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Autor Thema: [IC] Rattenfänger  (Gelesen 86754 mal)

Beschreibung: ...sie müssen alle mit mir fort...

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Jethro ir´Reklan

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[IC] Rattenfänger
« Antwort #285 am: 15.12.2008, 17:13:26 »
Jethros Miene verzieht sich durch die Abschmetterung des adligen Mannes nicht. Er bleibt nach Außen hin völlig ruhig und plant seinen nächsten Zug.
“Nun wenigstens steht nicht viel auf dem Spiel, aber ich mag eine Herausforderung. Außerdem endlich mal jemand der nicht direkt aus dem Pöbel stammt, ein blutrünstiger Söldner oder ein Priester ist. Ich denke allein der Versuch ist es wert. Ich gewinne höchstens eine halbe Stunde oder verliere nichts.“
Jethro schließt kurz konzentriert die Augen und greift nach den infernalischen Mächten in seinem Blut. Nach den Kräften seines Paktes, nach den süßen Worten der Staubfürsten. Nach den Lügen und süßen Versprechen dieser schrecklichen Wesen.
“Staub, Blut und Macht,
verpackt in süße Worte,
der Klang allein vollbracht,
das Ziel von der Größe dieser Sorte.“

Jethro richtet seine Worte wieder an den reichen Mann. Seine Stimme hat sich merklich verändert. Sie wirkt etwas tiefer, rauer, aber auch sehr viel verführerischer. Jeder seiner Worte klingt für einen Außenstehenden trotz des ungewohnten Klanges unheimlich überzeugend.
„Ihr habt natürlich vollkommen recht. Mir würde die halbe Stunde kaum etwas bringen und eure Geschäfte sind eure Sache, aber ihr solltet euren Vorteil erkennen, wenn ich vor euch eintreten darf. Ich muss eine sehr wichtige Sache mit dem Bürgermeister besprechen, denn es geht immerhin um mehr als diese wohltätige Hülle. Nun sagen wir ich könnte vielleicht ein gutes Worte für euch einlegen oder eure Sache indirekt Unterstützen. Ein gutes Wort dort oder vielleicht eine Geste und ihr könnt ebenso profitieren. Aber es wird schwer für mich ohne euer genaues Anliegen zu kennen.“
Jethro lehnt sich zurück, schließt die Augen und lässt die Worte einsinken.
„Aber dies ist natürlich nur ein Angebot. Denkt darüber nach.“
Während der Wolf trinkt, schaut der Hund zu.

Uliri Jaren

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[IC] Rattenfänger
« Antwort #286 am: 15.12.2008, 19:10:05 »
uliri ist äußerst zufrieden, dass es scheinbar edle Motive waren, die den Mann antrieben, als er versuchte dem Jungen zu helfen.
"Ich sollte ihn wirklich besser kennenlernen. Sehen wir erstmal, was diese Sache bei der Garnison ergibt. Ich habe ja so oder so nichts besseres vor, also kann ich mir auh genausogut die Garnison anschauen."
Da der Wachmann allerdings ein so hohes Tempo vorlegt versucht der Elf nicht zu der Gruppe aufzuschließen. Er folgt ihnen einfach in einem etwas größerem Abstand, während er weiter grübelt, was diese Stadt wohl noch alles für ihn bereit hält.

Caelaral

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[IC] Rattenfänger
« Antwort #287 am: 15.12.2008, 22:18:21 »
Caelaral beobachtet zufrieden, wieder Karrn seinen Vorschlag in die Tat umsetzt und sich eine niedrigere Nummer nach der anderen erschwatzt. Ihm bleibt dabei nicht anders übrig als zufrieden zu grinsen. Er muss sich sogar zusammenreißen um nicht über so viel Dreistigkeit laut los zu lachen. Immer wieder wirft er leicht amüsierter Blicke zur Sekretärin, dessen schönes ordentliches System damit ziemlich über den Haufen geworfen wird.Ich glaube sie sollte ihre Uhren neu stellen lassen, wir werden bestimmt keine drei Stunden brauchen, wir sind bereits auf Platz zwei vorgerückt und der Karrn scheint die Gabe zu haben mit Worten Syberis mit Khyber zu versöhnen. Er könnte wahrscheinlich jemand seine tote Großmutter verkaufen... Deutlich entspannter als noch wenige Minuten zuvor, macht es sich Caelaral auf einem der Plätze bequem und beginnt seine Bogensehne einzufetten, um sie vor Witterungseinflüssen zu schützen, während er darauf wartet, dass sie an der Reihe sind.
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Alek Silverhand

