Autor Thema: Schimmernde Ebenen  (Gelesen 14653 mal)

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geraldim

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Schimmernde Ebenen
« Antwort #30 am: 23.07.2008, 23:09:38 »
Der Barbar schwingt sich auf das Pferd, wobei er den Toten mit einem groben Schlag aus dem Sattel befördert, während ihm weiterhin die verdammten Pfeile um die Ohren fliegen, jedoch macht der Beschützer seinem Namen alle Ehre und leitet die Geschosse an seinem Körper vorbei.
Mit den Knien zwingt er das Pferd in Richtung Norden, direkt auf die beiden Duellanten zu, wobei das Hufgetrampel über die gesamte Ebene hallt. Dabei sieht er recht deutlich, dass, wie er selbst, auch die Ritterin mittlerweile aus so einigen Wunden blutet.

Camille atmet schwer, als sie den kurzen Sprint zu der kleinen Geschmiedeten mit dem namen Finsternis beendet hat. Sie ist erfreut über den Treffer, den sie ihr zufügen konnte. "Damit habt ihr nicht gerechnet, Finsternis, nicht wahr?"
Während die Frau spricht holt sie ein weiteres Mal mit dem Langschwert aus und schlägt in eine Bogen tief in die Seite der Geschmiedeten. Wieder hat sie gut gezielt und sie kann weitere Beschädigungen anbringen. Im Stillen hofft sie, dass sie bald diesen Kampf gewonnen hat.

Die Karrn trifft die Geschmiedete derart hart, dass diese fast zusammen bricht. Die Augenkristalle flackern heftig auf und geben Auskunft darüber, dass Finsternis kurz vor ihrem Ende steht. Da kommt Vulgad zur Unterstützung angeritten und es scheint nun angeritten, was auch Finsternis über die Schulter der Karrn erspäht.
"Du klingst stolz Fleischling. Eine Krankheit des Blutes. Im Stolz werdet ihr alle vergehen. Wir werden wieder kämpfen. Dann siehe, dass du mir nicht gewachsen bist."
Die Geschmiedete setzt zu einem weiteren, aggressiven Manöver an. Es blitzt und flirrt, doch dann ist Finsternis verschwunden.

Derweil ist ein lauter Aufschrei weiter südlich zu vernehmen.
"Hey Jungchen, Lady Vanamir! Verdammt, lasst einen Zwergen nicht im Stich!"
Die beiden kleineren Geschmiedeten haben offenbar ihre vorteilhaften Positionen verlassen. Sie sind unterwegs in Richtung der Wagen. Der Zwergenhändler versucht sich derweil in Richtung der Karrn und des Marschenländers zu flüchten.

geraldim

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Schimmernde Ebenen
« Antwort #31 am: 26.07.2008, 17:02:46 »
Vulgad reißt das Pferd an den Zügeln herum, nachdem er nicht schlecht staunt, wie das Wesen einfach verschwindet. Aber seines neuen Zieles nun beraubt, kann er sich wieder den alten zuwenden, der einzige Feind, der sich noch auf dem Schlachtfeld befindet.
Als er sich umgedreht hat, stellt er befriedigt fest, dass die Feiglinge sich aus ihrer Deckung heraus begeben haben.
Schnell treibt er dem Pferd die Fersen in die Flanke, wodurch es empört aufschreit, und hält auf eine Stelle zwischen dem Feind und dem Zwerg zu.
Er spürt wie durch das ganze Blut in seinen Adern, einige von ihnen innerhalb seines Augapfels platzen und das Weiß rot färben.
Angekommen springt er schnell vom Pferd, den Zwerg ganz in der Nähe.

