• Drucken

Autor Thema: Verdammnisfahrt  (Gelesen 30724 mal)

Beschreibung:

0 Mitglieder und 1 Gast betrachten dieses Thema.

Talen

  • Beiträge: 192
    • Profil anzeigen
    • http://luther-engelsnot.deviantart.com/
Verdammnisfahrt
« Antwort #30 am: 30.04.2008, 23:46:32 »
Talen genießt den Kuss auch weiterhin in vollen Zügen, das wunderbare Gefühl ihrer Lippen, das Prickeln durch die Berührungen ihrer Zungen und das Erbeben von Joannes Körper unter seinen zärtlichen Berührungen. Er ist inzwischen froh sich endlich gezeigt zu haben, dass er endlich eine weitere Chance bekommt mit ihr allein zu sein und die Freude eines wunderschönes Kusses mit ihr zu teilen.
"Wenn ich es doch nur schon früher gewagt hätte. Wer weiß, ob sie überhaupt noch Zeit für mich hat, wenn das Schiff ankommt. Ich hoffe sie versinkt nicht wieder in Arbeit. Bitte ihr Götter, schenkt mir noch etwas länger dieses Glück..."
Seine Gedanken werden unterbrochen, als Joanne sich näher an ihn drückt und dadurch eine neuerliche Welle des Glücks und der Erregung durch seinen Körper strömt. Talen fühlt sich wie in Flammen, seine Haut verglüht förmlich, während sein Herz akrobatisch im Brustkorb hämmert.
Doch als sie erzittert unter den letzten Bewegung seiner Hände und sich vorsichtig von ihm löst, überkommt ihn der kurze Gedanken etwas falsch gemacht zu haben. Doch dann sieht er ihre verklärten Augen mit seinen von Leidenschaft und Verliebtheit gezeichneten Augen, was ihm ein Gefühl der Sicherheit gibt. Doch dann hört er ihre Bedenken und lächelt glücklich. Er holt ebenfalls tief Luft, da er immer noch etwas Atemlos durch den Kuss ist. Er lässt seine linke Hand los, um sanft ihre Wange zu berühren bevor er schwer atmend versucht ihre Bedenken mit einem scherzhaften Bemerkung zu zerstreuen.
„Als gute Dienerin von Arawai?“ antwortet er schwer atmend durch die Erregung und mit einem verliebten und schelmischen Lächeln, um sich dann etwas nach vorn zu beugen in der Hoffnung den Kuss wieder aufzunehmen.
An welchen Gott ich glaube? Glaub mir, bei meiner Tätigkeit braucht man jeden Gott den man bekommen kann.
Ordnung ist das halbe Leben, ich lebe in der anderen Hälfte.

geraldim

  • Moderator
  • Beiträge: 492
    • Profil anzeigen
Verdammnisfahrt
« Antwort #31 am: 01.05.2008, 00:26:14 »
Währenddessen im Schankraum:

Die Gefäße, Teller und Gegenstände rutschen in einer gleichmäßigen Kurve über den Tisch. Das Schiff scheint seinen Kurs leicht abgeändert zu haben.

Der goblinoide Schankwirt hat scheinbar die Hauszugehörigkeit von Aerin d'Cannith nicht übersehen. Auch wenn er diesen recht grießgrämig mustert, bekommt der junge Drachenmaladelige in kürzester Zeit einen schweren Krug Bier und einen Teller mit einem großen Stück Brot, Schmelzkäse und saftigem Gemüse serviert.

"Drei Regenten", poltert der Schankwirt erneut in monoton, aggressivem Tonfall heraus. Kurz blickt er etwas verschreckt, offenbar über seinen eigenen Unterton.
"Drei Regenten", richtet er daraufhin weit weniger schroff und mit einem Hauch von Respekt erneut an den Hausabkömmling.

Als Aerin seinen Blick nochmals durch den Raum schweifen lässt, bemerkt er, dass nur noch zwei Kaufleute, offenbar aus Aundair, sich einen Tisch teilen und drei Besatzungsmitglieder der Lyrian an einer großen Holztafel in heiterer Stimmung Karten spielen.