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[IC] Rattenfänger
« Antwort #288 am: 16.12.2008, 17:35:46 »
" Was für ein Schlamassel. Jetzt muss schon ein Wunder passieren, dass wir da wieder heil rauskommen. Naja, für irgendetwas, muss so ein Priester der Neun ja gut sein."

Hoffnungsvoll späht Alek zu Seite und flüstert Eberk etwas zu. "Ich hoffe du hast jetzt einen guten Plan, wie wir aus der Sache wieder rauskommen, nachdem du mich so hängen gelassen hast." "Sonst, muss ich mir doch noch was einfallen lassen." Oh weh, mein Schädel brummt doch noch vom gestrigen Abend."

Alek, sondiert die Ausgangslage und bereitet sich im Schlimmsten Fall vor zu flüchten, bevor er ins Gefäniss muss. Abwartend, folgt er der Stadtwache über die Straßen Hibernes.

Æringa

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[IC] Rattenfänger
« Antwort #289 am: 17.12.2008, 00:07:01 »
Während Jethro zu sprechen beginnt, sieht er ein spöttisches Lächeln auf den kantigen Zügen des Edelmanns aufblühen. Dieses Lächeln gefriert allerdings bald, aks das Gesicht des Petenten steinern ernst wird. Zum Staunen der übrigen Wartenden, die das Spektakel aus Langeweile betrachten, öffnet sich der Mund des noblen Herrn, um dem Karrn seine Zustimmung zu geben:
"Nun, da führt Ihr einen sehr guten Punkt an, Herr ir'Reklan. Es ist unverzeihlich von mir, dass ich es selbst nicht bedacht und in die Wege geleitet hatte. Etwas Druck auf Ramil Weißholz könnte durchaus dienlich sein. Hier, nehmt die Nummer, mein Herr, und erwähnt bitte beiläufig, dass Ihr zu den Interessenten des Blauranke-Bundes gehört und die Verzögerungen in Hiberné zutiefst bedauert. Das dürfte diesem Sturkopf von Verwalter zu denken geben."
Vorsichtiges Getuschel setzt im Hintergrund wieder ein, an dem sich nunmehr auch der bärtige Mann beteilgt. Lange muss sich Jethro jedoch nicht damit abfinden, denn die innere Tür öffnet sich in wenigen Minuten. Der vorrige Besucher, ein einfach gekleideter Bürger, tritt hindurch, verabschiedet sich mit einem Nicken von der Sekretärin und verlässt das Gebäude. "Nummer drei!," tönt eine kräftige Männerstimme von irgendwo jenseits der Innentür.
Die Ermittler folgen dem Aufruf und gelangen zunächst in einem kleinen Zwischenflur an, mit einem hölzernen Treppenhaus zur Linken und einer Nische zur Rechten, in der zwei Stadtgardisten hocken und sich leise unterhalten. Geradaus findet sich eine weitere wappenverzierte Tür, die einen Spalt breit offen steht. Hinter dieser befindet sich das Büro des Bürgermeisters, ein kleinerer, sonnendurchfluteter Raum. An den Wänden reihen sich Aktenschränke und -regale, bis auf die Westwand, an der zwei überkreuzte, fein geschmiedete und gravierte Säbel hängen.
Der Großteil des Raumes wird von dem sperrigen u-förmigen Tisch aus rötlichem Holz eingenommen, hinter dem sich der oberste Verwalter des Städtchens Hiberné befidet - Ramil Weißholz, ein wohlgenährter, längst nicht mehr junger Mann mit etwas sprödem weißem kurzem Haar, bartlosem, rundlichem Gesicht und geschäftigem Ausdruck der grauen Augen. Seine saubere, perfekt passende Kleidung unterstreicht seinen Status, ebenso wie es der siberne Siegelring an seiner rechten Hand tut.
Der Bürgermeister bedenkt Caelaral eines müden Blickes und lehnt sich etwas in seinem Sessel zurück, dann mustert er den anderen Petenten. "Guten Morgen, was kann ich für euch tun?," grüßt er die beiden nicht unfreundlich, aber auch nicht sehr elanvoll. Mit einer Hand weist er auf die zwei Stühle, die ihm gegenüber vor dem Tisch stehen. "Solange euer Anliegen nicht dasjenige ist, das unser valenarischer Freund mir bereits mehrmals hat vortragen dürfen - setzt euch ruhig. Was Euch angeht, Herr Caelaral, kann ich Euch nur abermals versichern, dass wir gegenwärtig nichts für Euch tun können," wehrt des höchste Amtsträger dieses Thema schonmal im Vorfeld ab.

