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Autor Thema: Prolog: Ein alter Feind  (Gelesen 41032 mal)

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Sopor Aeternus

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Prolog: Ein alter Feind
« Antwort #330 am: 10.02.2009, 13:48:05 »
"Mein Vorschlag..." , murmelt der Magier, "...lasst uns endlich nach den Kindern sehen, dann nachschauen, weshalb dort draußen solch ein Lärm ist und dann eurer Häuptlingsfrau ihre Brosche zurück bringen. Anschließend werde ich mich in unser neues Zelt zurückziehen, um über das Geschehene zu meditieren - es wäre schön, wenn ihr alle mitkämet..."

Und mit diesen Worten wird Sopor zu den Lämmchen gehen und sich innerlich fragen, was sie diesen wohl sagen soll ... "Jal ... ich bin es nicht gewohnt mit Kindern zu reden ... übernimmst du das?"

Eando Kline

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Prolog: Ein alter Feind
« Antwort #331 am: 10.02.2009, 20:16:30 »
Schon bevor Zurisatro oben angekommen war hörte er kleine Kinderfüße geschäftig hin und hereilen. Als er dann oben ankam, bot sich ihm ein merkwürdiger Anblick, denn womit er nicht gerechnet hätte war, dass die Kinder anscheinend ihre Arbeit wieder aufgenommen hatten, als wenn nichts gewesen wäre. Mehrere standen oben auf den Laufstegen und rührten mit langen Stangen in der schleimigen, von roten Schlieren durchzogenen und diverse unidentifizierbare Ingredienzien enthaltende Flüssigkeit herum., während andere Eimer mit dem Zeug füllten und diese dann in größere Fässer entleerten, die an den Seiten des Raumes standen.

Als die Lämmer sich des Neuankömmlings bewusst wurden, kehrte schlagartig Totenstille ein. Die Blicke, die den Druiden trafen, schwankten zwischen Angst, Feindseligkeit, Misstrauen und Hoffnung und mit jedem verstreichenden Augenblick wurde die Spannung in dem Raum fühlbarer.

Jal Daiven

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Prolog: Ein alter Feind
« Antwort #332 am: 10.02.2009, 20:31:42 »
"Ich hatte sowieso vor mit ihnen zu reden, Sopor. Insofern, ja, ich würde das schon übernehmen.", sagt Jal, während er dann schnellen Schrittes Zurisatro folgt. Nur wenig später kommt er bei Zurisatro oben an und findet die Situation genau wie er vor.

Etwas entsetzt blickt Jal in die Runde und schüttelt leicht mit seinem Kopf: "Was tut Ihr denn immer noch hier? Lamm und Balko sind doch tot und auch der bewusstlose Gnom wird sich wohl bald für seine Taten verantworten müssen.

Wollt Ihr denn nicht hinaus in die Freiheit gehen und einen Neuanfang wagen? Fern ab, von Sklaverei, Dunkelheit und Verbrechen. Zumindest jetzt hättet Ihr alle doch die Chance für einen Neuanfang. Endlich ein Neues und besseres Leben anzufangen und aus der Sache mit Lamm Lehren zu ziehen. Vieles im Leben muss sich erkämpft werden, das ist klar. Aber in einem Punkt bin ich mir sehr sicher: Euer neues Leben wird besser als dieses Drecksloch sein, in das Euch Lamm zusammengepfercht hat und Euch allesamt ausgebeutet hat."

Eando Kline

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Prolog: Ein alter Feind
« Antwort #333 am: 10.02.2009, 21:41:20 »
Bei der Erwähnung des Gnoms zucken mehrere der Kinder zusammen, ein paar Blicke huschen zu der Stelle, an der sie den Bewusstlosen zurückgelassen hatten. Jal, der den Blicken folgt, muss zu seinem Erstaunen feststellen, dass nur noch ein riesiger Blutfleck die Stelle markiert, an der der Gnom lag. Der Verbrecher selbst ist verschwunden.

Jal Daiven

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Prolog: Ein alter Feind
« Antwort #334 am: 10.02.2009, 23:05:05 »
Jal schaut sich auch etwas nach dem Gnom um und wundert sich doch etwas, dass dieser weg ist. Offenbar war er doch nicht so verletzt wie es den Anschein hatte oder er ist einfach wieder aufgestanden.

"Na ja der Kerl war offensichtlich nicht dumm. Irgendwie muss er geahnt haben, dass er sich mit den Falschen angelegt hat und hat Lamm den Rücken gekehrt. Aber habt keine Angst! Lamms noch lebende Schergen wie zum Beispiel der Gnom haben sich am heutigen Tage viele Feinde gemacht.

