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Autor Thema: Præludium Secundum: Lacus Brigantinus  (Gelesen 30451 mal)

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Sereniel

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Præludium Secundum: Lacus Brigantinus
« Antwort #165 am: 16.01.2008, 14:48:25 »
Sereniel sah, wie der Ketzer langsam die Waffe in seine Richtung hob und warf sich in letzter Sekunde nach rechts hinter eine Säule. Die Schüsse knallten ohrenbetäubend und Steinsplitter lösten sich von der Säule und rizten die Haut des Gabrieliten. Sereniel versuchte sich hinter der Säule möglichst klein zu machen und hielt den zweiten Teil seiner Seele dicht an seiner Brust. Sein Herz hämmerte wie wild und seine gesamte Haut kribbelte inzwischen von der gewaltigen Macht Gottes, die durch ihn hindurchfloss. 'Das war knapp!' schoss es Sereniel kurz durch den Kopf, bevor er den Gedanken unterdrücken konnte und sich wieder vollkommen auf die Geräusche die vom Ketzer ausgingen konzentrierte. Wenn der Ketzter jetzt abgelenkt würde, könnte Sereniel ihn  erreichen und unschädlich machen ... es konnte reichen, wenn der Ketzer versuchte davonzurennen. Still betete der Gabrielit und lauschte gleichzeitig angestrengt auf sich schnell entfernende Schritte.

Tex

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Præludium Secundum: Lacus Brigantinus
« Antwort #166 am: 19.01.2008, 20:09:46 »
Angestrengt horchte Sereniel nach dem Ketzer, der sich nur ein paar Säulen weiter verschanzt hatte. Ein paar unendlich lang erscheinende Momente lang geschah gar nichts, dann vernahm Sereniel eine Art Klicken, und dann - hinter sich! - ein Klappern, als ob etwas hohles, leeres gegen den massiven Granit der Säule hinter dem Engel geprallt wäre.
And the rain tossed about us, in the garden of the world,
But a flame arrives to guide us, cast in gold between the anvils of the stars.
- Caliban's Dream

Sereniel

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Præludium Secundum: Lacus Brigantinus
« Antwort #167 am: 20.01.2008, 16:53:15 »
Für den Bruchteil eines Augenblicks war Sereniel verwirrt. Was sollte das nun schon wieder sein?
Doch anstatt lange zu überlegen nutzte er die noch in ihm wirkende Macht Gottes um einen Scheinausfall nach Rechts zu machen, dann jedoch wieder hinter die Säule zurückzuspringen und zu versuchen über die Linke Seite näher an den Ketzer heranzukommen. Er war jetzt schon so nahe an diesem Mann dran, dass er ihn sicherlich nicht entkommen lassen wollte. Doch Sereniel war nur allzu bewusst, dass er sich gerade jetzt keinen Fehler leisten konnte. Idoriel war ohne ihn dem Ketzer mit seiner Schusswaffe ausgeliefert...

Tex

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Præludium Secundum: Lacus Brigantinus
« Antwort #168 am: 20.01.2008, 21:10:51 »
Die Finte Sereniels schien Wirkung zu zeigen. Kaum war der Engel auf der rechten Seite erschienen, hastete der Ketzer nach links, ohne dem Engel weiter groß Beachtung zu schenken. Anscheinend war er davon überzeugt, dass sein eigenes Ablenkungsmanöver gewirkt hatte und der Engel sich davon verwirren ließ. Eine falsche Annahme, derer er sich aber erst bewusst wurde, als der schwarzgewandete Todesengel direkt vor ihm wieder auftauchte. Gerade noch im letzten Moment riss er mit schreckgeweiteten Augen die ketzerische Feuerwaffe hoch, richtete sie auf Sereniel und zog den Abzug durch, doch diesmal erklang statt der den Tod ankündigenden, peitschenden Schüsse nur ein leises Klicken. Offenbar hatte den Ketzer sein Glück diesmal verlassen...
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Sereniel