Joanne Montreveaux

  • Beiträge: 190
    • Profil anzeigen
    • http://aeringa-jordsdottir.deviantart.com/
Verdammnisfahrt
« Antwort #32 am: 01.05.2008, 01:23:38 »
Joanne fühlt sich wohl an Talens Seite, unter seinen Berührungen, unter dem wärmenden Blick seiner hellen Augen. Sie kann förmlich fühlen, dass der junge Mann weit mehr für sie empfindet, als bloße Begierde, dass damals vor Jahren im Arawaitempel von Veillièrs unter dem Segen der Göttin ganz besondere Saat in ihrer beider Herzen aufgegangen war.
"Allerdings schaut nicht alleine Arawai zu," erwidert die Edelfrau ihrem Schwarm ebenso scherzhaft und lächelnd, doch mit suchenden Blicken gibt sie ihm zu verstehen, dass sie mit dem Ort doch nicht ganz zufrieden ist. "Bitte, lass uns irgendwohin gehen, wo wir wenigstens sitzen können. Ich habe schon Rückenschmerzen vom ständigen Hin- und Hergehen. Schließlich musste ich mir deinetwegen den Kopf zerbrechen," klagt die Theologiestudentin zwar mit nicht ganz ernsten Worten, doch mit einem sehr suggestiven Unterton, und schaut Talen bittend in die Augen.
Einen Augenblick später presst sie ihre glühenden Lippen an die seinen, um dem Cyrer zu bestätigen, dass sie über seine Nähe überaus glücklich ist und ihr Unbehagen nicht davon rührt. Den zweiten Kuss gestaltet Joanne zwar leidenschaftlich, aber nicht allzu lang, und setzt erneut den bittenden Blick auf, nachdem Talen und sie die Augen geöffnet haben.
As is the world, so are the Gods. As are the Gods, so is the world.

Talen

  • Beiträge: 192
    • Profil anzeigen
    • http://luther-engelsnot.deviantart.com/
Verdammnisfahrt
« Antwort #33 am: 01.05.2008, 02:17:56 »
Talen schwelgt einen weiteren Augenblick in ihrem Anblick und hört ihre Worte, wobei er zumindest in seinem Inneren ein Lächeln nicht unterdrücken kann. Doch gleichzeitig fühlt er wie sehr er sich zu Joanne hin gezogen fühlt. Zu ihren Worten, ihrem Aussehen und ihrer gesamten Art. Es ist als ob sein Herz sich bei jeder ihrer Worte und Gesten ein wenig mehr öffnet. Es ist einfach ein bezauberndes Gefühl für Talen ihr ganz Nahe zu sein. Er scheint für einen Moment an ihren Lippen zu hängen ehe sie diese in einem Kuss wieder vereinen. Talen erwidert diesen selbstverständlich leidenschaftlich, wenn er auch für seinen Geschmack etwas zu kurz gewesen ist, aber anderseits versteht er ihre Bedenken, wenn er sie auch nicht unbedingt teilt. Aber wie kann er ihr etwas abschlagen.
Als sie den Kuss also beendet, öffnet er langsam die Augen. Seine Wangen sind gerötet, sein Atem geht schneller und seine Augen glitzern vor Freude, aber auch Leidenschaft. Doch bei ihrem bittenden Blick schmilzt der junge Mann förmlich dahin, weswegen er ihre Hand ergreift und ihr mit einem bezaubernden Lächeln antwortet.
„Wie könnte ich dir etwas abschlagen, vor allem bei deinem Blick und deinen Lächeln. Also wo will das Mädchen mit den Blumen hin? Welcher Ort, wo nur Arawai uns sieht, schwebt dir denn vor?“
Er schaut immer noch lächelnd zu ihr und sieht noch immer das Mädchen aus dem Schrein, welches seinen Kopf zum ersten Mal verdreht hat.
An welchen Gott ich glaube? Glaub mir, bei meiner Tätigkeit braucht man jeden Gott den man bekommen kann.
Ordnung ist das halbe Leben, ich lebe in der anderen Hälfte.

Joanne Montreveaux

  • Beiträge: 190
    • Profil anzeigen
    • http://aeringa-jordsdottir.deviantart.com/
Verdammnisfahrt
« Antwort #34 am: 01.05.2008, 02:41:56 »
Die junge Frau scheint ein paar Lidschläge lang mit sich zu ringen und beißt sich dabei auf die Unterlippe, während ihr Blick kurz suchend durch den Flur gleitet.
"Warum zeigst du mir nicht das Mauseloch, in dem du dich fünf Tage lang versteckt hast?," grinst Joanne schließlich. Sie möchte lieber in Talens Kajüte gehen, als in ihre eigene; sie möchte an einem Ort sein, der die Aura dieses unwiderstehlichen Mannes beherbergt.
"Talen... ich war noch ein hinterwäldlerisches Mädchen, als du mir zum ersten Mal den Kopf verdreht hast... Es sind inzwischen Jahre vergangen, und ich empfinde immer mehr für dich."
Für einen Augenblick sieht die Edelfrau vor sich den verlegenen, erschrockenen jungen Burschen, der vor ihr einst buchstäblich vom Himmel gefallen war, und muss unwillkürlich kichern, so wie damals, als er vor ihr so süß und unbeholfen vor ihr lag. Dass sie dabei mehr wie ein albernes Mädchen klingt, als eine vornehme Dame, fällt der Theologiestudentin erst später auf, und irgendwie kümmert es sie auch wenig.
Denn der Mann, nachdem sie sich seit Wochen, Monaten, Jahren gesehnt hat, ist nun bei ihr, ganz nah...
As is the world, so are the Gods. As are the Gods, so is the world.

