Autor Thema: Prolog- Eine Reise ins Ungewisse  (Gelesen 10060 mal)

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The Shadow

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Prolog- Eine Reise ins Ungewisse
« am: 26.06.2008, 01:14:30 »
Garnug Weißhaar und Akranar kamen nach Abschluss ihrer Ausbildung und der Erfüllung wichtiger Pflichten für die Kirche Erastils wieder dorthin zurück, wo alles anfing: In den Tempel Erastils in Korvosa zu dem Hohepriester, welcher sie ausgebildet hat. Haron, ihr Hohepriester hatte sie in einer dringlichen Angelegenheit herberufen. Nach einigen Abbiegungen und Abzweigungen kamen Garnug und Akranar endlich in dem Viertel, in welchem der Tempel Erastils stand. Er war zwar nicht so prächtig und riesig wie der Tempel Abadars und eher schlicht gehalten, aber doch in einem sehr guten Zustand und sah sehr gut gepflegt aus. Drinnen war angekommen war es spürbar kühler als draußen in der Hitze des Hochsommers auf den Straßen Korvosas.

Garnug und Arkanar kannten zwar das Innere des Tempels nach all den Jahren sehr genau, dennoch war das Innere immer interessant anzusehen. Es waren einige Bilder an der Wand, die große Jagden darstellten, welche sogar Jagdszenen von Schreckensbären und Schreckensebern von erfahrenen Waldläufern vereinzelt darstellten. Aber auch Bilder blühender Landschaften waren in der Kirche zu erkennen. Genau wie einige fein geschnitzte Jagdbögen, die an der Wand hingen. Es war ein geschäftiges Treiben in der Kirche, doch die beiden Diener Erastils wurden freilich schon erwartet und wurden zum Zimmer des Hohepriesters geleitet, vor welchem sie nun standen und von welchem sie erwartet wurden.
"Wo Licht ist, da ist auch Schatten."
In the darkness of the night, we hear the whisper of the void.

Garnug Weißhaar

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Prolog- Eine Reise ins Ungewisse
« Antwort #1 am: 26.06.2008, 05:57:45 »
Der hochgewachsene Paladin rückte seinen Bogen und das Krummschwert auf seinem Rücken zurecht, während er seinen Ziehbruder ansah. Den Cousin, dem er nicht nur sein Leben verdankte, sondern auch sein Hiersein. Ohne die Wendung nach dem Vorfall in den Schindeln hätte er sein Leben wohl als Tagelöhner verbracht und Akranar nur als Prediger in den Gottesdiensten erlebt. So aber sind wir zu Boten Erastils geworden.
Dankbar schlug er das Zeichen Erastils. Anschließend reckte er sich, strich seine schlohweißen Haare zurecht und nahm eine aufrechte Haltung ein.

"Soll ich klopfen?" die Frage war rhetorisch gemeint, denn zum einen Garnug war derjenige der beiden, der meist die Initiative übernahm und zum anderen stand er als Paladin in der informellen Hierarchie der Kirche ein kleines Stück unter seinem Cousin und hatte daher zumindest im Tempel die Pflicht, diesem die Türe zu öffnen und den Priester zuerst eintreten zu lassen.

Da sie erwartet wurden, klopfte der Halbork nur kurz, öffnete dann die Tür und  ließ Akranar den Vortritt. Nachdem er die Türe hinter sich zugezogen hatte, verbeugte er sich tief vor Haron. Der Hohepriester war ein Mann, vor dem Garnug hohen Respekt hatte und dem er viel verdankte. Nicht alle in Korvosa sind überzeugt und mutig genug, einen Halbork, oder besser zwei, in Amt und Würden einzuführen.

Akranar

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Prolog- Eine Reise ins Ungewisse
« Antwort #2 am: 27.06.2008, 14:35:14 »
Garnugs Frage riss Akranar aus seinen Gedanken. Seit die beiden Brueder in dem Tempel angekommen waren, dachte er darueber nach was der Hohepriester wohl von ihnen wollte.

