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Autor Thema: (Kapitel 1) Narrath - Stadt der Geister  (Gelesen 34235 mal)

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geraldim

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(Kapitel 1) Narrath - Stadt der Geister
« Antwort #105 am: 13.09.2008, 19:47:34 »
Die Helden verlassen die Grabkammer wieder.
Obwohl der Nachmittag gerade erst angebrochen ist, hat sich der graue Himmel deutlich verdüstert. Entfernt hallen freudige Schreie durch den dünnen Nieselregen. Die Straßen scheinen sich mit der wachsenden Dunkelheit mehr zu füllen. Als die Helden den abgeschirmten Garten verlassen, in denen das Grabmal liegt, schwimmen mehrere Boote im Zentrum von Narrath. Nach und nach werden wetterfeste Fackeln entzündet.

Es folgt ein kurzer und freundlicher Abschied von Elynda ir'Coldwyn, die kaum noch Zeit zu haben scheint. Die Helden befinden sich wieder auf der Straße des Flammviertels.

Joanne Montreveaux

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(Kapitel 1) Narrath - Stadt der Geister
« Antwort #106 am: 13.09.2008, 20:34:13 »
Mit Mühe verkneift sich Joanne ein resigniertes Kopfschütteln, als die Ritterin wieder einmal einen 'konstruktiven' Kommentar zum besten gibt. Mit würdevoller Miene schweigt die Edelfrau einfach und verlässt mangels weiterer Indizien zusammen mit ihren Gefährten die Gruft.
Im Tageslicht schaut sie sich den Staub noch einmal aufmerksam an, bevor sie den Umschlag zusammenfaltet und verstaut. Eine Idee hat die Theologin diesbezüglich, doch zunächst gilt es, sich von der Hausherrin zu verabschieden, und diese möchte die Aundairerin nicht mit ihrer Erkenntnis belasten.
Erst als die Ermittler sich vor dem Anwesen wiederfinden, spricht sie das Thema erneut an. "Ich fürchte, wir sollten uns darauf einstellen, dass die Verbrecher in der Anwendung nekromantischer Kräfte versiert sind. Zugegeben, mein Wissen darüber ist eher theoretischer Natur, doch dieser Staub mutet mir nach Überresten eines Onyxsteines." Die Gelehrte macht eine Kunstpause und sieht kurz zum Professor. "Genau die Art Edelstein, die in finsteren Ritualen genutzt wird, um Verstorbenen ihre ewige Ruhe zu rauben."
Nach einer weiteren Pause, lässt Joanne den ernsten, aber sehr lebendigen Blick durch die Runde schweifen und lächelt Talen dabei zu. "Ich würde vorschlagen, wir suchen als nächstes die Familie ir'Bayard auf, da ihr Anwesen nicht weit liegen muss. Dann könnten wir uns um Besorgungen kümmern," tut sie ihren Plan kund.
"Totenbeschwörung. Wahrlich nicht überraschend, doch... ist dieser Fall wirklich so einfach?"
As is the world, so are the Gods. As are the Gods, so is the world.

Camille

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(Kapitel 1) Narrath - Stadt der Geister
« Antwort #107 am: 13.09.2008, 22:38:02 »
Camille versucht zu verstehen, was dieviel intelligenteren Mitglieder dieser Gruppe von sich geben. Sie ist sich aber nicht ganz sicher, ob sie die Äußerungen der Studentin richtig verstanden hat. Sie schaut die Frau konzentriert an und man kann unschwer erkennen, dass sie versucht zu verstehen, was ihr gesagt worden ist:
"Meint ihr, Lady Montreveaux, mit 'ewige Ruhe rauben', dass ein Priester hier den Mann in einen Untoten verwandelt hat?" Die Frau schaut die Studentin irritiert an. "Ich weiß nicht wie so etwas geschieht, aber der Mann lag schon seit acht Jahren hier. Was für einen Untoten kann jemand aus den dann noch vorhandenen Leichenteilen überhaupt machen." Die Ritterin ist verwirrt und sie zuckt eher hilflos mit den Schultern. "Braucht man nicht mehr für die Beschwörung eines Untoten, als das wenige, was nach acht Jahren noch übrig sein mag?"
"With this sword, I will defend Karrnath to the last."

