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Autor Thema: [IC] Feuer und Feier  (Gelesen 46729 mal)

Beschreibung: Das Brandopfer - Kapitel 1

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Ancrym

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[IC] Feuer und Feier
« Antwort #15 am: 05.10.2007, 18:26:05 »
"Sei gegrüsst, Bruder im Frieden", wiederholt Ancrym ganz automatisch die rituellen Formel und hebt ebenfalls seine Hand. Der Shoanti ist äußerst verwundert, von diesem Winzling mit dem förmlichen Begrüßungsritus der Shoanti bedacht zu werden, läßt sich jedoch seine Verwunderung nicht anmerken. Irgendwie hat die Fremde auch etwas seltsam Vertrautes an sich.

"Ich habe nicht gesagt, daß du etwas Böses vorhattest, aber du bist so offensichtlich fremd hier, daß ich dich angesprochen habe. Ich bin Deputy in dieser Stadt, mußt du wissen. Wenn ich dir also irgendwie helfen kann, sag Bescheid."
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Perriyon

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[IC] Feuer und Feier
« Antwort #16 am: 06.10.2007, 15:37:48 »
Als die Ansprachen vorüber waren, war es endlich Zeit, dass das eigentliche Fest begann. Von dem Gesagten fand Perriyon zwar nur die beiden Punkte über die kostenlosen Speisen am Abend und die Aufführung des Stückes 'Der Fluch der Harpyie' interessant, aber er hatte die Zeit, in der die Aufmerksamkeit der Bevölkerung auf das Rednerpult gelenkt war, dazu genutzt, sich einen guten Platz zu ergattern, von dem aus er die Attraktionen gut beobachten aber trotzdem bei Eröffnung der Getränkestände sich schnell bedienen konnte.
Gerade hatte er sich einen Krug Met reichen lassen, als eine der Tänzerinnen nach ihrer Aufführung, offenbar zu Scherzen aufgelegt, an ihm vorbei lief und ihn ansprach.
Gut gelaunt nippte er an dem noch sehr kühlen Getränke und antwortete ihr: "In der Tat. Ich empfinde alles hier als äußerst ...vorzüglich." bei dem letzten Wort zwinkerte er ihr zurück, den Schalk im Blick.
Schlaf, Kindlein! Schlaf!

Ocura Al Tenerat

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[IC] Feuer und Feier
« Antwort #17 am: 07.10.2007, 05:00:18 »
Als der Mann die Begrüßung wiederholte huschte ein Lächeln über Ocuras Gesicht, aus Freude darüber, dass sie diesen Teil offenbar richtig gemacht hatte. Sein Angebot, ihr zu helfen, wenn sie es brauchte, war außerdem ausgesprochen freundlich, vor allem, da sie einander bisher noch nie begegnet waren. Es wäre also unhöflich, dieses Angebot auszuschlagen. Aber wobei konnte er ihr schon helfen? Konnte sie ihm von ihrer Mission erzählen?
"Du hast Recht, Deputy, ich bin tatsächlich vorher noch nie hier gewesen, denn ich bin im Auftrag meines Stammes unterwegs.", begann sie vorsichtig, als ihr Blick auf den durch einen Kometen mit einem spiralförmigen Schweif verzierten Dolch fiel, den der Mensch bei sich hatte. "Vielleicht kannst du mir wirklich helfen. Weißt du, ob es in dieser Stadt einen Pharasma-Geweihten gibt?"
Sie hatte schon lange nicht mehr mit einem Priester der Pharasma gesprochen, und in einer Stadt, in der so viele Menschen lebten, war die Wahrscheinlichkeit doch ziemlich hoch, dass sie einen auffinden konnte. Vielleicht würde sich ja sogar die Gelegenheit zu einem gemeinsamen Gebet ergeben.

Dorian

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[IC] Feuer und Feier
« Antwort #18 am: 07.10.2007, 11:21:11 »
Dorian ging nach der Ansprache wieder durch die Menge, er wollte sehen was die Schausteller zu bieten hatten.
Als er so mit der Menge ging viel sein Blick auf eine wunderschöne Variserin, eindeutig nicht von hier.
Ihr pechschwarzes Haar passte wunderbar zu ihrer dunklen Haut und der farbenfrohen Kleidung. Na sieh mal an, dieses Fest wird besser und besser, dachte er als er in in ihre Reichtung ging und sie ansprach: "Ich grüße euch, weit gereiste Schwester im Frieden." Dann sah er, das sie sich mit einem Halbling unterhielt, den er zuvor schlicht übersehen hatte. Er versuchte sich nichts anmerken zu lassen und begrüßte dann auch den Halbling: "Und euch auch entbiete ich meinen Grüß, Bruder im Frieden.
Seid ihr das erste mal in Sandspitze?"
, stellte er dann an beide die Frage. Dreck, wegen dem kleinen Steh ich jetzt als Ungehobelter Bauer da...

