Der Mann öffnet für euch die Tür und bedeutet euch einzutreten. „Ich werde hier draußen aufpassen“, sagt er.
Als die Tür sich erneut einen Spalt öffnet, kommen ein Mann und ein Kind in den Raum und blicken die bereits Anwesenden an. Aber nein, die kleine Figur ist gar kein Kind, denn auf den zweiten Blick sieht man, dass sich unter seiner Kapuze das Gesicht eines Mannes zeigt. Er scheint ein Gnom zu sein, ein Angehöriger des kleinen Volks, von denen man in diesen Gegenden nie viele sieht.
Als alle eingetreten und sich die Aufregung wieder ein bisschen gelegt hat, ergreift Theresa das Wort.
„Ich weiß, die meisten von euch sind zufällig hier, doch glauben wir Talländer nicht an Zufälle. Eure Schritte wurden gelenkt, denn ihr seid diejenigen, deren Hilfe wir so dringend brauchen und deren Ankunft unserem Oberhaupt angekündigt wurde. Doch werde ich zuerst mich selbst vorstellen. Mein Name ist Theresa, wie einige von euch schon wissen. Dies sind meine Freunde“, dabei deutet sie nacheinander auf die beiden Menschen, die heute an den Pranger gestellt wurden und den alten Mann, „Wir alle sind Angehörige des Zirkels von Leth. Der Zirkel von Leth ist ein Zusammenschluss von Talländern, die sich dem Erhalt des Gleichgewichts der Dinge im Großen Tal verschrieben haben.
Wie ihr vielleicht wisst, gibt es außer Uthmere im gesamten Tal keine weiteren bedeutenden Siedlungen. Die Menschen leben verstreut in kleinen Weilern oder auf einzelnen Wehrgehöften. Manche müssen hart um ihr Überleben kämpfen, denn die Natur ist unbarmherzig und die Barbaren aus dem östlichen Tal können grausam sein. Die Winter in den letzten Jahren waren lang und kalt. Aber niemand beschwert sich, es ist ein anstrengendes Leben, aber es ist auch ein gutes Leben.
Wir Mitglieder des Zirkels von Leth achten auf das Land und auf die Dinge, die vorgehen. Bisher wurden wir im Großen Tal von Kriegen und Katastrophen verschont. Wer sollte auch so ein Wildes Land, in dem es keine Reichtümer, sondern nur Gefahren zu finden gibt, erobern wollen?“ Theresa zögert einen Moment, redet dann aber weiter.
„Doch die Jahre des Friedens scheinen nun vorbei zu sein. In dem ausgedehnten Wald des Nordens, im Rawlinswood, regt sich etwas. Es ist, als würde etwas böses langsam erwachen und seine Vorboten schicken. Die Menschen, die in Dörflein oder auf Höfen am Rand des Waldes leben, haben es schon gemerkt. Und auch wir, die wir in den Wald gehen und dort umherschweifen, stoßen bisweilen auf beängstigende Zeichen, dass etwas Schlimmes geschehen wird. Wir brauchen eure Hilfe. Ihr müsst uns helfen, herauszufinden, was im Rawlinswood erwacht.“
Flehend blickt sie einem jeden von euch nacheinander in die Augen.