Pandor Dumas hört sich die Vorstellungen der Helden mit Geduld an und begrüßt alle mit einer leichten Verneigung. Als Talen seine Heimat das Klageland nennt, verstärkt sich der mitfühlsame Blick in den Augen des alten Paters, doch er scheint nicht aufdringlich werden zu wollen und nimmt es mit einem Nicken hin. Lassal dagegen blickt mit geweiteten und erstaunten Augen auf den Cyrer, als er seinen innigen Glauben an die Herrschar verlauten lässt.
"Die Retter des Lyrandarschiffes stehen hier vor euch, Ritterin" - Pandor weist auf Talen, Joanne und Sarelo, als ob er selbst dabei gewesen wäre. "Ja, ihr habt Recht. Wir sollten gleich in den Tempel gehen."
Sein Blick wandert zuletzt zu Vulgad und sein Wissender Blick scheint tief in dessen blauen Augen zu lesen, als würde er dessen Seele entschlüsseln.
"Lassal sagte mir, ihr hättet bei dem Transport der Spenden geholfen, doch ihr scheint auch Lady Vanamir zu kennen und doch scheint ihr eure Heimat, das Marschenland noch nicht seit langem verlassen zu haben."
Der Alte spricht wie ein Weissager und er betrachtet Vulgad neugierig.
"Helft uns bitte, die Wagen in die Messehalle zu schieben und vielleicht ist das, was ich zu sagen habe auch für euch von Interesse."
Mit diesen Worten lehnt der Alte seinen Stab an den Pfortenrahmen und stellt seine Lampe ab, um beim Transport der Spenden behilflich zu sein.
Der Tempel wirkt dunkel von innen. Hier und da bringen schwach glimmende Kerzen etwas Licht in die Dunkelheit. Schlichte Holzbänke reihen sich durch den Gottessaal, welcher von innen deutlich kleiner wirkt und nur einen Teil des großen Tempels einzunehmen scheint. Hinter dem Altar befinden sich abermals Bildnisse der Göttlichen Neun, diesmal jedoch in menschlichen Formen und deutlich schlichter, als es noch außerhalb des Gebäudes war.
Vor dem Altar kniet ein in Roben verhüllter Mann. Leises Gemurmel ist während seiner Rezitation zu hören.
"Leider kann ich euch nichtmal etwas zu trinken anbieten und möchte gleich zur Sache kommen. Es stimmt, dass mir momentan eine Angelegenheit große Sorgen bereitet. Seid kurzem verschwinden in Narrath Leichen aus ihren Gräbern. Es ist längst nicht das erste Mal, dass so etwas in Karrnath geschieht, doch seit meiner Amtszeit das erste Mal, dass es in Narrath passiert. Eure Aufgabe wäre es, diesen Diebstahl aufzuklären. Ich habe eine Liste mit den gestohlenen Leichen und den betroffenen Familien erstellt. Die Gräber müssen auf Hinweise untersucht und gegebenenfalls die Familien befragt werden. Ich würde es gern selbst tun. Doch das anstehende Fest der Längsten Nacht und die steigende Zahl der Armen forden die Dienste des Tempels bis aufs Äußerste.
Ich weiß nicht, wer hinter dieser Tat stecken könnte und wessen feindliche Aufmerksamkeit ihr durch eure Untersuchung erregen könntet. Wenn ihr in meinem Auftrag ermittelt, ist mir daher eure persönliche Sicherheit sehr wichtig und ich bin überzeugt, dass Lady Vanamir als Ritterin Rekkenmarks die richtige Person dafür ist. Doch vier Kriegeraugen sorgen für mehr Sicherheit als zwei. Ihr scheint den Mann aus den Marschen zu kennen Lady Vanamir. Als die Beschützerin dieser Ermittlerexpedition mögt ihr entscheiden, ob ihr um seine Hilfe bittet. Ich würde es für eine gute Idee halten. Die Kirche ist gewiss nicht reich, doch dank Bruder Bassius" - Pater Dumas weißt auf den knieenden und betenden Mann vor dem Altar -" ist es uns gelungen, in Zeiten der gefährlichen Mission auf Sicherheitsgelder der Stadt oder besser gesagt der Wacht zurückgreifen zu können. Das erfolgreiche Aufklären des Leichendiebstahls können wir mit einer Summe von zweitausend Galifar belohnen. Ihr würdet eine Insignie bekommen, um euch als meine Schützlinge ausweisen zu können. Bevor ich weiterrede: Ist dies überhaupt in eurem Interesse?"