Mit einer Handbewegung und einem Grinsen auf dem Gesicht gibt er sich mit dem Vorhaben seines Brueders die Tuer zu oeffnen einverstanden. "Sicher. Wollen wir den Hohepriester nicht laenger warten lassen."
Mit einem Nicken bedankt er sich fuer den Vortritt, ganz so wie es von ihm erwartet wird. Akranar weiss genau wie Garnug, dass diese oberflaechliche Distanz in den Hallen der Kirche von ihnen erwartet wird und er hat kein Interesse daran ihren Kritikern mehr Stoff zu geben als noetig.

Sein silbriger Kettenpanzer klimpert leise, als er den Raum betritt. Zeitgleich mit Garnug verneigt er sich vor dem Hohepriester und wartet bis dieser das Wort ergreift.

The Shadow

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Prolog- Eine Reise ins Ungewisse
« Antwort #3 am: 28.06.2008, 18:48:03 »
Der Jüngling, welcher die Ehre hatte Euch aus Zollung von Respekt zur Tür zu geleiten, schaute die ganze Zeit respektvoll zu Euch auf- trotz Eurer Rasse, die bei so manchen in Korvosa auch nicht gerade äußerst beliebt ist. Anscheinend hat die charismatische Art von Haron auch schon die Herzen der ganz jungen Mitglieder inspiriert in Sachen Toleranz. Schweigend hat sich der Jüngling dann die ganze Zeit im Hintergrund gehalten und man hat sich voneinander verabschiedet, bevor Ihr nun endlich Eintritt gefunden habt beim Hohepriester.

Vor Euch steht nun ein Mann, den ihr schon viele Male zuvor gesehen habt, der aber immer noch eine beeindruckende Gestalt und Ausstrahlung wie eh und je hat. Es ist hochgewachsener Mensch, welcher circa Mitte Vierzig ist, ein strahlend weißes Gewand trägt. Mit Stolz trägt er, offen um seinen Hals gehängt, das heilige Symbol Erastils, welches aus reinem Silber gefertigt ist. Der Mann selbst schaut wie ein typischer Chelaxianer aus. Er hat kantige Gesichtszüge, trägt volles schwarzes Haar und hat dunkelbraune Augen. Seine Haut hat eine bleiche Färbung. Nur ein paar kleinere Falten deuten das Alter des Chelaxianers an.

Sogleich hat Euch dann der Hohepriester eingelassen, steht aus Höflichkeit vor seinen getreuen Dienern auf, nimmt Eure Verbeugung wohlwollend zur Kenntnis und begrüßt Euch herzlich mit einem kleinen Lächeln im Gesicht: "Seid mir gegrüßt im Namen Erastils! Schön, dass Ihr so zügig hier sein konntet, Glaubensbrüder! Es geht um eine Sache, welche mir sehr am Herzen liegt und bei der ich dringend Eurer Unterstützung bedarf."

Dann wird sein Blick daraufhin nachdenklich und auch wieder etwas trüb, als er sich daraufhin wieder hinsetzt. Dies ist Garnug und Arkanarn nämlich auch schon aufgefallen, bevor sich Haron gänzlich ihrer Begrüßung gewidmet hat. Einen Moment später sagt er dann- wieder etwas mehr gefasst- zu den beiden: "Oh, entschuldigt, Ihr dürft Euch freilich hinsetzen, wo bleiben nur meine Manieren, ich bin offensichtlich gedanklich etwas abgeschweift. Aber nun zu dem, um was ich Euch beiden bitten möchte.", der Hohepriester atmet tief durch, "Hierfür muss ich allerdings zuvor ein kleines bisschen weiter ausholen: Vor einiger Zeit reiste mein Sohn Derny mit seinen Freunden einer Gruppe Abenteurer hinaus in die Weiten Varisias. Er hat sich ihnen verpflichtet gefühlt und er wollte seiner Gemeinschaft die Treue halten. Insofern konnte ich sein Handeln schon nachvollziehen. Er hatte sich dann im Norden in einer Gegend namens Elsirtal niedergelassen und im Dorf Drellins Fähre geheiratet und hat dort auch den Posten eines verstorbenen Erastil Priesters übernommen. Vor einiger Zeit ist urplötzlich der regelmäßige Kontakt zu meinem Sohn abgebrochen. Und bevor er gänzlich abbrach, hatte er noch von einige Banditen berichtet, die eine ernstzunehmende Bedrohung für sein Dorf darstellen würden. Ich hatte zwar nur von Banditen gehört, aber bin mir nicht sicher, ob womöglich mehr dahinter steckt irgendwie plagt mich ein ungutes Gefühl. Ich hatte danach etwas darüber meditiert und meine Intuition sagt mir, dass ihr beiden in dieser Angelegenheit am Fähigsten wärt im Namen der Kirche zu gehen und zu schauen, ob die Gemeinde Erastils im hohen Norden in gar großer Not steckt und sie dann auch entsprechend zu unterstützen, wenn ihr Gefahr durch diese Banditen droht. Jede Gemeinschaft Erastils hat ihren individuellen Wert und Gläubigen sollte das wohl jeder unserer Gemeinschaften am Herzen liegen unabhängig von Größe, Gebiet oder Rasse, welche dort vertreten ist. Ihr seid beide Streiter für die Kirche Erastils, die sich sehr gut gemacht haben, was mir alles zu Ohren gekommen ist und ich halte Euch für diese Aufgabe für erfahren genug. Mein Gefühl hat mir gesagt, dass Ihr für diese Aufgabe genau die Richtigen seid und Ihr wisst ja, was mein Gefühl und meine Intuition wert ist.“, eindringlich schaut der Hohepriester die beiden Diener der Kirche an und sie wussten recht genau, was er mit seinen Worten meinte, welche für andere wohl etwas kryptisch wären.