---


Der pflichtbewusste Gardist führt die Verhafteten schnell über die flache Steinbrücke mit dem niedrigen Geländer und durch das bewachte, aufgezogene Gittertor ins Innere des Burghofes. Hier geht es ähnlich geschäftig zu wie auf der anderen Seite des kleinen Flusses; Boten, Gesinde und Gardisten sind überall anzutreffen und gehen ihren zahlreichen Tätigkeiten nach.
Das Ziel der unglückseligen Prozession ist das lange, zweistöckige Gebäude an der westlichen Mauer des Komplexes, vor dem ein kleiner Trupp junger Rekruten gerade exerziert. Der Ordnungshüter zerrt seinen Fang in eine der offenen Türen, nachdem er Alek und Eberk hineingewiesen hat, und die vier verschwinden aus der Sicht Uliris, der gerade erst den Burghof betreten hat.
"Was haben wir denn da?," wird der Wachmann von einem älteren Kollegen begrüßt, der im Flur an einem einfachen Holztisch sitzt und im trüben Licht kleinerer Kaltfeuerlaternen eine Pfeife raucht. "Einen dreckigen kleinen Taschendieb und wahrscheinlich seinen Hintermann. Und einen Gottesmann, der unbedingt mit wollte," erklärt der Angesprochene und weist den anderen an: "Mach' mal ein Zimmer auf, Gleb, dann hole ich eben Rigo."
Krächzend erhebt sich der ältere Gardist und klappert mit dem Schlüsselbund, den er von seinem Gürtel nimmt. Mit einem der beinahe gleich aussehenden Schlüssel schließt er die nächste hölzerne Tür auf, die in einen kargen Raum mit nichts mehr darin als einem Tisch und fünf Schemeln führt - wenn man das kleine in den Hof weisende Gitterfenster nicht zum Möbliar zählt. Dort hinein werden die 'Gäste' der Stadtwache befördert, bevor die Tür hinter ihnen verriegelt wird. "Entschuldigt die Unannehmlichkeit, Herr Priester, aber wir dürften keine Risiken eingehen, Ihr müsst zusammen mit Euren... Schützlingen warten," tönt hinter der hölzernen Barriere die Stimme des Wächters, bevor sie verstummt und immer leiser werdende Schritte erklingen...
Charge!

