Bis die fast zum Einschlafen gelangweilten Wachen jenseits der Tür begriffen haben, was auf sie zukommt, ist Gorislava schon wie ein schwarzer Wind in den Korridor gestürmt, gefolgt von den wehenden Schlieren ihres stummen, substanzlosen Gefährten.
"Die Zeit für Gnade ist vorbei, Rache soll geschehen!," faucht die Karrn, und dreht sich urplötzlich mitten aus dem Lauf zu einem der Soldaten um, der gerade erst den Griff seiner Waffe halbwegs feste umfasst hat. Ehe der Mann weiß, wie ihm geschieht, muss er sich eines heftigen, schräg nach unten gehenden Säbelhiebs erwehren.
Schnell genug ist der Soldat allerdings nicht, was ihm trotz Rüstzeug eine ernste, blutende Wunde an der Seite einbringt.
Xim stürmt wiederum knapp hiinter Gorislava in den Gang, auf den Soldaten gegenüber zu. Dieser fährt herum, und starrt Bruchteile von Sekunden später ungläubig auf den Zweihänder in seiner Brust, der ihn and die Wand genagelt hat. Ohne dem Mann weitere Beachtung zu schenken, zieht reisst Xim sein Schwert heraus, und wendet sich um, während sein Opfer blutend zu Boden sinkt.
"Hach, geht das schon wieder los...", schnauft Nimble in Anbetracht des bevorstehenden Kampfes, packt Arbi und rennt seinen Kameraden zur Hilfe.
"Das sind sie!" ruft einer der Soldaten aus. Dann fliehen die hinteren beiden und man hoert wie eine schwere Tuer aufgeschoben wird.
Der Soldat vor Gorislava schaut in den Gang seinen Kameraden nach. Aengstlich blickt er danach Gorislava an - als er den druchdringenden Blick in ihren Augen sieht entschliesst er sich seinen Kameraden nach zu eilen.
"Spart euch die Mühe, dreckige Mittäter!," zeigt sich Gorislava nicht begeistert von der Flucht der Soldaten. Wären sie wenigstens zurück, zur Wendeltreppe geflohen, würden sie keine Unannehmlichkeiten mehr darstellen; so aber will die Karrn sie nicht entkommen lassen.
"Ihnen nach!," spornt sie ihre Gefährten an, die Verfolgung aufzunehmen und stürmt selbst mit angespanntem, nach waagerecht gebeugtem Arm, in dem sie den Säbel hält, hinter den Flüchtenden her.
Das schattenhafte, aus Albträumen gewobene Raubtier schwappt dem letzten rennenden Soldaten wie ein stummes Gespenst in den Weg, und als er erschrocken für eine Sekunde zagt, ist die düstere Rächerin schon bei ihm und verpasst ihm einen horizontalen, raschen Hieb in Bauchhöhe.
Der Soldad blickt mit aufgerissenen Augen an sich herab und sieht woe das Blut aus ihm heraus sickert.
Dann schaut er die Karn an und von ihr zur gegenueber liegenden Tuer - dann bricht er zusammen.
Als Gorislava dem Blick des Mannes folgt sieht sie wie sich geschwungene lienien auf dem Rahmen der Tuer bilden. Golden schwirren die Linien und bildn eine schimmernde Glyphe.
Innerlich stoesst die Karn einen Fluch aus - dann explodiert die Welt um sie herum...
Eine Druckwelle schleudert mit einem ohrenbeteubenden Knall die Karn gegen die Wand. Blut rinnt der Karn aus Nase und Ohren - wenigstens war sie die Einzige die der Druckwelle direkt ausgesetzt war. Dem verfluchten Randolt scheint keine Hinterhaeltigkeit zu ehrlos.