Ancrym

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[IC] Feuer und Feier
« Antwort #19 am: 07.10.2007, 21:01:18 »
"Das will ich dir gerne verraten, du kannst Mestrard, so heißt der Geweihte, im Tempel finden oder, wenn er dort nicht sein sollte, auf dem Friedhof, wo er sich eine kleine Hütte gebaut hat."

Die Frage nach Mestrard hatte Ancrym etwas überrascht, aber zumindest konnte der Deputy die Frage leicht beantworten.
E.T. nach Hause telefonieren!

Mestrard

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[IC] Feuer und Feier
« Antwort #20 am: 07.10.2007, 21:22:55 »
Schon nach wenigen Minuten war es Mestrard gelungen, den Lärm der Feier zu verdrängen. Er hatte Naffer noch zugenickt, der ebenfalls direkt nach den Reden wieder an die Arbeit gegangen war und gerade das Grab des kürzlich verstorbenen Jurin pflegte.

So hatte er sich im Schatten ihrer kleinen Hütte niedergelassen und konzentrierte sich auf die Gräber, die Toten und seine Göttin - die für das ganze Schicksal zuständig war:  nicht nur für die Geburt und die Heilung, sondern auch für die Toten.  Diesen widmete er nun seine Aufmerksamkeit und seine Gebete.
Das menschliche Herz hat eine fatale Neigung, nur etwas Niederschmetterndes Schicksal zu nennen.

Ocura Al Tenerat

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[IC] Feuer und Feier
« Antwort #21 am: 07.10.2007, 23:31:36 »
Als sie erfuhr, dass es tatsächlich einen Priester der Pharasma in dieser Stadt gäbe, wirkte Ocura auf einmal aufgeregt und weitere Fragen sprudelten aus ihr hervor.
"Ist das der Tempel, den du meinst?", begann sie, wobei sie auf die neue Kathedrale wies, "Und wo finde ich den Friedhof? Was bringt man einem Priester hier normalerweise als Opfer?"
Mit Mühe bremste sie sich und errötete leicht, als sie bemerkte, dass sie dabei war, die Hilfsbereitschaft dieses Mannes schamlos auszunutzen. Außerdem fiel ihr bei ihrer letzten Frage ein, dass sie überhaupt nichts besaß, was sie dem Geweihten hätte opfern können.

Emyralda

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[IC] Feuer und Feier
« Antwort #22 am: 08.10.2007, 08:32:02 »
"Das freut mich aber. Was führt Euch hier in die Stadt? Das Fest? Mich ja."

In diesem Moent wurde sie durch einen Gruß unterbrochen. Sie drehte sich um und sah einen jungen Mann. Augenscheinlich war es ihm peinlich, er schien den Halbling nicht bemerkt zu haben.

"Ich grüße Euch auch, Bruder im Frieden", antwortete sie ihm, um ein wenig seine Verlegenheit zu mindern.

"Gefällt Euch das Fest?"

Perriyon

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[IC] Feuer und Feier
« Antwort #23 am: 08.10.2007, 14:19:51 »
"Dir wünsche ich auch einen guten Tag, Genosse." grüsste Perriyon den Mann zurück.
Ein wenig enttäuscht war er schon. Gerade hatte sich ein Gespräch mit der hübschen Varisianerin entspannt, als dieser blassgesichtige Mensch auftauchen musste. Allerdings schien es diesem auch peinlich zu sein, dass er das Gespräch gestört hatte, und Perriyon war immer schnell dabei, einen kleinen Fauxpas zu vergeben. Tatsächlich könnte sich das Auftauchen dieses Mannes noch als Vorteil herausstellen.
"Ja, ich muss zugeben, auch ich bin vor allem wegen des Festes hier." antwortete er zuerst der Tänzerin, "Aber was ist mit Dir?" wandte er sich dann an den Neuankömmling, "Bist Du vielleicht von hier oder kennst Dich zumindest hier aus? Vielleicht könntest Du einem Fremden zeigen, was man in hier Sonnentags so im Allgemeinen erleben kann, oder wie sich das Nachtleben von Sandspitze so gestaltet."
Schlaf, Kindlein! Schlaf!