“Aber bevor ich es noch vergesse: Habt Ihr noch irgendwelche Fragen an mich? Ihr würdet auf jeden Fall von mir eine Wegbeschreibung in den hohen Norden bekommen und eine sichere Passage durch die Nolands, wenn Ihr dann aufbrecht.“, dann macht Haron eine kurze Pause und überlässt Euch zunächst einmal das Wort. Seine Kehle scheint bei der Hitze derzeit auch recht trocken nach so vielen Sätzen, die er zu euch gesprochen hat.
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Garnug Weißhaar

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Prolog- Eine Reise ins Ungewisse
« Antwort #4 am: 29.06.2008, 19:20:07 »
Der junge Paladin bleibt nachdem er den Gruß erwidert hat  stehen - trotz der Einladung, sich zu setzen. Gebannt lauscht der Halbork den Worten seines Lehrers.
Ein Lehrer, ein Wegweiser  ist Haron ihm gewesen, auch wenn Garnug nicht in diesem Tempel ausgebildet wurde.

Sein Sohn. Natürlich werden wir gehen! Der Wert der Familie ist bei den Dienern Erastils sehr hoch angesiedelt, höher noch als ohnehin in Korvosa und auf Golarion.
Garnug, der seine eigene Familie verloren oder besser gesagt, gar nicht zur Gänze gekannt hat, nimmt diesen Wert besonders ernst und blickt kurz zu seinem Cousin. Seine Augen sprechen eine deutliche Sprache und Akranar versteht, dass der Jüngere am liebsten sofort zusagen würde.
Dennoch bleibt der Paladin ruhig und nimmt Haltung an. Sein Blick ist auf Haron gerichtet, und auch der Hohepriester spürt die stumme Antwort.

Akranar

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Prolog- Eine Reise ins Ungewisse
« Antwort #5 am: 29.06.2008, 20:57:15 »
Der junge Priester wartet bis der Hohepriester sich gesetzt hat und ihm ebenfalls einen Platz anbietet bevor er sich mit einer eleganten Bewegung auf einen der Stuehle niederlaesst. Schweigend hoert er sich die Geschichte Harons an und wirft am Ende einen Blick zu Garnug. Er spuehrte die Blicke seines Bruders in seinem Ruecken und auch ohne Worte wusste er, dass Garnug diesen Auftrag, diese Bitte nie wuerde abschlagen koennen.

"Das sind wahrlich keine erfreulichen Nachrichten, Meister Haron. Natuerlich werden mein Bruder und ich uns sofort auf den Weg richtung Norden machen um nach eurem Sohn zu sehen. Unsere Pferde sind ausgeruht und wir sollten innerhalb weniger Stunden bereit zur Abreise sein.
Doch vorher habe ich noch eine Frage:
Habt ihr sonst irgendwelche Nachrichten aus den Regionen aus dem Norden die von aehnlichen Problemen berichten, oder ist dies ein Einzelfall?"

