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Autor Thema: Prolog: Ein alter Feind  (Gelesen 42911 mal)

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Sopor Aeternus

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Prolog: Ein alter Feind
« Antwort #240 am: 24.11.2008, 18:15:08 »
Wren ein sanftes Lächeln schenkend wird auch Sopor zurück in den Raum treten. Wir Frauen müssen zusammenhalten, wird er sich dabei denken...

Aus den mannigfaltigen Kleidungsschichten wird  er ein Horn eines Ochsen herauschälen, eine kleine Feuerschale, ein Säckchen mit Sand und ein großes Stück Kohle. Geschickt wird der Sand von Sopors langen dürren Finger um die sich verschiedene Ringe winden in die Schale gefüllt, die Kohle wandert in die Mitte, nur um sofort von - was auch immer im Horn ist - mit Feuer zum glühen gebracht zu werden...ein kleiner Dreifuss erscheint aus einer anderen Rockfalte und ein Kännchen wird darauf gestellt, aus dem schon wenige Augenblicke nachdem dieses mit Wasser (aus einem Schlauch irgendwo aus dem Kleiderwulst) und einem Pulver aus einem Beutel versehen wurde ein aromatischer Duft aufsteigen wird ...

"Ich denke eine Tasse Tee wäre jetzt sicher schön" ... wird Sopor sagen, während er ein kleines tönernes Behältnis befüllt und es Wren in die Hände drückt. Seine Stimme spricht von Mitgefühl und ernstgemeinter Sorge, als er ähnliche Gefäße aus den Windungen seiner Kleidung hervorzaubert, befüllt und den Anwesenden anbietet. Ein kleines Silbernes Döschen mit winzigen Kandisstückchen und einem passenden kleinen Löffel scheint in seiner Hand zu manifestieren, als er mit seiner leisen kaum wahrnehmbaren Stimme - diesmal bar jeder Gefühlsregung - in Richtung Lamms nickt und sagt: "Was immer ihr mit ihm tut - ich brauche die Augen unversehrt..."

Zurisatro

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Prolog: Ein alter Feind
« Antwort #241 am: 24.11.2008, 18:55:25 »
Ungeduldig blickt der Druide in Lamms Augen. "Nun rede schon!" ergänzt er kalt das wütende Schreien des Waldläufers. Immer noch hat er den Dolch an Lamms Kehle und bewegt ihn nicht von dort weg. Der Gesang des seltsamen Fremden und das Gespräch zwischen der Motte und Wren dringen nicht zu Zurisatro vor.
Du wirst sterben. Der zornige Fremde hat Recht.
Hirt oder Wolf - Tod mit oder ohne Aufschub.

Jal Daiven

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Prolog: Ein alter Feind
« Antwort #242 am: 25.11.2008, 16:30:47 »
Bevor sie letztendlich wieder gen Lamm gingen, sagte Jal verzückt und neugierig zugleich zu Wren: "So eine Tänzerin seid Ihr also. Na da würde Euch sehr gerne einmal einen Tanz von Euch sehen. Jetzt nicht, weil ja nicht der passende Zeitpunkt dafür ist, aber ansonsten würden mich Eure Tanzkünste sehr interessieren. Und auch ein Mandolinen-Stück würde ich mir sehr gern anhören. Spielt denn Eure Mutter ab und an ein Mandolinen-Stück in Eurer Taverne."

Jal konzentrierte sich offenbar so stark auf die künstlerisch begabten Kräfte der Familie, dass er gar nicht so sehr darauf geachtet hatte im ersten Augenblick, dass das Mädchen aus den gefährlichen Schindeln kam. Ansonsten hätte er- als jemand der sich mit den Lokalitäten Korvosas schon recht gut auskennt- das Mädchen sicherlich gefragt, was sie und ihre Familie in eine solch gefährliche Gegend verschlagen hat.

Als sie wieder bei Lamm in der Nähe ankamen, sagte Jal nur zu den anderen: "Ich halte dann mal woanders noch etwas Wache."

Dann zog er seinen Rapier und ging zu dem Halb-Ork hin. Falls die Waffe des Halb-Orks noch etwas in der lag und Jal sie gefahrlos wegtreten konnte, tat er dies auch. Grimmig schaute er den Halb-Ork mit ausgestrecktem Rapier an und achtete darauf, dass er keinen Blödsinn anstellen würde.