Talen

  • Beiträge: 192
    • Profil anzeigen
    • http://luther-engelsnot.deviantart.com/
Verdammnisfahrt
« Antwort #35 am: 01.05.2008, 02:56:29 »
Talen lächelt bei dem Vorschlag von Joanne, auch wenn er gern gesehen hätte, wo Joanne zumindest Nachts ihre Zeit verbracht hat, doch seine Kabine war ihm genauso recht. Doch als er Joannes Kichern hört, welches ihn an damals erinnert, überzieht ein bewunderndes, verträumtes Lächeln sein Gesicht.
"Sie hat sich nicht verändert. Für mich ist sie immer noch das kleine Mädchen aus dem Schrein und nicht die Edelfrau, welche ich vor mir sehe. Ach Joanne, warum habe ich mich nicht eher getraut."
"Wenn du willst, aber erwartet nicht zu viel von meinem Mauseloch. Leider wird es auch ziemlich schnell langweilig, ich frage mich heute noch wie ich es fünf Tage ausgehalten haben." antwortet er unernst und ergreift kurz darauf ihre andere Hand ebenfalls noch, um ihr verliebt in die Augen zu schauen.
"Vor allem, welche Verschwendung diese Tage waren wie ich zu meinem Glück feststellen musste."
Er lächelt verliebt zu Joanne, um sich dann suchend im Gang umzuschauen.
"Dann wollen wir mal."
Er lässt eine Hand los, um mit ihr seine Kabine aufzusuchen. Dabei lässt er seinen Blick immer wieder zu ihr schweifen, schenkt ihr ein bezauberndes Lächeln und unterbricht nie den Kontakt mit ihr. Sein Herz fühlt sich leicht an und seine Schritte haben etwas beflügeltes.
An welchen Gott ich glaube? Glaub mir, bei meiner Tätigkeit braucht man jeden Gott den man bekommen kann.
Ordnung ist das halbe Leben, ich lebe in der anderen Hälfte.

Joanne Montreveaux

  • Beiträge: 190
    • Profil anzeigen
    • http://aeringa-jordsdottir.deviantart.com/
Verdammnisfahrt
« Antwort #36 am: 01.05.2008, 03:25:55 »
"Was musstest du auch so lange dort herumsitzen," meint Joanne mit scherzhaftem Unterton, um dann mit leiser, bedeutungsschwerer Stimme Talen zuzuhauchen: "Ich habe dich vermisst."
Bereitwillig lässt die Edelfrau sich zur Kajüte ihres Schwarms führen; dabei weicht ihr Blick nicht von ihm und sie hört das Herz in ihrer Brust entzückt rasen.
Vor der Türe hält die Theologiestudentin an, schaut dem jungen Mann tief in die Augen und spricht ebenso leise wie gerade: "Talen. Bitte geh nicht mehr, ohne vorher Bescheid zu sagen. Ach. Geh am liebsten gar nicht mehr," senkt sie für einen Moment den Blick.
Sobald Talen die Tür geöffnet hat, folgt Joanne seiner Einladung und betritt die kleine Kajüte.
As is the world, so are the Gods. As are the Gods, so is the world.