Gerdis

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[IC] Rattenfänger
« Antwort #290 am: 17.12.2008, 10:00:20 »
Gerdis lässt sich das Frühstück durchaus schmecken. Wenig Fett hat der Körper der noch nicht sehr alten Frau angesetzt und bei den Mengen, die die Frau zu sich nimmt, könnte man tatsächlich fragen, wo die Kämpferin dies alles lässt.
Eher missmutig schaut die Frau in ihren Bierkrug. Zum einen ist dieser schon wieder leer, zum anderen schmeckt dieses 'Getränk' hier ungefähr so gut wie eingeschlafene Füße. Eher aus der Notwendigkeit heraus, dass sie zum Herunterspülen des Essens etwas zu trinken benötigt, als aus dem Wunsch noch etwas zu trinken von diesem 'Zwergenbier', hebt die Frau ihren Bierkrug und winkt damit einer der Bedienungen.
"Bitte noch so ein Zwergenbier!" Die Betonung des Wortes ist dabei deutlich abfällig, weil die Zwergin kaum glauben kann, dass dieses Bier je von einem Zwergen gebraut, bzw. nach einem zwergischen Rezept hergestellt ist.
Die Frau versucht unterdessen zu hören, was die Leute so erzählen über diese zwei Abenteurergruppen, die in der Stadt sind. "Hier könnten vielleicht ein paar Galifar drin sein für eine den Kriegshammer schwingende tapfere Zwergenfrau", denkt sich Gerdis, während sie auf das Bier wartet und ein weiteres Stück des Bratens vertilgt.

Uliri Jaren

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[IC] Rattenfänger
« Antwort #291 am: 17.12.2008, 17:22:09 »
Nun da der Mensch und der Zwerg in dem Gabäude verschwunden sind, wird Uliri bewusst, dass das ganze wohl einige Zeit dauern könnte. Also sieht er sich stattdessen ein wenig im Brughof um. Er hatte nichts besonderes vor und auch kein Geld um etwas auf dem Markt zu kaufen. Also könnte er auch genauso gut hier warten, dass die beiden wieder herauskamen, damit er sich ihnen endlich in Ausführlichkeit vorstellen und sich mit ihnen unterhalten könnte.

Jethro ir´Reklan

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[IC] Rattenfänger
« Antwort #292 am: 17.12.2008, 20:53:04 »
Jethro sieht mit einem Lächeln wie die Miene seines Gegenübers kippt. Wie seine Worte die gewünschte Wirkung erzielen und er noch ein paar Minuten weniger in diesem Raum zu bringen muss.
„Freut mich, dass ihr meine Weisheit erkannt habt. Ich werde es beiläufig erwähnen.“
Verspricht er dem Mann und nimmt die Karte entgegen, um sie gegen seine zu tauschen.
“Wusste ich es doch. Jeder knickt irgendwann ein und diese drei Stunden müssen sehr schnell rum gegangen sein. Jetzt, wo ich doch gleich dran bin.“
Der Karrn lehnt sich in seinem Stuhl zurück und wirft ein provokantes Lächeln zu der Sekretärin, dessen wunderbares System er gerade im höchsten Maße missbraucht und durcheinander gebracht hat.
Das Tuscheln interessiert ihn auch nicht mehr viel. Er sammelt sich, schließt die Augen und überlegt wie er dem Bürgermeister gegenüber auftritt.
“Sollen sie nur reden. Aber wie entlocke ich ihm am besten die Information? Wie überzeuge ich ihn. Es muss wieder ein Gewinn für ihn sein.“
Allerdings wartet Jethro nicht lange und er ist dran. Er nickt Caelaral zu und erhebt sich, um mit dem Valenar den Zwischenraum zu betreten. Vorsichtig sieht er sich um und betritt den Raum. Seine Augen schweifen über den Platz und er nickt Ramil Weißholz freundlich zu, auch wenn ihm die Begrüßung zu denken gibt.
“Um welches anliegen es wohl geht? Ich frage mich was Caelaral so oft hier will, dass er schon bekannt ist. Hoffentlich entsteht daraus kein Nachteil.“
Jethro setzt sich auf den Stuhl.
„Einen guten Morgen. Mein Name ist Jethro ir´Reklan und ich kann euch versichern, dass wir ein anderes Anliegen haben. Es geht uns um die Ermittlungen, welche eine Abenteuergruppe für euch erledigen soll. Die Abenteuergruppe, welche euch wohl leider nicht mehr helfen kann, wenn ich mich nicht irre.“
Jethro fragt den Mann freundlich.
“Hoffen wir, wir wurden nicht falsch informiert.“
Während der Wolf trinkt, schaut der Hund zu.