Camille ist über den Versuch der kleinen Geschmiedeten, sich zu verdrücken, verärgert. "Hier geblieben, Straßenräuberin!" Sie schaut sich um und kann tatsächlich zumindest die Füße von Finsternis erkennen. Mit einer Agilität, die man der Frau in der Rüstung kaum zutraut, setzt sie der Gegnerin hinterher. "Ich richte dich im Namen Karrns!", ruft die Frau als sie zu einem wuchtigen Schlag auf die Geschmiedete ausholt, der auch weit größere Wesen gefällt haben könnte.
"Vulgad, zurück zum Wagen!", ruft sie dem letzten Verteidiger der Karawane zu. Die Geschmiedeten dürfen jetzt keine Gelegenheit mehr erhalten, doch noch Erfolg mit ihrer Aktion zu haben.

Hinter der Brüstung hängend, findet die Karrn schließlich die Geschmiedete vor, wie sie versucht sich unter die Brücke zu hangeln.
Ein letzter, machtvoller Stoß von Camille dringt in den Schädel von Finsternis ein und spaltet den Kopf auf groteske Weise. Das grüne Leuchten in den Augenkristallen beginnt zu erlischen. Jenes dunkelviolette, zerschlissene Gewand der künstlichen Kriegerin bleibt an einem hervorstehenden Nagel der Brückenpfeiler hängen, während ihr toter Körper in die Eissee stürzt.
Der Zwergenkunstschmied- und Händler, versucht schweißgebadet den hühnenhaften Marschenländer zu erreichen, so gut es ihm seine etwas zu korpulente Statur eben erlaubt.
"Bei Kol Korran´s fettem Bauch. Tötet die Biester, Junge!"
Der Zwerg scheint verzweifelt, doch die beiden verbliebenen Geschmiedeten lassen ihren Bögen fallen und ziehen feine Stilette, während sie sich zum südlichem Wagon aufmachen.
Mit einem schnellen Sprung verschwinden sie hinter der Plane des Kutscherbocks, welches der einzige Eingang in das Innere des Wagons ist. Es ist der Wagen des aundairischen Alchimisten, ein sehr verschwiegener Mann mit abweisender Miene. Hochgewachsen und dürr, meist gekleidet in alte Gewänder, scheint seine einzige Liebe seinen Mixturen und Tränken zu gelten.
Nun herrscht windische Stille.

Camille

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Schimmernde Ebenen
« Antwort #32 am: 27.07.2008, 22:55:51 »
Camille schaut einen Augenblick der zerstörten Geschmiedeten hinterher. "Dreihornkacke, die hätte ich gerne in die Stadt mitgenommen." Dann wendet sie sich von dem Fluß ab und versucht schnellstmöglich Richtung der Wagen zu kommen. Daher läuft sie zunächst zu Onyx und schwingt sich in den Sattel ihres treuen Kriegspferdes. "Gut Großer, lass uns noch ein paar Geschmiedete zerstören."
Sie reitet zu den beiden Wagen. Die im Wagen des Alchemisten verschwundenen Geschmiedeten beunruhigen die Ordensritterin. Sie fürchtet, dass sie viel zerstören können, was der Mann dort aufbewahrt. Außerdem fürchtet sie um das Leben des Mannes von dem sie bisher nichts gesehen hat während des Angriffes.
"With this sword, I will defend Karrnath to the last."

Vulgad

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Schimmernde Ebenen
« Antwort #33 am: 28.07.2008, 14:17:10 »
Vulgad schnauft wütend und hebt den Falchon, während er sich auf den Wagen zu bewegt. Die pochende Ader auf seinem Schädel befiehlt ihm, sofort unter die Plane zu stürmen und dem Feind den garaus zu machen. Doch irgendwas hält ihn noch davon ab.
Während die Ritterin angeritten kommt, geht Vulgad schnell an die Seite der Plane, zerschlägt mit seinem Schwert eventuelle Befestigungen und versucht mit etwas Kraftaufwand die Plane herunterzuziehen.
"Zorn ist die Voraussetzung für den Mut."

geraldim

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Schimmernde Ebenen
« Antwort #34 am: 28.07.2008, 22:45:13 »
Der Marschenländer zerreißt die Plane und schlägt einen splitternden Riss in die Kutsche.
Hinter dem Kutschbock ist der auf die Knie gezwungene, erbleichte Alchemist zu sehen. Von seinem Hals tropft ein dünnes Rinnsal Blut, ausgelöst durch eine Klinge, welche sich bereits leicht in seinen Hals gebohrt hat. Hinter dem Unglückseligen postiert - die beiden Geschmiedeten, welche von dem Geäst geflohen sind..
Einer hat dem Aundairer den Kopf in den Nacken gezogen und sein Stilett an dessen Kehle platziert, während der andere Vulgad und der nahenden Camille durch eine wegwerfende Geste signalisiert, dass sie diesen Ort zu verlassen haben.