Talen

  • Beiträge: 192
    • Profil anzeigen
    • http://luther-engelsnot.deviantart.com/
Verdammnisfahrt
« Antwort #37 am: 02.05.2008, 01:33:56 »
Talen muss bei ihrer unernsten Bemerkung lächeln, wenn er auch nichts dazu sagt, doch bei den nächsten, sehr viel bedeutenderen Worten, verschwindet sein Lächeln und er schaut mit einem ernsten Ausdruck zu ihr. Sehnsucht liegt in seinen Augen, während er ihr antwortet.
"Ich habe dich auch vermisst."
Dann führt er sie endlich an seiner Seite und immer in Kontakt mit ihr zu seiner Kabine. Sie reiht sich in die perfekte Linie von Türen ein, welche aufgereiht wie Gräber den Gang entlang angeordnet sind. Doch als Joanne vor der Tür noch einmal anhält, ihm tief in die Augen schaut und ihre Bitte äußert, überkommt ihn ein zittriges, merkwürdiges Gefühl, welches sich trotzdem angenehm anfühlt. Er nickt ohne ein weiteres Wort, um dann verliebt zu lächeln.
„Werde ich nicht, außerdem bist du einfach verschwunden nicht ich.“
Er zwinkert ihr zu, während seine Stimme wieder einen lockeren Ton trägt, doch dann wird er wieder mit einem Schlag ernst. Sein Puls rast und sein Herz pocht heftig in seiner Brust.
„Ich werde nicht so schnell wieder verschwinden, aber sieh lieber zu, dass du nicht einfach wieder abhaust oder in Arbeit versinkst. Ich will nicht, dass du verschwindest.“
Dann kramt Talen aufgeregt und unsicher in seiner Tasche nach dem Schlüssel. Als er ihn gefunden hat, steckt er ihn in die Tür und dreht langsam herum, wobei er mehr zu sich selbst flüstert als zu Joanne.
„Da wären wir. Hoffentlich macht dir das Chaos nichts aus.“
Doch dann schwingt die Tür auch schon auf und gibt den Blick auf das Zimmer frei, welches Talens Gefängnis seit fünf Tagen ist.
Es ist ein quadratischer Raum dessen Wände kaum fünf Meter lang sind. Ein wenig aussagekräftiger Teppich mit einem verwirrenden Farbmuster bedeckt den Holzboden in der Mitte des Raumes. Direkt gegenüber der Tür befindet sich ein kleines ein Meter großes Fenster, welche die Sicht auf das Meer ermöglicht, doch davor befindet sich auch schon ein großer Schreibtisch, welcher mit Hunderten von Zetteln übersäht zu sein scheint. Ein kleines Tintenfass samt Feder, eine Flasche Wein, einige Talismane der göttlichen Heerscharen sowie einige Stück Kreide vervollständigen das Chaos. Doch ein Gegenstand sticht trotzdem hervor. Denn über dem gesamten Chaos thront eine einzelne getrocknete Rose, welche liebevoll abgelegt wurde und ein kleinen Punkt der Ordnung im Chaos zu markieren scheint. Der Stuhl davor wurde mit einigen Kleidungsstücken behangen, wobei es aussieht wie typische Kleidung eines Gelehrten, wenn sich Joanne auch sicher ist, Talen noch nie darin gesehen zu haben. Linker Hand direkt neben dem Eingang befindet sich ein hölzerner Kleiderschrank, welcher einfach nur geschlossen dasteht. Eine feine Staubschicht überzieht ihn als hätte Talen ihn nicht einmal benutzt. Gegenüber von diesem Schrank steht eine Truhe aus Holz. Sie wurde nicht richtig geschlossen und einige Kleidungsstücke lugen daraus hervor, wobei sie eindeutig zu Talen gehören und eher praktischer Natur zu sein scheinen. Der letzte Gegenstand von Interesse in diesem Raum scheint das Bett zu sein, welches sich an der rechten Wand entlang streckt und ein einfaches Bett zu sein scheint. Nichts besonderes, aber durchaus nicht als unbequem zu bezeichnen, doch auch hier sieht man wieder Talens hang zur absoluten Desorganisation, denn mitten auf das Bett gepfeffert liegt der Rucksack. Sein Inhalt halb ausgeschüttet samt einiger Talismane weniger rühmlicher Gottheiten wie die dunklen Sechs oder der Blut des Vol.
Talen wirkt einen Moment verunsichert, allerdings lässt es sich kaum vermeiden den Inhalt des Rucksacks zu sehen. Doch dies hält ihn nicht davon ab in den Raum zu stürmen, um den Rucksack hektisch einzuräumen, damit Joanne vielleicht doch nichts von den Talismanen merkt, da er Angst hat sie zu verunsichern oder gar etwas schlimmeres. Dabei schaut er entschuldigend.
„Tut mir leid wegen der Unordnung, aber fühl dich wie zu Hause oder so“
Er lächelt dabei und macht sich daran das Bett vollständig leer zu räumen.
An welchen Gott ich glaube? Glaub mir, bei meiner Tätigkeit braucht man jeden Gott den man bekommen kann.
Ordnung ist das halbe Leben, ich lebe in der anderen Hälfte.

