Errence war über die Reisetage ruhiger geworden, nachdem anfänglichen Dauerfeuer zogen die Bogenschütze immer öfter zurück, um nicht zu sagen, dass ihnen langweilig wurde und sie wieder auf Wild warteten, der Nahrhaftigkeit wegen.
Er amüsierte sich an diesem vierten Tag ihrer Reise selbst über seine Metapher und hatte sich inzwischen innerhalb der Karawane etwas nach hinten verzogen, je näher sie dem Wald kamen.
Er mochte Wälder nicht, mit ihren vielen uneinsehbaren Ecken, dem möglichen Kampf auf mehreren Höhen und dann noch meist die Unwissenheit über die Größe des Schauplatzes. Dementsprechend ein geradezu perfekter Ort für Hinterhalte.
Deshalb musste er sich auch wieder bei seinen eigenen Paranoiafantasien erwischen, doch andererseits, er musste sich auch bestätigen.
Stück für Stück arbeitete er sich wieder in der Karawane in das vorderste Glied und lief dort bis zur Ankunft in den Wald nebenher.
Als sie ihm Wald ankamen, wurde Errence deutlich aufmerksamer als sonst und außerdem hielt er endlich mal seinen Mund, da er sonst hin und wieder zu irgendwelchen Dingen immer einen unnötigen Kommentar abgab, doch jetzt schaute er sich achtsam um.
Dennoch erwischte ihn die Stimme auf dem falschen Fuß.
Errence umfasste die Hellebarde nun fester und hielt sie schützend vor sich.
'Ich wusste es, diesen ewigen Elfenhainen kann man nicht trauen. Mein eigenes Volk lädt sich die schlimmsten Löwen.', dachte der Elf bei sich, während er sich nochmal genauer umschaute, vielleicht könnte er die Quelle der Stimme entdecken und sie war direkt in der Nähe.
Das Reden nahmen ihm in diesem Fall seine Gefährten Jennaia und Bereafen fast im Gleichschritt ab, doch er konnte nur den Kopf schütteln, schließlich mussten sie lügen, denn vorher wollten sie wissen, dass wir keinen Kampf wünschen oder nichts Arges vorhaben? Man wusste doch nie wohin einen der Weg führte? Und der Stoppelbart und er selbst, sie wünschten sich mit ziemlicher Sicherheit einen Kampf. Nur nicht gegen einen unbekannten Gegner, den sie noch nicht sahen.
Doch Errence überlegte sich, diese Worte erstmal für sich zu behalten, nicht weil er Angst vor seinen Gefährten hatte oder Konsequenzen, die ihm Kampf endeteten, oder gar weil seine Worte unwahr wären, nein. Uneinigkeit wäre wohl eine der Antworten, welche die Stimme zum Anlass für unschöne Folgen nehmen würde und dann wüsste man vielleicht immer noch nicht, wer den Gegner war. Abwarten, hieß es.