Nachdem Garnug und er alle Fragen geklaert haben wendet er sich nochmals an den Hohepriester: "Wir werden alles in unserer Macht tun und ich bin sicher Erastil wird uns dabei zur Seite stehen!"

Garnug Weißhaar

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Prolog- Eine Reise ins Ungewisse
« Antwort #6 am: 03.07.2008, 22:20:14 »
Lass niemals einen Freund, Verbündeten oder Schwächeren im Stich diese eigentlich auf den Kampf bezogene Zeile seines Kodex zaubert ein Lächeln auf das Gesicht des jungen Halborks, der die  Worte seines Cousins  mit einem Nicken bestätigt.

Nachdem der  Priester geendet hat, verbeugt sich der Paladin und blickt Haron mit klaren Augen an. "Wir werden unser Leben dafür geben und Euren Sohn schützen als wäre es unser eigener. Möge Erastil uns beistehen."
Garnug stört sich nicht daran, dass der Sohn Harons vermutlich älter ist als er selbst. Der Bezug zur Familie hat bei den Glaubensbrüdern Erastils einen hohen Wert und die Bedeutung kann auf jedwede Konstellation übertragen werden. Ebenso gut hätte er Bruder oder gar Vater sagen können.

The Shadow

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Prolog- Eine Reise ins Ungewisse
« Antwort #7 am: 04.07.2008, 01:20:46 »
Der Hohepriester sieht zwar wie Garnug sich nicht hinsetzt, aber akzeptiert das und wertet dies als feste Entschlossenheit sich sofort der Sache schon im Geiste anzunehmen und sieht das Ganze im Folgenden eher im positiven Lichte.

Etwas entschuldigend schaute der Hohepriester Erastils die beiden Diener seiner Kirche an, als er zunächst einmal auf Akranars Frage eingeht, die im Raum steht: "Nun es ist leider eine sehr abgelegene Gegend, wie ich schon sagte. Ob noch mehr Räuberbanden andere Dörfer plagen dort, entzieht sich leider meiner Kenntnis. Aber vielleicht könnte zumindest folgende Information ist mir zu Ohren gekommen:
Was eben auffällig war in den Nolands als gefährliche Gegend, war dass sie in letzter Zeit etwas ruhiger geworden zu sein schien, so erzählt man sich. Meist wurden genau dort Schwerverbrecher und Ausgestoßene der Shoanti hinverbannt, wie er womöglich schon wisst. Vor allem für so manch einen der Shoanti kann die Exil-Strafe gar eine Harte sein. Nicht wenige Personen in dieser Einöde sollen gar dem Wahnsinn verfallen sein, munkelt man auch. Wenn auch etwas unkoordiniert können diese Bewohner der Nolands in großen Gruppen durchaus eine Gefahr darstellen.
Was allerdings dazu geführt hat, dass die Gegend nun wohl ruhiger ist, vermag ich auch nicht zu sagen. Gut möglich, dass einige Banden durch ihre fehlende Moral und fehlenden Anstand sich quasi fast gegenseitig ausgelöscht haben. Vielleicht hat man sich eingeredet aus irgendwelchen weggehen zu müssen in die Berge oder ein Aberglaube hat manche der Banden weggetrieben. Aber man kann wirklich nur spekulieren, was in dieser Gegend wirklich vorging. Trotzdem sind die Nolands immer noch eine Gegend in denen ich mich nicht länger als nötig aufhalten würde als nötig; auch wenn einige gut passierbare Wege durchaus existieren momentan, jedoch ist die Gegend in weiten Teilen immer noch recht rau und wild, falls man einmal vom Weg abkäme.
Aber ob das alles auch nur im Entfernsten eine Verbindung zwischen der Räuberbande bei dem Dorf und den Ereignisse in den Nolands gibt, das weiß ich nicht wirklich. Mehr Auffälligkeiten im Norden fallen mir auch nicht ein, von denen ich gehört habe."