Joanne Montreveaux

  • Beiträge: 190
    • Profil anzeigen
    • http://aeringa-jordsdottir.deviantart.com/
Verdammnisfahrt
« Antwort #38 am: 02.05.2008, 02:10:11 »
Joanne nickt Talen lächelnd zu, als er auf ihre Bitte antwortet, und wartet mit klopfendem Herzen die kurzen Augenblicke ab, bis er die Tür aufgeschlossen hat.
Obwohl der junge Mann sie eben vorgewarnt und sie auch auf der Expedition nach Aerenal ein wenig von seinen chaotischen Gewohnheiten mitbekommen hat, überrascht sie das Durcheinander im Raum doch nicht wenig.
"Ach Talen, was bist du für ein Chaot!," ruft sie fast schon erschrocken aus, doch mit unüberhörbarer Sanftheit in der Stimme.
Langsam schreitet die Edelfrau am Schrank vorbei und berührt diesen dabei mit Fingerspitzen der linken Hand, wodurch sie einige Linien im Staub hinterlässt. "Ts, ts," schüttelt sie den Kopf, nicht tadelnd, aber ziemlich überwältigt. Während sie sich auf dem vollgeladenen Tisch zu orientieren versucht, fällt ihr die getrocknete Rose auf, und die Theologiestudentin zieht vor Entzückung hörbar die Luft ein. "Das... ist die Rose, die ich dir damals geschenkt hatte! Du hast sie aufbewahrt!"
Dieser subtile, äußerst romantische Beweis von Talens Empfindungen rührt die Aundairerin so sehr, dass ihr Herz einen Freudensprung macht und sie sich taumelnd an der Schulter ihres Schwarmes festhält. Ihre Augen glitzern glückselig, als sie in ihn dabei anschaut - doch gerade in diesem Moment stopft der Cyrer den letzten zweifelhaften Talisman in den Rucksack: das Symbol des Drachens der Tiefe.
Joannes Pupillen fixieren den kleinen Anhänger, kurz bevor er in den Tiefen der Tasche verschwindet, danach richten sie sich fragend auf Talens Augen. Abneigung oder nennenswerte Furcht würde man im Blick der noblen Frau allerdings vergeblich suchen - es sind vielmehr Überraschung, Neugier, Interesse und Sorge darin zu lesen.
"Du bist also den göttlichen Lehren auf der Spur?," fragt sie den Mann etwas vorsichtig, ohne die Hand von seiner Schulter zu nehmen.
As is the world, so are the Gods. As are the Gods, so is the world.

Talen

  • Beiträge: 192
    • Profil anzeigen
    • http://luther-engelsnot.deviantart.com/
Verdammnisfahrt
« Antwort #39 am: 02.05.2008, 02:34:23 »
Während Joanne ihren Unmut, wenn auch auf sanfte Weise, über seine Desorganisation äußert, stopft er weiterhin den zweifelhaften Inhalt in seinen Rucksack. Dabei verfällt er allerdings immer mehr in Hektik je weiter Joanne im Raum fortschreitet.
"Wenn sie die Talismane sieht bin ich geliefert. Sie ist doch eine Anhängern der göttlichen Heerscharen und sehr religiös erzogen, wie könnte sie auch anders sein, wenn sie Theologie studiert. Verdammt ich muss schneller machen, warum habe ich das auch nur vergessen. Ach ja richtig, ich habe weder geplant jemand hier herein zu lassen, noch habe ich damit gerechnet, dass sie mit so schnell zu Kopf steigt. Wenn ich mich beeile schaffe ich es noch und alles ist okay, nur nicht hektisch werden."
Ihre Bemerkung scheint er allerdings nicht wahrzunehmen, da er vollends mit dem Rucksack beschäftigt ist. Doch als er hört wie sie scharf die Luft einzieht und die Rose erwähnt, reißt er sich einen Augenblick los. Er schaut mit einem verlegenen Ausdruck und geröteten Wangen zu ihr.
"Ja...ich...wollte sie nicht einfach wegwerfen...außerdem habe ich dann immer an das kleine schüchterne Mädchen aus dem Schrein gedacht...an dich Joanne."
Er unterbricht seine Arbeit durch diese Worte und sein Herz schlägt ihm bis zum Hals, während sein Puls wieder beginnt in seinem Kopf zu pochen.
Doch dann hält sich die entzückte Joanne an seiner Schulter fest und Talen begegnet einen Augenblick ihren glückselig glitzernden Augen. Dabei versinkt er für einen kurzen Moment in diesen wunderschönen Augen. Doch dann kommt die Furcht wieder, die Furcht sie zu verschrecken und er stopft schnell den letzten Talisman weg, einen Talisman des Khybers. Er atmet erleichtert aus.
"Geschafft."
Doch dann sieht er ihren fragend Blick und ein ungutes Gefühl beschleicht ihn. Einen kurzen Moment hält Furcht sein Herz im Griff.
"Beim Khyber, du hast alles versaut, und diesmal sogar wortwörtlich. Blöder Anhänger."
Talen will schon eine enttäuschte Miene ziehen und die Schultern hängen lassen, als er bemerkt, dass in Joannes Blick nicht Furcht oder Abneigung stehen, sondern Überraschung, Neugier, Interesse und Sorge. Ein Stein fällt ihm vom Herzen und bei der darauffolgenden Frage, wirkt einen Moment unsicher, doch dann nickt er.
"So könnte man es sagen."
Er spürt ihre Hand auf der Schulter, wo sie ein angenehmes Kribbeln hinterlässt. Allerdings schaut er dann zu Boden und fragt vorsichtig.
"Und du? Verunsichert es dich nicht, dass ich solche Anhänger besitze?"
An welchen Gott ich glaube? Glaub mir, bei meiner Tätigkeit braucht man jeden Gott den man bekommen kann.
Ordnung ist das halbe Leben, ich lebe in der anderen Hälfte.