Camille

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Schimmernde Ebenen
« Antwort #35 am: 28.07.2008, 23:24:23 »
Camille hält Onyx an, als sie die bedrohliche Situation vor sich sieht. Sie versucht sich daran zu erinnern, was in einer solchen Krisensituation von einem Ordensritter verlangt wird. Schließlich hat sie eine Idee.
"Ich glaube ihr habt keine Vorstellung mit wem ihr es zu tun habt. Ich bin Lady Camille Vanamir, Ordensritterin des Ordens von Rekkenmark, glaubt ihr etwa, ihr würdet eurer gerechten Strafe entgehen, wenn ihr das Leben dieses armen Mannes beenden tut? Ich verspreche euch, dass ich euch jagen und zur Strecke bringen werde, wie ich dies bereits mit eurer Anführerin gemacht habe. Ihr könnt eurem Schicksal nicht entkommen also nutzt eure Chance und arbeitet daran, dass ihr eine mildere Strafe erhaltet. Ergebt euch und gebt den Mann frei, sonst werde ich persönlich euer Scharfrichter sein.
Die Stimme der kleinen Frau ist immer drohender geworden und die Art und Weise ihrer Körperhaltung spricht eine deutliche Sprache. Diese Frau würde bis zu ihrem letzten Atemzug diese Geschmiedeten jagen und wenn sie sie hätte, dürfte es kein leichter Tod für die beiden werden.
"With this sword, I will defend Karrnath to the last."

Vulgad

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Schimmernde Ebenen
« Antwort #36 am: 29.07.2008, 11:12:54 »
Vulgad lässt die Plane fallen und starrt die Geschmiedeten nur stumm an. Ihm war nicht so sehr nach reden, wie der Ritterin, zumal ihm wenig an dem Alchimisten liegt. Es wäre zwar nett, wenn er überlebt, aber....
Mit dem letzten bisschen Kraft seiner Wut packt er den Wagen am hölzernen Gestell und grinst die Geschmiedeten nur böse an. Auch wirft er vorher noch kurz einen recht ausdrucklosen Blick zu der Ritterin. Dann stemmt er seine Füße fest in den Boden und beginnt den Wagen anzuheben, sodass die Ladefläche abschüssig wird. Die Muskeln und Adern an seinem Körper treten extrem hervor, als das Blut in sie schießt. Selbst die eh bereits zum Platzen gefüllte Ader auf seinem Schädle macht den Eindruck, als ob sie jeden Moment durch die Kopfhaut bricht. Seine Zähne knirschen deutlich hörbar, während er sie aus Anstrengung fest zusammenbeißt.
Auch wenn die Gestalten durch das Gefälle sich nicht aus dem Gleichgewicht bringen lassen, würden eventuell die herumrutschenden Habseligkeiten des Wagenbesitzers die Aufgabe übernehmen.
Anschließend lässt er den Wagen wieder ruckartig los, sodass er mit einem dumpfen Knall zu Boden schlägt.
"Zorn ist die Voraussetzung für den Mut."

geraldim

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Schimmernde Ebenen
« Antwort #37 am: 29.07.2008, 22:33:53 »
Die Geschmiedeten scheinen auf die Worte Camilles hin zu zögern, auch wenn sich ihre sehr begrenzten Gesten nur schwer deuten lassen. Als der Marschenländer mit Macht den Wagen anhebt, wirken sie immer noch irritiert, doch die Klinge verbleibt am Halse des Alchimisten.
Beide der künstlichen Wesen, wie auch der Alchimist, geraten überraschend aus dem Gleichgewicht. Der Mann aus Aundair kann sich gerade noch vor dem tödlichen Stich in seine Kehle mit einer Drehung retten. Dafür schneidet das Stilett tief in seinen Nacken und sein Gewand färbt sich blutrot.
Die Geschmiedeten greifen am Boden liegend, erneut nach dem Tränkebrauer und versuchen die Situation wieder in ihre Kontrolle zu bringen.