Dann geht der Hohepriester mit einem freudigen Lächeln noch auf die anderen Worte der Diener der Kirche Erastils ein: "Ich danke Euch für Euren Enthusiasmus und Eure Hilfsbereitschaft. Ich wusste doch, dass ich auf Euch zählen kann! Falls Ihr keine Fragen mehr habt, bleibt mir nur noch Euch zu wünschen, dass Erastil ein wachsames und schützendes Auge auf Eure Gemeinschaft richtet, geht mit seinem Segen! Ich bin zuversichtlich, dass zwei so entschlossene Männer wie Ihr erfolgreich sein werdet." Mit diesen Worten entlässt der Hohepriester sie mit einem Zettel mit der Wegbeschreibung und Instruktion auf ihre Reise in den hohen Norden, so sie denn keine weiteren Fragen an ihn haben.
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The Shadow

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Prolog- Eine Reise ins Ungewisse
« Antwort #8 am: 12.07.2008, 18:52:06 »
Freundlich und respektvoll verabschiedete man also Akranar und Garnug aus dem Tempel Erastils. Und schon nach ein paar Einkäufen und Erleidigungen in Korvosa machten sie sich auf die Reise zu ihrem Ziel.

Die beiden Gottesdiener durchstreiften anfangs Gebiete, die ihnen wohl bekannt sind. Einige grüne saftigen Wiesen, einige hüglige und gebirgige Ketten, einige Flüsse und auch einige waldige Umgebungen im Norden. Man kam an vielen Städten vorbei, die man das ein oder andere mal schon gesehen hatte.

Sehr viele Tage sind die beiden nun unterwegs und kommen recht gut voran auf ihrer weiten Reise. Ab und an mal haben sie das ein andere Dorf gesehen, in denen die Landwirtschaft förmlich aufblüht, was das Herz so manch eines Erastil-Gläubigen ziemlich erfreut.

Doch viel war während der Reise nicht passiert. Bisher war es ein Tag wie jeder andere auch auf der Reise in den hohen Norden, als die beiden des späteren Abends an der Grenze zur Nacht in einem größeren Dorf am Rande der Valeshu Hochländer ankamen. Es war ein anstrengender und heißer Tag wie so viele gewesen. Die Option lagen wohl auf der Hand. Entweder man würde sich demnächst eine Taverne suchen an diesem Orte zum Nächtigen, alternativ könnte man auch draußen nächtigen oder man würde versuchen an einem Hofe zu übernachten.
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Garnug Weißhaar

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« Antwort #9 am: 13.07.2008, 11:55:26 »
Die lange Reise hatte die beiden Cousins wieder zusammengeschweißt. An den langen Abenden hatten sie sich über die Zeiten ihrer Ausbildung und die anschließenden eher turbulenten gemeinsamen Zeiten unterhalten, über den Glauben an Erastil und  viele andere Dinge. Die Ruhe auf dieser Reise hatte beiden gut getan, und die Tatsache, dass Hieronymus immer nur 10 Stunden am Tag verfügbar war, hatte ihre Eile ein wenig gebremst.

Was mag Derny wohl widerfahren sein? Wieder einmal beschäftigt sich Garnug mit dieser Frage, mit ihrem Auftrag. "Lass uns ein Gasthaus aufsuchen, Akranar" schlägt der Paladin entgegen seiner Vorliebe für das Übernachten bei Bauern und deren Familien vor. Dem einfachen Volk zu helfen und sich zu erkundigen, was die Bauern so beschäftigt, gehört aus seiner Sicht zu seinen Aufgaben als Paladin.

"Wir könnten beginnen, uns nach Derny zu erkundigen" begründet Garnug kurz seinen Vorschlag.

Akranar

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« Antwort #10 am: 14.07.2008, 17:22:42 »
Akranar mochte Reisen. Taeglich sah man etwas neues und oft erfuhr man mehr ueber sich selbst und so stoerte ihn der lange Weg ueberhaupt nicht. Zudem war er ja nicht alleine unterwegs.

Als schliesslich das Dorf vor ihnen lang, laesst Akranar seinen Blick ueber die Haeuser und Felder schweifen.
"Irgendwie haben diese Doerfer etwas angenehmes. Sie sind nicht so ueberfuellt und laut wie die Staedte. Aber du hast Recht, wir sollten uns ein Gasthaus suchen in dem wir eine vernuenftige Mahlzeit und einen Schlafplatz finden."