Joanne Montreveaux

  • Beiträge: 190
    • Profil anzeigen
    • http://aeringa-jordsdottir.deviantart.com/
Verdammnisfahrt
« Antwort #40 am: 02.05.2008, 03:04:31 »
"Vielleicht ein wenig," gesteht Joanne mit leiser, ruhiger Stimme, "doch ich wäre eine Heuchlerin, wenn ich dich dafür verachten würde."
Mit der freien Hand greift die Edelfrau in eine Innentasche ihrer Sutane, um Talen daraufhin auf offener Handfläche eine Reihe von an Lederschnüren befestigten Anhängern zu präsentieren: das dem jungen Mann wohlbekannte Symbol der Silberflamme - sein Geschenk an die Aundairerin, die Symbole von Syberis und Eberron, aber auch die des Tiefendrachen und der dunklen Sechs.
"'Wie die Welt, so die Götter. Wie die Götter, so die Welt', lautet die Lehre der Allumfassenden Suveränität," zitiert die Theologiestudentin die Heiligen Schriften der Heerschar. "Aber die Welt ist viel mehr, als das, worüber die Neun wachen, denkst du nicht auch, Talen?"
Die junge Frau sucht den Blick ihres Gegenübers. "Überrascht, solch eine Ketzerei von einer frommen Dienerin der Neun zu hören?," lächelt sie ein wenig schelmisch, wird dann aber wieder ernster, ja richtig besorgt. "Ich hoffe, es macht dir nichts aus, dass meine Studien neben den klassischen Lehren auch weniger beliebte Traditionen umfassen?," möchte sie sicher gehen.
Talens Verlegenheit während dieses Gespräches erinnert Joanne unwillkürlich an den armen Burschen, dem sie vor Jahren eines Abends so unerwartet im Arawaitempel ihrer Heimatstadt begegnet ist. "Schaut, diesen Anhänger hast du mir damals zugesteckt," heben sich die Mundwinkel der Edelfrau wieder, als sie versucht, die Anspannung des hübschen Cyrers zu lockern.
As is the world, so are the Gods. As are the Gods, so is the world.

