Von Kazra ist nicht mehr viel zu bemerken, nach den ersten Tagen.
So lange hat es gedauert, bis er die Ordnung verstanden hat, die in den Reitern ist, und nach der er wohl an jeder Position reiten kann, die ihm beliebt, sie aber nicht ausfüllen kann.
Öfter als nötig reitet er mit seinem Bruder einige Meter neben der Straße, nach Beute für ihn spähend, und unter dumpfem Ästeknacken verschwindet er für Minuten so tief in den Wäldern, dass es keine Sonne mehr gibt. Wenn er dann zurückkehrt, dann oft mit Blut an seiner und der Schnauze des Dinosauriers, das er eilig ist fortzuwischen.
Die dichten Stämme und Blätter werden ihm oft zu Graus auf dieser Reise, denn wie sehr bedecken sie hinderlich die Felsen, die doch unter allem liegen. Aber auch die Berge sind nur selten am Horizont.
Wenn es dunkel wird, läuft Kazra oft noch in den an den Weg grenzenden Wäldern und tastet sich durch die Rindenlabyrinthe. Das Blut ist dann an seinen Händen, mit vielen Splittern darin, während sein Bruder mit listigen Echsenaugen bei den Rastenden wartet, bis der Ork ratlos zurückkehrt.
Manchmal versuchen die beiden, sich während der Ritte bei dem Mann Rheon zu halten, der seinen Platz in der Formation zwar sicher hat. Aber es ist kein schöner, findet Kazra. Reden tut er jedoch nicht von selbst, und viel öfter begeht er den Ritt mit geschlossenen Augen. Der Hitze des Labyrinths erinnert sich sein Körper, und selbst in Eisen gekerkert erlebt er die Sommersonne nun schwach, obwohl sie doch kein Vergleich zu der ist, die immer dunstgebändigt über den Öden der Dämonen gehangen hat. Aber sie versengt ihm die Augen, die ein solches Licht nicht gewohnt sind, und überall muss es sich dazu noch spiegeln. Ewige Nacht wünscht sich Kazra noch weniger, und mit diesen Gedanken beschäftigt er sich, während er für schlafend gehalten werden kann.
Er hat zuviel Zeit für Gedanken. In der Zukunft können sie nichts greifen, in der Vergangenheit werden sie flüchtig, und wenn er über den Augenblick nachdenkt, muss er darin immer die sechs einschließen, die er hier bei sich hat, obwohl ihm längst die Ideen ausgegangen sind, was er über sie denken könnte.
Er bemerkt nur, wie Alles ohne ihn stattfindet, der er geschlossenen Auges reitet, und deshalb blickt er öfter, als er selbst es jemals wollen würde, in die rottötenden Augen der gepeinigten Kreatur, die von der Welt um sich herum ausgegliedert ist.
Ewig wartet er darauf, die schädliche Kraft ausatmen zu können, die die wiederholte Begegnung ihm einträgt.