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Autor Thema: [IC] Glas und Hass  (Gelesen 50162 mal)

Beschreibung: Das Brandopfer - Kapitel 2

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Eando Kline

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[IC] Glas und Hass
« Antwort #465 am: 16.06.2009, 22:16:04 »
Es dauerte eine Weile bis Lia herausgefunden hatte, wie man die Tür öffnen konnte. Es gab kein Schloss, keine Klinke, also begann sie die Wände abzusuchen und wurde tatsächlich alsbald fündig. Ein Stein in der Wand ließ sich leicht in die Wand hineindrücken. Es klickte leise, dann hob sich die Tür lautlos nach oben in die Decke.

Durch den Eingang durch wurde ein kreisrunder Raum sichtbar, in dessen Mitte sich ein Wasserbecken befand. Das Becken selbst war aus Stein gehauen, der abgeschliffen worden war und auf dem wie als Schmuck mehrere skelettierte Totenschädel platziert worden waren. An mehreren Stellen konnte man dunkle Stellen, wie von Blut auf dem Beckenrand erkennen, das Wasser selbst war allerdings glasklar.

Auf der anderen Seite des Raumes war eine zweite Tür zu erkennen, die genauso aussah wie die, durch die sie gerade hindurchgetreten waren und die sich wohl auf ähnliche Weise öffnen lassen würde.

Emyralda

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[IC] Glas und Hass
« Antwort #466 am: 19.06.2009, 16:50:20 »
"Ein merkwürdiger Ort! Was hier wohl verehrt wurde?"

Mit einer Mischung aus Interesse nd Abscheu mustert die Bardin den Raum.

"Nun, es wird neue Lieder zu singen geben. Oder sind es alte? Lia kannst Du die Tür öffnen?"

Mestrard

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[IC] Glas und Hass
« Antwort #467 am: 19.06.2009, 19:35:29 »
Auch der Kleriker besah das Opferbecken mit ernstem Blick und trat näher heran, um weitere Zeichen oder Inschriften zu entdecken, die ihm verraten würden, ob seine Befürchtung stimmte, dass dieser Raum Lamashtu geweiht sein könnte.  "Pharasma, meine Göttin des Todes und des Schicksals, Hüterin des Kreislaufes, schenke uns Deine Kraft und spende  Sandspitze Deinen Segen. Reinige dieses Gemäuer von seinem Fluch..." und so ging es weiter, während der Kleriker das Becken umrundete und versuchte, jede Kleinigkeit zu erfassen[1].  


LIA
Unterdessen machte sich die Zauberdiebin nach einem freundlichen "Ja" daran, die verschlossene Türe zu untersuchen und zu öffnen, wie Emyralda sie gebeten hatte[2]
 1. Suchen take 20: 21; Wissen (Religion) 23)
 2. search: 8; Open Lock: 17
« Letzte Änderung: 19.06.2009, 19:38:29 von Mestrard »
Das menschliche Herz hat eine fatale Neigung, nur etwas Niederschmetterndes Schicksal zu nennen.

Eando Kline

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[IC] Glas und Hass
« Antwort #468 am: 20.06.2009, 22:38:31 »
Während Mestrard und die Zauberdiebin den Raum betraten, blieben die übrigen Gruppenmitglieder im Eingang stehen, um den beiden nicht bei ihren Untersuchungen im Wege zu stehen. Mestrard hatte noch Zeit genug, festzustellen, dass seine Befürchtungen sich hier wohl nicht erhärten lassen würden, als Lia auf dem Weg zur gegenüberliegenden Tür plötzlich einen schwachen Entsetzensschrei ausstiess. Dann hallte ein ohrenbetäubendes Kreischen durch den  kreisrunden Raum, der den Gefährten das Blut in den Adern erstarren ließ und in ihnen eine bisher nie gekannte Furcht erweckte.
 Und das Wesen, dass  just in diesem Augenblick aus einer Nische über der anderen Tür in den Raum flatterte, war auch wahrlich dazu angetan, solche Furcht zu erwecken. Zerfetzte Flügel hielten einen fast nur aus Zähnen bestehenden Kopf in der Luft, aus dem eine Vielzahl von Tentakeln wuchsen, die wild durch die Luft schwangen. Die Augen der Kreatur leuchteten in bösartigem Grün auf Lia und Mestrard hinab und schienen mit jedem Sekundenbruchteil die Furcht in ihrem Herzen zu vergrößern.
« Letzte Änderung: 20.06.2009, 22:39:28 von Eando Kline »

