Die Goth schreckt zusammen und wird von einem Moment auf den nächsten kreidebleich. Die Panik, die im Schrei mitschwingt, droht, Yuki so gut wie widerstandslos zu überwältigen. Obwohl sie den Kopf reflektorisch herumreißt, bleibt die Schwedin trotzdem zunächst an ihrem Platz sitzen, mit wild pochendem Herzen.
Angst überkommt sie - auch wenn ihr Verstand der, inzwischen ehemaligen, Medizinstudentin sagt, dass die Schwangere lediglich ihre Wehen bekommen haben mag, so erdichtet das Gedächtnis und die an Paranoia grenzende Furcht gleich um vieles schrecklichere Szenerien.
Unentschlossen bleibt die junge Frau die nächste halbe Minute sitzen, mit dem Blick durch die Kabine schweifend. Die Ohrstöpsel des MP3-Players zieht sie halb unbewußt heraus und wickelt das Kabel um den kleinen Stick.
Einerseits möchte Yuki einfach die Augen schließen und ja nicht weiter auffallen, andererseits - was ist, wenn es an Bord sonst niemanden gibt, der eine Geburt empfangen könnte? Die 'Versicherungsprüferin' ist zwar nicht sonderlich von ihren Fähigkeiten als Hebamme überzeugt, aber immerhin hat sie bereits mehrere Semester Medizinstudium hinter sich.
Nachdem sie mit den anderen Ermittlern fragende Blicke ausgetauscht hat, erhebt sich die Schwedin und durchquert die Kabine in Richtung der Toilette, sich ständig wie gehetzt umsehend. Sie hofft, unterwegs auf eine Flugbegleiterin oder sonst jemanden vom Personal zu treffen. Sie hofft, es handelt sich wirklich "nur" um unerwartete Geburtswehen. Sie hofft, weil sie der Tätigkeit einer Laienärztin Vorzug gibt vor der ständigen, nagenden Unruhe.