Für Lilja beginnt der Spaß erst jetzt, denn endlich hat sie eine passende Gelegenheit bekommen, wenigstens einige ihrer Geschwister ihren neuen Freunden, und vor allem Jared, vorzustellen. Mit dem stumpfen Ende der Guisarme zeichnet die Karrn irgendwelche Linien in den Straßenstaub, dann wirft sie den Kopf in den Nacken, hebt die Arme mit Stab und Waffe und vollführt mit denen fließende, kreisende Bewegungen, während sie einen unheimlichen, wenngleich düster schönen Gesang anstimmt.
Von dem Gekrakel auf dem Boden läuft wellenartig ein dünner Riss den Weg entlang, bis er kurz vor Narls leblosem Körper aufhört. Die Erde beginnt an dieser Stelle leicht zu pochen, als schlüge ein gefangenes Herz unweit unter der Oberfläche; Augenblicke später wird das Pochen so intensiv, dass neue Risse entstehen und der Boden sich bei jedem Anschwellen des Bebens etwas aufbäumt. Irgendwann hält die dünne Erdschicht dem Druck nicht mehr stand, und ein skelettierter, mit nur wenigen verfaulten Fleischfetzen behangener Arm reckt sich zum Siberys empor.
Die schaurige Hand greift nur einmal ins Leere, bald langt sie herunter und findet halt auf dem unebenen Boden. Sogleich folgt mit einem Ruck der zweite Arm, dessen Hand sich unverzüglich in den Straßenstaub krallt. Einen Herzschlag später gelingt es den beinahe fleischlosen Armen, ihre Last halb dem Schoss der Erde zu entreißen: ein fetzenbehangenes Skelettgeschöpf, dessen Schädel nur wenige schwarze Haarbüschel zieren und dessen zerschlissenen Gewandungsüberreste auf einen schwarz-silbernen Wappenrock, ähnlich dem Liljas, schließen lassen.
"Xemred, Bruderherz!," freut sich das Mädchen, die unheilige Gestalt ihres verstorbenen Bruders zu sehen - doch mag sie die Beschwörung nicht weiter unterbrechen und fährt mit der Anrufung fort, die bald ein weiteres knöchernes Ding aus dem Boden treibt.
Mit den trockenen Gelenken klappernd, erhebt sich allmählich ein weiteres, jedoch zierlicheres Skellet: mit langen schwarzen Haaren und Fetzen eines violetten, wohl seidenen Kleides.
Jared konzentriert sich vollends auf den Kampf und bekommt im ersten Moment gar nicht mit, was Lilja veranstaltet, aber er sieht durchaus wie Kazra sich mitten in die Anrückenden Feinde manövriert. Jared läuft also los, um ihm zur Hilfe zu kommen, wobei er im vorübergehen, einige Worte murmelt. Worauf sich blaue Energie in seinen Händen sammelt, welche er mit einem Mal als drei blaue Geschosse, welche vor magischer Kraft pulsieren, gegen einen der Hobgolbins wirft. Doch als er sieht wie zwei Skelette sich vor ihm aus dem Boden graben, fragt er sich, was bei Khyber, das wieder für ein Winkelzug ist des Feindes ist, doch dann hört er Liljas freudigen Ausruf. Er wundert sich zwar kurz, sieht aber die Skelette nicht als Feinde und nimmt es vorerst hin, da es wichtigeres gibt und die Schlacht ruft.
Als Kazra hinter der Biegung des Weges, dort, wo er die Gefährten gelassen hat, die Erde sich aufbäumen und brechen hört, fürchtet er um eine fehlgetane Entscheidung. Aber nun, befreit von den entsetzlichsten Ideen des Teufels, kehrt er zurück in den Dienst des Flammengottes Kalok. Er wird diese Entscheidung im Tode nicht wiederrufen, wie es sich für einen Jünger der Flamme ziemt. Seine Front ist gewählt. Und nun, da niemand ihn mehr vernehmen kann, von denen, die mit ihm gesprochen haben, wechselt er vollends in die raue, dunkle Sprache der Heimat.
"Ich kann dich nicht mit mir nehmen, Vespaj", entschuldigt er sich bei seinem Bruder und bricht den geschlossenen Bund.
