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Die Welt Thaikaris

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Hier folgt ein erster Kurz-Hintergrund zur Welt Thaikaris.

Thaikaris ist eine dünn besiedelte Welt mit vielen weiten Wiesen, Steppen und riesigen Waldgebieten. Zwei große Gebirge erheben sich hier: Der Drachenrücken im Westen und das Weiße Schwert im Norden. Städte finden sich vor allem in den zentralen Gebieten Thaikaris, aber selbst hier kann es passieren, dass man mehrere Wochen reist, bis man zur nächsten Stadt gelangt.

Obwohl nur wenige Bewohner dieser Welt die Kunst der Magie beherrschen – und nur eine Handvoll als wahre Meister bezeichnet werden können –, sind magische Kräfte für die Bewohner Thaikaris allgegenwärtig. Denn die Natur selbst ist voller Magie: Verzauberte Seen und magische Kräuter einerseits sowie Steine, Pflanzen und sogar Naturkräfte wie der Wind beseelt von einem eigenen Bewusstsein andererseits spiegeln die außergewöhnliche Lebendigkeit dieser Welt wieder.

Verschiedenste Götter sind hier bekannt – Thor, Aphrodite, Bahamut und Corellon Larethian ebenso wie Mask, Chronepsis und viele andere. Die meisten aber wenden sich in ihrer Religion den offensichtlicheren Kräften der Natur zu: Dem Wind, der Sonne oder den Geistern des Waldes. Schreine und Tempel sind eher eine Kuriosität, und fast ausschließlich in den größeren Städten zu finden.

Da Thaikaris reich ist an natürlichen Ressourcen, blühen Handwerk und Handel. Die Kornkammern sind zumeist prall gefüllt, die seltenen Fälle von Armut eher eine Frage sozialer Probleme. Weit abseits der Städte, in denen vor allem Menschen, Elfen und Gnome leben, gibt es auch noch die Stämme der Zwerge, Halblinge und Goblins. Während die Zwerge ihre Tunnel im Drachenrücken und im Weißen Schwert angelegt haben, leben die Halblinge eher in den Hügeln im Süden und im Osten von Thaikaris. Einige wenige Goblinstämme finden sich in den abgelegeneren Regionen im zentralen Thaikaris, die meisten aber siedeln im Norden, in respektvollem Abstand zum Weißen Schwert. Wenn es einen Zwerg, Halbling oder Goblin in eine der zentralen Städte oder Dörfer verschlägt, sorgt dies meist für eine Menge Aufregung: Selbst in Himmelstor wird es kaum mehr als hundert Einwohner geben, die nicht zu den drei vorherrschenden Rassen von Thaikaris zählen.

Die fünf großen Städte von Thaikaris sind – in der Reihenfolge ihrer Größe: Himmelstor, Große Feste, Immerwald, Hammershall und Nachtsang.
Obwohl es offiziell keine gemeinsame Regierung für Thaikaris gibt, haben die zentralen Städte und Dörfer die Gesetze anerkannt, die von den fünf Siddhai aufgestellt wurden. Die Siddhai, engelhafte Wesen, die seit Jahrhunderten über die fünf größten Städte von Thaikaris herrschen, haben diese Gesetze gemeinsam für ihre Städte aufgestellt. Kleinere Städte und Dörfer, die nicht direkt einem Adligen unterstehen, haben Ältestenräte, Stadtwachen oder Bürgermeister, die sich um die Rechtsprechung kümmern. Wann immer diese Rechtsprechung entartet, einzelne Personen korrupt oder machtbesessen werden, greifen die Siddhai oder deren Gefolgsleute ein, um die Dinge wieder ins Lot zu bringen.