Als sie sich auf die Suche nach einer Gaststaette machen laesst er seinem juengerem Cousin den Vortritt. Akranar war froh, dass er nicht alleine unterwegs war. Er mochte es, die Leute aus dem Hintergrund zu beobachten und Garnugs Ausstrahlung lenkte die Aufmerksamkeit der meissten Person sofort auf ihn.
"Wie zwei sich ergaenzende Seiten." Ein Laecheln stahl sich auf Akranars Gesicht.

Garnug Weißhaar

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« Antwort #11 am: 14.07.2008, 17:34:17 »
Der Paladin ist froh, dass sein Cousin keine Einwände erhebt und lächelt ihm freundlich zu. "Dann kann Hieronymus ja bis morgen auf seine Ebene zurückkehren."

Garnug steigt von seinem Reittier und klopft ihm liebevoll den Hals. "Gehab Dich wohl, Hieronymus, Du hast mich heute wieder gut getragen." Für einen Moment versinkt der Halbork im stillen Gebet, dann tätschelt er Hieronymus die Flanken und das celestische Roß sprintet der Sonne entgegen, schneller, immer schneller wird es, seine Umrisse verschwimmen und schließlich ist es nicht mehr zu sehen.

"Lass und durch das Dorf schlendern, vielleicht gibt es hier mehr als ein Gasthaus." Der Blick des Paladins wandert über die Häuser und er genießt die friedliche Stimmung, die über dem Weiler liegt, während er mit seinem ruhigen Cousin die Dorfstrasse entlang geht, bis sie an einem Gasthaus angelangt sind.

Zur Verwunderung der Umstehenden hilft Garnug dem Priester beim Absteigen und nimmt dessen Pferd. Äußerlich wirken beide gleichberechtigt und tatsächlich ist dieser Dienst keine Pflicht für den Paladin, dennoch verrichtet er ihn gerne und selbstverständlich.

The Shadow

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« Antwort #12 am: 14.07.2008, 22:13:29 »
Größtenteils war wohl das Dorf auch recht friedlich gewesen. Als Garnug und Akranar dann allerdings entlang ins Innere gelaufen sind, war schnell klar geworden wo in dem- mehr oder weniger- großen Dorf, denn ein Gasthaus sein müsste. Grob geschätzt ein paar Dutzend Menschen- größtenteils männlich- standen nämlich vor einem ziemlich gut beleuchteten Gebäude, die sich daran machten in das Gasthaus zu gehen und sich nur noch etwas unterhalten haben vor dem "Weißen Hirsch". Gut möglich, dass in dem Dorf bei so viel Andrang etwas Besonderes vor sich ging, denn gelegentlich kamen die Landwirte vielleicht ab und an mal auf ein Bier vorbei zu solch später Stund unter der Woche, aber normalerweise gingen sie nach einem harten Arbeitstag recht zügig zu Bett, wie man es auch üblicherweise erwartet.

Doch nach kurzer Zeit wurden die Menschen ganz still als sie aus einiger Entfernung Garnug und Akranar wahrgenommen hatten. Die Dämmerung und die Schatten der umliegenden Häuser hatten die beiden aus der Entfernung nicht gar so gut erkenntlich gemacht. Viele hatten eine äußerst skeptische Miene gemacht, manche gar schlimmere so meinte man, doch glücklicherweise hatte niemand überreagiert, denn es wurde, als sie näher kamen, schnell klar, dass es sich wohl nicht um Vollblut-Orks gehandelt hat und es sich wohl um Vertreter des Gottes Erastils. Etwas Verwunderung war manchen anzumerken, was unter anderem in einem Kopf kratzen bei einigen resultiert hat und auch etwas Getratsche war zu vernehmen, aber die meisten machten sich dann auch schon in die Taverne auf. Man erfuhr auch durch Zufall, dass das Dorf Varun hieß.