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Præludium Secundum: Lacus Brigantinus
« Antwort #169 am: 21.01.2008, 20:19:26 »
In Gedanken frohlockte Sereniel bereits, doch dann sah er wie die Waffe des Ketzers sich gegen seine Brust richtete. Beinahe ohne zu denken und mit einer Schnelligkeit die seine Bewegungen verschwimmen liess, entflammte das Schwert und schoss auf die Hand zu. Doch das Schwert erreichte die Hand erst nach dem lauten Klicken, dass Sereniel einen Schauer über den Rücken sandte.
Ein markerschütternder Schrei begleitete das Fauchen von Sereniels Waffe, als diese durch Fleisch und Knochen schnitt und die Hand samt Schusswaffe vom Arm des Ketzers trennte. Gleichzeitig drehte sich der Gabrielit ab und prallte mit voller Wucht mit Schulter und Flügel gegen den Ketzer, so dass dieser den Halt verlor und gegen eine nahe stehende Säule schlug. Beinahe augenblicklich erstarb der Schrei wieder. Sereniel nutzte den Schwung seines Schwertes für einen erneuten Angriff auf den Ketzter. Den Todesstoss. Schon zog das brennende Schwert eine Linie in Richtung Hals des Ketzers um den Kopf von dessen Körper zu trennen, doch im allerletzten Augenblick - wenige Milimeter bevor es die Haut berührte - hielt es inne, verbrannte Haare, versengte Haut und erlosch.

Schweisstropfen perlten von Sereniels Stirn und sein Atem ging bereits schwer, als er sein Schwert wieder wegsteckte und den bewusstlosen Ketzer an seinem unverletzten Arm packte und zurück zu dem Raum schleppte, wo Idoriel auf ihn wartete.

Dem Gabrieliten war im ersten Augenblick selbst nicht ganz klar weshalb er den Ketzer nicht sofort gerichtet hatte - schliesslich hatte dieser versucht ihn zu töten. Ihn, einen Engel Gottes! Zögern und Nachsicht waren keinesfalls angebracht. Andererseits wurde Sereniel bewusst, dass der Mann irgend etwas von dem Monachen hatte haben wollen. Ansonsten wäre der Fra schon längst tot und die Ketzer weg. Möglicherweise waren diese Informationen wertvoll für die Mutter Kirche. Ansonsten konnte er den Ketzer auch noch nachher richten.
Zufrieden mit dieser Erklärung, erschien ein kleines, grausames und grimmiges Lächeln auf Sereniels Lippen als er seine Beute durch die Tür schleppte. Er hatte gesiegt! Mit Gottes  und Gabriels Hilfe hatte er die Ketzer zur Strecke gebracht und den Fra gefunden!

Idoriel

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Præludium Secundum: Lacus Brigantinus
« Antwort #170 am: 21.01.2008, 23:53:19 »
Jeden Schuss, welches Idoriel, während ihrer Arbeit hört, lässt sie kurz aufschrecken und eine sorgenvolle Mine annehmen. Es gefällt ihr gar nicht, was sie hört, doch sie traut sich auch nicht den Kopf raus zu stecken in der Angst, dass etwas schlimmes passieren würde. Außerdem hat sie zum Glück noch keinen Schmerzenschrei gehört.
Also beobachtet sie kurz die Ketzerin, während sie die Waffen so vorsichtig wie möglich aus der Reichweite der Frau bringt.
Sie wird allerdings immer unruhiger je länger der Kampf dauert, da sie leider überhaupt nichts tun kann und sie sich nutzlos vorkommt. Absolut nutzlos.

Doch dann wird sie endlich erlöst und Sereniel tritt mit dem Ketzer durch die Tür. Sie springt sofort auf und überwindet die letzten Meter mit unglaublicher Schnelligkeit, wobei sie ihm fast in die Arme läuft, doch sie Stopp kurz vor dem möglichen Zusammenstoß, um den Engel zu betrachten. Sie stellt erleichtert fest, dass es ihm gut geht.
„Ein Glück dir ist nicht passiert, ich dachte schon...“ sie beendet den Satz nicht, sondern kniet sich hin, um in ihre Tasche zu greifen und den Mann am verbluten zu verhindern, dabei redet sie weiter.
„Ich habe die Frau versorgt. Sie wäre gestorben, musstest du sie so grob gegen die Wand hauen? Aber was machen wir jetzt?“ fragt sie auch etwas ratlos.

