Unter Schmerzen windet sich der untote Azmaer als ihm das Tageslicht entgegenscheint. Um dessen Wirkung zu entkommen besinnt er sich auf eine ihm angeborene Zauberfähigkeit und erschafft eine Kugel magischer Dunkelheit um sich herum. Doch zu seinem Unglück muss er feststellen, dass diese Finsternis nicht ausreicht und vom dem Tageslicht einfach überdeckt wird.
"Du Narr! Kämpfe!" brüllt die weibliche Stimme wieder, doch diesmal können zumindest Selvan und Delgithnar erkennen woher sie stammt. Durch die geöffneten Türen blicken beide in eine große, langgezogene Halle, die von Säulen gestützt wird. Diese ist voll von Spinnennetzen und schlimmer noch: Voll von allen Arten, aller nur erdenklicher Spinnen. Das Tageslicht scheint in die Halle hinein und wird nach hinten hin trüber. Zusätzlich ist die Halle jedoch durch schimmernde Kristalle beleuchtet, welche in den Wänden eingelassen sind, und so erkennen sie weiter hinten eine schlanke aber relativ hochgewachsene Drowfrau in dunklen Priestergewänden mit einem länglichen Stab in der Hand, welche scheinbar gerade zu einem Gebet ansetzt. Umringt ist sie von drei besonders großen Spinnen mit acht rotglühenden Augen. Noch ein Stück hinter der Frau ist schwach eine Plattform zu erkennen, auf der eine große Spinnenstatue steht: Ein Götzenbild zu Ehren der dämonischen Spinnenkönigin Lolth.
![](http://s98.photobucket.com/albums/l255/Julianos1982/Anime%20und%20Manga/FaneofLolth.jpg)
Torinkas bewegt sich sehr langsam ein Stück in Richtung der Tür um mehr vom Raum sehen zu können, während zur gleichen Zeit seine Hände, beschleunigt durch Jandars Magie einen Pfeil nach dem anderen auf die Sehne legen und in Richtung des untoten Drow fliegen lassen.
Selten hatte Siobhan tatsächlich ein Gefühl von Zufriedenheit gespürt, wenn sie einen Gegner hatte fallen sehen, doch als sie den Dunkelelfen zu Boden gehen sieht, der zuvor noch ihre vermeintliche Hilflosigkeit für seine niederen Instinkte ausnutzen wollte, ertappte sie sich selbst dabei, seinen Tod als Genugtuung zu empfinden.
Kaum jedoch haben sie die vorherige Gefahr bezwungen, müssen sie sich einer neuen, vielleicht noch größeren stellen. Die Halbelfe sieht, wie Oscar und Kyali ihre Verwandlung rückgängig machen und ihre gewohnten Waffen zur Hand nehmen um sich auf den Kampf mit dem Untoten vorzubereiten. Doch plötzlich spürt sie, wie sich ihr Herz zusammenzukrampfen scheint und der Anblick der wandelnden Leiche jagt ihr eine unnatürliche Angst ein. So starr ist sie vor Schrecken, dass sie sich für mehrere Sekunden überhaupt nicht bewegen kann. Schnell erkennt sie, dass ihre Gefährten in diesem Kampf allen Mut brauchen werden und so lässt sie ihre Laute vom Rücken unter ihre Finger gleiten und beginnt ein Lied zu spielen, von dem sie weiß, dass es ihre Geister beflügeln und ihre Ängste vertreiben wird.
Angespornt von Siobhans Lied und beschleunigt durch Jandars Zauber, setzt sich Selvan in Bewegung. Kurz bevor er den untoten Drow erreicht, springt er ein die Höhe, dreht sich einmal um die eigene Achse und lässt noch ehe er wieder landet einen beidhändig geführten, heftigen Schwerthieb auf die Schulter des Gegners herniedergehen. Sogleich wird der gesamte Körper des Untoten von knisternden Blitzen durchzuckt während Selvan bereits eine elegante Verteidigungshaltung eingenommen hat.
Oscar überlegt einen Lidschlag und entscheidet sich dagegen ohne weitere Vorbereitung auf den Gegner zuzustürmen und beginnt dann ein paar komplizierte Gesten durchzuführen welche in einem Stoß seiner Linken Hand. beflügelt durch Jandars Zauber stürmt er dann auf Azmer zu und bleibt neben der anderen Tür an ihm zu stehen und bereitet sich darauf vor ihn anzugreifen
Die Welt bewegt sich wieder. Nein, Rosbro bewegt sich wieder. Noch immer benommen von dem Anblick des Monster taummelt er vorwärts, dem Monstrum weiter entgegen. Kurz bevor Rosbro es erreicht, bleibt er stehen - erst jetzt hört er wie eine zweite Person aus dem Nebenraum dem untoten vor ihm Befehle zuschreit. Beflügelt mit neuem Mut, angetrieben durch die magische Musik von Siobhan, hebt er den Arm und spricht ein kurzes Gebet an Azuth, während er die göttliche Magie kanalisiert.