Eando Kline

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[IC] Glas und Hass
« Antwort #469 am: 27.06.2009, 22:58:16 »
Ocura hörte das Kreischen und nahm aus den Augenwinkeln wahr, wie Emyralda und Arathis plötzlich auf ihren Plätzen verharrten, ihre Gesichter Masken aus unvorstellbarer Angst. Sie selbst hingegen ließ sich von der unheimlichen Kreatur die sich Mestrard näherte kein bisschen einschüchtern. Sie zögerte keine Sekunde und raste in den Raum. Das Monster zu sehen und so schnell wie möglich darauf zuzurennen, war die Entscheidung eines Augenaufschlags. Ohne Rücksicht auf Verluste und ohne darauf zu achten, dass sie einige der Totenschädel damit ins Wasser des Brunnens beförderte, sprang sie auf dessen Rand und katapultierte sich mit einem für ihre Größe unglaublichen Sprung der Bestie entgegen. Noch in der Bewegung ließ sie ihre Klinge auf das Monster niederfahren. Unvermittelt brach das Kreischen ab. Blut spritzte als die beiden Hälften des sauber entzwei geteilten Kopfes gegen die rückwärtige Wand geschleudert wurden. Auch die Barbarin selbst hatte alle Mühe, sich abzufangen, bevor sie in die Wand knallte.

Als sie sich umdrehte, sah sie die ungläubigen Gesichter ihrer Gefährten auf sich gerichtet.

Mestrard

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[IC] Glas und Hass
« Antwort #470 am: 28.06.2009, 18:36:52 »
Der Kleriker gewann seine Fassung recht schnell wieder und legte der kleinen Kämpferin die Hand auf die Schulter und sah sie einen langen Augenblick intensiv an.
"Ich danke Dir, Ocura. Gesegnete der Göttin."  

Dann betrachtete er das zerschmetterte Wesen[1] und betete leise zu Pharasma.  "Ich danke Dir, Herrin. Behüte nicht nur uns, sondern wache auch über das Schicksal der tapferen Gardisten, die sich hier oder bereits in Deinem Schoß befinden. Ich flehe Dich an, Herrin, möge Dein Richtspruch  gnädig und weise sein. Vergib ihnen ihre Verfehlungen"  

Das Schicksal der Soldaten bekümmerte Mestrard und er überlegte laut, ob es nicht besser sei, doch zuerst in eine andere Richtung zu gehen, denn hier waren Ancryms Leute offensichtlich nicht gewesen. "Wollen wir zurück und die Stadtwachen suchen?"
 1. Wissen: Arkanes: 21; Religion: 16; Geschichte: 10; Ebenen: 19; Lokales: 14
« Letzte Änderung: 28.06.2009, 18:41:37 von Mestrard »
Das menschliche Herz hat eine fatale Neigung, nur etwas Niederschmetterndes Schicksal zu nennen.

Emyralda

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[IC] Glas und Hass
« Antwort #471 am: 30.06.2009, 21:10:04 »
"Was um alles in der Welt war das?"
Gebannt schaute Emyralda auf die Überreste des Wesens, während sie noch grübelte, ob sie nicht schon etwas darüber gehört hatte.[1]

Dann murmelte sie ein erleichtertes: "Danke!" in Richtung der Barbarin.
 1. Arkanes Wissen: 5, Lokales Wissen: 18, Bardenwissen: 14
« Letzte Änderung: 30.06.2009, 21:11:19 von Emyralda »