Sereniel

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Præludium Secundum: Lacus Brigantinus
« Antwort #171 am: 22.01.2008, 09:57:52 »
Sereniel liess den Ketzer achtlos auf den Boden fallen und wischte sich mit einer Hand den bereits trocknenden Schweiss von der Stirn. Das Kribbeln der Gotteslinien hatte inzwischen gänzlich nachgelassen und liessen den Gabrieliten ausgelaugt und müde zurück. Natürlich würde er dies nie zugeben! Trotzdem war er froh, dass heute kein Langstreckenflug mehr vor ihm lag.

Idoriels Vorwurf wegen seinem groben Umgang mit der Ketzerin wischte Sereniel mit einem: "Ja!" beiseite. Dann spähte er zu dem Kirchenmann hinüber bevor er fortfuhr.
"Was wir machen? Wir begleiten Fra Valéry und die beiden Ketzer nach Sigena. Dort schreibt der Fra seinen bericht und die Ketzer werden verbrannt." Mit Abscheu im Gesicht betrachtete er die beiden bewusstlosen Ketzer bevor er wieder zu Idoriel und dann zu Valery schaute.
"Was wollten die Ketzer eigentlich von dir und was waren das für komische Dinger die sie an dir befestigt haben?" fragte er den Kirchenmann. Der Gedanke, dass es sich bei diesem auch nicht um den gesuchten Fra Valéry handeln konnte, kam Sereniel gar nicht.

Idoriel

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Præludium Secundum: Lacus Brigantinus
« Antwort #172 am: 23.01.2008, 21:18:41 »
Während Idoriel die Blutung stoppt, schaut sie schmollend zu Sereniel, als dieser ihre Frage mit einem einfachen Ja abschmettert, anderseits hat er ja recht, denn anscheinend sind sie bereit gewesen sie und ihn zu tötet. Allein der Gedanke ist ihr unverständlich, doch dann wirft sie noch etwas ein.
" Sigena ist doch etwas weit weg oder? Wollen wir nicht lieber zu Gabrieliten-Burg Meersburg, die ist am Nordufer des Sees. Außerdem freust du dich doch sicher wieder in einem Standort deines Ordens zu sein oder? Ich denke das wäre vielleicht besser und weniger anstrengend oder?"
Dann schaut sie zum Frau und wartet ebenfalls gespannt auf die Antwort.

Sereniel

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Præludium Secundum: Lacus Brigantinus
« Antwort #173 am: 24.01.2008, 09:55:12 »
Bei Idoriels Worten wandte sich Sereniel wieder von dem Monachen ab und schaute zur Raphaelitin. Schliesslich zuckte er mit den Schultern. "Du kennst dich hier aus, nicht ich. Je früher wir die Ketzer loswerden desto besser! In Meersburg brennen sie sicherlich ebensogut wie in Sigena!"

Tex

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Præludium Secundum: Lacus Brigantinus
« Antwort #174 am: 24.01.2008, 18:09:01 »
Auf Sereniels Frage antwortete der Monach, der die ganze Zeit über mit geschlossenen Augen auf dem Boden, gelehnt an eine Wand, saß, nicht. Zu nahe waren noch die Erinnerungen an die schreckliche Gefangenschaft, den Ketzern ausgeliefert, die ihm diese verderbte Technik auf die Brust setzten.

Ihm schien so gut wie alles recht zu sein, so lange er nur weg kam von diesem Ort.
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Idoriel

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Præludium Secundum: Lacus Brigantinus
« Antwort #175 am: 24.01.2008, 18:26:56 »
Idoriel ist im ersten Moment etwas erschrocken über die Art wie Sereniel geantwortet hat. Aber leider wird es wohl darauf hinaus laufen. Dann schaut sie jedoch wieder etwas ruhiger und sagt zu Sereniel.
"Dann sollten wir am Besten gleich los oder? Äh wie transportieren wie sie am Besten und was machen wir mit ihren Merkwürdigen Waffen? Wir können sie doch nicht einfach hier liegen lassen oder?"
Sie lässt dabei ihren Blick durch den Raum schweifen, während sie überlegt.