Und noch etwas:
Zieht aus diesen Ereignissen eine Lehre: Wenn man so ein Mensch wie Lamm ist, dann könnte derjenige eines Tages genauso enden wie Lamm heute.
Ich habe nicht vor Euch alle an die Obrigkeit zu verraten, obwohl ihr bestimmt einige krumme Dinger für Lamm gedreht habt. Jeder hat eine zweite Chance in seinem Leben, außer womöglich solch ein Scheusal und Menschenschänder wie dieser Lamm. Aber stellt bloß keinen Unsinn mehr an; denn ich kann mir Gesichter recht gut merken.

Wie dem auch immer sei: Ihr seid frei! Ich selbst bin nicht gerade ein reicher Adeliger oder dergleichen. Meine Mittel sind eher bescheiden im Vergleich zu manch anderem hier in Korvosa. Aber wenn ich irgendetwas für Euch und Euer neues Leben tun kann, so werde ich Euch nach Kräften unterstützen.

Desna selbst soll mit Euch allen sein, dass Ihr Eure Freiheit sinnvoll nützen möget und Ihr Euer Lebensglück mit ehrlicher Arbeit finden möget!"

Zurisatro

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Prolog: Ein alter Feind
« Antwort #335 am: 11.02.2009, 06:52:58 »
Der Druide geht in die Knie und seine Augen, in denen tiefe Trauere steht,  wandern zwischen den Lämmern hin und her, während  Jal mit ihnen spricht.
"Ja. Ihr seid frei." Wiederholt er die zentrale Botschaft des Desnapriesters und kramt in seinem Beutel. "Ich war einst einer von Euch und wurde gerettet. Nun bin ich zurück gekehrt um mich zu rächen und um Euch zu retten. Kehrt Heim zu Euren Familien oder Freunden, sucht Euch eine Arbeit im Hafen oder den Schindeln. Vergesst jedoch niemals Lamm, Nicht, was er Euch angetan hat, weil sich ihm keiner entgegengestellt hat."

Die Hand, die der Druide aus der Tasche zieht, enthält ein paar Münzen und er blickt die Lämmer an, ob es einen Anführer gibt, der vertrauenswerweckend aussieht und er zählt sie noch einmal genau. "Ich habe nicht viel, ein wenig kann ich Euch für den Neuanfang dennoch geben. Ihr habt ihn verdient!"
Hirt oder Wolf - Tod mit oder ohne Aufschub.

Astennu

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Prolog: Ein alter Feind
« Antwort #336 am: 13.02.2009, 09:36:45 »
Unsicher schaut sich der Waldläufer unter den Kindern um. Man spürt förmlich seine Unfähigkeit, mit den Kleinen umzugehen und daher überlässt er das Reden gern anderen. Gehetzten Blickes stellt er sich aussen neben die Tür und schaut, dass die Kinder unversehrt das Weite suchen können und niemand auch nur wagt, die Kinder anzusprechen. Seine Blicke suchen die Umgebung nach dem fehlenden Gnom oder dem Ork ab, während er seine Hand auf den Griff seines Langschwertes legt.
"Das Böse lebt nicht in der Welt der Menschen. Es lebt allein im Menschen."

Sopor Aeternus

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Prolog: Ein alter Feind
« Antwort #337 am: 13.02.2009, 18:32:25 »
"Lasst uns endlich nach draußen gehen - ich kann diesen Fisch-Geruch nicht mehr ertragen und werde wohl Tage brauchen ihn aus der Kleidung zu kriegen..." Der Magier schreitet zur Tür, reißt sie auf und macht eine einladende Geste nach draußen.

Eando Kline

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Prolog: Ein alter Feind
« Antwort #338 am: 16.02.2009, 23:00:11 »
Die Kinder machen aber keinerlei Anstalten, das Haus zu verlassen, stattdessen stehen sie stumm da, als würden sie auf einen Befehl warten. Endlich fasst sich einer der älteren ein Herz.

"Können wir nich einfach hierbleiben? Ich mein', das Geschäft mit den Dock-Klößen is ja erlaubt, und wir wissn eh nich wo wir hinsollen? Un jetz wo Lamm weg is, müssen wir ja auch nich mehr für ihn klauen und so."

Astennu

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Prolog: Ein alter Feind
« Antwort #339 am: 17.02.2009, 00:15:46 »
Ein offenes Grinsen huscht kurz über das narbige Gesicht des Waldläufers.
Eigeninitiative, wie löblich!
"Meinethalben." grummelt er zustimmend, zuckt mit seinen breiten Schultern und nickt kurz zu seinen Begleitern. Dann verlässt er das Gebäude endgültig und atmet die Seeluft tief ein. Der Geruch von Tod lastet auf ihm, den er versucht mit einem kräftigen Schulterschütteln loszuwerden.
"Das Böse lebt nicht in der Welt der Menschen. Es lebt allein im Menschen."

