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Autor Thema: Sieben Schwerter der Sünde  (Gelesen 83489 mal)

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Brega

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Sieben Schwerter der Sünde
« Antwort #645 am: 10.07.2008, 10:18:46 »
Und Soar? Naja, wahrscheinlich hat der arrogante Elf recht.
"Hrmpf. Na gut. Aber nicht hier." Der Zwerg wirft einen Blick auf das blutige Becken und stapft in Richtung Ausgang. "Die Bibliothek."

Aerendil Galadhon

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Sieben Schwerter der Sünde
« Antwort #646 am: 11.07.2008, 18:20:48 »
"Dann halt in die Bibliothek, was auch immer", entgegnet der Elf mürrisch.

Anschließend führt er selbst die Gruppe energisch und doch vorsichtig - sie waren zwar schon einmal durch die Gänge gewandert, aber man wusste ja nie - durch die bekannten Korridore hin zur Bibliothek, wo die Gruppe schließlich ihr Lager aufschlägt.

Zon-Kuthon

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Sieben Schwerter der Sünde
« Antwort #647 am: 12.07.2008, 12:06:27 »
Kurz nachdem der Elf und der Zwerg mit dem Einrichten eines provisorischen Lagers beginnen, fangen die drei Varisianer an sich zu beschweren.
Warum hier? Mitten im Versteck der Verbrecher! Wenn dann sollte man doch zu Mindest den Ein- und Ausgang bewachen können. Aber wer sagt, dass es hier keine verborgenen Türen und Gänge gibt?
Kurze Zeit später sind die beiden Halbmenschen von den drei "Motten", wie sie Brega zu nennen pflegt, überstimmt. Es geht zurück in den Abgesoffenen Abolteth.

Aerendil Galadhon

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Sieben Schwerter der Sünde
« Antwort #648 am: 13.07.2008, 17:23:26 »
Auf dem Marsch zurück in den Abolethen hat sich die Laune des Elfen zusehends verschlechtert, doch hat er sich auf dem Weg noch zurückgehalten. Erst als sie endlich wieder im kleinen Schlafsaal des Abgesoffenen Abolethen - diese Herberge, die so merkwürdig war wie der Rest Kaer Magas - angekommen sind, bricht es aus ihm heraus.

"So, sind nun alle zufrieden? Oder möchte noch jemand darauf bestehen, die Unterkunft zu wechseln?", herrscht er die anderen an, deutlich verärgert über die sinnlos vertandelte Zeit durch die Rückkehr in den Abolethen.

"Vielleicht kann man diesen unsinnigen Umweg doch nutzbar machen"
, denkt er schließlich, als sein Zorn nicht mehr brodelt, "möglicherweise werde ich morgen ein paar Händlern noch einen Besuch abstatten."

Brega

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Sieben Schwerter der Sünde
« Antwort #649 am: 13.07.2008, 18:18:01 »
Der Steinweise nickt bei den Worten des Elfen zustimmend und setzt eine finstere Miene auf. "Ja. Orkdung! Soar rottet wahrscheinlich schon vor sich hin. Lasst uns wenigstens das Gelumpe verkaufen, das wir mit uns rumschleppen. Vielleicht gibt es im hiesigen Tempel Heiltränke. Wir sollten auch meinen Volksgenossen aufsuchen, der uns dorthin geschickt hat. Ein paar Straßenräuber. Pah!."
Brega ist ehrlich empört als ihm einfällt, wer sie zu dem Haus geschickt hat und welche Falschinformationen dieser Zwerg ihnen gegeben hat.

Ist ja nicht das erste Mal.  Der Kämpfer versinkt in missmutige Gedanken an seine Vergangenheit und sein bewegtes Schicksal.

Zon-Kuthon

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Sieben Schwerter der Sünde
« Antwort #650 am: 13.07.2008, 19:13:22 »
Ventus entzieht sich der Unterhaltung mit seinen aufgebrachten Gefährten, indem er vorgibt nach Pfeil zu sehen. Er mache sich sorgen, da der Wirt Meo auch nicht sagen konnte wo der Junge steckt.

Zurvon hörte sich alles in Ruhe an, jedoch ohne ein Wort der Erwiderung und verließ dann ebenfalls den Schlafsaal. Er müsse sich etwas die Beine vertreten und "unterwegs denkt es sich einfach besser."