Im geheimen Einverständnis legt der Saurier den Kopf seitlich und trifft die Augen Kazras, die eigenen nicht mehr gierig, und verlässt den Kampfplatz. Als Kazra sich wirbelnd aus dem Sattel stürzt, schlingen sich goldene Feuer an seinem Großschwert entlang, um den gewählten Feind, den Anführer der Bogenschützen, zu packen. Kazra kommt jedoch auf dem Boden auf, ohne ihn auch nur gestreift zu haben, und das Feuer erlischt.
Den Sturz fängt er ab, indem er das Schwert einen Menschenfuß tief ins Grasland stößt. Von dort führt er es weiter in einem Bogen um sich, und schafft einen Ring um sich herum. Mit einem Knie am Boden, erhebt er die Waffe wieder gegen den Gegner und spricht in der Sprache seiner Wahl - niemand außer er selbst wird sich in diesem Moment verstehen können egal, was.
"Ein Diener der bindenden Flamme weicht vor keinem Gott. Ich darf diese Grenze erst wieder übertreten, wenn mein oder euer aller Herzen stumm geworden sind, oder aber eure euch in Feigheit fliehen schicken. Ich binde mich an diesen Ort, und euch desgleichen, wenn ihr nicht geht."
Kazra begibt sich in eine mächtige Verteidigungshaltung, um seinen Platz zu halten - die anderen tun es weiter oben, an der Straße.
Die blutige Schlacht kommt nun langsam ins Rollen.
Während Kazra sich in einen schmerzhaften und verbitterten Kampf mit dem Hauptmann verwickelt, wobei er sich von den feindlichen Bogenschützen eine weiteren Pfeil außerdem fängt und die Klinge des Hauptmann kostet, richtet Rheon d´Orien mit seiner mächtigen Klinge den Hobgoblin vor sich, obwohl dieser mit seinem schnell gezogenen Schwert nach dem Drachenmalträger mit voller Wucht schlägt.
Doch Rheon d´Orien enthauptet ihn und gönnt sich damit einer Regen aus Blut, während der Feind vor ihm wie ein nasser Sack zu Boden geht.
Etliche Pfeile jagen in Richtung Jared währenddessen, wobei einige Hobgoblins lieber schon ihre Schwerter ziehen, doch der Hexenmeister weicht gekonnt aus und trifft einen der Feinde schwer, jedoch nicht tödlich.
Anders läuft es für Aarnai, welche nicht nur angegriffen, sondern auch erfolgreich mit Pfeil und Bogen beschossen wird.
Da erblickt Kazra zwei Höllenhunde und zwei weitere Hobgoblins, wobei der eine mit seinen beiden Schwertern in Richtung des Orkes zeigt und in schlechter Handelssprache bzw. Khorvair diesen anspricht:
"Wir sind die Rote Hand des Schmerzes, des Schreckens, der Pain und des Todes.
Wir kennen nicht das Gefühl der Niederlage!
Du da! Komm rüber! Bist Du es wert gegen mich zu kämpfen!"
Währenddessen brüllt der Hintermann, welcher scheinbar ein Priester ist:
"Auf ihr Hunde! Tötet sie, bevor Euer Blut auf den Boden tropft!"
Nachdem Rheon d´Orien den Gegner vor sich in einem Blutregen besiegt hat, zieht er weiter zu dem nächsten Feind auf seiner Seite dieses Waldes. Als er bei dem nächsten Hobgoblin ruft er Aarnai, die auch in der nähe steht zu: "Bitte schaut nach denjenigen näher an der Frontlinie, ob Ihr denen Beistand leisten könnt, Aarnai. Ich werde hier schon alleine klar kommen." Dann macht sich Rheon d´Orien bereit jeden Moment auf den nächsten Hobgoblin einzuschlagen mit seinem Zweihänder.
Widerwillig nimmt Aarnai Rheons Anweisung auf. Sie hasst es, wenn ihr jemand sagt was zu tun ist und gerade bei Kämpfen vertraut sie lieber auf ihre eigenen Instinkte. Doch jetzt war keine Zeit für Diskussionen und womöglich war Rheons Vorschlag gar nicht allzu dumm. Schnell blickt sie sich also um und rennt dann zum nächstbesten Hobgoblin. Kräftig und Präzise lässt sie ihre Axt dann auf jenen niedersausen.
Doch der Feind bleibt leicht verletzt auf den Beinen.