Mestrard

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[IC] Glas und Hass
« Antwort #472 am: 01.07.2009, 19:57:45 »
Als er mit sein Gebet beendet hatte, schlug Mestrard das Zeichen Pharasmas, den Kometen, und   wandte sich wieder an seine Gefährten, "Es war eine Vargouille, die Du erschlagen hast, tapfere Ocura. Ein Wesen aus den Abyss, erschaffen von Lamashtu!"
Der ohnehin ernste Blick des Klerikers wurde hart wie Stein und seine Faust krampfte sich um den Streitkolben, den er immer noch bereit hielt.
"Kreaturen durchdrungen von purem Bösen, die sich der Mutter der Monster hingaben, um unsterblich zu werden. Ihr Biss sei sehr giftig, heißt es, so giftig, dass ich ihn nicht zu heilen vermögen würde. Wir sollten weiter Acht geben. Halt Dein Schwert bereit, Gesegnete. Und nun zurück, vielleicht leben die Soldaten noch."
Wieder blickte er Ocura dankbar an, denn ihr schneller Streich hatte sie wahrlich vor Schlimmerem bewahrt.

Das menschliche Herz hat eine fatale Neigung, nur etwas Niederschmetterndes Schicksal zu nennen.

Eando Kline

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[IC] Glas und Hass
« Antwort #473 am: 03.07.2009, 23:27:21 »
Perriyon rüttelte in der Zwischenzeit an den Kleidern Emyraldas und Arathis.

"He, wachwerden, Schlafen könnt ihr, wenn wir wieder hier raus sind."

Natürlich war er damit wenig erfolgreich, doch dauerte es nicht allzulange, bis die beiden sich wieder zu bewegen begannen.

Mestrard

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[IC] Glas und Hass
« Antwort #474 am: 07.07.2009, 18:17:55 »
Nachdem die beiden aus ihrer Starre erwacht waren, wiederholte der Kleriker geduldig, was er den anderen eben schon mitgeteilt hatte: "Ocura hat eine Vargouille erschlagen, eine Ausgeburt der Abyss, die Lamashtu in ihrem Wahnsinn erschaffen hat. Diese Kreaturen sind durch und durch Böse. Ihr Biss soll sehr giftig sein. So giftig, dass ich ihn nicht heilen könnte. Wir sollten also weiter Acht geben. Und nun zurück, vielleicht leben die Soldaten noch!"
Den letzten Satz sprach Mestrard mit eindringlicher Stimme, um sich ohne Pause zurück zur Kreuzung zu begeben und sich dort erneut umzuschauen, welchen Weg die Soldaten wohl genommen haben könnten. Kurz entschlossen wandte er sich nach Norden und blickte sich um, ob die anderen ihm wohl folgen würden.
Das menschliche Herz hat eine fatale Neigung, nur etwas Niederschmetterndes Schicksal zu nennen.

Emyralda

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[IC] Glas und Hass
« Antwort #475 am: 16.07.2009, 09:50:46 »
Emyralda erholte sich nur langsam aus ihrer Starre, jedoch folgte sie dann ohne Umschweife dem Priester.

"Welch unheimliche Mächte greifen hier nach uns? Mir wird immer klarer, wie sehr die Bewohner unsere Hilfe brauchen. Ich hoffe nur, daß wir diesen Mächten gewachsen sind. Jedoch mit dem rechten Glauben, Desna's Schutz und dem Herz am rechten Fleck werden wir bestehen. "

Sie sah, wie Mestrard nach Spuren suchte und hielt sich etwas zurück, damit sie nicht ausversehen Spuen unbrauchbar machte.

"Nun, hast Du etwas gefunden?"

Ocura Al Tenerat

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[IC] Glas und Hass
« Antwort #476 am: 17.07.2009, 18:02:40 »
Eine größere Belohnung als das Lob und die Hand des Pharasma Geweihten auf ihrer Schulter brauchte Ocura nicht. Schließlich hatte sie nur ihre Pflicht als Kriegerin getan. So war es für sie auch keine Frage, ob sie dem Priester weiter folgen würde, aber den Stolz darüber wie sehr ihre Tat anerkannt wurde, konnte sie kaum verhehlen.