Vulgad

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(Kapitel 1) Narrath - Stadt der Geister
« Antwort #108 am: 14.09.2008, 02:38:35 »
"Tja mehr als ein wandelndes Skelett mit ein paar vor sich hin modernden Stofffetzen wird da wohl nicht rauskommen..." mischt sich Vulgad wieder mit ein.
"Aber ehrlich gesagt, überrascht mich die Erkenntnis mit der Totenbeschwörung nicht sonderlich. Soweit ich das jetzt mitbekommen hab, ist das jetzt in dieser Stadt nicht gerade das seltenste, dass hier mal ein paar Untote ihr restliches Dasein fristen. Allerdings wundert es mich mehr, dass die Beschwörung direkt in der Grabkammer statt fand, wenn dort auch die Reste des Steines lagen. Ich habe jetzt zwar nicht sonderlich die Einblicke in diese Begabung und misse sie auch nicht, jedoch kann ich mir vorstellen, dass es nicht gerade wenig Zeit in Anspruch nimmt einem Haufen Knochen soetwas wie Leben einzuhauchen."
Der Marschländer zieht das Tierfell auf seiner Schulter wieder zurecht und schlägt eine Schutz bringende Geste in die Luft, die bezweckt, dass Baaldra auch wirklich auf ihn herabschauen soll.
"Da müssen die Hausbewohner aber lange weg gewesen sein, wenn sie weder den Einbruch in die Grabkammer, noch die Beschwörung sowie das Herausspazieren eines wiederbelebten Angehörigen mitbekommen haben.
Aber gut.... Was ist das nächste Ziel auf der Liste?"
"Zorn ist die Voraussetzung für den Mut."

Joanne Montreveaux

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(Kapitel 1) Narrath - Stadt der Geister
« Antwort #109 am: 14.09.2008, 04:10:52 »
Die Edelfrau rollt mit den Augen, bevor sie diese auf die Ritterin richtet. "Leider bin ich in karrnatischer Kultur nicht besonders bewandert und wußte daher nicht, welche Allgemeinkenntnisse ich hierzulande erwarten dürfte," kann sie sich die Worte nicht verkneifen, "dennoch, traue ich Euch, Lady Vanamir, beachtliche Erfahrung und Weisheit zu, weshalb ich Euch wahrscheinlich nicht erklären muss, dass die Totenruhe nicht nur die sterbliche Hülle, sondern auch den göttlichen Funken, die Seele eines Lebewesen, miteinbezieht. Da aber ich keine Totenbeschwörerin, sondern eine einfache Dienerin der Neun bin, kann ich nur mutmaßen, weshalb jemand völlig verfallene sterbliche Überreste eines Menschen braucht, um dessen Seele der natürlichen Ordnung zu entreißen."
Ohne jegliche Ironie oder Sarkasmus fügt Joanne schließlich hinzu, nachdem Vulgad seinen Einwand gebracht hat. "Sicherlich, es wäre durchaus merkwürdig. Doch ich wollte nicht behaupten, dass in der Grabkammer, die wir soeben besucht haben, tatsächlich ein dunkles Ritual abgehalten worden war. Genauso gut kann die Onystaubspur lediglich darauf deuten, dass der oder die Verbrecher im Allgemeinen nekromantische... Künste praktizieren, an, sagen wir, weniger umständlichen Orten."
Warum der Marschenländer sich nach der Richtung erkundigt, obwohl sie gerade eben eine vorgeschlagen hat, wundert die Theologin; sie fragt sich, wo der Mann wohl gerade mit seinen Gedanken gewesen ist.
"Verzeiht, wenn ich zu leise gesprochen habe," streut die Aundairerin wieder eine Prise Spitzzüngigkeit in ihre Worte ein, "eben hatte ich mich für einen Besuch bei der Familie ir'Bayard ausgesprochen, die ebenfalls in diesem Viertel wohnhaft ist. Oder hat jemand einen anderen Vorschlag?"
As is the world, so are the Gods. As are the Gods, so is the world.