Zurisatro

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Prolog: Ein alter Feind
« Antwort #340 am: 17.02.2009, 22:22:38 »
"Der Ort ist verunreinigt. Aber tut, was Ihr für richtig haltet. Nur werdet nicht wie er." Die Stimme des Druiden wird bei dem letzten Wort ebenso düster wie sein Blick.

Dann tritt er auf den Sprecher zu und gibt ihm lächelnd zwei Goldmünzen. "Teile und setze es für das Wohl Deiner Kameraden ein! Zeig Lamms Leiche, dass die Lämmer erwachsen werden und für sich sorgen können." Die Eckzähne des Varisianers scheinen für einen Augenblick hervorzutreten und seine Augen werden wölfischer als er dem Sprecher in die Augen sieht. Teile, sonst bereust Du es, mein befreites Schaf.

Langsam geht er zu den anderen und gibt  jedem eine Kupfermünze. "Mehr kann ich Euch leider nicht geben. Ich werde aber wiederkommen. Ihr gehört nun zum Rudel. Und wenn Ihr mich sucht, fragt nach dem Mann mit  Weißohr. Man mag uns in der Stadt nicht."  
Zurisatro streichelt seinen Wolf und lächelt die Kinder erneut an und diesmal scheint das Lächeln aus dem inneren seiner Seele zu kommen. Er ist zufrieden damit, dass die Kinder  es versuchen wolle und vertraut auf ihren Zusammenhalt.
Zumindest für die nächsten Tage.

Dann folgt er dem merkwürdigen Magier nach draußen und sein Wolf bleibt dicht bei ihm.
Hirt oder Wolf - Tod mit oder ohne Aufschub.

Eando Kline

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Prolog: Ein alter Feind
« Antwort #341 am: 18.02.2009, 12:35:14 »
"Danke, wir werden dran denken." ist die einfache Erwiederung des Sprechers der Lämmer. Dann, wie mit einem Nachgedanken, als sei er plötzlich mutig geworden:: "Und wenn Hakenbein es wagt, sich nochmal hier blicken zu lassen, dann backen wir ihn einfach in die Klöse ein. Der soll nur kommen."

Das darauf folgende nervöse Kichern der anderen Kinder wirkt seltsam deplaziert.

Jal Daiven

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Prolog: Ein alter Feind
« Antwort #342 am: 20.02.2009, 23:10:00 »
Jal überlegte etwas und fragte dann: "Was sind eigentlich Dock-Klöße noch mal schnell? Irgendwie scheinen mich die Kampfhandlungen wohl offenbar etwas durcheinander gebracht zu haben. Ist das was, dass man kennen sollte?"

Wenn Jal sich sicher war, dass diese Dock-Klöße etwas unbedenkliches waren und da vorhatte diesen Hakenbein so bald wie möglich Ding festzumachen, entschied er sich dafür den Jugendlichen ihren freien Willen zu lassen. Und den anderen nach draußen zu folgen. Aber genau wie Zurisatro würde auch Jal ab und an schon mal vorbeischauen, wie es den Jugendlichen an diesem Ort so ergehen würde.

Eando Kline

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Prolog: Ein alter Feind
« Antwort #343 am: 26.02.2009, 22:38:24 »
Der Junge grient Jal an.

"Wenn Du Geld genug hast, um dir was anderes zu Essen zu kaufen, solltest Du die besser nicht kennen. Aber für die Leute, die hierherkommen, ist es die einzige Möglichkeit, an was essbares zu kommen, ohne dabei irgendwelche Gesetze zu brechen"

Er weist hinter sich auf das Becken.

"Die Fischer bringen den Teil ihres Fangs, den sie nicht auf dem Markt verkaufen können hierher und verkaufen ihn billig an Lamm. Wir vermischen das mit Wasser aus dem Jeggare, altem Brot und anderen Küchenabfällen aus den Häusern der Reichen - kaum zu glauben, was die alles wegschmeißen, und backen daraus dann Klöße, die wir für ein Kupferstück pro Klos an die Kunden verkaufen. Alte Leute, die nicht mehr arbeiten können und keine guten Zähne mehr haben, Leute aus den Schindeln oder an die Varisianer aus Wegesend draußen vor der Stadt."

Jal Daiven

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Prolog: Ein alter Feind
« Antwort #344 am: 02.03.2009, 23:47:06 »
Jal überlegt einen Augenblick und sagt dann: "Nun ja, ich finde, dass es besser ist, wenn manche Menschen, die so arm dran sind, überhaupt etwas Billiges zu Essen bekommen und nicht verhungern müssen. Ich denke, wenn das für ein Kupferstück verkauft wird, ist das ganze schon okay. Macht es gut und wie schon gesagt; wenn es mir die Zeit erlaubt, schaue ich mal ab und an vorbei wie es Euch allen denn so geht. Macht es gut!"

Dann folgt Jal den anderen nach draußen und schaut was dort eigentlich los ist.

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