An der Kreuzung angekommen war sie jedoch wieder die Aufmerksamkeit in Person und ging, sich in alle Richtungen umsehend mit den Händen an ihren Klingen dicht neben Mestrard durch die Gänge.

Perriyon

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[IC] Glas und Hass
« Antwort #477 am: 18.07.2009, 01:06:15 »
Auch Perriyon folgte dem Priester sobald er seinen Blick von dem zerteilten Vargouille losgerissen hatte. Es handelte sich zwar um faszinierende Kreaturen, aber er war tatsächlich nicht besonders erpicht darauf, einem weiteren der fliegenden Köpfe zu begegnen. Noch einmal warf er einen Blick auf Ocura, doch dieses mal fand sich auch Dankbarkeit und eine Spur Bewunderung darin.

"Also hat sie nicht nur einen knackigen, kleinen Körper, sondern weiß ihn auch zu benutzen, wenn sie sich mal wieder ohne Rücksicht auf Leib und Leben an vorderste Front katapultiert." stellte er fest, "Und was, wenn sie nun tatsächlich eine Auserwählte ist?" fragte er sich, verwarf diesen Gedanken aber sofort wieder als zu melodramatisch. Nichtsdestotrotz war er einmal mehr begeistert davon dass er mit dieser Gruppe von Abenteurern zusammen getroffen war.
Schlaf, Kindlein! Schlaf!

Arathis

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[IC] Glas und Hass
« Antwort #478 am: 18.07.2009, 11:44:41 »
"Bei dieser Hetzerei und dieser Voreiligkeit könnte man fast das Gefühl bekommen, dass es sich bei Mestrard und Ocura um zwei Gorum-Anhänger handelt. So exakt haben wir hier nun auch wieder nicht alles untersucht.", murmelt Arathis in sich hinein, während er dann Mestrard weiter hinterherfolgt. Für großartige Diskussionen blieb einfach keine Zeit und Mestrard wird schon hoffentlich wissen, was er letztlich tut.
Wahrer Name: "Der, welchen die Toten verschlingen werden."

Eando Kline

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[IC] Glas und Hass
« Antwort #479 am: 25.07.2009, 15:32:11 »
Die Gruppe kehrte wieder in den Raum mit der Statue zurück, die ihre Bemühungen natürlich vollkommen ignorierte. Von dort aus wandte sich Mestrard nach Norden aus dem Raum hinaus. Das kurze Gangstück endete nur wenige Schritte später erneut an einer Tür. Wie schon zuvor untersuchte Lia auch diese auf Fallen, wurde aber offenbar nicht fündig, wie ihr erhobener Daumen anzeigte. Leise öffnete sie die Tür. Mestrard, der direkt bei ihr stand, erhaschte als erster einen Blick auf den dahinterliegenden Raum.

Die Tür führte auf eine Holzplattform hinaus, von der aus ein ebenfalls hölzerner Brückengang nach Osten führte, um dort an einem in diese Richtung führenden Gang zu enden. Etwa 3 m unterhalb der Plattform lag etwas, was wohl einstmal ein Gefängnis gewesen sein musste, wenn man den Zellen glaubte, die sich an der gegenüberliegenden Wand aneinanderreihten. Oder den Skeletten, die in manchen der mit Gittertüren verschlossenen Zellen lagen.

Mehr als von dem Raum wurde Mestrards Blick aber von 2 Kreaturen angezogen, die dem Wesen ähnelten, dass ihnen bei ihrem ersten Besuch bereits begegnet war. Allerdings schienen diese Exemplare etwas kleiner zu sein. Sie hatten Mestrard noch nicht bemerkt und waren damit beschäftigt, sich um mehrere kreuz und quer übereinander liegende Leichen zu streiten. Laut keckernd hieben sie mit ihren Klauen aufeinander ein, auch wenn die Wunden, die sie sich gegenseitig zufügten, nur oberflächlicher Natur waren, und sich auch alsbald wieder schlossen.

Mestrard erstarrte, als er erkannte, wer die Leichen waren, die dort lagen. Sie waren zu spät gekommen, die Wächter zu retten, die ihren Einsatz nunmehr mit dem Leben bezahlt hatten.

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