"Durch Azuths mir verliehene Macht sollst du wie im Licht der Sonne verbrennen!"Ein gleißender Strahl schießt aus der Handfläche des Azuthanters und schlägt zur Brust Azmaers über. Doch dieser scheint vollkommen unbeeindruckt. Fluchend realisiert Rosbro, dass seine Magie wirkungslos verpuft ist.
Froh, endlich wieder ihre gewohnte Waffe führen zu können, fühlt sich Kyali gleich viel selbstsicherer und die Stimme, die sie aus dem Raum hört, verspricht dass es noch ein lohnenderes Ziel für ihre Geißel geben wird sobald der Untote erst einmal aus dem Weg geräumt ist. Bevor sie ihn jedoch angreift beschließt sie, sich selbst noch mit einem Zauber zu schützen. Dann erst läuft sie auf ihn zu.
Von allen Seiten wird Azmaer nun bestürmt. Selvan und Oscar nutzen die Blindheit des untoten Kriegers aus und stürmen an seine Flanken, doch der Blitzzauber welchen der Goldelf in sein Schwert leitet scheint wiedereinmal an dem magischen Schutz des Drow zu scheitern. Genauso ergeht es Rosbro der mit aller Inbrust gleißendes, göttliches Licht auf Azmaer schleudert nur um festzustellen dass seine Bemühung ebenso umsonst war und sein Zauber vergeht wirkungslos.
Nun stürmt allerdings auch noch Delgithnar in das Getümmel und hiebt hasserfüllt mit seiner Keule nach Azmaer, wobei er diesen heftig an der Brust erwischt, woraufhin das laute Brechen von trockenen Knochen zu hören ist. Unter Schmerzen senkt der untote Drow den Arm von seinen Augen, offenbar kann er so eben gerade seine Umgebung wieder wahrnehmen und holt nun zum Gegenangriff aus.
Dabei hiebt er mit seinem silbernen Krummsäbel nach Selvan, dessen Schwert noch ein Stück in Azmaers Schulter steckt und fügt dem Goldelfen eine tiefe Schnittwunde am Bein zu. Als dieser vor Schmerz einen kleinen Schritt zurücktaumelt holt der Untote auch noch mit der blanken Faust aus und donnert diese heftig gegen Selvans Gesicht.
Zu allem Überfluss ist von weiter hinten das Klackern von Spinnebeinen zu hören, als diese sich euch weiter nähern, dicht gefolgt von der Priesterin der Lolth, welche zu einer finsteren Anrufung ihrer Göttin ansetzt. Im Augenwinkel könnt ihr sehen, wie diese nun eine kleine feurige Kugel in der Hand hält und in eure Richtung abfeuert. Eilig fliegt diese zu euch herüber, wird größer und größer und detoniert in eurer Mitte, so dass die Flammen in alle Richtungen schlagen, doch Azmaer scheint das Flammeninferno nicht das Geringste auszumachen.
Kaum hatte Oscar Azmaer erreicht sah er einen feurigen Energieball an sich vorbeifliegen. In einer flüssigen Bewegung drückt sich Oscar hinter den Rahmen der Tür und spürt wie die Ausläufer der Explosionswelle an ihm vorbeirauschen. Mit einem verächtlichen Seitenblick stürmt er auf Azmaer ein. Die durch Hast beschleunigten Hiebe schlagen heftig in den Körper von Azmaer wobei unter markerschütternden Getöse dessen Knochen brechen.
Als er Selvan so derartig bedrängt sieht, zögert Oscar nicht weiter und schlägt zielsicher nach dem grausamen, mumifizierten Drowkrieger. Ein erster Hammerschlag zertrümmert ein Bein, ein weiterer donnert gegen seine Brust und als Oscar schließlich zu einem letzten, kräftigen Hieb ausholt fällt sein Blick auf den mit zerschmetterten Knochen am Boden kauernden Drow.
"Danke" meint Oscar in der Handelssprache des Unterreiches zu hören, oder war es doch nur ein gezischter Fluch. Der Drow verstummt endgültig als Oscar seinen Hammer auf ihn niederfahren lässt, seinen Schädel zerschmettert und somit das untote Dasein des letzten großen Drowmarschall des Hauses Dhuurniv beendet.
Als er den Feuerball im Raum explodieren sieht, wird dem Dunklen Rächer bewusst, dass seine Gefährten wohl nicht in der Lage sein würden die Priesterin, die sich vermutlich im anderen Raum befand schnell und effektiv auszuschalten. Also läuft Torinkas ein ganzes Stück weit durch den Raum um einen freien Blick in den nächsten zu haben. Nun, da er die dhaerauw sehen kann zieht er einen Pfeil aus dem Köcher und legt ihn langsam auf die Sehne. Er zieht jedoch sehr bedächtig aus und legt an, auf ein Anzeichen wartend, dass die Priesterin einen Zauber wirkt.