Eando Kline

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Prolog: Ein alter Feind
« Antwort #243 am: 25.11.2008, 21:31:17 »
"Warum sollte ich?"

Lamms Atem geht stoßartig, doch sein Blick verrät keine Angst.

"Ihr tötet mich doch sowieso. Ich seh's in deinen Augen, mein Lämmchen. Groß geworden bist Du, hätt ich nicht gedacht, als ich dich auf den Müll geworfen habe. Zu schade, dass ich damals mein Haustier noch nicht hatte, dann hätt ich jetzt mit dir keinen Ärger. Na komm, Lämmchen, willst Du nicht endlich ein Ende machen, damit Du nachts keine Angst mehr haben musst?"

Die Lippen des alten Manns verziehen sich zu einem abstoßenden Lächeln, während er zu Astennu hinüberschaut.

"Oder wollt Ihr vielleicht lieber euer Haustier zurückpfeiffen und mir ein Angebot machen. Oder Ihr?"

Von Astennu wandert sein Blick zu Marcellus, von diesem zu Wren.

"Ich sehs doch, ihr seid von Neugier geplagt? Wie wärs, gebt mir einen Grund, eure Neugier zu befriedigen."

Der Halbork regt sich bei den Worten Lamms unruhig, macht aber angesichts des immer noch drohenden Weissohrs und Jals scharfer Klinge keine Anstalten, sich aufzurichten zu versuchen.

Sopor Aeternus

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Prolog: Ein alter Feind
« Antwort #244 am: 25.11.2008, 21:40:37 »
Ein irres Funkeln ist in den Augen des Magiers zu erkennen, als er sich Lamm mit einem kleinen Skalpel in den dürren Spinnenhänden nähert ... "Bitte ... wenn er ohnehin nicht reden will - lasst ihn  mir .... eine Sektion am lebenden Körper ... das darf man so selten ... dabei kann man so viel über den menschlichen Organismus lernen ..." Ekstatisch zuckt Sopor ein wenig, während er Lamm mit den Augen eines Raubtiers mustert und sich nervös die Lippen leckt.

Astennu

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Prolog: Ein alter Feind
« Antwort #245 am: 25.11.2008, 22:06:03 »
Der vernarbte und abgehärmte Waldläufer schaut den irren Magus funkelnd an. "Wenn ich meine Antworten habe, Magus gehört er euch. Vorher empfehle ich dringend das Essbesteck wieder weg zu packen. Dieses Scheusal wird erst angefasst, wenn ich hier fertig bin! Basta!"
Wieder schaut er Lamm in die Augen. Astennus Blick wird klarer und er flüstert zu Lamm "Wenn Du mir die Wahrheit sagst, helfe ich Dir hier lebend rauszukommen."
Mit seiner freien Hand stößt er kurz den Druiden neben sich an und zeigt diesem seine gekreuzten Finger, ohne das Lamm das sehen kann.
"Das Böse lebt nicht in der Welt der Menschen. Es lebt allein im Menschen."

Zurisatro

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Prolog: Ein alter Feind
« Antwort #246 am: 27.11.2008, 22:50:20 »
Zurisatro hält dem Blick und der Verachtung, die aus Lamms Augen und seinen Worten trieft, stand. Die Geste von Astennu nimmt er wahr, lässt sich jedoch nichts anmerken,
Auch wenn ihm die Idee des Magiers abstoßend vorkommt, entbehrt sie nicht eines gewissen Reizes. Anderseits erscheint es dem Druiden besser, Lamm in dem Glauben zu lassen, Astennu könnte sein Versprechen wahr machen und ihn frei lassen.

"Ist gut." wendet er sich mit ruhiger Stimme an den fremden Waldläufer, um an Gaedren gewandt fortzufahren. "Beeil Dich besser mit der Antwort."
Hirt oder Wolf - Tod mit oder ohne Aufschub.

Taysal

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Prolog: Ein alter Feind
« Antwort #247 am: 28.11.2008, 16:20:21 »


Wren blickt erstaunt zu Astennu. "Auch wenn mir der Mann ein Fremder ist, so hat er böse Taten begangen. Er muss bestraft werden."

Nun schaut die junge Bardin zu Sopor. "Aber schnell und ohne Leid, denn sonst wären wir ihm wohl gleich ... glaube ich."

Kurz denkt Wren nach. "Wir sollten die Wahrheitsfindung und die Strafe dem Schicksal überlassen und diesen Mann da derjenigen übergeben, die uns geschickt hat. Na ja, jedenfalls ich bin geschickt worden."