Talen

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(Kapitel 1) Narrath - Stadt der Geister
« Antwort #110 am: 14.09.2008, 15:11:55 »
Auch wenn Talen etwas enttäuscht ist, dass die Abgehen der Wände höchstens seine Langeweile gemindert hat, wird diese durch den Fund von Joanne etwas gemildert. Sofort kommt er ihrer Bitte nach und während er ihr das Messer reicht, besieht er sich ebenso den schwarzen Staub.
Nach dieser in sichere Verwahrung genommen wurde, begibt er sich ebenso nach draußen an die frische Luft der Stadt. Er will schon etwas einwerfen, als seine Liebste den Fund mit ihrem Wissen komplett aufklären kann. Er schaut etwas überrascht nur um dann zu merken wie dumm es eigentlich ist.
“Ja sie ist wirklich gewissenhaft in ihren Studien. Kein Wunder, dass ich es nicht weiß. Na man kann nicht alles sofort wissen, aber irgendwann lernen.“
Er schaut umher und bemerkt nebenbei.
„Das erklärt warum es kein natürlicher Staub war.“
Sofort schweift sein Blick umher und er stimmt Joanne zu.
„Dann besuchen wir Familie ir'Bayard und wir werden schon heraus finden, ob es ein echter Hinweis ist oder nicht.“
Setzt er ein optimistischen Ausdruck auf und ist bereit loszugehen.
An welchen Gott ich glaube? Glaub mir, bei meiner Tätigkeit braucht man jeden Gott den man bekommen kann.
Ordnung ist das halbe Leben, ich lebe in der anderen Hälfte.

geraldim

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(Kapitel 1) Narrath - Stadt der Geister
« Antwort #111 am: 14.09.2008, 15:12:52 »
Die Gruppe macht sich auf, tiefer in das Flammviertel, den Hort der Reichen und Edlen Narraths einzudringen.
Alles scheint hier in nobler Ordnung. Die Präsenz der Patroullien der Wacht ist allgegenwärtig. Laternenhelle Straßen werden von wohlhabenden Damen in weißen Pelzen und edlen Herren in schwarzen Mänteln begangen. Manche der Passanten sind Zwerge in den Kleidungen von Bänkern. Die Mienen der Karrn sind auch hier kühl und steinern, doch haben sie eine elegante- und teilweise auch abweisende Note.
Aus den Etablissments die langsam erwachen und sich mit den ersten Gästen füllen, tönen die Klänge von Streichinstrumenten, Harfen und dem zarten Gesang von Sopranistinnen.

Waren im Sternviertel die Bunker mit schwarzroten Propagandabehängen geziert, sind hier die gleichen Symbole wie geballte Faust und grimmiger Wolf in die Fassaden der Gebäude kunstvoll eingearbeit.

Während die hohen Bauten nahezu jede Weitsicht versperren, sind entfernt der weiten Straße zwei dominierende Gebäude zu sehen. Der Karte nach ist der Meterhohe, massive Turm das Haus der Finanzen. Wie ein Monument, dass Gezeiten und Kriege überdauert, thront das Kundarakhaus im Viertel der Reichen. Das andere gewaltige und kreisrunde Gemäuer ist nicht ganz so hoch, dafür nimmt es umso mehr Raum ein. Das Karth Theater. Welche Vorstellung dort heute abend auch immer stattfindet, scheint es das Ziel vieler reicher Karrn zu sein.

Die Helden erreichen schließlich das Anwesen, welches der Beschreibung nach das Heim der Bayards ist. Das quaderförmige Herrenhaus liegt inmitten eines verschlungenen Gartens. Ein metallener Zaun riegelt das Grundstück von der Straße ab und dessen Stäbe enden in langen und gewundenen Spitzen. Die Silhouetten von Wachhunden sind hinter dem Zaun und zwischen den Schatten von Bäumen und Büschen erkennbar. Gelbliche Augen blitzen auf, als die tierhaften Wächter die Helden bemerken, doch es folgt kein Bellen.

Entlang des Zaunes erscheint ein Tor. Da es leicht geöffnet ist, geht die Gruppe hinein. Bevor der Eingang des Herrenhauses in Sicht kommt, passieren die Helden einen Steinernen Pfad, der aufgrund der dichten und ummantelnden Bäume völlig düster wäre, wenn nicht Kaltfeuersäulen am Rande dämmriges Licht spenden würden.

Schließlich öffnet sich der umschlungene Pfad und die Helden stehen vor dem imposanten Haus, an dessen steinerner und verschnörkelter Doppeltür ein sieben Fuß messender Kriegsgeschmiedeter völlig unbeweglich postiert ist.
Die glühenden Augen, welche aus Topazen zu bestehen scheinen, fixieren die Helden.

"Ihr werdet nicht erwartet. Benennt eure Identität und euer Anliegen."

Die Brustplatten des Wesens sind mit abstrakten Gravierungen übersät und entlang seines Körpers befinden sich Halterungen in die Edelsteine eingearbeitet sind. Augenscheinlich trägt der Geschmiedete keine Waffen, doch seine Fäuste sind mächtig genug, um einen Steinquader zu zertrümmern.

