Als rings um ihn plötzlich das Pandämonium losbricht seufzt Bernard leise. Musste das denn sein? Aber schon schnell ist für Überlegungen kein Raum mehr, der Deutsche sieht sich einem der Akinjis gegenüber, und er hat nicht einmal eine Waffe in der Hand. So schnell es irgend geht, zieht er sein Schwert und setzt zu einem Gegenangriff an, doch er ist schon zu sehr in der Defensive, um den Türken auch nur in Bedrängnis bringen zu können.
Recht gut versucht sich Valèij den Türken gegenüber zu Wehr zur setzen, dennoch schafft es der Reiter, den er bereits getroffen hat, dem Roma eine kleine Wunde am Arm zuzufügen.
Grimmig blickt Valèij den Bruchteil einer Sekunde an seinem Arm hinab und nimmt das Schwert in beide Hände, während er sein Pferd weiter gegen den Türken lenkt.
Nach rechts ausholend, schlägt der Abgesandte wuchtig gegen den türkischen Reiter.
Nur kurz blickt der Kämpfer der Waffe hinterher, als er sie im selben Moment umdreht und gegen den türkischen Reiter erneut schwingt. Mit einem heftigen Schlag trifft die Waffe auf Rüstungsteile und den Körper des Reiters.
Ächzend und blutüberströmt sackt der Osmane aus dem Sattel und landet hart auf dem zertrampelten Boden, doch ehe sein Leib die Erde berührt, ist der Räuber bereits tot.
Verdammtes Pferd findet Leonius unterdessen einen Schuldigen für seine Verwundung. Von dem Kratzer jedoch nicht aus der Ruhe gebracht, holt Leonius mit dem Hammer ein mal aus und lässt ihn zwei weitere Male auf dem Angreifer niedergehen.
Nicht wirklich von den Pfeilen des türkischen Schützen verletzt legt Jonathan in diesem Augenblick erneut kurz hintereinander 3 Pfeile auf und schießt sie in Richtung des direkt vor ihm reitenden Mannes ab. Der Türke wird von einem der Geschosse leicht verwundet und muss sich gewagt abducken, um nicht erwischt zu werden. Jonathan nutzt die Unterdrückung und blickt kurz zu Edward, doch scheinen die Türken wohl hauptsächlich den Roma anzugreifen und für den Priester besteht zumindest Momentan keine Gefahr.
Der Kampf zwischen Hortensius und dem Hauptmann der Akinjis geht währenddessen in unverminderter Härte weiter. "Fahr zur Hölle du Sohn einer osmanischen Hure und einem jüdischen Sträflings." brüllt der Italiener jetzt auf fließendem türkisch. Schnell erholt er sich von der Riptose des Türken, schnell lässt er zwei schnelle, kräftige Hiebe direkt gegen den Torso des Gegner los, welche teilweise das versteckte Kettenhemd des Osmanen sogar zu durchschlagen scheinen, auf jeden Fall kann dieser nicht sofort zum Gegenangriff ansetzen und beißt nur knurrend die Zähne zusammen.
Die hart bedrängten und größtenteils verwundeten leichten Sturmreiter müssen ihre Unterlegenheit im Nahkampf mit den schwer gerüsteten und erfahrenen Gesandten eingestehen. Dies ist nicht ihre Art des Kampfes und keinen ihrer Vorteile können die Akinjis hier ausspielen. Frei von allem falschen Ehrgefühl europäischer Ritter brüllt der osmanische Späherhauptmann zum Rückzug.
Ohne zu Zögern, so als ob die Flucht ein essentieller Bestandteil ihrer Kriegstaktik ist, brechen die Türken den aussichtlosen Nahkampf ab, reißen ihre schnellen Pferde herum und jagen, nach östlicher Art tief über die Nacken der Tiere gebeugt, in rasendem Gallopp davon, jeder in eine andere Himmelsrichtung...