Caelaral

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« Antwort #293 am: 18.12.2008, 00:42:27 »
Als die nächste Nummer aufgerufen wird, schaut Caelaral kurz auf um festzustellen, dass der Karrn auch den letzten Tausch geschafft hat, so dass er seine Sachen wieder einpacken muss. Nach dem Eintreten grüßt er den Bürgermeister mit einer leichten Neigung des Kopfes, genug umnicht als unhöflich zu gelten, aber nicht so, dass es in irgendeiner Form unterwürfig wirkt.
"Nein, des wegen sind wir nicht hier. Außerdem würde ich dafür wohl kaum jemand anderes mitbringen. Und so gewaltig, dass ich ihn alleine nicht mehr tragen könnte, ist der ausstehende Sold auch nicht. Doch vielleicht könnt ihr so unter Umständen zwei Vögel mit einem Schuss erlegen." Ansonsten überlässt er das Gespräch zunächst dem Krrn, der eben schon einmal üben konnte Leute zu beeinflussen.
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Æringa

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[IC] Rattenfänger
« Antwort #294 am: 20.12.2008, 04:58:50 »
Ramil Weißholz nimmt sich ein paar Herzschläge Zeit zum Nachdenken, dann spricht er zunächst den Tairnadal mit einem müden Seufzer an: "Herr Caelaral, Ihr wisst doch sehr gut, wo das Problem liegt. Ich bedauere es zutiefst, aber die Kriegskasse steht zu Zeit so gut wie leer. Und auf die Zivilkasse darf ich in dieser Angelegenheit leider nicht zurückgreifen. Ihr müsst das doch verstehen."
Der Bürgermeister räuspert und strafft sich, bevor er, nun eher an Jethro gewandt, fortfährt: "Nun aber zu eurem eigentlichen Anliegen, meine Herren. Zunächst muss ich Euch korrigieren, Herr ir'Reklan - diese Söldnerbande soll nichts, sie arbeitet freiwillig, genauso wie ich bezweifle, dass die Fälle wirklich ernst sind. In den Straßen, die die Wache nur schwer im Auge behalten kann, weil die Anwohner Vandalismus betreiben und Laternen zerstören oder die Wege durch ungeräumten Schmutz unpassierbar machen, geschehen leider Verbrechen, und die Garde kann wenig dagegen tun, so sehr es mich grämt. Die Söldner haben mir tatsächlich Hilfe angeboten, doch sie würden ernst entlohnt werden, wenn sie handfeste Ergebnisse geliefert haben.
Nun muss ich euch fragen - weshalb werden sie nicht mehr ihrer Suche nachgehen können und was habt ihr mit der Angelegenheit zu tun?" Die Frage wirkt zwar harmlos,  der Blick des Amtsträgers allerdings forschend und nicht frei von Vermutungen.

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Binnen kürzester Zeit bekommt Gerdis von der Bedienung einen neuen, vollen, schäumenden Krug Bier gebracht. "Ist irgendetwas nicht in Ordnung, meine Dame?," fragt die sauber und figurbetonend gekleidete Schankmaid, der der Tonfall der Zwergin nicht entgangen ist. Dass sie der Kämpferin in die Augen schaut, hindert sie nicht daran, mit sicheren Griffen rasch das leere Geschirr aufzusammeln.