Talen

  • Beiträge: 192
    • Profil anzeigen
    • http://luther-engelsnot.deviantart.com/
Verdammnisfahrt
« Antwort #41 am: 02.05.2008, 14:23:14 »
Auch wenn Talen etwas Angst vor der Antwort auf seine Frage hat, ist er nicht weniger neugierig und die wenigen Sekunden, in welchen er zu Boden starrt und auf eine Antwort wartet, kommen ihm wie Stunden der Qual vor.
Doch dann vernimmt er endliche ihre Worte. Auch wenn sie nicht ganz das sind, was Talen gehofft hat, sind sie dennoch ehrlich und beruhigen ihn auf eine besondere Weise, doch im selben Zug wecken sie sein Interesse durch das kryptische Anhängsel. Langsam hebt er seinen Kopf und sucht mit einer Mischung aus Neugier, Erleichterung und Sorge Joannes Blick, um kurz darauf die vielen Anhänger zu erblicken, welche die Dienerin der göttlichen Neun, aus ihrer Tasche holt. Talen staunt einen Moment und steht mit offenen Mund dar.
“Sie hat wirklich...unfassbar...was für ein Zufall ist das denn? Ich treffe wahrscheinlich die einzige Dienerin der Neun auf der Welt, welche einen Khyber Anhänger und einen Anhänger der dunklen Sechs unter ihrer Kleidung versteckt...sie scheint wirklich ähnlich...das ist unglaublich...“
Doch dann erblickt er das Symbol der silbernen Flamme, welches er ihr vor Jahren untergeschmuggelte hatte, nachdem Sturz, nachdem besonderen Moment. Sofort legt sein Herz einen Takt zu und der Puls zieht Augenblicke später mit, worauf ihm wieder die Röte ins Gesicht schießt.
“Sie hat ihn behalten? Wegen mir? Oder wegen etwas Anderes? Ich weiß nicht mal mehr, warum ich es getan habe...ich dachte sie hätte ihn sicher weg geworfen...als Tand einer fremden oder falschen Religion...aber sie hat ihn immer noch...“
Talen ist wirklich gerührt von dieser Geste, um dann immer noch völlig sprachlos den Worten von Joanne zu lauschen.
Einige Sekunden, nachdem sie verstummt ist, reißt er sich endlich aus der Überraschung los und antwortet, immer noch unsicher und verlegen klingend.
„Ja ich denke auch, es gibt mehr als die Neun. Mehr als eine richtige Religion und wie könnte es mir etwas ausmachen. Ich bin ja nicht viel besser, eher sogar schlimmer.“ Er bringt ein schwaches Lächeln zu Stande und kratzt sich dann verlegen am Hinterkopf.
„Wenn ich ehrlich bin, etwas schockiert bin ich schon. Wer hätte gedacht, dass gerade du, so ein Wildfang bist und auf solchen Irrwegen wandelst.“
Dann schaut er ihr allerdings tief in die Augen, welche von Freude, Leidenschaft und Sehnsucht gezeichnet sind.
„Aber ich sollte mich wohl glücklich schätzen. Ich dachte schon jetzt wäre alles aus, als du den Anhänger entdeckt hast.“
Darauf hebt er seine Hand, um den Anhänger der silbernen Flamme zu berühren. Seine Augen zeugen von einer merkwürdigen Ungläubigkeit. Er spielt gedankenverloren damit und antwortet nachdenklich und immer noch gerührt.
„Ja habe ich. Ich hätte nie gedacht, dass du ihn behältst. Ich dachte er wäre schon lange fort. Ich weiß nicht mal, was mich getrieben hat, dir mitten in einem Arawai Schrein einen Anhänger der silbernen Flamme zu geben. Ich weiß nur noch, dass ich dir etwas bedeutendes schenken wollte und diesen Anhänger hat mir mein Vater vor lange Zeit geschenkt. Damals als wir in Thrane waren. Er bedeutet mir viel...“ sinniert er über seine bewegte Vergangenheit.
An welchen Gott ich glaube? Glaub mir, bei meiner Tätigkeit braucht man jeden Gott den man bekommen kann.
Ordnung ist das halbe Leben, ich lebe in der anderen Hälfte.

Joanne Montreveaux

  • Beiträge: 190
    • Profil anzeigen
    • http://aeringa-jordsdottir.deviantart.com/
Verdammnisfahrt
« Antwort #42 am: 02.05.2008, 17:17:23 »
Joanne beobachtet beinahe ehrfürchtig, wie Talen behutsam mit den Fingern über seinen alten Anhänger fährt. Als sie den Kopf anhebt, wirkt ihr Blick ziemlich ungläubig.
"Wie könnte ich ihn wegwerfen? Diese kleine Erinnerung an dich? Ich... weiß noch so gut, wie ich mich gefühlt habe, als ich diesen Talisman plötzlich in meiner Tasche entdeckt hatte," umspielt erneut ein Lächeln die Züge der Edelfrau, und neue Rosen erblühen auf ihren Wangen.
"Ich habe es immer an meinem Herzen getragen," fügt sie hinzu und schließt langsam die Hand um das Anhängerbündel, um es zurück in die Innentasche des Gewandes zu stecken.
Sobald sie die Hand wieder frei hat, legt die Aundairerin auch diese an Talens andere Schulter und rückt etwas näher an den jungen Mann heran. Einen Augenblick verharrt sie so, dann hebt sie die Hand wieder und streicht ihm sanft mit den Fingerrücken über die Wangen.
"Du bist so viel unterwegs," schlussfolgert sie, als sie mit wohligem Kribbeln im Bauch die sonnengegerbte Haut des Cyrers spürt. "Unberechenbar wie der Wind. Es ist schon so lang her, dass ich dich berühren durfte..." Langsam fahren Joannes Fingerrücken über Talens makellos gestutzen Bart, über sein Kinn, den Hals hinab zurück zur Schulter, während die junge Frau sich noch ein kleines Stück enger an ihn drückt und ihm sehnsüchtig und glückselig in die Augen sieht.
As is the world, so are the Gods. As are the Gods, so is the world.