Jal Daiven

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Prolog: Ein alter Feind
« Antwort #248 am: 28.11.2008, 16:35:49 »
Trotz der Tatsache, dass Jal noch einmal das Wort ergriff, schaute er nicht in die Richtung der anderen, sondern er beobachtete sehr genau, was der Halb-Ork tat.

"Wir alle könnten sicherlich Herrn Lamm auch bei derjenigen Person abliefern, die uns etwas unter die Arme gegriffen hat. Denn mein Gefühl sagt mir, dass diese sich bei einigen Anwesenden hier nicht viel unterscheidet.

Vielleicht ist das Urteil dieser Person milder, als das was mancher sich hier von den Anwesenden hier wünschen würde. Ich kann mir kaum vorstellen, dass Herr Lamm nicht an seinem Leben hängt. Aber er sollte zumindest mal guten Willen zeigen und den Anwesenden hier ein paar bloße Fragen beantworten. Wenn sich hier so mancher schon für ihn einsetzt trotz seiner Untaten.", rief Jal, dessen Worte Richtung Lamm gehen sollten. Jal waren durchaus aufrichtig. So ganz verlor er nicht den Glauben an das Gute im Menschen, obwohl er hier und heute auf eine harte Probe gestellt wurde. Er hoffte innerlich, dass jeder der Beteiligten mit dieser Vorgehensweise einverständen wäre.

Sopor Aeternus

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Prolog: Ein alter Feind
« Antwort #249 am: 28.11.2008, 18:25:32 »
"Aber seine Augen wird er doch nicht brauchen, wenn er ausgeliefert wird, oder?" Der Magier wird Lamm sehnsüchtig anblicken..."Er ist doch völlig unkooperativ - da wird es doch nicht weiter auffallen..."

Eando Kline

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Prolog: Ein alter Feind
« Antwort #250 am: 28.11.2008, 22:01:34 »
Lamm betrachtet Sopor mit fast wissenschaftlichem Interesse.

"Ein gutes Lämmchen hätte er abgegeben, könnte mir fast Angst einjagen."

Eine Schweißperle auf der Stirn verrät allerdings, dass er nicht ganz so ruhig ist, wie er sich nach außen hin gibt. Jedenfalls wendet er nun seine Aufmerksamkeit Astennu zu.

"Das reicht nicht. Ich will es von jedem einzelnen von Euch hören: Versprecht, mich nicht zu töten, wenn ich eure Fragen beantworte. Übergebt mich der Garde oder der Säbelkompanie, stellt mich vor Gericht. Aber gebt mir eine Garantie für mein Leben. Und keine Spielchen."

Lamms Blick ist hart, während er diese Worte spricht, es ist klar, dass der alte Halunke trotz seiner aussichtlosen Situation noch nicht aufgegeben hat.

In die kurz aufkommende Stille fällt Marcellus' schleppende Stimme.

"Die Korvosaner halten sowieso nicht viel von Lynchjustiz, allerdings halten sie auch nichts von Halunken wie Lamm. Was mich angeht nehme ich das Angebot an, sofern seine Antworten mich befriedigen. Sollen sich doch andere mit seinem Blut bekleckern."

Astennu

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Prolog: Ein alter Feind
« Antwort #251 am: 29.11.2008, 01:17:57 »
"Ich werde Dir mein Schwert nicht zwischen die Rippen stoßen, Lamm! Mein Wort sollst Du haben. Wenn ich jedoch keine Antworten bekomme, bekommst Du keine Luft." Mit diesen Worten nickt der verhärmte Waldläufer in Richtung des Beckens.
"Das Böse lebt nicht in der Welt der Menschen. Es lebt allein im Menschen."

Taysal

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Prolog: Ein alter Feind
« Antwort #252 am: 29.11.2008, 03:14:20 »


"Sein Leben soll verschont werden, doch Recht sollen die Karten und ihre Herrin sprechen. Sie wissen, wie mit ihm zu verfahren ist."

Jal Daiven

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Prolog: Ein alter Feind
« Antwort #253 am: 29.11.2008, 03:33:50 »
"Ich halte Lamms Vorschlag für ganz akzeptabel. Zwar bestünde ein Risiko, dass er sich letztlich über Tricks bei der Justiz, seinen Kopf aus der Schlinge zieht, aber viel gefährlicher würde ich es halten auf Lamms Niveau herabzusinken und einen Meuchelmord zu begehen. Immerhin würde man einen waffenlosen Menschen, der schwer verletzt ist und am Boden liegt einfach abstechen.

