• Drucken

Autor Thema: Pars Prima: Urbs Sigena  (Gelesen 29735 mal)

Beschreibung:

0 Mitglieder und 1 Gast betrachten dieses Thema.

Artael

  • Beiträge: 155
    • Profil anzeigen
Pars Prima: Urbs Sigena
« Antwort #180 am: 07.01.2008, 19:47:26 »
Während Artael sich mit dem Regen anfangs noch hatte anfreunden können, das leichte Nieseln fast als angenehme Abwechslung wahrgenommen hatte, kämpfte sie nun mit den kalten und nassen Tropen, die unbarmherzig auf sie hereinprasselten. Die Trostlosigkeit des Wetters und der Landschaft besserten die Stimmung der Michaelitin nicht gerade auf und ließen Artael in Gedanken immer wieder zu jenen fürchterlichen Menschen zurückkehren, die die Kinder gestohlen hatten.
Doch bevor sie es zuließ, dass ihr Trübsal die Überhand gewann, beschloss Artael sich lieber etwas zu überlegen, um die Stimmung der Gruppe zu heben. Nachdem ihr kein passendes Diskussionsthema einfiel, meinte sie stattdessen zu den anderen:

*Meint ihr, wir können so unter- und hintereinander fliegen, dass möglichst viele von uns möglichst wenig Regen abbekommen, in dem wir uns gegenseitigen vor den Tropfen schützen?*

Artael wusste, dass ihr Vorschlag kindisch war. Aber Ernsthaftigkeit hatte jetzt lange genug die Stimmung der Gruppe beherrscht und auch wenn ihre Frage nur müde Lacher hervorrufen sollte, war das doch zumindest immer noch mehr als nur Schweigen.

Navarìel

  • Beiträge: 130
    • Profil anzeigen
Pars Prima: Urbs Sigena
« Antwort #181 am: 10.01.2008, 00:05:42 »
Merklich langsamer flog Navarìel, als es zu regnen begann. Die Schar merkte, dass die Ramielitin nicht glücklich über den Regen war.
Kein einziger Blick folgte den Tropfen nach unten, keinen einzigen Blick schickte sie den tropfen entgegen, die von oben unbarmherzigen an dem jungen Engel zogen.
Die Worte Artaels nahm sie erst nach kurzer Zeit wirklich wahr und sie brauchte einige Zeit, bis sie ihrer Scharführerin antworten konnte, denn was sollte sie ihr entgegnen?

*Um einen von uns vor dem Regen zu schützen, ist es denke ich zu spät, Artael. Wir sind alle komplett nass. Wir sollten schauen, dass wir den Rest des Weges oder den für heute geplanten Weg hinter uns bringen.*, antwortete Navarìel der Michaelitin, während sie sich eine nasse Strähne aus dem Gesicht wischte. In dicken Strähnen hing dem Engel das schwarze Haar ins Gesicht, während von ihrem Waffenrock ein stetiger Fluss an Wasser herabrann.

Tex

  • Administrator
  • Beiträge: 7055
    • Profil anzeigen
Pars Prima: Urbs Sigena
« Antwort #182 am: 20.01.2008, 21:05:56 »
Es kam einem wie eine halbe Ewigkeit vor, so lange mussten die Engel durch den nicht enden wollenden Regen fliegen. Der Regen verlangsamte jedoch ihre Reisegeschwindigkeit  signifikant, so dass es fast zwei ganze Tagesreisen dauerte, bis die Schar die nördlichen Küsten des Rheinmeeres, dieses riesigen Binnenmeeres an der - ehemaligen, so musste man wohl sagen, seit der Orden Gabriels so rücksichtslos das Land an der Westküste an sich gerissen hatte - Grenze zwischen Gabriels- und Raphaelsland, erreichte. Sigena, das lang ersehnte Ziel ihrer Reisen, konnte jetzt kaum noch ein paar Wegstunden entfernt sein, lag die Stadt doch nach allem, was sie wussten - und der nicht zu verwirrende Orientierungssinn Camaels war zusätzlich mehr wert als jedes Wissen - an der Rheinschlundbucht, dort, wo das Rheinmeer über einen breiten Fluss überging in die Nordsee.
And the rain tossed about us, in the garden of the world,
But a flame arrives to guide us, cast in gold between the anvils of the stars.
- Caliban's Dream

Artael

  • Beiträge: 155
    • Profil anzeigen
Pars Prima: Urbs Sigena
« Antwort #183 am: 31.01.2008, 18:24:42 »
Interessiert studierte Artael die Landschaft, die sie unter sich erblickte. Das Klima wirkte hier rauer als in Rom, von wo aus sie aufgebrochen waren, doch musste Artael zugeben, dass auch diese Gegend etwas Faszinierendes hatte.

*Navarièl, Camael - wisst ihr irgendetwas über dieses Land hier?*, erkundigte sie sich bei beiden Engeln und ihrer Stimme war anzuhören, dass die Michaelitin froh war, nun bald den Zielort erreicht zu haben.

  • Drucken