Garnug und Akranar waren dann etwas damit beschäftigt ihr Pferd bei der Taverne abzustellen und entsprechend festzumachen. Während dieser Zeit konnten sie dann folgenden Gesprächsteil vernehmen bei der Taverne zwischen Männern mittleren Alters: "Hast du schon gehört, wer heute in unserer Taverne auftritt, ich konnte es ja wirklich kaum fassen..."

Mehr konnten beide noch nicht verstehen, aber die beiden Herren die sich miteinander unterhielten, lagen auf Garnugs und Akranars Weg ins Innere der Taverne.
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Garnug Weißhaar

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« Antwort #13 am: 14.07.2008, 22:45:50 »
Nachdem Akranar bequem abgestiegen und sein Pferd festgebunden war, rückte Garnug den Krummsäbel auf seinem Rücken ebenso zurecht wie das große Symbol seiner Gottheit auf seiner breiten Brust.

Die Worte der beiden Männer hatten seine Neugier geweckt und so ging er ein paar Schritte zu ihnen hinüber und sprach sie an. "Guten Abend meine Herren. Erastil sei mit Euch und möge Eure Ernte reich ausfallen lassen." Auf diese Anrede ließ Garnug eine leichte Verbeugung folgen, bevor er fortfuhr. "Mein Name ist Garnug Weißhaar und dies ist der Priester Akranar, ein treuer Diener Erastils. Wir machen gerne Rast hier im schönen Varun, und sehr erfreut hörte ich Euch davon sprechen, dass wohl ein besonders begabter Künstler im Gasthaus auftritt. Hättet Ihr die Güte, Euer Wissen, um wen es sich handelt, mit uns zu teilen?" Die Stimme des Paladins ist warm und freundlich. gemeinsam mit seinem  kultivierten Auftreten überrascht der Halbork dadurch seine Gegenüber meistens, da er den Vorurteilen, die seinem Volk weitestgehend entgegengebracht werden, Lügen straft.

The Shadow

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Prolog- Eine Reise ins Ungewisse
« Antwort #14 am: 18.07.2008, 15:21:28 »
Die zwei Männer schauten sich im ersten Moment etwas überrascht an und fragten sich, warum Garnug gerade zu ihnen hinging. Doch die Worte Garnugs verfehlten ihre Wirkung nicht. Auch wenn der konkrete Auftritt Garnugs für sie doch sehr unerwartet gewesen ist und sie sich ihn so nicht ganz vorgestellt hatten. Dann fasste einer der beiden Herren den Mut Garnug anzusprechen; es war der, welcher zu seiner Rechten stand:

"Öhm, ja... Guten Abend, Herr Weißhaar, erst mal. Nun eine begabte Künstlerin, um genau zu sein. Heute Abend soll hier in unserem bescheidenen Dorfe nämlich eine Bardin und Priesterin Desnas mit Namen Sarinia auftreten. Man sagt, dass ihr Liedgesang- zusammen mit ihren Instrumenten- den Zuhörer gedanklich an die schönsten Orte und traumhaftesten Gebiete bringen kann. Die Sarinia soll wunderschön aussehen mit ihren glänzenden Kleidern, silbrigem Haar und ihren tiefblauen Augen, was ich so über sie gehört habe. Manche sagen aber, dass dahinter die Magie einer Bardin stecken muss; manche sagen, dass sie schon so wunderschön auf die Welt gekommen sein muss und Ihr ihr Aussehen in die Wiege gelegt wurde von der Gottheit Desna höchst selbst.

Und ihren Auftritt haben wir eigentlich nur der Tatsache zu verdanken, dass der Wirt sie offenbar von früher gut kennt. Wie die beiden genau zueinander stehen, weiß ich allerdings nich. Auf jeden Fall hat ihr Auftritt auch viele von außerhalb hier in unser bescheidenes Dorf angelockt. Kamt Ihr auch extra wegen Ihr hierher?

Ähm, aber habt Ihr sonst noch weitere Fragen, werter Herr? Ansonsten wollten wir nämlich dann weitergehen, um noch einen guten Platz zu kommen, wenn Ihr versteht..."

Mit einem fragenden Blicke schaute der Mann Garnug zum Schluss an und wartet einen Augenblick auf eine mögliche Reaktion seines Gegenübers, obschon er sich innerlich darauf vorbereitet dann zügig die Taverne zu betreten.
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