Sharn, die berühmte Stadt der Türme, Metropole von Breland und ganz Khorvaire, die Stadt der Abenteuer und Abenteurer und das Tor nach Xen´drik.
Jedenfalls kennt ihr diesen berühmten Ort nicht anders und ersteres trifft
wahrlich zu: Die Stadt ist gewaltig. Die Türme sind zwischen dreißig
Metern und 1,5 Kilometern hoch. Abgesehen von ihrer
enormen Grösse erinnert ihre Konstruktion allerdings an eine
Burg oder an andere massive Steingebäude. Obwohl die
Konstruktionsweisen den Regeln der Logik und Statik spotten,
scheinen sie standhaft zu bleiben, was wohl nur mächtiger
Magie zuzuschreiben ist. Viele der Türme laufen in eleganten,
spitzen oder Kuppeln aus, während andere in Flachdächern
oder Plattformen enden, auf denen man wiederum Parks,
kleine Teiche, Schwimmbecken oder gar ganze Herrenhäuser
findet. Die Strassen der Altstadt sind inzwischen fast
verschwunden. Man findet ganz am Boden ein wirres Labyrinth
ineinandergewachsener Mauern, die ohne Logik und Sinn
aufeinandertreffen. Das Leben erstreckt sich in mehrere
Etagen der Stadt, welche über Aufzüge oder durch Magie
getriebene Himmelskutschen erreicht werden können.
Trotzdem hat man die Möglichkeit, den Weg auch zu Fuss
zurückzulegen, indem man die gewaltigen Brücken benutzt,
welche die Türme miteinander verbinden, oder einfach die
unzählichen Treppen, die innerhalb der Gebäude nach oben
führen.
Der Regen ergiesst sich täglich sturzbachartig vom Siberys,
während man seinem Weg über die labyrinthartig angelegten
Brücken und Simse Sharns sucht.
Die aus Holz und Stein erbauten Wege und Strassen winden
sich in irrem Zickzack und in schwindelerregender Höhe um
die Türme der Stadt. Besonders bei eingeschränkten
Sichtbedingungen, kann dies äusserst verwirrend sein.
Der Regen peitscht förmlich herab und läuft
in kleinen und grossen Sturzbächen von den höhergelegenen
Balkonen und Brücken auf die tiefer gelegenen herab.
Dadurch ist es schwierig, mehr als nur ein paar Meter weit zu
sehen. Auch das entfernte Glühen der Immerhellen Laternen,
ist in dem treibenden Regen kaum auszumachen.
Während siedie Brücken und Wege normalerweise auch in der
Nacht hell erleuchten, bieten an diesem extremheißen und
verdammt feuchten Abend kaum Orientierungshilfe.
Der Terminusdistrikt im unteren Bereich von Tavicks
Landeplatz gleicht einem Ameisenhaufen. Die Züge der
Blitzbahn kommen hier offenbar zweimal täglich an und fahren
noch am selben Tag weiter. Händler und Arbeiter ent- und
beladen praktisch unablässig Karren und Züge. Die
Himmelskutschen und magischen Aufzüge sind ständig in
Betrieb.
Sie befördern ankommende Reisende in die
höhergelegenen Viertel der Stadt oder bringen abreisende
Reisende von oben herunter nach Terminus.
Euer Luftschiff des Hauses Lyrandar unter der momentanen Führung
von Herrn Nexus d'Lyrandar legt gerade am
Landeturm an und ihr blickt in die Stadt:
Irgendetwas ist anders als sonst, denn es ist heißer als in der
Klingenwüste von Valenar und das auch noch jetzt im Winter.
Überall sitzen die Leute vor ihren Wohungen und versuchen, sofern sie
genügend Galifar haben, durch magisch Hilfsmittel sich Kühlung zu
verschaffen, während Kinder nackt auf dem verregneten
abendlichen Strassen spielen, denn nur der Regen verschafft
noch etwas Kühlung.
Tagsüber ist es fast unmöglich, sich auf der offenen Straße
aufzuhalten und niemand berührt freiwillig in den oberen Bezirken mit
seinen Händen die aufgeheizten Hauswände,
denn sonst verbrennt man sich.
Die Stadt der Türme schwitzt, obwohl der Siberys fast nie ohne Wolken ist.
Nahrungsmittel werden langsam knapp und so ist mancher Breländer
nun schon Ratte am Spieß.
Studenten, Handwerker, die grün-schwarz gekleideten Stadtwachen,
die hellblau gekleideten Priester der Neun und fast alle Bürger verrichten
nur widerwilligihre Tätigkeiten, denn, bei Olladrins blutiger Nase,
Fernia rückt immer Näher an Sharn.