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Eberk, Alek und der schluchzende, um Hilfe flehende Junge verbringen einige unruhige Minuten im 'Warteraum' der Garnison. Es sind in der Tat nur wenige Minuten, bis an dem Türschloss das Schaben und Scheppern eines Schlüssels ertönt, doch den Verhafteten kommen sie wie Stunden vor.
Endlich aber ist das Warten zu Ende, auch wenn die Ungewissheit es nicht ist. An der Seite des den drei bereits bekannten Gardisten betritt ein anderer den Raum; ein Mann in etwas desselben Alters, wie der erste. Sein dunkelblondes Haar ist topfförmig gestutzt, er trägt kein Kettenhemd, sondern lediglich einen Wappenrock und wirkt etwas dünner, als sein Kollege.
Der Neue wirft einen prüfenden Blick auf die 'Gäste' und schiebt sich mit einem Fuß einen Schemel zu, auf dem er sich niederlässt. "Und, was sagste, Rigo? Soviel Platz haben wir unten noch, oder?," wirft der andere ihm wie beiläufig zu, mit den Augen bei Alek und dem Jungen, die er streng anfunkelt. "Das werden wir jetzt sehen," erwidert der Ungerüstete und wendet sich an Eberk und die Verhafteten:
"Guten Morgen, Herr Priester, guten Morgen, Herren Diebe. Mein Kollege hat mich zwar schon in die Sache eingeweiht, aber vielleicht erzählt ihr mir ja eure Geschichte. Vor allem, Meister Zwerg, was Ihr eigentlich von den beiden wollt? Etwa die Verantwortung für die verirrten Schäfchen übernehmen?" Der Mann wirkt alles andere als unfreundlich, auch wenn sein leichtes Lächeln sich nicht in den Augen spiegelt und hinter der plauderhaften Art sich durchaus Ernst verbirgt.
"Ich... ich... wollte nichts böses! Hatte nur nichts zu essen! Ehrlich!," schluchzt der kleine Dieb verängstigt, doch der Verhörleiter wartet zunächst ab, was die anderen beiden zu sagen haben.

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Uliri schlendert ziellos durch den Burghof und erntet dabei hin und wieder neidische Blick von eilenden Dienstboten, die nicht das Glück haben, sich so unbeschwert dem Müßiggang zu widmen. Etwas bemerkenswertes findet der Elf am Fuße dieses provinzialen Bergfrieds kaum, vielleicht bis auf den Umstand, dass die Pfortenwachen der eigentlichen Burg Deneith-Wappen tragen - und die unscheinbare Halbelfe, die an einer Bank im Schatten sitzt und leise Laute spielt. Die Melodie ist einfach und hat auch Mühe, den Geräuschpegel im geschäftigen Hof zu überspielen, dennoch trägt sie eine angenehme Prise Fröhlichkeit in den sonnigen Herbstmorgen.
Charge!

Gerdis

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[IC] Rattenfänger
« Antwort #295 am: 20.12.2008, 11:14:44 »
Gerdis schaut die Bedienung offen an. Sie lächelt etwas sauertöpfisch als sie das Bier bekommt. "Nein, es ist alles Bestens. Euer Frühstück ist sicherlich ausgezeichnet." Dann verzieht sie den Mund. "Aber ich wüßte gerne, ob das Zwergenbier von einem Zwergen gebraut ist oder nur nach zwergischem Rezept."
Dann macht sie eine beschwichtigende Geste. "Ach, vergesst es. Ich bin wahrscheinlich zu verwöhnt." Dass dies bei der einfachen Kleidung der Frau eigentlich etwas seltsam klingen mag, kommt der zwergischen Kämpferin gar nicht in den Sinn. Stattdessen schneidet sie ein anderes Thema an. "Verzeiht meine Neugier. Was hat dies mit diesen beiden Gruppen auf sich, die sich anscheinend gestern gegenseitig auf den Zahn gefühlt haben. Irgendwie hört es sich an, als könnte ich dort etwas Spaß haben."