Camille

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Schimmernde Ebenen
« Antwort #38 am: 04.08.2008, 08:04:53 »
Camille schreit erbost auf, als einer der Geschmiedeten den Händler angreift, obwohl sie dies verboten hatte. "Ihr dreckigen Blecheimer! Spürt die Macht des Ordens von Rekkenmark!"
Sie gibt Onyx ein Zeichen mit den Oberschenkeln und treibt den Hengst an den Wagen heran. Mit einer schwungvollen Bewegung ihres Armes, stößt sie das Schwert nach unten in den Geschmiedeten, der den Händler mit seinem Stilett verletzt hat. "Ich verurteile dich zum Tode! Das Urteil wird sofort vollstreckt. Danke mir nicht für meine Gnade."
Dann schaut sich die Frau nach ihrem barbarischen Mitkämpfer um. Sie erwartet, dass Vulgad ebenfalls nach vorne stürmt und den zweiten Geschmiedeten niederstreckt.

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Regeltechnisches:
Angriff auf einen der Geschmiedeten:
Angriff: 1d20 = (10) + 6 (Gesamt: 16)
Schaden: 1d8 = (7) + 3 (Gesamt: 10)
AP: 1d6 = 2
"With this sword, I will defend Karrnath to the last."

Vulgad

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Schimmernde Ebenen
« Antwort #39 am: 04.08.2008, 09:47:34 »
Vulgad versucht aus den Augenwinkeln anzupeilen, welchen der Geschmiedeten sich die Ritterin vornimmt. Da er sichs aber bereits denken kann, macht er einen hohen Schritt um auf den Wagen zu gelangen und ist nur mit wenigen Schritten bei dem anderen Geschmiedeten, den Falchon bereits zum Schlag erhoben.
Sobald der Fein sich in Reichweite befindet, lässt er seine Waffe auf den Schädel des Geschmiedeten mit aller Kraft niederfahren, die noch in seinen überanstrengten Knochen sitzt. Auch dabei bleibt er bis auf ein Grinsen stumm, denn solche Dinge verbrauchen ihm im Moment zuviel Kraft.


_____________________________________

Angriff fatigued: 1d20 = (19) + 5 (Gesamt: 24)
Schaden: 2d4 = (2, 2) + 5 (Gesamt: 9)
vermtl. krit. nicht bestätigt
"Zorn ist die Voraussetzung für den Mut."