Sati war so in die Untersuchung des Treppenraumes vertieft, dass sie von dem Kampf im anderen Raum noch gar nichts mitbekommen hat. Als sie die Druckwelle spürt und ein Stönen der Karn vernimmt, eilt sie mit Gibb und ihrer Armbrust im Anschlag zu ihren Kameraden. Erst einmal sondiert sie die Lage und sieht, dass nur die Karn verletzt am Boden liegt. "Gorislava, seid ihr schwer verletzt?", fragt sie die Karn, in der Hoffnung, dass sie eine Antwort erhält. An den Professor gewandt fragt sie: "Professor, habt ihr gesehen, was diese Druckwelle ausgelöst hat?" Und bevor Gibb sich wieder eigenmächtig irgendwohin bewegt, macht sie ihm eindringlich klar, bei ihr zu bleiben, da sie nicht will, dass er das gleiche Schicksal erleidet, wie Gorislava.
In Gorislavas Ohren dröhnt es, sie kann Satis Worte nicht hören, und auch das Blut, das sie erst aus den Augen herausblinzeln muss, sorgt dafür, dass sie die Halblingsdame erst bemerkt, als diese bereits direkt bei ihr steht.
"Glyphe... Verdammter hinterhältiger Bastard," gibt die rächerin hustend von sich, bevor sie sich von der Wand abstößt und allmählich das Gleichgewicht wiedererlangt. Zuerst greift sie mit der Eisenhand nach dem Saum ihres Mantels, um sich damit das Blut aus dem Gesicht zu tupfen. "Nghh... auch das wird ihm nicht helfen!," droht die zähe Karrn und nimmt wieder Kampfhaltung ein, trotz des nachhaltenden Schwindelgefühls und des angeschlagenen Eindrucks, den sie bei ihren Kamerdaden erweckt.
"Sie dürfen nicht entkommen!," setzt die düstere Damen ihre Prioritäten und nimmt, gleichsam mit dem katzenhaften Schatten, die Verfolgung erneut auf, diesmal aber auch Wände und Boden im Blick behaltend. Derblutbefleckte Säbel sucht das Fleisch des nächsten Soldaten.
Der Professor stand zum Glück nicht im direkten Wirkungsfeld der Druckwelle und kam unbeschadet davon. Lediglich den Staub des Fussbodens hat es bei der Explosion ordentlich aufgewirbelt. Mit seiner freien Hand klopft Nimble sich den Schmutz von Rüstung und Hose, und antwortet dann: "Ja also das war ganz klar ein Schutzzauber, der die Tür oder den Raum vor Eindringlingen bewahren sollte. Wenn man der Stelle zu nahe kommt, wird eine Explosion ausgelöst, wie wir eben wahrnehmen durften. Wir sollten in Zukunft vorsichtiger vorgehen...", mahnt er die Gruppe mit erhobenem Finger. Die Tatsache, dass er von der Stärke der Druckwelle auch auf die magischen Fähigkeiten des Klerikers schließen konnte, verschwieg er seinen Kameraden. Der Professor will sie nicht noch mehr beunruhigen...
Unbeirrt eilen die Maenner der Smaraktklaue weiter dem Ausgang entgegen.
Die Karrn braucht einen Moment, um nach dem ins Leere gegangenen Hieb das Gleichgewicht gänzlich wiederzuerlangen; dann aber zagt sie keine Sekunde lang und prescht den Flüchtlingen hinterher, Mantel und Haar wie Rabengefieder wehend.
"Der Augenblick der Vergeltung naht! Niemand soll ihn verderben, niemand!"
Sati und Gibb folgen der scheinbar etwas Lebensmüden Karn. Als einer der Soldaten in Schußweite kommt, läßt Sati ihren Bolzen fliegen, der sich kurz darauf in den Oberschenkel des einen flüchtenden Soldaten bohrt.
"Auf gehts!!", brüllt der Professor und springt mit ein paar kleinen Schritten in den Türrahmen. Seinen geladene Armbrust richtet er gegen den erstbesten der Soldaten und feuert einen Bolzen ab. Fast gleichzeitig ertönt ein weiteres "zing" von seiner Schulter... sowohl Arbis als auch Nimbles Bolzen fliegen simultan durch die Luft und durchbohren Herz und Lunge des Soldaten, der unter kraftlosem Seufzen zusammensackt.
Als der verbleibende Soldat sieht mit welcher Leichtigkeit sein Kamerad von den Abenteurern nieder gestreckt wird beschleunigt er seinen Schritt (AoO Gori) und will die Tuer aufreissen...