Selvan nickt Oscar dankend zu, spuckt etwas Blut aus und blinzelt benommen. Durch die Angriffe des Drow hatte er dem Feuerball nicht mehr ausweichen können. Sein ganzes Gesicht unter dem Helm ist verbrannt. Kurz dreht er sich zu einer der Spinnen um, deutet mit einem Finger auf sie schießt einen knisternden schwarzen Strahl nach der Bestie. Dann taumelt er angeschlagen zurück in den ersten Raum in der Hoffnung, dass sich jemand seiner Wunden annimmt. Mit schmerzverzerrter Miene lehnt er sich gegen die Wand neben der Tür.
Mit einer eleganten Drehung gelingt es Siobhan wieder einmal der Feuersbrunst zu entkommen, ohne sich auch nur ein Haar zu versengen. Ihre Gefährten jedoch hatten nicht soviel Glück. Sofort beschließt sie, ihnen zu helfen. Sie beendet ihr Lied abrupt und gibt Jandar ein Zeichen, seinen Teppich zu ihr zu lenken, bevor ihr einfällt, dass er vermutlich nicht das gleiche militärische Training hatte wie sie.
"Stayanoga, zu mir!" ruft sie dann einfach und läuft ihm entgegen. Noch während sie auf den Hexenmeister zueilt, ruft die Halbelfe die Kräfte der Natur an, um Jandars Heilkräfte rapide zu beschleunigen, so dass einige seiner Verbrennungen bereits wieder abklingen.
Zum Glück konnte Rosbro sich noch wegdrehen, als die Flammen in überrolten. Als er sich wieder der Gefahr zuwendet, taumelt Selvan ihm schwer angeschlagen entgegen. Ein Blick zu Torinkas verrät dem Magiewirker, dass dieser sich bereits auf die Drowpriesterin konzentriert - genug Zeit also, um Selvan wieder fit für den Kampf zu machen. Er berührt ihn an der Schulter und heilende Kraft fließt von ihm in Selvans geschundenen Körper um die zahlreichen Blutungen zumindest zu stoppen, wenn auch nicht zu heilen.
"Dies wird die Schmerzen lindern. Wir müssen uns um die Priesterin kümmern."Kaum hat sie ihren Zauber beendet sieht Kyali auch schon wie der erste Gegner zu Boden geht. Ein kurzes Lächeln huscht über ihr Gesicht. Jetzt da der Untote nicht mehr im Weg ist, kann sie sich endlich um lohnendere Ziele kümmern. Sie nutzt ihre übernatürliche Geschwindigkeit, um in den hinter dem Tor liegenden Raum zu stürmen und die erste der Spinnen anzugreifen die sie erreichen kann.
Jandar senkt den Teppich zu Boden, lässt Siobhan aufsteigen und empfängt dankend die Heilung. Dann konzntriert er sich auf die Priesterin und bereitet sich darauf vor ihrem nächsten Zauber entgegenzuwirken.
Zusammen mit Delgithnar stürmt Kyali in die große Halle hinein, wobei ihre Füße unterwegs einige kleinere Spinnen zertrammpeln. Mit einem kräftigen Hieb lässt Kyali ihre Peitsche auf das Wesen niederfahren, reißt dabei tiefe Striemen in den hornigen Panzer und lässt Blitze durch den Körper des Monsters zucken. Delgithnar setzt auch sogleich nach und donnert seine Keule gegen den Kopf der Spinne, welche danach kurzt betäubt zurückweicht. Doch als eine weitere der Kreaturen zu ihrer Seite eilt, geht sie zum Gegenangriff über. Mit ihren Fängen schnappt sie nach Kyali welche diesen Hieben galant ausweichen kann, dafür aber einen blutigen Striemen von einem nach ihr schlagenden Bein erhält.
Delgithnar hingegen sieht sich der zweiten Spinne gegenüber welche einen Biss ansetzt und ihre Fänge tief in den Arm des Quaggoth vergräbt. Dieser heult vor Schmerz auf und scheint in eine Art Rage zu verfallen. Schaum bildet sich vor seinem Mund und er verfällt in wilde Raserei. Die letzte der drei Spinnen läuft mit klackernden Beinen zu Oscar herüber und versucht auch ihn zu beißen, doch der Zwerg ist so gut durch Schutzzauber und sein Kettenhemd gesichert, dass es ihr nicht gelingen will. Während der Kampf tobt stimmt die Priesterin erneut ein finsteres Gebet an und blickt dabei mit zornigen roten Augen in Richtung von Hal'Kyali und Delgithnar. Doch in diesem Moment schickt Jandar einen magischen Bann zu ihr herüber, welche die Energie in ihren Händen negiert. Verblüfft schaut sie auf als kurz hinterher ein Pfeil von Torinkas herangeschossen kommt, welcher sich in ihrer Schulter vergräbt und die Priesterin vor Schmerz laut aufschreien lässt.