geraldim

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Schimmernde Ebenen
« Antwort #40 am: 04.08.2008, 13:08:01 »
Augenkristalle erlischen und Metall zerbricht, als die Ritterin von Rekkenmark und der Krieger der Marschen die letzten, verbliebenen Geschmiedeten richten.
Während die verbliebenen Feinde auf den Grund der Kutsche sinken, stürzt sich der blutende und leichenblasse Alchimist, welcher nur unter dem Namen Olwen Talig bekannt ist, auf eine Kiste seines Wagens und wühlt hastig in den Phiolen darin. Schließlich kramt er eine Phiole mit hellblauer Flüssigkeit hervor. Mit seinen heftig zitternden Händen schafft er es kaum den Stopfen aus dem Gefäß zu ziehen. Schließlich gelingt es ihm und der Inhalt rinnt seine Kehle hinunter. Einen Augenblick später sackt der dürre Mann gegen die Wand seines Gefährtes und entspannt sich sichtlich.
Von dem Lärm der Schlacht ist nun nichts mehr zu hören und die kalten, rauschenden Winde dringen wieder an die Ohren der Überlebenden. Das Schlachtfeld ist nun ein stummer Ort, welcher von Einzelteilen und ausgeschalteten Körpern der Kriegsgeschmiedeten und Leichen karrnischer Soldaten geziert wird. Zwei der Pferde, welche von den Karrn beritten wurden, sind noch in der Nähe, während die anderen geflohen sind.
"Kol Korran´s Fettwanst", flucht der ebenfalls erbleichte Zwergenkunsthandwerker namens Talkin Londurak, während er die Leichen begutachtet. Als einziger ist er ohne Verwundungen davongekommen.
"Die Jungs haben ihre Arbeit erledigt und sind ehrenvoll gestorben", haspelt der Zwerg nach einiger Zeit.
"Ihr, Lady Vanamir und auch ihr, Jungchen aus den Marschen: Ich verdanke euch, dass mein dicker Bauch nicht aufgeschlitzt wurde. Und nun gehe ich wieder auf meinen Bock und dann lasst uns schnell wieder aufbrechen, in Ordnung?" Es ist kaum zu übersehen, dass der Zwergenhändler Angst hat.
Als sich die Blicke von Camille und dem Alchemisten kurzzeitig treffen, sieht dieser die Ritterin deutlich anklagend an. Offenbar ist  dieser weniger dankbar als der Zwerg, behält seinen Groll aber für sich.

Camille

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Schimmernde Ebenen
« Antwort #41 am: 04.08.2008, 14:09:21 »
Camille schaut den Alchemisten entschuldigend an. "Es tut mir leid, dass ich euer Leben gefährdet habe. Verzeiht mir mein schlechtes Timing." Dann greift die Frau an ihren Gürtel und holt eine ähnliche Flasche hervor wie diese der Alchemist getrunken hat. "Damit ihr durch meinen Fehler keinen Schaden erleidet, überlasse ich euch einen Heiltrank von mir. Das nächste Mal werde ich schneller sein vergebt mir." Die Frau legt den Trank in den Wagen des Alchemisten.
Dann wendet sie ihr Pferd und reitet einer nach dem anderen zu den gefallenen Soldaten, um diese auf deren Pferde zu legen. Sie würde dies auf jeden Fall machen, völlig unabhängig davon, ob jemand ihr helfen würde. Jedem Toten würde sie die Augen schließen und so auf dem Pferd befestigen, dass sie nicht herunter fallen können.
Erst danach würde die Ritterin weiterreiten, um eine Stelle für eine kurze Nachtruhe zu finden.
"With this sword, I will defend Karrnath to the last."

Vulgad

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Schimmernde Ebenen
« Antwort #42 am: 04.08.2008, 15:14:02 »
Schnaubend verstaut der große Mann wieder sein zweihändiges Krummschwert und packt die Leichen der Geschmiedeten, kurz nachdem er sie noch einmal nach Nützlichkeiten untersucht hat, und wirft sie im weiten Bogen von dem Karren hinab. "Seid froh. Ihr seid noch am Leben. Im Gegensatz zu diesem Haufen Altmetall. Nächstes mal habt Ihr vielleicht nicht soviel Glück. Nächstes mal habt Ihr vielleicht nicht mich in Eurer Nähe."
Danach holt er sich seine Waffen wieder sowie den Pelzmantel, während die Ritterin ihre Kameraden verlädt. Mit einem Zipfel der Kapuzenmäntel reinigt er den Kopf seines Flegels und die Klinge des Falchon von den öligen Resten der Erschlagenen. Schnell türmt er noch die Leichen der Geschmiedeten auf einem Haufen am Wegesrand aufeinander, die er ebenfalls vorher durchsucht hat, und zieht den Pferdekadaver von der Brücke, damit die Wagen problemlos vorbeikommen können.
Nach getaner Arbeit setzt er sich beim Zwerg erschöpft auf den Karren und lehnt sich zurück.
"Ihr habt nicht zufällig noch einen Schluck in Eurem Trinkschlauch?"
Anschließend denkt er grübelnd nach, wessen hat Hand ihn wohl hierher geführt hat. Dass Baaldra persönlich ihn durch dieses kalte Land geleitet hat, liegt nahe, wenn er an die beschützende Rolle in diesem Kampf denkt, die er übernahm. Doch wird es sicherlich nicht bei dieser einen Prüfung bleiben. Aber vielleicht traf er endlich jemanden, der ihm die Hilfe brachte, die er für seine Heimat sucht. Die Wege Baaldras sind stets unvorhersehbar.
Mit diesem Gedanken döst er eingekuschelt in dem dicken Pelz ein.
"Zorn ist die Voraussetzung für den Mut."