Camille

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(Kapitel 1) Narrath - Stadt der Geister
« Antwort #112 am: 14.09.2008, 16:50:47 »
Camille ist sich nicht sicher, ob sie sich unverständlich ausgedrückt hat. Daher ergreift sie nach Joannes Worten noch einmal das Wort. "Lady Montreveaux, verzeiht, wenn ich noch einmal frage. Ich wollte eigentlich wissen, ob ihr sagen könnt, ob der bedauernswerte Verstorbene tatsächlich animiert worden ist oder ein anderer Zauber gewirkt wurde. Auch hätte ich gerne gewusst, ob ihr etwas über die Art des Untoten sagen könnt, wenn es sich tatsächlich um eine Animation handelt. Mehr habe ich nicht wissen wollen." Die Ritterin verneigt sich leicht vor der Studentin, um ihr ihren Respekt zu zeigen und wartet auf die Antwort.
Dann geht sie mit den Ermittlern in Richtung des Hauses der Familie Bayard. Sie beobachtet genau das Verhalten der Wächter des Hauses und als der Kriegsgeschmiedete nach ihrem Begehr fragt, tritt die Frau einen Schritt vor die anderen:
"Ordensritterin Camille Vanamir von Rekkenmark." Die Ritterin zieht ihren rechten Handschuh aus und hält dem Wächter den Ring mit dem schwarzen Stein des Ordenss hin. "Wir sind hier um in dem Fall des Diebstahls zu ermitteln, der euch widerfahren ist. "Diese Leute hier sind erfahrene Ermittler, die diese Aufgabe übernommen haben. Wir haben hier Professor Sarelo Darlan, Lady Joanne Montreveaux und Talen Voss. Vulgad und ich sorgen dafür, dass die Ermittler nicht von gefährlichen Gegnern angegriffen werden." Bei der Vorstellung hat die Ritterin deutlich auf die einzelne Person gezeigt.
"Wir sind hier, um mit deinen Herrschaften zu sprechen."
"With this sword, I will defend Karrnath to the last."

geraldim

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(Kapitel 1) Narrath - Stadt der Geister
« Antwort #113 am: 14.09.2008, 17:09:25 »
Der glühende Blick des Geschmiedeten trifft den von Camille. Die Zugehörigkeit zum Orden von Rekkenmark scheint ihm keine Reaktion abzuringen. Nachdem die Ritterin mit ihrer Vorstellung geendet hat, vergehen einige weitere Sekunden, in denen das edelsteinverzierte Wesen seinen Blick über die Helden schweifen lässt.

"Es stehen keine weiteren Ermittler auf der Liste. Lord Bayard hat zur Zeit Besuch. Ungeladene Besucher werden nicht in den Wartesaal gelassen. Wartet hier, bis Lord Bayard seinen Besuch entlässt."

Die dumpf hallende Stimme erklingt monoton und ohne Betonungen, als ob der Geschmiedete einen Vortrag ablesen würde. Der Kopf des künstlichen Wesens wandert unmittelbar wieder in seine Ausgangsposition und hätte er nicht eben noch gesprochen, würde er nun wie eine Statur wirken.

Prof. Sarelo Darlan

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(Kapitel 1) Narrath - Stadt der Geister
« Antwort #114 am: 14.09.2008, 19:52:36 »
Ein nekromantischer Zauber, natürlich. Das macht Sinn. Welch eine schreckliche Art, sich eine Kampfgruppe zusammenzustellen. Unvorstellbar, welch ein Schock es für die Angehörigen sein muss, wenn sie ihre Lieben als Untote wiedersehen würden. Dies muss unbedingt verhindert werden...
Gemeinsam mit den Anderen verlässt der Professor das Grab und macht sich zu der nächsten Ermittlungsstätte. "Ich halte es für eine sehr gute Idee, Fräulein ir'Veillièrs", nimmt er Joannes Vorschlag positiv auf.
Als Camille wieder mit ihrem Intellekt glänzt, begibt sich Sarelo auf eine Flucht in Gedanken an seine Schwester. Wie bete ich, dass sie nicht in diese Angelegenheit verwickelt ist. Welch Horror es wäre, welch Scham mich und den Rest der Familie überkommen würde. Unverstellbar. Freilich würde es durchaus Sinn machen. Es ist geradezu logisch, es würde sich aufdrängen. Sie könnte üben...Üben an zufällig ausgewählten Leichen, bis sie ihre Künste perfektioniert hat, um sie zurückzuholen...
Den Professor überläuft ein kalter Schauer, der nicht nur wegen des kühlen Wetters hervorgerufen wird.
Unerwartet sieht er sich bereits vor dem Anwesen der ir'Bayards. Das Auftreten des Kriegsgeschmiedeten macht sofort deutlich, dass hier ein anderer Wind weht als bei den ir'Corwyns. Sie würden es deutlich schwieriger haben, an Hinweise zu kommen, soviel steht fest. Als Camille das Wort ergreift, hofft er inständig, dass ihre Anrede nicht weitere Zwischenfälle mit sich bringen wird. Als sie seinen Namen nennt, verbeugt er sich leicht.
Nachdem der Kriegsgeschmiedete fertig gesprochen hat, stellt er ihm eine weitere Frage. "Wielange wird dies in etwa dauern, wenn ich fragen darf. Vielleicht könnten wir in der Zwischenzeit noch eine andere betroffene Familie besuchen?" Der letzte Satz ist eher an die Ermittler gerichtet.
„Meine Meinung zur Erkenntniszauberei? Ich sage euch, meine geehrten Studenten, nichts bringt die Wahrheit eher ans Licht als die Erkenntniszauberei, und nichts vermag sie ferner zu verbannen!“

