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Autor Thema: Prolog- Eine schicksalshafte Begegnung  (Gelesen 23241 mal)

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Garnug Weißhaar

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Prolog- Eine schicksalshafte Begegnung
« Antwort #225 am: 24.01.2009, 19:00:01 »
"Ich respektiere Eure Entscheidung, es wäre in der Tat wenig ehrenhaft, jemand fälschlich unter Verdacht zu bringen", entgegnet der Paladin dem Priester und meint es ehrlich.  

"Euer Angebot, uns zu morgen früh begleiten ehrt uns sehr. Wollen wir zuvor ein gemeinsames Gebet für Drellins Fähre sprechen und die Zusammenkunft von drei Glaubensbrüdern nutzen, um Erastil zu huldigen? Es wäre uns eine Ehre."

Wieder verbeugt sich der Halbork galant und dreht sich um, um das Haus des Bruder Dernys zu verlassen.

Yekare

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Prolog- Eine schicksalshafte Begegnung
« Antwort #226 am: 25.01.2009, 22:36:41 »
Yekare ist sich nicht ganz sicher, ob sie die Zeilen zwischen den Worten der braungebrannten Jarett richtig gelesen hat, geht aber davon aus, dass sie Shadrak gerade ein unmoralisches Angebot gemacht hat. Welcher Laden sollte sonst bis spät Abends offen haben außer ein Bordell? Yekare hatte schon immer tiefste Abscheu, oder eher Mitleid, mit Huren. Wie tief muss man sinken, um seinen Körper gegen Geld anzubieten? Wo ist der Stolz dieser Frauen geblieben? Natürlich weiß Yekare, dass nicht jeder so viel Glück wie sie und eine derartige Intelligenz haben kann, aber es muss ihrer Meinung nach doch eine andere Lösung geben...

"Nun", sagt sie schließlich etwas verlegen. "Wenn diese Jarett einen gut sortierten Laden für Abentuerer führt, sollten wir ihr vielleicht alle einmal einen Besuch abstatten. Ich könnte durchaus ein paar Heiltränke gebrauchen...soweit sie hier einen erschwinglichen Preis haben", überspielt sie ihre eigene Vermutung über die Identität der Frau. Sobald Delora endlich mit ihrem Schwätzchen fertig ist, werde ich sie mal zu dieser Person ausquetschen. Irgendetwas scheint sie an Shadrak interessant zu finden, es ist ein merkwürdiges Gefühl der Nähe, das von dem Shoanti ausgeht. Yekare kann dies weder zuordnen, noch gesteht sie sich ihre Empfindung richtig ein. Jedenfalls würde es sie nicht begeistern, wenn sich Jarett um den großen Krieger kümmern würde, so wie sie vermutet, dass sie es täte.

Shadrak

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Prolog- Eine schicksalshafte Begegnung
« Antwort #227 am: 25.01.2009, 23:12:03 »
Shadrak starrt der merkwürdigen Frau ebenfalls verwirrt hinterher, allerdings aus einem anderen Grund.

"Wer bietet jemand Macht, den ernicht mal kennt?"

Er kratzt sich am Kopf dann schaut er zu Yekare hin, ganz seine Befangenheit vergessend, die ihn den ganzen Abend gehemmt hat.

"Großer Krieger, HA! Bevor ich großer Krieger werden konnte, ich .... Schlagartig verstummt er, da er fast wieder die Sprache auf das so heikle Thema seiner Vergangenheit gebracht hat.

"Yekare, Ihr Frau, versteht Ihr, was diese Frau von mir wollen?"

Yekare

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Prolog- Eine schicksalshafte Begegnung
« Antwort #228 am: 25.01.2009, 23:33:04 »
Yekare ist etwas peinlich berührt, dass sie so unhöflich war, Shadrak nicht auf Shoanti anzusprechen. Das muss viel angenehmer für ihn sein. Anderereits hat er nun ihre Neugierde geweckt mit der Andeutung seiner Vergangenheit. Was mag ihm wohl widerfahren sein?, fragt sie sich.