Neben den Siddhai gibt es eine Reihe berühmter Personen in Thaikaris. Die beiden beliebtesten sind wohl das Barden-Paar Jaylana und Sherom, die mit ihren musikalischen Theateraufführungen die Herzen der meisten Menschen, Elfen und Gnome erobert haben. Ihr letzter Auftritt liegt jedoch schon etwas zurück, denn seit die zauberhafte Jaylana schwanger ist, hat sich das Paar in ihrem Landhaus in Himmelstor zurückgezogen.
Phorek Pharisim ist der wohl berühmteste Goblin von Thaikaris: Auf der Suche nach Wissen hat es ihn nach Nachtsang verschlagen, wo er in die Lehre des Zauberers Qaizim ging. Heute zählt Phorek zu den mächtigsten Magiern von Thaikaris, und wird ebenso gefürchtet wie verehrt.
Elgon Lichtsucher ist einer der großen Philosophen und hat an den Höfen von Himmelstor und den anderen großen Städten viele Diskussionen ausgelöst. Neben zahlreichen Fragen über persönliche Freiheit und die Natur der Magie machte er vor allem mit seiner letzten Schrift von sich reden. Denn trotz intensiver Recherche gelang es ihm nicht, weiter in die Geschichte Thaikaris einzudringen, als bis etwa fünfhundert Jahre in die Vergangenheit. Nun hegt er die Vermutung, dass zu dem Zeitpunkt eine große Katastrophe über Thaikaris hereingebrochen ist, weshalb er zu den Zwergen im Drachenrücken reisen will, um – hoffentlich – auch deren Quellen prüfen zu können.

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Aberglaube und Naturgeister

Jedes Volk und jede Region hat ihren eigenen Volksglauben, kleine Regeln und Sitten, mit denen angeblich Unglück verhindert oder Glück angezogen werden soll. Dieser Aberglauben, so unwahrscheinlich er auch manchmal klingen mag, hat in Thaikaris durchaus seine Berechtigung. Denn körperlose Naturgeister beseelen einzelne Steine oder Bäume, manchmal auch Flüsse, Seen oder ganze Landstriche - und während manche dieser Geister den Sterblichen gegenüber ignorant sind, fordern andere Respekt und Beachtung.
Die meisten dieser Geister sind harmlos, und nur die wenigsten sind so machtvoll, dass man ihren Zorn fürchten muss. Dennoch: Im Zweifelsfall kann es nicht schaden, auf die abergläubischen Sitten und Gebräuchen einer Region zu achten.

Erfahrungsgemäß ziehen sich die Naturgeister aus den dicht besiedelten Gegenden zurück, so dass die großen Städte frei sind von ihrem Einfluss. Am richtigen (oder falschen) Ort allerdings kann das Befolgen "abergläubischer" Regeln zwischen Glück und Unglück entscheiden, in ganz seltenen Fällen sogar über Leben und Tod.

Das heißt natürlich nicht, dass jeder Aberglaube eine wahre Bedeutung hat: Viele dieser Glaubenssätze sind nicht mehr als soziale Spielchen oder individuelle Spinnereien. Das Problem ist, dass sich meist erst hinterher sagen lässt, wann man es mit einem Naturgeist zu tun hat, und wann nicht...

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Besondere Orte auf Thaikaris

Der Lilliolen

Der Lilliolen, der größte Wald von Thaikaris, ist ein sagenumwobener Ort. Während die Grenzgebiete als relativ sicher gelten, gibt es viele Geschichten über magische Bestien und Naturgeister, und sogar über verborgene elfische Völker, die in den Tiefen des Waldes leben und nie den Rest der Welt kennen gelernt haben. Die meisten halten die Sagen für übertriebenen Unsinn, dennoch steht eins fest: Wer weiter als fünf bis zehn Meilen in den „großen, ewigen Wald“ (so die wörtliche Übersetzung des elfischen Wortes Lilliolen) eindringt, kehrt nur selten zurück.