geraldim

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Schimmernde Ebenen
« Antwort #43 am: 05.08.2008, 14:31:57 »
"Ich habe mein eigenes Arsenal. Danke Ritterin." Die Worte des ausgezerrten Alchemisten wirken disharmonisch und ausgeleiert, wie eine verstimmte Harfe, die kaum genutzt wird.
Noch immer mißmutig wirkend, schiebt er den Trank zurück. Als Vulgad ihn schließlich zurecht weist, verkrampfen sich die Züge des dürren Mannes noch stärker, als sie es ohnehin schon waren. Mürrisch zieht er sich hinter seinen Kutschbock zurück und trifft alle Vorkehrungen, um möglichst bald aufbruchssicher zu sein.

Als Vulgad wieder auf den Zwergen zutritt, hält dieser bereits seinen edlen Trinkschlauch in der Hand.
"In diesem hier ist nichts mehr, Junge. Kommt zu mir auf den Kutschbock. Ich habe noch einen herben Daskaraner aus der Spätauslese."

Nachdem Camille die gefallenen Soldaten an die Pferde befestigt- und Vulgad die ausgeschalteten Geschmiedeten auf einen Haufen getürmt hat, bricht die kleine Karawane schon bald auf.

Die Eissee wird passiert und die kaum ausgebaute Straße führt nur noch dem stillem Gewässer entlang. Nach weiteren zwei Stunden Reise sind die beiden Fahrer der Karawane schließlich so erschöpft, dass eine Rast eingelegt wird.
Während der einzelgängerische Alchemist sich in seinem Wagen verbarrikadiert, macht sich der Zwerg daran, ein Zelt neben seinem Wagon aufzubauen, neben dem auch eine gut geschützte Feuerstelle entsteht. Sowohl Vulgad als auch Camille werden dazu bedrängt einen Laib Brot, mit geschmolzenem Bitterkäse zu sich zu nehmen. Der kleine, wohlbeleibte Kunsthandwerker- und Händler wird abermals sehr geschwätzig:

"Lady Vanamir, jetzt sind keine Rekruten mehr da, die euch des Genießens verraten könnten." Grinst der Zwerg nun wieder gut gelaunt und etwas makaber, während er einen Schluck Wein anbietet.
"Ich habe noch eine Wette mit einem Vetter am laufen. Er behauptet, Rekkenmark wäre noch die einzige Militärakademie, dessen Mitglieder nicht trinken. Ich sage: Mein Vetter ist ein bärtiger Trottel. Stimmt´s Lady Vanamir?"

"Sagt mal Junge, stimmt es eigentlich, dass ihr in den Marschen außer Krokodil und Schlange kein vernünftiges Fleisch zwischen die Zähne bekommt? Pah! Wenn das so ist, wundert es mich auch nicht, dass euch die Sümpfe Leid wurden. Oder warum seid ihr von dort ausgebüchst?"

"Was macht ihr in der Stadt der Geister, wenn eure Aufgabe erfüllt ist, Lady Vanamir?"

"Und was macht ihr Junge, wenn es mit der Passage Richtung eurer Sümpfe noch ein wenig dauert?"