Sereniel

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Præludium Secundum: Lacus Brigantinus
« Antwort #176 am: 27.01.2008, 18:14:43 »
"Hmm. Die Waffen. Am besten ist es wohl, wenn wir sie einfach mitnehmen und zusammen mit den Ketzern abgeben." Überlegte der Gabrielit laut. Dann schaute er zu den beiden arg malträtierten und noch bewusstlosen Ketzern. Im Augenblick würden sie wohl nirgendwohin laufen. Tragen wollte der Gabrielit auch keinen der Beiden. Es waren schliesslich Ketzer und er wollte sich nicht beschmutzen.
"Was die Ketzer angeht. Wir können warten bis sie wachwerden und selber laufen können und einer von uns fliegt los und gibt in der Gabrieliten-Burg Bescheid. Die können dann Templer schicken die uns entgegenkommen. Dann sind wir die Ketzer schneller los und können den Monachen auf einem Pferd nach Singena verfrachten. Wenn er die ganze Strecke zu Fuss laufen muss, kommen wir dort nie an ..."
Nachdenklich schaute der Gabrielit zu Idoriel und wartete darauf was sie zu diesem Plan zu sagen hatte. Schliesslich würde das heissen, dass sich die beiden Engel würden trennen müssen und Sereniel war sich nicht so sicher ob ihm der Gedanke gefiel. Schliesslich gehörte es ja auch zu seiner Aufgabe seine Schwester zu beschützen ... und das konnte er schlecht, wenn er oder sie nach Meersburg flog.

Idoriel

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Præludium Secundum: Lacus Brigantinus
« Antwort #177 am: 27.01.2008, 19:59:12 »
Idoriel hört aufmerksam den Worten des Gabrieliten, wobei sie einen neugierigen Ausdruck auf ihrem Gesicht trägt, welcher allerdings gegen Ende des Vorschlages in ernste Zweifel umschlägt.
“Allein los fliegen? Ich kann doch nicht allein auf die Ketzer aufpassen oder doch? Aber er kennt den Weg nicht, aber was wenn ich mich verfliege? Was wenn etwas anderes schlimmes passiert. Ich bin noch nie allein gereist. Aber einen besseren Plan weiß ich leider auch nicht. Aber was wenn, es kann so viel schief gehen.“
Sie steht auf, nachdem sie den Ketzer versorgt hat und schaut mit Zweifeln im Gesicht, welche sich auf in ihrer Stimme zusammen mit Unsicherheit wiederspiegeln, zu Sereniel.
„Ich, ich weiß nicht so recht. Was besseres fällt mir allerdings auch nicht ein. Leider. Aber wer geht bescheid sagen? Ich, ich meine ich kenne den Weg, glaube ich. Aber was wenn ich irgendetwas unterwegs begegne?“
Dann atmet sie entnervt aus, um sich zu beruhigen und schaut betreten zu Boden.
„Also gut, machen wir es so, willst du oder soll ich vorfliegen?“

Sereniel

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Præludium Secundum: Lacus Brigantinus
« Antwort #178 am: 27.01.2008, 20:43:44 »
"Wenn du mir sagst wo ich die Burg finden kann, kann ich fliegen. Dann sollten wir aber vorher von hier verschwinden. Vielleicht hat es hier ja noch andere Ketzer."
Sereniel war etwas besorgt. Andererseits sollte diese Gabrieliten-Burg ja nicht allzuweit entfernt sein und er wäre schnell wieder zurück.

Dass Idoriel die beiden Ketzer in Schach halten konnte, daran zweifelte der Gabrielit nicht. Schliesslich konnten beide nur eine Hand benutzen. Da reichten zwei Stricke und die Ketzer würden keinen Schritt mehr machen. Selbst der Monach alleine könnte das. Andererseits durften sie Fra Valéry nicht alleine zurücklassen, jetzt wo sie ihn endlich gefunden hatten. Sereniel hatte keine Lust den Kirchenmann nochmals zu suchen...

Idoriel

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Præludium Secundum: Lacus Brigantinus
« Antwort #179 am: 27.01.2008, 21:08:23 »
Idoriel nickt und setzt wieder ein leichtes Lächeln auf, da sie wenigstens nicht allein fliegen muss. Jetzt muss nur noch die Ketzer in Schach halten, aber das hofft sie dürfte kein Problem sein.
"Ja wir sollten erst mal von hier verschwinden. Dann sage ich dir, wie du am besten dorthin kommst."
"Wenn ich mich recht erinnere." setzt sie etwas zweifelnd in Gedanken hinten dran und macht sich daran alles einzupacken, um dann zu Sereniel zu schauen.
"Von mir aus können wir los. Willst du dich Waffen nehmen? Sonst packe ich sie in meine Tasche." schlug sie vor und macht sich dann zum Gehen bereit.

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