Ancrym

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[IC] Feuer und Feier
« Antwort #24 am: 08.10.2007, 15:57:07 »
"Ja, das ist der Tempel." Anschließend beschrieb Ancrym der Halblingsfrau noch den Weg zum Friedhof. Abschließend meinte der Shoanti: "Ob du Mestrard etwas opfern mußt, glaube ich nicht, mit mir spricht er auch, obwohl ich ihm noch nie etwas geopfert habe. Aber wirklich auskennen tu ich mich mit diesen Dingen nicht, tut mir leid."

Ancrym nickte der Halblingsfrau zum Abschied noch einmal freundlich zu. "Werde dick und satt", sprach er die freundlich gemeinten, wohlwollenden Abschiedsworte, die bei seinem Volk gebräuchlich waren, da die Halblingsfrau ihn mit der Shoantiformel begrüsst hatte.
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Ocura Al Tenerat

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[IC] Feuer und Feier
« Antwort #25 am: 08.10.2007, 19:22:41 »
Mit großen Augen blickte Ocura dem Mann hinterher, der sich so seltsam von ihr verabschiedet hatte, dennoch rief sie zum Abschied noch einmal:
"Vielen Dank!" "Glaube ich."
Sie war ein wenig verwundert über diesen letzten Ratschlag. Es stimmte zwar, dass sie nicht so breit gebaut war, wie er, doch empfand sie ihre Statur eigentlich für ihre Größe als angemessen.
Doch noch immer stand sie vor dem Problem, dass sie gerne den Pharasma Priester treffen wollte, aber nichts bei sich hatte, was sie ihm als Geschenk überreichen konnte. In Gedanken darüber, wie sie dieses Problem lösen könnte, lief sie scheinbar ziellos umher und merkte dabei gar nicht, dass sie genau den Weg gegangen war, den der Deputy ihr zuvor beschrieben hatte. Erst als sie sich auf dem Friedhof wiederfand, erkannte sie, wo sie war. Sie entschied sich, die Gelegenheit zu nutzen und nach dem Kleriker Ausschau zu halten.
Nach einer Weile fand sie die kleine Hütte, von der Ancrym gesprochen hatte und sah einen kahlkoepfigen Mann, der das Symbol Pharasmas trug, davor stehen.
"Verzeiht bitte, seid ihr vielleicht Mestrard, der Priester der Pharasma?", fragte sie ihn vorsichtig.

Emyralda

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[IC] Feuer und Feier
« Antwort #26 am: 08.10.2007, 19:26:09 »
Emyralda lächelt die beiden zuckersüß an: "Ihr dürft nachher meinen Auftritt nicht verpassen."
Dabei klingen ihre Armreifen melodisch.

Mestrard

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[IC] Feuer und Feier
« Antwort #27 am: 08.10.2007, 20:50:05 »
Nach einer ganzen Weile schlug er die Augen auf. Irgendetwas hatte Mestrard schlagartig aus seiner Konzentration gerissen und er fühlte wieder diese innere Unruhe, die ihn in letzter Zeit immer häufiger heimgesucht hatte.
Ob diese ein Anzeichen des Schicksals ist, von dem Targuan gesprochen hatte, überlegte der Priester und wurde dannder kleinen Gestalt gewahr, die vor ihm stand und ihn ansprach: "Verzeiht bitte, seid ihr vielleicht Mestrard, der Priester der Pharasma?"

Er brauchte einen Moment, um sich zu sammeln. Einen Moment in dem er die kleine Gestalt anschaute, ohne sie wirklich wahrzunehmen.

Das ist ja die merkwürdige Halbling-Dame von heute Morgen. Was sie hier wohl möchte?

