Schwer atmend lehnt Turandil an der Höhlenwand, die Arme mit den glimmenden, schweren Hiebmessern hängen kraftlos herab. Es ist nicht klar, ob es der Kampf, die Schmerzen oder seine Entscheidung ist, die den unermüdlichen Krieger derart erschöpft haben. Seine müden Augen streifen durch die verwüstete Grabkammer und müssen erkennen, das Greebo tatsächlich tot ist. Der vom Drachenmal zerfressene Mund des Elfen verzieht sich schmerzlich und er senkt sein enthülltes Haupt.
Erst Alannas Respektbekundung lässt den Valenar erneut aus seinen Gedanken aufschauen. Langsam schüttelt er den Kopf. "Nein. Ich habe schreckliches getan. Zwischen mir und dem ist kaum ein Unterschied." Turandils Stimme ist mehr ein Flüstern als er mit angedeuteter Bewegung auf die wenigen Überreste des Quori deutet. "Du würdest anders denken, wenn du mehr über mich wüsstest." Er schweigt kurz, dann strafft sich sein Körper und Entschlossenheit tritt erneut in seinen Blick, als er sich von der Wand abstößt. Turandil wiegt seine...veränderten Waffen wie lang vergessene Erinnerungen in den Händen. "Doch der Albtraum soll hier sein Ende gefunden haben!" knurrt der Valenar, sowohl zu sich selbst als auch zu Alanna und er scheint nicht nur den besiegten Quori zu meinen.
Als dann die Lichtgestalt des uralten Malträgers erscheint, schweigt Turandil jedoch augenblicklich und lauscht, als er begriffen hat, dass der Mann, von dem er sich die entscheidende Hilfe erhofft, nur begrenzte Zeit zum sprechen hat. Dem ausgezehrten Körper des Elfen ist die Anspannung beinahe stofflich anzumerken, als er die Worte der Erscheinung in sich aufsaugt, stets auf die erlösenden Silben einer Antwort hoffend. Doch als die Lichtgestalt wieder verschwindet wird klar: Eine letzte, entscheidene Etappe der Reise steht den Verfluchten Helden noch bevor. Für den Bruchteil einer Sekunde bemächtigt sich erneut der rasende, getriebene, tierische Zorn über diese Enttäuschung und Verzögerung Turandils Inneren, doch dieses Mal kontrolliert er sich, gibt der Furie in ihm, die seine Führerin auf dem blutigen, betrügerischen Pfad war der hinter ihm liegt, nicht nach. Zum ersten Mal seit langer Zeit atmet er frei. Und er trifft seine Entscheidung nicht länger aus Angst, als er sich zu dem kleinen, tapferen Häuflein Gefährten wendet.
"Ich habe untilgbare Sünde auf mich geladen." beginnt er leise und langsam, als würde es ihn große Kraft kosten, die Worte zu formen. "Meine Furcht war groß. Ich war zu schwach ihr zu wiederstehen. Und sie machte mich zu meinem eigenen größten Feind. Doch so soll es nicht länger sein." Seine schmutzigen, mit Rabenfedern geschmückten schwarzen Kleider bedenkt er mit einem harten Blick und lässt sie liegen. Stattdessen presst er die Klingen, seine eigene und die seines geliebten Waffenbruders, gegen die bloße Brust und beinahe scheint es, als würde eine einzelne Träne über die Wange des Elfen rinnen.
Seine Stimme, rau und kratzig wie sie ist, ist jedoch fest und voll ernster Entschlossenheit als er weiterspricht. "Ich werde nicht länger fliehen. Ich werde mein Schicksal annehmen, möge es ausfallen wie es will. Und sollte der Tod mich auf die eine oder die andere Weise ereilen, dann soll es sein! Lieber die freudige Auslöschung als ein ewiges Leben des grausamen Schreckens." Der Elf hebt die Messer vor seinen entstellten Mund und für einen kurzen Moment scheint der Glanz des alten Klingenträgers der Valenar wieder von seinem Antlitz auszugehen, und Stolz glimmt in den bernsteinfarbenen Augen.
"Ich will diesen Waffen ihre Ehre wiedergeben. Ihre Würde." Er stockt für eine Sekunde. "Ihre Liebe." Mit schwungvoller Bewegung führt Turandil die Messer über Kreuz und rammt sie in die Scheiden zurück wie um den Schwur zu beschließen. Er hebt den Blick in die Runde. "Ich will meinem Schicksal offen entgegentreten und hoffen, vor den unsterblichen Mächten, wer oder was sie auch sein mögen, Gnade und Vergebung zu erlangen."Seine Rechte legt sich neben Hotarus Schulter "An eurer Seite."
Ein Eid ebenso wie eine Frage.