geraldim

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(Kapitel 1) Narrath - Stadt der Geister
« Antwort #115 am: 14.09.2008, 23:30:29 »
Der edelsteinverzierte Geschmiedete erwacht abermals zum Leben. Sein Kopf wendet sich und die glühenden topazartigen Augenkristalle fixieren den elfischen Professor.
"Ich bin nicht authorisiert, darüber zu sprechen,"
hallt es dumpf und schon wandert der Kopf wieder in seine Ausgangshaltung und der künstliche Koloss nimmt wieder die Haltung einer unbeweglich erscheinenden Statur an.

Talen

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(Kapitel 1) Narrath - Stadt der Geister
« Antwort #116 am: 15.09.2008, 15:08:22 »
Talen folgt den Anderen auf dem Weg zum nächsten Anwesen. Sein Blick schweift dabei immer wieder durch das reiche, abweisenden Viertel der Stadt und seine Bewohner. Fast erinnert es ihn an ein etwas kälteres Sharn, aber so recht kann er sich mit dieser Atmosphäre nicht anfreunden, weswegen er sich nach kurzer Zeit nur auf den Weg und Joanne konzentriert. Die Frage von Camille überlässt er lieber seiner Liebste, wenn er sich die Antwort auch fast denken kann. Zumindest wenn er ihre vorherige Antwort schon richtige gedeutet hat.
Als sie dann endlich ankommen und vorgestellt werden, deutet er eine Verbeugung bei der Nennung seines Namens an. Die sturen Worte des Kriegsgeschmiedeten lassen allerdings eine Idee in ihm aufkeimen und verärgern ihn auch.
“Sturer Kriegsgeschmiedeter. Einen besseren Türsteher kann man wahrscheinlich nicht haben, aber was meint er mit keine weiteren Ermittler auf der Liste? Heißt das etwas jemand ermittelt schon in unserem Fall? Vielleicht ist dies eine Chance, ich könnte einen gewagten Versuch unternehmen. Ich nehme an sie sind gerade da drin. Egal, wenn es schief geht oder ich mich irre dürfte hoffentlich kein weiterer Schaden entstehen.“
Sofort drängt sich Talen etwas nach vorne.
„Entschuldigt habt ihr gerade gesagt, dass schon Ermittler hier waren oder besser gesagt hier vielleicht sogar noch sind? Ihr würdet uns nicht zufällig die Namen der Ermittler nennen oder seine jetzigen Gäste? Ihr müssten wissen wir arbeiten nicht allein und haben uns in zwei Gruppen getrennt, damit wir ein größeres Gebiet abdecken können. Wir haben angefangen die Ort in entgegengesetzter Reihenfolge abzugehen und es wäre von unschätzbaren Wert, wenn ihr mir die Namen der Ermittler sagen könntet. Damit ich weiß, ob sie wirklich schon soweit gekommen sind. Eure Mithilfe wäre unschätzbar wertvoll und würde den Fall sicher in schnellerer Zeit aufklären. Wärt ihr also dazu bereit? Zumindest würde diese Vorraumssicht mit dem Termin sehr zu ihnen passen müsst ihr wissen.“
Wagt er einen Bluff mit einem gewinnenden Lächeln.
An welchen Gott ich glaube? Glaub mir, bei meiner Tätigkeit braucht man jeden Gott den man bekommen kann.
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Camille