Uliri Jaren

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[IC] Rattenfänger
« Antwort #296 am: 20.12.2008, 11:50:52 »
Der, nach Maßstäben seines Volkes gemessen, sehr junge Elfenmagier tritt näher zu der Halbelfe heran um ihrer Musik zu lauschen. Sie erinnert ihn an seine Kindehit, als seine Mutter noch lebte. Damals hatte er oft stundenlang einfach nur ihrem Gesang gelauscht.
Dieser Gesang war das, was ihm von seiner Mutter geblieben war, denn ansonsten hatte er kaum Erinnerungen an sie. Zu dieser Zeit war auch seine Vater noch glücklicher gewesen, da Shandira Jaren auch seinem Leben einen waren Sinn gegeben hatte. Ihr Tod hatte Fallin zu einem harten Mann werden lassen und Uliris Kindheit einem schnellen Ende zugeführt. Die Wogen des Krieges waren über ihn hinweggepeischt und viel von dem, was er hätte werden können, wenn Frieden gewesen wäre wurde von ihnen hinfort gespült.

Uliri versinkt in diesen Gedanken an eine Zeit, die ihm ungeheur fern scheint, obwohl eine halbes Jahrhundert in den Augen der Elfen wohl eher eine Stundenschlag, als eine Lebensalter war. Der Magier verliert schnell sein Zeitgefühl und er ist sich nicht sicher wie lange er einfach da stand und der Musik gelauscht hat.

Jethro ir´Reklan

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[IC] Rattenfänger
« Antwort #297 am: 20.12.2008, 14:20:10 »
Jethro spitzt die Ohren als sich das Rätsel, um die Gesuche des Valenars endlich lösen. Mi gespielter Nachdenklichkeit streicht er sich über den Bart und lächelt etwas.
“Es geht also um Sold. Um Geld. Wie es immer geht. Aber vielleicht kann ich daraus einen Vorteil schlagen? Immerhin scheint ihn dieser fehlende Sold hier zu binden. Vielleicht eines Tages kann dies mein Vorteil werden.“
Also Ramil Weißholz endlich Zeit für ihn hat, nimmt der Karrn eine offene Haltung ein und signalisiert dem Mann, dass er seine volle Aufmerksamkeit hat.
“Nun ja Kleinigkeiten. Aber wenigstens scheinen wir auf der richtigen Spur zu sein. Aber ich fürchte sie haben keinen Fortschritt gemacht. Oder haben sie einen Zwischenbericht geliefert?“
Jethros Augen konzentrieren sich auf den Bürgermeister.
„Nun Herr Weißholz. Haben die Gerüchte schon euer Ohr erreicht? Die Geschichte, um den Tod dieser Gruppe tapfere, aber etwas ungestümer Abenteurer? Nun diese Gerüchte entsprechen der Wahrheit und wir wollten euch um Hilfe bitten, da wir an derselben Sache interessiert sind. Das Verschwinden der Leute zu untersuchen. Deshalb hoffte ich, ihr wisst vielleicht mehr oder eure freiwilligen Helfer haben euch Zwischenberichte geliefert, welche ihr uns zu Verfügung stellen könnt.“
Während der Wolf trinkt, schaut der Hund zu.

Eberk

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[IC] Rattenfänger
« Antwort #298 am: 21.12.2008, 16:25:20 »
"Nennt mich Eberk." beginnt der Zwerg die Unterhaltung mit dem Gardisten. "Ich bin fahrender Priester der Neun und verbreite den Glauben. Und ich stehe für die Ordnung in den Landen. Denn wo keine Ordnung herrscht ist Chaos. Und wo Chaos ist, dauert es nicht lange bis die Kreaturen Khybers auftauchen. Der Junge ist in begriff stark in Richtung des Chaos abzudriften. Dies kann ich nicht zulassen! Er muss erfahren, dass es Unrecht war, was er getan hat und die Strafe empfangen, sodass er es nicht wieder tut!" Redet der Priester mit voller Aufopferung für seinen Lebensinhalt auf den Mann ein. "Weiterhin hat mein Freund hier, "Eberk zeigt auf Alek "anscheinend eine ähnliche Vergangenheit hinter sich. Doch er ist auf dem rechten Weg der Ordnung und er will auch diesem Jungen helfen auf diesen Weg zu kommen." Dann schaut der Zwerg den jungen Mann neben sich an und meint mit grollender Stimme: "Da stimmst du mir doch zu, nicht wahr!?"
There is no such thing as a Dwarf Assisted Suicide.

