Wie vom Donner gerührt starrt Shadrak Yekare an. In diesem Moment muss er sich eingestehen, dass er sie vollständig falsch eingeschätzt hat. Und es ist diese Erkenntnis, die ihn zum ersten Mal seit seiner Verbannung offen über das reden lässt, was damals geschehen ist.
(Shoanti)"Es war kurz nach meiner Mannbarkeitszeremonie, dass ich zum ersten Mal an einem Kriegszug gegen die Blutaugen teilnehmen durfte, unseren ärgsten Feinden, einem Orkstamm, mit dem wir um unsere Weidegründe kämpften. Ich geriet in Gefangenschaft und wäre als Sklave, Arenaopfer oder Schlimmeres geendet, wenn nicht eine der Frauen des Stammes mich für sich beansprucht hätte."
Shadrak schaut kurz zu Boden, als müsse er mit sich kämpfen, bevor er Yekare wieder in die Augen zu blicken wagt.
(Shoanti) "Giszha war gut zu mir. Und ich lernte, sie zu lieben. Wir zeugten ein Kind, ich weiß nicht, ob Sohn oder Tochter. Dann verhalf Giszha mir zur Flucht, denn da ich in den Augen ihres Stammes meinen Zweck erfüllt hatte, wäre ich einem ihrer Götter geopfert worden. Als in einem Zusammentreffen glücklicher Umstände die Blutaugen wieder von meinem Stamm angegriffen wurde, sorgte sie dafür, dass man mich nicht tötete, sondern halbtot liegen ließ, um so meinen Stamm lange genug aufzuhalten, bis die Orks entkommen waren."
Die Stimme des Barbaren klingt heißer von unterdrückter Emotion.
(Shoanti) "Sie erwarteten von mir, dass ich ihnen als Scout diente, ihnen die Routen der Orks erklärte und so die Blutaugen an sie verriet. Ich konnte nicht, ich wusste, dass das Giszha und meinem ungeborenen Kind den Tod bringen würde. Stattdessen habe ich sie gewarnt, ihnen die Flucht ermöglicht und damit meinen Stamm verraten.
Ein tiefer Atemzug, fast schon ein lautloser Aufschrei.
(Shoanti) "Den Rest wisst Ihr. Wir wurden erwischt. Ich tötete Mitglieder meines Stammes, um Giszha das Leben zu retten. Sie verachteten mich so sehr dafür, dass sie mich für immer aus dem Stamm ausgestoßen haben.
UNd ihr könnt mich nun auch verachten, da Ihr die Geschichte von Shadrak, dem Verräter gehört habt."