Brega

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Sieben Schwerter der Sünde
« Antwort #651 am: 13.07.2008, 19:52:43 »
Als der Schwertweise sich erhebt, blickt Brega ihn lange an. "Leb Wohl, Junge!"
Außer Ventus selbst sieht niemand, dass der Zwerg damit kämpft, seine smaragdgrünen Augen frei von Tränen zu halten. Trotz des wässrigen Schimmers in denselben ruft Brega ihm mit klarer, fester Stimme hinterher. "Pass gut auf Pfeil auf. Seit an Seit."
Wohl nie wieder, Junge. Aber es ist besser für Dich, wenn Du jetzt gehst. Goblindreck, ich werde den Hitzkopf vermissen.

Zon-Kuthon

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Sieben Schwerter der Sünde
« Antwort #652 am: 01.08.2008, 21:32:15 »
Die Strassen, Gassen und tunnelartigen Passagen Kaer Magas waren in das blutrote Licht der untergehenden Sonne getaucht als Zurvon den Abgesoffenen Aboleth verliess. Er war tief in Gedanken versunken und so bemerkte er gar nicht, dass er sich weit von der Taverne entfernt hatte. Der Priester wollte eigentlich nur bei einem kleinen Spaziergang seinen Kopf und sein Herz von Kummer und Sorge befreien. Denn der Desna, der Göttin der Reisen, der Sterne, der Träume und des Glücks, huldigte man am besten zu Fuß.
So hob sich seine Laune nur, als sich der dunkle Schleier der Nacht über den Himmel legte und silbrige Sterne um den Mond zu tanzen begannen. Das wird eine gute Nacht, dachte sich der Varisianer und spürte bereits die Melodie des Firmaments in seinen Beinen. Beschwingt wurden seine Schritte schneller, bis er auf eine Gasse trat, die ihm einen wunderschönen Blick über die Klippen Kaer Magas auf die mondbeschienene Wildnis Varisias schenkte. Ein erfrischend kühler Wind wehte durch die ungewohnt drückende Hitze der Nacht.
Dann vernahm er ein eigenartiges Geräusch. Eigentlich waren es viele unregelmäßige Geräusche, die weder einen Takt noch die selbe Lautstärke besaßen. Dennoch entsprungen sie einer einzelnen Quelle. Zurvon beschloss dem nachzugehen.
Es dauerte nicht lang da konnte er es als Klatschen ausmachen. Nicht als Klatschen im Sinne von tosendem Beifall oder einer schallenden Ohrfeige. Nein, irgendwie subtiler. Eher wie das Klatschen von zwei Fingern die man einem unaufmerksamen Novizen auf die Stirn tippt.
Mit einem Lächeln kam die Erkenntnis in Form einer großen Laterne, die von einer dunklen Kette vor einem verfallenen Speicherturm baumelte. In dem grüngelben Licht der Laterne flatterten wilde unzählige, große Nachtfalter umher. Sie umkreisten den offensichtlich magischen Schein wie wild und schienen dabei einen chaotischen Kosmos zu bilden der von der Schwärze der Nacht umgeben war.
"Der Nachtfalter!" entfuhr es dem Priester begeistert. Hier in Kaer Maga? Na das freut mich aber. Zurvon hatte bereits viele schöne Abende in diesem reisenden Nachtlokal verbracht, das von einer frommen Familie in den Städten Varisias betrieben wurde. Die Varisianer waren alle selbst treue Diener der Melodie des Nachthimmels und so schlug sein Herz vor Freude, dass er doch noch Glaubensschwestern und -brüder treffen sollte.

Brega

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Sieben Schwerter der Sünde
« Antwort #653 am: 02.08.2008, 17:49:47 »
Nachdem Brega die aufkeimende Trauer vertrieben hat, wendet er sich energisch an Aerendil und den Narbigen: "Nun ist auch die Motte einfach gegangen. Und Soar schmort bei diesen abartigen Räubern. Was meint Ihr zu meinem Vorschlag, unsere Vorräte aufzufrischen. Ich würde zu gerne meinem Genossen" die Stimme des Steinweisen wird bei dieser Bezeichnung kalt wie Eis und aus seiner Mimik spricht eine Mischung aus Härte und Verbitterung, wie sie die anderen noch nie bei dem Kämpfer gesehen haben "einen Besuch abstatten."

In dem Zwergen steigen wieder einmal die Erinnerungen an den Verrat seines Volkes an ihm auf. Erinnerungen, die ihn auch nach seiner Läuterung immer wieder aufwühlen.