Æringa

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[IC] Rattenfänger
« Antwort #299 am: 21.12.2008, 17:52:55 »
Der Blick des Bürgermeisters wird mit jedem verstreichenden Augenblick immer skeptischer. Der Amtsträger verschränkt die Finger auf dem Tisch und entgegnet dem Karrn ernst:
"Gerüchte sind keine zuverlässige Quelle, Herr ir'Reklan. Ich bevorzuge Fakten." Nach einer kurzen Kunstpause fährt er fort: "Aber nehmen wir an, die Söldnerbande ist nach Dolurrh gefahren - und nun taucht Ihr auf und wollt genau dort weitermachen, wo die anderen unfreiwillig aufgehört haben. Was würde Ihr Euch dabei denken?" Die Worte lässt der Mann wieder eine Weile lang gewichtig im Raum hängen.
"Aber was erhofft Ihr nun von mir? Mit Zwischenberichten, die ich nie bekommen habe, kann ich leider nicht dienen. Also?"

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"Das Bier kommt aus der Zwergenbrauerei in Marktplatz," versichert die Bedienung der Zwergin ungewollt sauertöpfisch. Reumütig verzieht die Frau daraufhin die Miene. "Verzeiht mir bitte. Ihr Zwerge kennt euch sicherlich besser mit den Nuancen eurer traditioneller Getränke aus. Darf es noch etwas sein?," fragt sie, sich aufrichtend.
Als Gerdis sie aber nach den Gerüchten fragt, beugt sich die Schankmaid wieder leicht vor. "Ach, ich weiß eigentlich nur, was ich hier so höre," sagt sie mit leicht gedämpfter Stimme, "aber es heißt wohl, ein paar von unseren Gästen wollten rausfinden, wer die armen Leute im Rattenloch entführt, und sind alle dort umgekommen. Irgendwelche anderen Abenteurer sollen sie umgebracht haben, oder auch nicht, ich weiß es nicht genau. Soll heute eine ganz aufregende Nacht gewesen sein. Boldrei sei dank, sind wir in einem zivilisierten Viertel. Seid Ihr Euch denn sicher, dass Ihr Euch da einmischen möchtet, meine Dame?" Die Frau wirkt wirklich froh, weit weg von dem Armenviertel zu wohnen und von all den unheimlichen Geschehnissen nur am Rande etwas mitzubekommen. "Ich fürchte, ich kann Euch in dem Fall nicht weiterhelfen, außer Euch davon abzuraten. Aber wenn Ihr es unbedingt möchtet, würde Euch die Stadtgarde wohl eher helfen können."

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Der Gardist auf dem Hocker schaut den frommen Zwerg etwas amüsiert an. "Ich verstehe. Der kleine Zwei-Kupfer-Dieb gehört brav in den Kerker, und sein großes Vorbild ist längst unschuldig. Oder habt Ihr Beweise dafür, Herr Eberk?," wird der Mann schnell wieder ernst. Der andere Wachmann bleibt unbeeindruckt mit verschränkten Armen an der Tür stehen, während der Junge flennend am Ärmel des Priesters zupft. "Bitte, lasst mich nicht hier! Ich hab Angst! Ich wollte nichts böses!"

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Die Halbelfe lässt sich zunächst nicht anmerken, dass sie Uliris Näherkommen bemerkt hat. Konzentriert spielt sie die Melodie weiter, mitunter mit geschlossenen Augen, als wüßten ihre Finger den Weg auswendig. Erst viele Minuten später ist das Lied zu Ende, die junge Frau schlägt den letzten Akkord an und sieht ihren aufmerksamen Zuhörer auf einmal direkt an. Sie lächelt und senkt den Kopf in einer dankbaren Verneigung.
Dann streichen ihre Finger erneut über die Saiten, diesmal ruhiger. Eine elfische Melodie, erkennt der Magier sofort. Eine Weise, die den Geist beruhigt und Wogen glättet.
Charge!

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