Mestrard richtete sich zu seiner vollen Größe auf und blickte die Besucherin direkt an. Ihm war nicht ganz wohl ob des Zusammentreffens seiner inneren Unruhe und dem Auftauchen jener seltsamen Gestalt - halb Bettlerin, halb Kriegerin. Er konzentrierte sich auf ihr Gesicht und ihre Bewegungen und versuchte ihren Worten und ihrer  Körpersprache zu entnehmen, in welcher Stimmung sie wohl war. Er war auf der Hut, als er in der Handelssprache antwortete: "Pharasma zum Gruße. Ich bin Mestrard von Pharasma. Sagt mir bitte, was führt Euch so weit ab von den Feierlichkeiten hier auf den Friedhof? Und woher kennt Ihr meinen Namen?"
Sein Gesichtsausdruck war ernst (wie immer) und die dunkelgrauen Augen hochkonzentriert. Nach Außen hin wirkte er ruhig, obwohl er noch seltsam aufgewühlt war.
Das menschliche Herz hat eine fatale Neigung, nur etwas Niederschmetterndes Schicksal zu nennen.

Ocura Al Tenerat

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[IC] Feuer und Feier
« Antwort #28 am: 08.10.2007, 21:09:31 »
Als Ocura erkannte, dass es sich bei dem Mann um den von dem Deputy benannten Kleriker handeln musste zog sie kurzerhand ohne zu überlegen den dünnen Lederbeutel mit ihrem Münzgeld aus ihrem Rucksack, legte ihn vor sich auf die Erde, senkte sich auf Hände und Knie und drückte die Stirn gegen den Boden, so wie sie es gelernt hatte.
"Mein Name ist Ocura Al Tenerat, Herr. Bitte verzeiht, dass ich euch nichts anderes als Opfergabe bringen konnte, aber ich hoffe, dass ihr meine kleine Spende dennoch annehmen werdet. Ich komme mit der Bitte zu euch, gemeinsam mit euch zu Pharasma, der Göttin des Todes, der Göttin der Geburt, der Göttin des Schicksals, der Göttin der Vorsehung zu beten. Viel zu lange schon habe ich an keinem Gottesdienst mehr teilgenommen. Außerdem bitte ich euch darum, euch mit einigen Fragen belästigen zu dürfen, die für mich und meinen Stamm von großer Wichtigkeit sein können."
Dann verharrte sie in der vorgeschriebenen Demutshaltung, bis der Priester ihr erlauben würde, sich zu erheben und ihn wieder anzusehen. Sie wollte ihm von dem Grund ihrer Reise erzählen und hoffte, von ihm zu erfahren, ob er vielleicht etwas von den Veränderungen wüsste, die sich bald ergeben würden.

Mestrard

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[IC] Feuer und Feier
« Antwort #29 am: 08.10.2007, 21:24:14 »
Mestrard war überrascht, dass die Halblingsfrau, Ocura, verbesserte er sich in Gedanken, anscheinend eine Gläubige war. Warum opfert sie ihr gesamtes Geld?, schoß es ihm durch den Kopf als er ihre ärmliche Kleidung betrachtete. Gleichzeitig merkte er, dass ihre Worte ohne Falsch waren und das Gebet ihr inneres Anliegen.

 Er bedeutete Ocura, sich zu erheben. "Ihr müsst nicht knien, Ocura Al Tenerat. Und Ihr müsst auch nicht Euer gesamtes Geld opfern, wenngleich ich eine kleine Spende für den Schrein gerne annehme. Pharasma hat erst seit heute einen festen Ort der Verehrung in dieser Stadt. Ich zeige ihn Euch gerne und ich bete  mit Euch." Mestrard sah Ocura weiterhin ernst und aufmerksam an - sein Blick wurde jedoch merklich wärmer. Es kam nicht oft vor, dass ihn  jemand scheinbar ohne besonderen Grund (also um eine Geburt oder ein Neugeborenes zu segnen oder bei einem Sterbefall) mitten am Tag aufsuchte, um mit ihm zu beten. Das wird doch nicht ein Wink der Göttin sein? fragte er sich innerlich und sprach: "Folge mir zum Schrein der Göttin des ewigen Kreislaufs und des Schicksals. Unterwegs kannst Du mir gerne Fragen stellen".
Mestrard wandte sich um und ging mit langsamen, gemessenen Schritten in Richtung Kathedrale. Woher kennt sie meinen Namen? Das hat sie noch nicht verraten. Nun ja, Pharasma, Du wirst wissen, welches Schicksal Du für mich bereit hältst. Mit diesen Gedanken kehrte die gewohnte innere Ruhe zurück..
Das menschliche Herz hat eine fatale Neigung, nur etwas Niederschmetterndes Schicksal zu nennen.

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