"Goblindreck." Nach einem Moment des Wartens kracht Bregas Faust den Tisch, dass die Krüge scheppern, dann erhebt sich der Zwerg und stapft langsam Richtung Tür.

Zon-Kuthon

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Sieben Schwerter der Sünde
« Antwort #654 am: 03.08.2008, 10:04:42 »
Soar schlug die Augen auf und starrte in schwarze Finsternis. Schon lange hatte er aufgehört nach Hilfe zu schreien. Egal was er verlangte es kam sowieso keine Antwort. Wo bin ich? Wer hält mich hier gefangen? Unruhe erfasste den Shoanti und er erhob sich, taste sich an der glatt polierten Steinvertäfelung der Wände entlang bis zu einer Tür aus kaltem Metall, die der einzige Ein- und Ausgang zu seinem Kerker zu sein schien.
Dann überkam ihn wieder sein Drang zu Freiheit und schlug nach Leibeskräften auf die Tür ein. Doch nachdem sein Hämmern verklungen war, herrschte wieder diese unerträgliche Stille.

Aerendil Galadhon

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Sieben Schwerter der Sünde
« Antwort #655 am: 03.08.2008, 10:47:55 »
"Ja, wir sollten vielleicht so langsam etwas Produktives tun, bevor sich noch mehrere Mitglieder unserer illustren Gruppe entschließen, zu verschwinden. Anscheinend haben sie sich bei dieser kleinen Aufgabe etwas übernommen. Nun, wer keine Hitze verträgt, sollte auch den Hort des roten Drachen meiden."

In der Stimme schwingt eine deutlich zu spürende Verachtung mit, mit der er ein wenig die Verbitterung darüber, dass Zurvon und Ventus, die er beide als zuverlässig eingeschätzt hatte und nun der Gruppe in den Gewölben schmerzlich fehlen werden, ohne Weiteres verschwunden sind, zu kaschieren versucht.

Dann folgt er Brega zu dem Zwergenhändler, der sie so belogen hatte. Eine kleine Schlägerbande? Pah...

Zon-Kuthon

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Sieben Schwerter der Sünde
« Antwort #656 am: 03.08.2008, 20:59:48 »
Wenig später haben der Elf und der Zwerg, in Begleitung des narbigen Varisianers, den Marktplatz im Zentrum der Stadt erreicht. Zwischen den unzähligen Buden, Karren, Planwagen und Baldachinen der einzelnen Verkaufsstände und dauerhaften Läden ragen ruinöse Gebäude und Schutthaufen empor.
Eigentlich wollten die drei sich den Weg von Pfeil zurück zu dem verschlagenen Händler zeigen lassen, doch Meo hatte behauptet, dass der Junge mit Ventus unterwegs sei. So waren sie gezwungen sich selbst den Weg zu Gadka Burtannon bahnen.
Dann erspähte Deimos den Zwerg. Er unterrichtete seine beiden Begleiter von seiner Entdeckung, als plötzlich zwei exotische Figuren an den stämmigen Mann herantraten. Es dauerte nicht lang, da waren sie in ein verschwörerisches Gespräch vertieft.

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Dolores und ihr stiller Begleiter aus dem fernen Osten hatten nicht lange gebraucht, ehe sie erfahren haben, dass Tirana eine mächtige, ruchlose Zauberin ist, die in den Kreisen des organisierten Verbrechens verkehrt und das lieber ungestört. Jedoch hatte man sie letztendlich an einen Zwerg verwiesen, einen Händler namens Gadka Burtannon, der ebenfalls noch ein Hühnchen mit der Magierin zu rupfen hatte.
Also waren sie auf den Markt gekommen, um diesem Kaufmann ein paar Fragen zu stellen. Sobald er den Namen Tirana vernommen hatte, war der Mann plötzlich ernster geworden. Während er weiter vortäuschte ein Verkaufsgespräch zu führen, murmelte durch zusammengebissene Zähne etwas wie: "Und was geht mich die Suche nach diesem Schwert an? ... Ich weiss nun wirklich nicht wo diese Tirana die Klinge versteckt hält."

Brega

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« Antwort #657 am: 03.08.2008, 22:52:55 »
"Bei den Gebeinen der Erde. Es wäre interessant, zu hören, was die beiden Gestalten mit meinem Volksgenossen zu besprechen haben." Der Blick Bregas bohrt sich in die Augen des Elfen. Vielleicht kann der Sprücheklopfer da was deichseln.