(Shoanti) "Verzeiht mir bitte. Wenn ihr wollt, können wir auf Shoanti sprechen", sagt sie höflich. Sie ist sich nicht ganz sicher, ob sie ihre Vermutung aussprechen soll, oder ob sie ihn amit nur auf dumme Ideen bringt. "Ich bin mir nicht sicher Shadrak. Vielleicht bietet sie Waren an, von denen sie denkt, sie würden Euch interessieren. Etwas, was ein Krieger gebrachen könnte", grübelt sie nachdenklich. Sie nippt an ihrem Wein, stellt das Glas bedacht auf den Tisch und dreht verspielt an seinem Stiel. "Was ist Euch widerfahren, Shadrak? Ich hoffe ich bin nicht zu neugierig...allerdings interessiert es mich. Auch Euch habe ich es zu verdanken, dass ich noch lebe, deshalb interessiert mich Euer Schicksal."
Sie nippt wieder an ihrem Wein, und wartet gespannt auf eine Antwort, inständig hoffend, Shadrak nicht vor den Kopf gestoßen zu haben.

Shadrak

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Prolog- Eine schicksalshafte Begegnung
« Antwort #229 am: 25.01.2009, 23:58:38 »
Wie vom Donner gerührt starrt Shadrak Yekare an. In diesem Moment muss er sich eingestehen, dass er sie vollständig falsch eingeschätzt hat. Und es ist diese Erkenntnis, die ihn zum ersten Mal seit seiner Verbannung offen über das reden lässt, was damals geschehen ist.

(Shoanti)"Es war kurz nach meiner Mannbarkeitszeremonie, dass ich zum ersten Mal an einem Kriegszug gegen die Blutaugen teilnehmen durfte, unseren ärgsten Feinden, einem Orkstamm, mit dem wir um unsere Weidegründe kämpften. Ich geriet in Gefangenschaft und wäre als Sklave, Arenaopfer oder Schlimmeres geendet, wenn nicht eine der Frauen des Stammes mich für sich beansprucht hätte."

Shadrak schaut kurz zu Boden, als müsse er mit sich kämpfen, bevor er Yekare wieder in die Augen zu blicken wagt.

(Shoanti) "Giszha war gut zu mir. Und ich lernte, sie zu lieben. Wir zeugten ein Kind, ich weiß nicht, ob Sohn oder Tochter. Dann verhalf Giszha mir zur Flucht, denn da ich in den Augen ihres Stammes meinen Zweck erfüllt hatte, wäre ich einem ihrer Götter geopfert worden. Als in einem Zusammentreffen glücklicher Umstände die Blutaugen wieder von meinem Stamm angegriffen wurde, sorgte sie dafür, dass man mich nicht tötete, sondern halbtot liegen ließ, um so meinen Stamm lange genug aufzuhalten, bis die Orks entkommen waren."

Die Stimme des Barbaren klingt heißer von unterdrückter Emotion.

(Shoanti) "Sie erwarteten von mir, dass ich ihnen als Scout diente, ihnen die Routen der Orks erklärte und so die Blutaugen an sie verriet. Ich konnte nicht, ich wusste, dass das Giszha und meinem ungeborenen Kind den Tod bringen würde. Stattdessen habe ich sie gewarnt, ihnen die Flucht ermöglicht und damit meinen Stamm verraten.

Ein tiefer Atemzug, fast schon ein lautloser Aufschrei.

(Shoanti) "Den Rest wisst Ihr. Wir wurden erwischt. Ich tötete Mitglieder meines Stammes, um Giszha das Leben zu retten. Sie verachteten mich so sehr dafür, dass sie mich für immer aus dem Stamm ausgestoßen haben.

UNd ihr könnt mich nun auch verachten, da Ihr die Geschichte von Shadrak, dem Verräter gehört habt."

Yekare

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Prolog- Eine schicksalshafte Begegnung
« Antwort #230 am: 26.01.2009, 00:34:22 »
Aufmerksam verfolgt Yekare die Worte Shadraks und versucht die Geschichte wenigstens einigermaßen zu verstehen, da sie eigentlich nicht wirklich vertraut ist mit den Gewohnheiten und Bräuchen der Shoanti. Sie ist sich bewusst, dass viele Leute sie für eine Shoanti halten, doch kann sie sich mit dieser Kultur nicht identifizieren...Jedenfalls nicht bewusst, und bisher ist sie ihr eher mit Ablehnung als mit Interesse begegnet. Normalerweise streubt sie sich auch stets, die Sprache zu sprechen, wenn es nicht unbedingt notwendig ist. Doch nun erscheint es ihr angebracht, und Shadraks Worte boren sich in ihr Ohr, hallen in ihrem Kopf wieder, und sie ist ganz erfasst von seiner Geschichte. Stamm...Stamm...Stamm wiederholt sie ständig in ihrem Kopf, ohne den Faden zu verlieren oder auch nur eine Sekunde die Aufmerksamkeit von Shadraks Lippen zu nehmen.