Ich würde nie dort stehen wollen, wo Lamm jetzt steht, auch wenn er sich womöglich recht mächtig vorkommen mag. Wer die Liebe in seinem Herzen aufgegeben hat und sich der Dunkelheit verschrieben hat, der ist innerlich schon längst tot. Auch wenn Lamm für solch eine Bemerkung sicherlich nur Spott übrig haben wird. So kaschiert das nur eine innere Schwäche und Unsicherheit diesbezüglich.

Mein Versprechen könnt Ihr haben, dass Ihr von mir aus vor Gericht gestellt werdet trotz aller Risiken, Lamm. Ich persönlich halte das für die einzig akzeptable Lösung.", sagt Jal aufrichtig zu Lamm.

"Ob wir allerdings noch mittels irgendwelcher Medien in Lamms Zukunft schauen müssen, Wren, da bin ich mir sehr unsicher. Ein Gericht wird wohl meiner Meinung nach schon ausreichen.", sagt Jal zum Abschluss noch an Wren gerichtet.

Zurisatro

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Prolog: Ein alter Feind
« Antwort #254 am: 29.11.2008, 08:04:09 »
Als Zurisatro die Worte des Scheusals hört, kriecht die kalte Wut in ihm hoch und ergreift Besitz von ihm. Der Dolch wandert an die Kehle von Lamm und der Druide drückt ein wenig zu. Die Worte der anderen nimmt er nur zum Teil wahr und seine Augen bohren sich in die seines Folterers, in die Augen des Mannes, der ihn ermorden wollte. Du wirst nie, NIE wieder Kinder foltern, versklaven und auf den Müll werfen, Gaedren. NIE WIEDER!

Seine eigenen Worte hallen durch seinen Schädel und spülen die Argumente der anderen hinweg. Wren, Du bist vielleicht seine Tochter, hast Du das nicht begriffen, Mädchen? Und mich hat niemand geschickt. Ich bin gekommen, um seinem Treiben Einhalt zu gebieten und die Kinder dieses Viertels vor dem Monster zu bewahren. Nicht um ihn Zerella auszuliefern. Und ich habe auch keine Fragen wie Du, Marcellus. Kein Gericht in dieser stinkenden Stadt wird ihn verurteilen. Und das weißt Du, nicht wahr Lamm? Nicht wahr, Vater!  Bei dem letzten Gedanken spuckt Zurisatro Lamm ins Gesicht, ohne den Dolch auch nur einen Millimeter zu bewegen.

Die Worte der Fremden interessieren den narbigen Varisianer kaum und werden von seiner Wut überlagert und wegegespült. Sie klingen dumpf und scheinen von weit weg zu kommen.

„Ich verspreche Dir gar nichts, Lamm! Ich bin kein Lügner wie Du! Und Du stellst hier keine Forderungen.“ Der Dolch ritzt die Haut über Gaedrens Kehle leicht an, so dass erneut ein Blutstropfen hervorquillt. „Rede! Gib ihnen die Antworten, die sie wollen. Jetzt.“

Zurisatros Narben leuchten hell unter seinen Tätowierungen auf; der Wolf in ihm knurrt und heult nach Blut. Dieser Mann hat zu viel Unheil angerichtet, ohne dafür büßen zu müssen und die Garde stellt das Gleichgewicht nicht her. Dies ist seine Aufgabe, seine Rache. Danach kann er sich dem Wohl der Stadt und dem der Kinder widmen und, und, und.
Zurisatro ist fest entschlossen und weiß, dass das, was er tun wird, das Richtig ist.

„Stellt Eure Fragen, aber rührt ihn und mich nicht an!“ mit Mühe gelingt es ihm, seine Wut zurückzuhalten und diesen Satz ruhig auszusprechen, obwohl er innerlich so angespannt und aufmerksam ist, dass es ihn fast zerreißt. Knurrend ruft er Weißohr zu sich und das treue Tier stellt sich ebenfalls neben Lamm. Das Blut des Halborks tropft aus seiner Schnauze auf Lamm und dieser spürt den warmen Atem des Wolfes und der intensive Geruch Weißohrs steigt ihm aufdringlich in die Nase.

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Hirt oder Wolf - Tod mit oder ohne Aufschub.

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