"Freunde oder Feinde der Räuberbande? Oder schickt er sie auch nur zu ein paar harmlosen Gesellen, die ihm ein Ärgernis sind. Pah." Geräuschvoll spuckt der Steinweise auf den Boden.

Zon-Kuthon

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Sieben Schwerter der Sünde
« Antwort #658 am: 04.08.2008, 11:55:50 »
Es war eine ungewöhnlich helle Nacht. Pfeil war seinem Mentor Ventus an den Stadtrand gefolgt. Der weiße Stein der gigantischen Ruine in der sich Kaer Maga befand, leuchtete im silbrigen Licht des nahezu vollen Mondes. Die beiden hatten die ausgetretenen Stufen des Halblichtpfades benutzt um auf eine der Plattformen zu gelangen, die zwischen den zahlreichen Türmen, Erkern und Kuppeln aus der Flanke der Klippen ragten.
Eigentlich hatte der Kuthit gehofft die Unterweisung des Jungen in einer finsteren Nacht zu beginnen, denn Zon-Kuthon, der Gott des Neids, der Schmerzen, des Verlusts und der Dunkelheit hatte in seinem kalten Herzen nichts übrig für sanftes Mondlicht und die leuchtenden Sterne der Hoffnung. Aber als er die dunkle Stachelkette in den kleinen Händen von Pfeil sah, füllte sich sein Herz wieder mit Stolz. Die beiden hatten die Waffe auf dem Weg vom Schmied geholt und konnten es kaum noch erwarten sie in der Nachtluft zu schwingen.
Sie begannen mit den ersten Grundtechniken, die es zu Mindest erlaubten, die Waffe zu führen ohne sich gleich das Gesicht zu zerkratzen. Pfeil war ein ungeschickter Schüler. Ständig ritzten die scharfen Stacheln seine Haut auf und schon bald waren seine neuen Kleider von Blutflecken bedeckt.
Gegen Mitternacht war der Boden dunkel vom Blut des Jungen, der nur noch unbeholfen in einer Mischung aus Blut und Schweiss herumrutschte. Sein Mentor Ventus entlockte ihm noch ein paar Schmerzensschreie, bevor er ihn rasten ließ. Die Unterrichtsstunden liefen doch besser als erwartet, denn sie schienen unter dem Segen des Dunklen Prinzen zu stehen.
In der Pause frischte sogar ein kalter Wind auf, der die beiden schnell auskühlen ließ. Zeit für eine Tasse von der Fischbrühe, die sie von Meo bekommen hatten. Das Essen war beinahe kalt, als die beiden die Suppe still vor sich hin schlürften.
Plötzlich erzitterte das Plateau. Weit unter ihnen hatte es einen dumpfen Schlag getan.
Und Ventus erinnerte sich an die Worte der Wächter über diese gefährliche Gegend:
"Willkommen Reisende! Wir sind die Wächter des Zwielichts. Hüter des Halblichtpfades und Geleitschutz für Unwissende wie Euch. Gegen eine kleine Gebühr bringen wir Euch sicher in die Stadt. Schlagt Ihr ein oder gehört Ihr gar zu den Schrecken vor denen wir die Unschuldigen zu schützen trachten?"
Natürlich hatten die kampferprobten Glücksritter das dreiste Angebot ausgeschlagen. Ein Fehler den er jetzt vielleicht bereuen sollte.

Dolores Firnyn

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Sieben Schwerter der Sünde
« Antwort #659 am: 04.08.2008, 15:52:00 »
Ein Gefühl der Müdigkeit macht sich in Dolores bemerkbar. Jede Spur, der sie bisher nachgegangen waren, hatte sich als Sackgasse herausgestellt. Nicht einmal die Abenteurer denen sie gefolgt waren, hatten sie wiederfinden können und dieser Gadka Burtannon war die bisher vielversprechendste Spur, die sie bekommen hatten. Sie will nicht glauben, dass sie auch hier nicht weiterkommen kann.

"Wenn ihr nicht wisst, wo das Schwert ist, dann könnt ihr uns vielleicht wenigstens einen Hinweis geben, wo wir Tirana selbst finden können?", hakt sie verzweifelt nach, "Es soll auch euer Schaden nicht sein."

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