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Gharazins Schmiede

Die meisten Zwerge leben zurückgezogen im Schutz der Berge, und sind, wenn überhaupt, nur gelegentlich auf kurzen Handelsreisen in der - wie sie es nennen - "Außenwelt" unterwegs.
Eine der Ausnahmen ist der Zwerg Gharazin. Der Zwerg, der mit seinen siebzig Jahren noch zu den jungen Mitgliedern seines Volkes zählt, stammt ursprünglich aus Durugaths Minen. Als Lehrling in den dortigen Schmieden schloss er seine Ausbildung etwa drei Mal schneller ab als die meisten anderen Zwerge, und sein Gesellenstück - eine Kettenrüstung, die er bis heute trägt - war so gelungen, dass die Schmiedemeister gemeinsam beschlossen, ihm augenblicklich den Titel eines Meisters zu gewähren.
In den folgenden Jahren lernte er alles, was er konnte, von den anderen Schmiedemeistern, bis er jeden einzelnen überflügelt hatte. Als er feststellte, dass es in seiner Heimat niemanden mehr gab, von dem er lernen konnte, wollte er Durugaths Minen verlassen, um neue Lehrmeister in der Außenwelt zu finden.
Doch Durugath hielt an seiner Regel fest, dass solche Reisen für sein Volk nicht erlaubt sind. Gharazin und sogar einige der anderen Schmiedemeister redeten auf Durugath ein, doch der alte Zwerg wich nicht von seinem Standpunkt ab.
Frustriert verbrachte Gharazin noch einige Monate in den Minen, bis er feststellte, dass das Feuer der Leidenschaft bei seiner Arbeit erlosch: Was er herstellte, waren gewöhnliche Gegenstände, die auch jeder gute Geselle hätte erschaffen können.
Erschrocken über seinen eigenen Niedergang entschloss er sich, auf der Stelle Durugaths Minen zu verlassen - auch auf die Gefahr hin, nie wieder in seine Heimat zurückkehren zu können.

Fünf Jahre lang wanderte Gharazin durch die Ebenen, begegnete anderen Völkern, verweilte in kleinen Dörfern, Stämmen und in Städten. Schließlich führte ihn sein Weg in die südlichen Regionen des Drachenrückens. Niemand weiß, was er dort fand, aber er entschloss sich, in einem großen Tal am Fuß des Drachenrückens eine Schmiede aufzubauen. Hier baut er seit dem eigenhändig das Erz für seine Arbeiten ab, und erstellt eine meisterhafte Arbeit nach der anderen. Manche behaupten sogar, sein neuer Lehrmeister sei ein Naturgeist, und dass manche der Arbeiten Gharazins magische Qualitäten haben. Der Zwerg selbst schweigt dazu.

Gharazin empfängt jeden, der sich ihm gegenüber freundlich und zivilisiert verhält, entscheidet aber im Einzelfall, ob er Aufträge annimmt oder einzelne Stücke verkauft. Der Preis einer Meisterarbeit von Gharazin ist allerdings hoch: Der Zwergenmeister verlangt das Doppelte bis Dreifache des normalen Preises für meisterhafte Arbeiten, sowie zusätzlich Nahrungsmittel und mindestens ein Geschenk, das ihm das Leben vereinfacht.

Gharazins Tal ist von drei großen Granitobelisken umgeben. Gerüchteweise haben diese Giganten eine magische Ausstrahlung, aber welche genaue Bedeutung sie haben, weiß niemand.

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Die Wolfssteppe

Im Osten von Thaikaris, in einem viele hundert Meilen umfassenden Gebiet, das bis zur Küste reicht, gibt es eine Region, die allgemein als Wolfssteppe bekannt ist. Noch vor einigen Jahrhunderten gab es immer wieder Versuche, dort zu siedeln, bis man dieses Land seinen wahren Herrschern überlassen hat: Den Wölfen.
Auf den ersten Blick erscheinen die Wolfsrudel aus dieser Gegend nicht anders als die Wölfe anderswo. Wer aber in das Revier eines Rudels eindringt, merkt bald, dass es sich um perfekte Jäger handelt, die oftmals so strategisch vorgehen, dass viele ihnen menschliche Intelligenz zusprechen.
Abgesehen von den unheimlichen Jagdfertigkeiten der Wölfe gibt es auch immer wieder Berichte von Riesenwölfen, mit vollkommen weißem, rostrotem oder schwarzem Fell, die besonders große und gefährliche Rudel angeführt haben. Einige wenige, besonders spektakuläre Erzählungen berichten sogar von verborgenen wölfischen Städten, was von den meisten aber als Seemannsgarn abgetan wird.

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