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(Kapitel 1) Narrath - Stadt der Geister
« Antwort #117 am: 16.09.2008, 09:11:12 »
Camille ist über den Ton des Geschmiedeten nicht irritiert. Dieser Posten ist offensichtlich dafür da ungeladene oder ungebetene Gäste aufzuhalten und diese Aufgabe scheint das Wesen tadellos auszuführen.
Als dann auch Professor Darlan eine Abfuhr erhält, ist sich die Ordensritterin sicher, dass ihr Besuch bei Lord Bayard beendet ist, bevor er überhaupt richtig begonnen hat. In der Erwartung, dass der Vorschlag eines so intelligenten Mannes wie der Professor einer zu sein scheint, angenommen wird, tritt Camille vom Eingang zurück und nickt zu dem Vorschlag, erst weitere Opferfamilien aufzusuchen.
Doch dann tritt Talen Voss nach vorne und beginnt auf den Geschmiedeten einzureden. Die Ordensritterin ist völlig überrascht, als plötzlich von einer zweiten Ermittlergruppe gesprochen wird. Dies ist Camille völlig neu und sie ist erstaunt, dass der Priester dies nicht allen erzählt hat, als sie bei dem Würdenträger waren, um den Auftrag zu besprechen. Nur langsam dämmert der Frau, dass es diese zweite Gruppe gar nicht geben kann, weil eine derartige Information nicht unerheblich für sie gewesen wäre. Mit dieser Erkenntnis kann man unschwer erkennen, dass das Gesicht der Ordensritterin sich vor Wut verdunkelt. Offensichtlich gefällt es der Frau überhaupt nicht, durch eine Lüge in das Haus des Barons zu kommen. Schon geht sie wieder einen Schritt nach Vorne, um eine scharfe Entgegnung auf diesen Bluff an Talen zu schicken.
"With this sword, I will defend Karrnath to the last."

Vulgad

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(Kapitel 1) Narrath - Stadt der Geister
« Antwort #118 am: 16.09.2008, 10:44:40 »
Erneut schießt die Hand Vulgads vor und packt die Ritterin an der Schulter, diesmal allerdings etwas fester. Dabei wirft er dem Kriegsgeschmiedeten, der nur unwesentlich größer ist, als er selbst, einen flüchtigen Blick zu. Er nähert seinen Mund dicht an das Ohr Camilles an und flüstert "Nicht jetzt. Spar dir das was du sagen willst für nachher. Jetzt gibt es wichtigeres."
Schon bewegt er sich wieder in seine Ausgangsposition, ohne dass sie etwas großartig hätte antworten können und er sieht die Ritterin mit einer hochgezogenen Augenbraue beschwörend an. Auch lässt er wieder ihre Schulter recht schnell los.
Er spürt zwar ebenfalls die Glut des Zorns in sich glimmen, allerdings eher über das Verhalten des Haufens Metall vor ihnen. Er kann sich noch recht gut an die letzte Begegnung mit den Wesen erinnern, die sich mit ein paar Narben in seine Haut eingebrannt hat.
Doch hütet er sich, die Flamme des Zorns jetzt auflodern zu lassen. Dies wäre jetzt wohl eher die falsche Gelegenheit dafür. Es sei denn, die Worte Talens würden den Kriegsgeschmiedeten zu mehr als Worten provozieren.
Mental hält er die Hände über die Glut, um sich wenigstens etwas in ihrer Wärme zu aalen.
"Zorn ist die Voraussetzung für den Mut."

Camille

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(Kapitel 1) Narrath - Stadt der Geister
« Antwort #119 am: 16.09.2008, 11:23:56 »
Die Ordensritterin ist einen Moment irritiert als sie die Hand des Marschländers auf ihrer Schulter spürt. Dann hört sie die Worte des Mannes und einen Augenblick scheint sie zu überlegen. Dann nickt sie leicht und tritt wieder einen Schritt zurück, während sie Talen Voss mit einem Blick beobachtet, der deutlich macht, dass sie über diese Art von Verhalten noch zu reden haben.
Die Ritterin stellt sich neben den einen Kopf größeren Vulgad und es ist offensichtlich, dass die Frau sich nur durch das Eingreifen des Mannes von einer wahrscheinlich unbedachten Äußerung hat abbringen lassen.
"With this sword, I will defend Karrnath to the last."

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