Talen

  • Beiträge: 192
    • Profil anzeigen
    • http://luther-engelsnot.deviantart.com/
Verdammnisfahrt
« Antwort #43 am: 02.05.2008, 20:48:47 »
Talen erwidert den ungläubigen Blick mit einem entschuldigendem Lächeln und einem freudigen Glitzern in den Augen, während seine Wangen von einer neuerlichen Rötung erfasst werden.
"Ich...ich weiß nicht, ich habe mir danach oft Gedanken gemacht. Was du wohl über die Geste denkst, darüber das es ein Anhänger der silbernen Flamme war. Ich dachte einfach, dass es vielleicht nur ein schöner Traum war und du mich schon längst vergessen hast. All das und noch viel mehr dachte ich damals. Deshalb wahrscheinlich, aber zu sehen, zu hören, dass er immer noch da ist und du ihm stets am Herzen getragen hast...das ist einfach ein wunderschönes Gefühl."
Im selben Moment schießt ihm das Blut weiter durch den Kopf und sein Herzschlag erreicht langsam, aber sicher einen ungesunden Höhepunkt. Talen kann kaum noch einen klaren Gedanken anfassen ohne sofort vom Pochen seiner Schiefen oder einem Gedanken an Joanne davon abgehalten zu werden.
Doch als Joanne auch noch ihre andere Hand an seine Schulter legt, näher rückt, über sein Gesicht fährt, über seine Wangen und er sie ganz nah wieder spürt, ist sein Herzschlag so laut, dass er glaubt, dass ihn jeder hören kann, hören muss. Ein leichtes Zittern erfasst seinen gesamten Körper und lässt ihn nicht mehr los oder zur Ruhe kommen. Dann erwidert er die Geste allerdings spielerisch, legt seine linke Hanf auf ihre Schulter, während die Rechte ihre Wange entlang fährt, sie sanft streichelt. Er führt sie weiter den Hals hinab und endet ebenfalls auf ihrer Schulter. Dabei flüstert er mit verklärten Blick.
"Ja so bin ich. Die Welt ist groß, interessant, ich will immer etwas Neues sehen. Nirgends vermag es mich länger zu halten oder mich zu beschäftigen."
Plötzlich schaut er verlegen zu Boden und flüstert noch leise.
"Außer du vielleicht."
Dann rückt er noch etwas näher heran, nimmt ihre Kopf sanft zwischen seine Hände und führt ihre Lippen zueinander, um sie zu küssen, während er möglichst nah an sich heran tritt.
An welchen Gott ich glaube? Glaub mir, bei meiner Tätigkeit braucht man jeden Gott den man bekommen kann.
Ordnung ist das halbe Leben, ich lebe in der anderen Hälfte.

Joanne Montreveaux

  • Beiträge: 190
    • Profil anzeigen
    • http://aeringa-jordsdottir.deviantart.com/
Verdammnisfahrt
« Antwort #44 am: 02.05.2008, 22:00:31 »
Talens geflüsterte Worte jagen eine neue kribbelnde Woge durch den Leib der Edelfrau.
"Deine Rastlosigkeit hat mich schon damals so fasziniert," spricht sie ebenfalls leise, "aber ich mache mir auch Sorgen um dich. Bisjetzt waren mehr Götter als nur Olladra an deiner Seite, will mir scheinen... und ich bete jeden Tag, dass sie ein wachsames Auge auf dich haben."
Der junge Mann hebt allmählich den Blick und berührt mit seinen Lippen die Joannes. Die Aundairerin lässt den Kuss liebend gerne geschehen und erwidert ihn mit einer Leidenschaft, als würde sie so demVerschlinger hundliegn wollen. Ihre Hände wandern indessen zu Talens Nacken, den sie zunächst streicheln und sich dann darum verschränken.
"Allen Göttern sei gedankt, dass du wohlauf bist, Talen! Ich habe dich so vermisst!"
Diesmal kommt die Theologiestudentin nicht auf den Gedanken, den Kuss schon früh abzubrechen, sondern genießt diese Zärtlichkeit und die unmittelbare Nähe ihres Schwarms in vollen Zügen. Sie findet es nach wie vor irgendwie unfassbar, dass der hübsche Mann fünf Tage fast nur in dieser winzigen Kabine verbracht hatte, ohne sich zu zeigen, doch sie ist überglücklich, dass er sich doch noch heraus gewagt hat.
As is the world, so are the Gods. As are the Gods, so is the world.

  • Drucken