goblins, um herauszufinden, was da geschehen ist. Du und dein verrückter Kumpel"  - er verdrehte die Augen, dann zwinkerte er ihr schmunzelnd zu -"bereitet alles für eine Evakuierung des Dorfes vor. Wer weiss, ob Friedenseich nicht das nächste Ziel dieser geheimnisvollen Fremden ist."

Reina

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« Antwort #11 am: 12.07.2007, 22:49:24 »
"Warte Vater! Du bist doch zu al..." Ähhh warte, schnell wechselte sie das Thema "Die Evakuierung können wir nicht alleine vorbereiten. Kannst du uns nicht dabei helfen?"

Nein, sie würde ihren Vater nicht alleine losschicken, um die Goblins zu verfolgen. Wer weiss ob diese Mörder nicht irgendwo auf dem Weg lauerten? Ausserdem war das ihre Mission!
Sie musste unbedingt Zeit schinden.
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« Antwort #12 am: 14.07.2007, 13:33:59 »
Shino schmunzelte.

"So, für zu alt hältst du mich also, ja? Könnte es etwa sein, dass du nur Angst hast, nicht selber losreisen zu können?"

Unvermittelt wurde er ernst.

Aber möglicherweise hast du recht, auch wenn ich das nur ungern zugebe. Zu mir kommen die Dorfbewohner, wenn ich Streitigkeiten schlichten soll, wenn sie Rat brauchen oder wenn sie möchten, dass ich auf den Dorfrat Einfluss zu ihren Gunsten nehme. Aber ich habe sehr wohl beobachtet, dass sie sich lieber an dich wenden, wenn es ein wildes Tier zu vertreiben gilt, oder wenn die Überfälle der Goblins mal wieder zu dreist werden."

Shino seufzte leise.

"Wahrscheinlich werden sie eher auf mich hören, wenn es darum geht, möglicherweise das Dorf verlassen zu müssen. Und sollte es tatsächlich zu Kämpfen kommen, nun, ich habe schon mehr als eine Verteidigungsschlacht geleitet, und das wissen die Leute hier."

"Nun gut, wenn du willst, darfst du auf Kundschaft gehen. Ich würde dir raten, nochmals zur Goblinhöhle zurückzukehren, um dort nach Spuren zu suchen, die dir verraten, wo sie hingezogen sind. Ich weiss,das ist gefährlich, aber versuch, Kontakt mit ihnen aufzunehmen, vielleicht kannst du so herausfinden, was genau los ist."

[/b]

Reina

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« Antwort #13 am: 14.07.2007, 14:29:33 »
Ein bisschen schämte sich Reina für ihre schnellen Worte.
Trotzdem war sie froh, dass ihr Vater die Dinge genau so sah wie sie. So genau hatte sie darüber nie nachgedacht, aber plötzlich fiel ihr auf, dass Shino mal wieder ins Schwarze getroffen hatte.

"Das ist eine super Idee Papa." freute sie sich "Ich werde sofort losgehen und alles nochmal durchsuchen! Es ist wirklich seltsam dass sie keine Warnung zurückliessen..." Naja, bei den meisten Goblins weniger verwunderlich, aber zumindest einer ...
"Also, bis später!" rief sie, dann schnappte sie sich ihre Sachen und machte sich wiederum auf zu der verlassenen Goblinbehausung.
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« Antwort #14 am: 16.07.2007, 19:36:20 »
An der Höhle angekommen, sah sich Reina nochmals genau um. Vielleicht hatte sie ja beim ersten Mal etwas übersehen, auch wenn sie sich das eigentlich nicht vorstellen konnte. Dennoch entzündete sie dieses Mal vorsichtshalber eine Fackel, bevor sie die Höhle betrat. Dem widerwärtigen Verwesungsgestank trotzend, tastete sie sich langsam nach vorne, sorgsam darauf bedacht, keine Spuren zu verwischen, bevor sie sich diese genau angesehen hatte.

Doch obwohl sie Zentimeter für Zentimeter die gesamte Höhle bis an die hinterste Wand absuchte, konnte sie nicht den geringsten Hinweis darauf finden, wohin die Goblins sich gewandt haben konnten. Ratlos wandte sie sich wieder dem Ausgang zu. Es wurde auch höchste Zeit, wieder an die frische Luft zu kommen, der Verwesungsgeruch raubte ihr den Atem; die damit verbundene Übelkeit machte ihr zunehmend zu schaffen und erschwerte das konzentrierte Suchen um ein Beträchtliches.

Ein leises Scharren hinter ihr ließ sie erstarren. Sie wollte sich umdrehen, als der Gestank plötzlich zuzunehmen schien und eine weitere Welle der Übelkeit sie überfiel. Mühselig brachte sie die angefangene Bewegung zu Ende, doch bevor sie mehr als einen mannshohen Schemen ausmachen konnte, traf sie ein schwerer Gegenstand krachend am Kopf. Sie hatte noch Zeit, sich zu wundern, wie sie einen solchen Fehler hatte begehen können, dann wurde es schwarz um sie.

to be continued...

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