Der Zwerg lauscht aufmerksam den Worten seiner Begleiter und erzählt dann von seinen eigenen, abenteuerlichen Reisen, welche sich jedoch mehr darum drehten, die kulinarischen Besonderheiten der Nationen kennenzulernen und die Nuancen und Geschmäcker verschiedener Bier- und Weinsorten umfassen. Der Monolog geht schließlich solang weiter, wie Camille und Vulgad ihn reden lassen.
Letztendlich fordert der Zwergenhändler die beiden dazu auf, eine eigene abenteuerliche Geschichte aus ihrer Vergangenheit zu erzählen.
Das Feuer knistert langsam zu Ende und die sirrenden Winde im Hintergrund scheinen sich langsam zu beruhigen. Während die einen wachen, wandern die Geister der anderen nach Dal Quor um Ruhe und Schlaf zu finden. Doch die windigen Ebenen bleiben verlassen und niemand störrt die kleine Karawane.

Ein wolkenverhangener und abermals windiger Tag beginnt. Hier und da blitzen Sonnenstrahlen zwischen dem dichten Netz aus Wolken hervor und lassen die Ebenen nun bereits freundlicher erscheinen.
Die Karawane fährt weiterhin den Weg an der Eissee entlang und außer dem freudigem und gutgelauntem Wortschwall des Zwergen, vergeht der Tag recht ereignislos.
Ein weiterer Tag, mit Übernachtung in den kalten Ebenen vergeht. Es sollte die letzte Rast sein, bevor die kleine Karawane Narrath erreicht.

Der nächste Morgen ist grau und von Wolkenverhangen. Der Wind hat erheblich nachgelassen. Doch in der Ferne sind Lichtblitze am tristen Firmanent zu sehen. Regen prasselt wie ein nie endenwollender Strom auf die Ebenen nieder. Weit ist es nicht mehr bis zur Stadt der Geister. In der Ferne führt die Eissee mitten auf einen kleinen, massiv geschützten Ort zu. Graue Steinmauern sind zu sehen, welche jedoch fast mit dem gleichfarbigem und regenverschwommenem Himmel verschmelzen.

Vulgad

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Schimmernde Ebenen
« Antwort #44 am: 05.08.2008, 17:37:38 »
Dankbar nimmt Vulgad das Angebot des Getränks an und gesellt sich während der Fahrt auf den Kutschbock. "Ihr versteht schon etwas vom Trinken. Aber darf ich Euch nach Eurem Namen fragen? Man ruft mich zu Hause Vulgad." Dabei hält er dem Zwerg seine Schaufel von Hand hin.