Nachdem Shadrak ausgesprochen hat, richtet sie ihren Blick auf ihre Hände, die, wie ihr dann erst auffällt, ihr Weinglas bedrohlich fest umkrallen. (Shoanti) "Ich verstehe", sagt sie nachdenklich, und lässt das Glas los. Wieder hat sie einen Anflug von merkwürdig erdigem Geschmack im Mund, der sich vom Rachen her über ihre ganze Zunge ausbreitet, wie vorhin an Deloras Tür. Sie ergreift ihren Wein und leert ihn in einem Zug. Stamm. Welch ein merkwürdiges Wort...
"Ihr wolltet Eure Frau und Euer Kind schützen. Euer ungeborenes Kind. Warum sollte ich Euch deshalb verachten, Shadrak?", entgegnet sie ihm langsam. "Aber was ist dann passiert? Euer Stamm hat Euch verstoßen, wo aber blieb Gizsha?"

Shadrak

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Prolog- Eine schicksalshafte Begegnung
« Antwort #231 am: 26.01.2009, 23:23:14 »
(Shoanti) "Sie hat es geschafft zu entkommen, soviel weiß ich noch, bevor ich bewusstlos wurde. Ich nehme an, dass sie das Kind zur Welt gebracht hat. Weiß aber nicht, was aus diesem wurde, weil ich in den 20 JAhren seit meiner Verbannung nie mehran den Yegare zurückgekehrt bin. Giszha ist in der Zwischenzeit wahrscheinlich gestorben. Orks leben meist nicht so lange wie wir Menschen. Das Kind könnte, falls es so lange überlebt hat, inzwischen ein geachteter Krieger, vielleicht sogar ein Anführer sein. Ich weiss es nicht. "

Kurze Stille.

"Und Danke."

The Shadow

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Prolog- Eine schicksalshafte Begegnung
« Antwort #232 am: 28.01.2009, 00:00:03 »
Als Delora dann letztlich ihr Schwätzchen beendet hat mit dem Wirt und sie dann im Laufe des weiteren Abends nach Jarett gefragt wurde, verdunkelte sich ihre Miene zum ersten Mal bei der ansonsten so fröhlichen und aufgeschlossenen Frau. Sie brauchte etwas bis sie sich etwas fasste und dann sagte, dass sie Jarett für eine falsche Schlange halten würde, die an vielem Unheil an diesem Ort Schuld sein könnte und dunkle Rituale betreibt. Delora verlor einmal eine Katze in der Nähe von Jaretts Haus und dort waren einige Blutspuren zu finden. Doch niemals konnte Jarett irgendwas nachgewiesen werden. Seit dem glaubt sie von Jarett, dass sie sogar zu irgendwelchen Menschenopfern fähig wäre, aber dass sie wegen ihrem verführerischen Lustteufel-artigem Charm letztlich sowieso nicht belangt werden könnte und zur Not für alles mögliche eine Ausrede hätte. Man merkt Delora eine gewisse Voreingenommenheit gegenüber dieser Person an und dass sie einem Menschen, der Katzen quälen oder ermorden würde, auch zutrauen würde andere Leute umzubringen. Beiläufig erwähnte Delora, dass es in Jaretts Geschäfte primär nur ganz gewöhnliche Gegenstände geben würde.

Brando Maridec wurde nicht mehr gesehen, aber vielleicht machte er noch einen Spaziergang, blieb angetrunken in einer anderen Taverne oder konnte tatsächlich noch irgendwie Informationen beschaffen. Alt genug war jedenfalls, um auf sich selbst aufzupassen und man glaubte er würde schon heil Unterschlupf finden, denn auf den Kopf gefallen schien er ja nicht.
"Wo Licht ist, da ist auch Schatten."
In the darkness of the night, we hear the whisper of the void.

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