Auf Sereniels Zeichen hin ließ Idoriel ihre äußersten Flügelspitzen in den Raum hineinragen. Gleichzeitig blickte an der unteren Kante des Durchgangs Sereniel durch einen Spiegel in den Raum. Wie erwartet ließen die im Raum versammelten Ketzer direkt eine Salve auf Idoriels Flügel los, die jedoch nur zwei Federn traf. Vor Schreck zog Idoriel sofort ihre Flügel zurück, doch hatte Sereniel Zeit genug gehabt, sich den Raum eingehend anzusehen.
In dem Raum standen zwei Tische: An dem einen saß, gefesselt, ein älterer Mann. Die weißen Roben ließen vermuten, dass es sich um einen Raphaeliten handelte, doch waren die Roben aufgeschlitzt. Auf seine nackte Brust waren mehrere... Plättchen aufgeklebt, an denen seltsame, dünne Kabel hingen, die in einen metallischen Kasten auf dem Tisch führten. Der Raphaelit war anscheinend geschlagen worden, sein Körper war übersät von blauen Flecken, und die rechte Gesichtshälfte war etwas angeschwollen, ganz so, als hätte man ihn wiederholt mit der flachen Hand ins Gesicht geschlagen.
Ein weiterer Tisch war umgestürzt worden und diente nun als Stellung, hinter der sich die Ketzer verschanzten. Ein Ketzer war deutlich zu sehen, er zielte mit seiner Waffe direkt auf den Türrahmen, die Stelle, an der sich gerade noch Idoriels Flügel befunden hatte. Eine weitere Ketzerin - es war die, die Sereniel schon vorher gesehen hatte -, gekleidet in eine seltsam fleckige Weste in verschiedenen Grüntönen, hielt eine weitere, kleinere Waffe auf den Raphaeliten gerichtet und blickte mit einer Mischung aus Herausforderung und Wahnsinn in Richtung Tür.
Dann bemerkte jedoch der Ketzer den Spiegel und ließ direkt eine Salve darauf los. Sereniel konnte jedoch seine Hand schnell genug zurückziehen, so dass die Kugeln im schlammigen Morast versanken.
"VERSCHWINDET!", ertönte die schrille, kreischende Stimme der Ketzerin, "ODER WIR WERDEN EUREN FREUND ERSCHIESSEN!"