Schließlch, beim Lager, greift auch hier der Marschenländer beim Essen herzhaft zu, da er selber seit einiger Zeit schon nichts mehr dabei hat. Und die Vorstellung in dieser unwirtlichen Gegend etwas jagen zu müssen, macht ihm nicht einen sonderlich vielversprechenden Eindruck, auch wenn er jetzt über einen anständigen Bogen für solche Vorhaben besitzt.
Schmatzend antwortet er gerne auf die neugierigen Fragen des Zwerges.
"Ab und zu verirrt sich auch einmal ein Affe zu unseren Jägern." meint er grinsend, wobei noch ein Stück Brot aus seinem Mundwinkel ragt, mit seinem schweren Dialekt.
"Schmeckt gar nicht mal schlecht. Selbst solche Dinge wie Krokodile haben ihre Vorzüge, wenn man die richtigen Tricks anwendet, sie überhaupt zu fangen. Unangenehm wirds erst bei den Rieseninsekten. In schlechten Zeiten, bleibt einem manchmal nicht viel mehr übrig als einen der riesigen Moskitos aufzutischen. Wenn man sich aber überwinden konnte, nicht auf die Beine und Flügel zu achten, gehts eigentlich. Und die Farbe. Und den Geschmack. Eigentlich nicht so recht zu vergleichen mit dem Krabbeltier hier." Er setzt ein freundliches Lächeln auf als er die letzten Bissen heruntergeschluckt hat und mit etwas Alkohol nachspült. Der hat bereits seine Zunge gelockert und das warme gemütliche Feuer tut sein übriges.
"Aber das ist nicht der Grund für meine Reise. Ich weiß schon gar nicht mehr wieviele Jahre ich jetzt unterwegs bin. Wahrscheinlich komme ich am Ende sowieso zu spät.
Ich zog aus, um Hilfe für meinen Clan zu holen, wir waren grad dabei uns gegen böse Menschen zu verteidigen, die in die Sümpfe wollten um nochmehr Unheil anzustellen.
Jedenfalls bin ich von einem Landteil stets in den nächsten geraten, ohne großartig Hilfe zu finden. In Droaam geriet ich schließlich das erstemal in Gefangenschaft von ein paar Breländern, die mich an einen Zirkus verkauften. Dort traf ich auch meinen Freund Hizzeel, den einäugigen Gnoll. Netter Kerl. Längst als wir aus dem Zirkus ausgebrochen sind, zogen wir noch ein paar Monate durch die Länder und verdienten uns unser Brot."
Dabei zieht Vulgad den Falchon und steckt ihn vor sich in die Erde.
"Das war seiner. Ich fand ihn im Wald, kurz nachdem wir zwangsweise getrennt wurden. Es klebte Blut an der Klinge, aber ich denke nicht, dass es seines war. Ich hoffe er hats trotzdem geschafft. Er war ein guter Kämpfer.
Danach bin ich glaube ich mehr oder weniger Richtung Norden, weil ich vom Weg in die Heimat abgedrängt worden bin. Jedenfalls hörte ich, dass ich mir auch an der Küste ein Schiff nehmen könnte, und den Seeweg nach Hause einschlage. Übers Land hinweg, habe ich mir glaube ich inzwischen zu viele Feinde gemacht." Da zuckt er mit den Achseln. "Aber selbst mein Vater, ein wichtiger Mann bei uns zu Haus, sagte bereits, dass man die Gefährlichkeit eines Kriegers stets an der Zahl seiner Feinde messen soll."
Nachdenklich starrt er in die Flammen, die sich in der Metallklinge spiegeln und muss an die Zeit mit seinem Freund denken. Auch wenn ihnen nur wenige Monate geblieben sind, war es doch mit die beste Zeit, an die er sich so erinnern konnte.
Erst nachdem er sich nach einiger Zeit aus den Erinnerungen reißen kann, steigt er in den Monolog des Zwergen ein, dem er dann freundlich lächelnd zuhört. Danach beginnt er erst über die Antwort nachzudenken, was er wohl tun würde, wenn es kein Schiff für ihn gäbe.
"Kommt wahrscheinlich darauf an, wie lange es wohl dauert, bis das nächste Schiff kommt. Zur Not muss ich mich von Hafen zu Hafen schiffen lassen. Und wenn gar nichts kommen sollte, was ich nicht hoffe... mh... soweit habe ich noch nicht gedacht. Erstmal wohl ein Zimmer nehmen. Bei dem Wetter würde ich nur ungern draußen übernachten."
Er steckt den Falchon wieder weg und bereitet sich eine bequeme Lagerstatt und lässt sich mit angewinkelten Oberkörper zurücksinken, sodass er bequem den Worten der anderen zuhören kann. Dabei sucht er aus einer Gürteltasche eine paar verdrehte Grashalme, die in Papier eingewickelt sind und steckt sie an dem Lagerfeuer an. Während er den bitteren Geschmack einatmet, starrt er in den Himmel und denkt über die unendliche Freiheit da oben nach...

"Welcher verfluchte Krokosohn hat sich bloß dieses Wetter bei euch ausgedacht..."
Fluchend sitzt er dick eingekuschelt im Pelzmantel auf dem Kutschbock und hat eines der Getränke des Zwerges in den Händen um sich warmzuhalten. Ihm ist schleierhaft, wie er all die Tage in den kalten Ebenen zu Fuß unterwegs sein konnte.
"Es ist zwar nicht so, dass es wesentlich viel wärmer bei uns ist. Aber das Klima in den Sümpfen ist abgsehen von der Feuchtigkeit doch wesentlich angenehmer. Zumal ich mir einbilde, dass die Sonne öfter und vor allem wärmer scheint als hier."
Dabei betrachtet er misstrauisch die grauen Steinmauern.
"Zorn ist die Voraussetzung für den Mut."