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Die Städte von Thaikaris

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Sternenblut:
Zunächst eine Kurzübersicht über die wichtigsten Städte auf Thaikaris:

Himmelstor:

Die größte Stadt auf Thaikaris beherbergt etwa fünfzigtausend Einwohner. Menschen, Elfen und Gnome leben zu gleichen Teilen in dieser Stadt, die für ihre großen und kleinen Kunstwerke berühmt ist: Das Amphitheater, die große Wand der Maler, den Park der Tausend Statuen und viele andere.
Der Siddhai Aikriz herrscht seit Jahrhunderten als Herzog über die Stadt. Unter seiner weisen Führung ist Himmelstor zu einer Perle der Schönheit geworden, in der Armut die absolute Ausnahme darstellt. Die Bewohner von Himmelstor folgen ihm daher gerne, und es herrscht enorme Loyalität zu ihm und seinen Gefolgsleuten - ausgewählten Elfen, Menschen und Gnomen aus der Stadt.

Große Feste:

Vor etwa dreihundert Jahren war dort, wo heute die Große Feste steht, das Reich eines herrschsüchtigen, selbsternannten Königs. Seine Majestät Karnuon liebte das Militär mehr als sein eigenes Volk, und so presste er Bauern und Handwerker aus, um mit den Steuern das Militär immer besser auszustatten. Als seine Armee stark genug war, begann er sich für die Reichtümer der Zwerge zu interessieren, die in Durugaths Minen leben. Die Zwerge beschlossen, dass Angriff die beste Verteidigung ist, und stellten den Stadtstaat Karnuons unter Belagerung.
Genau zu diesem Zeitpunkt tauchte zum ersten Mal Livius auf, einer der fünf Siddhai. Vollkommen alleine drang er in Karnuons Palast ein, tötete etwa zweihundert Soldaten und enthauptete schließlich den machtgierigen König.
Als Entschuldigung für die Zwerge bot der Siddhai den Belagerern eine magische Axt an, die seinem Träger Unverwundbarkeit gegen gewöhnliche Waffen verleihen sollte. Beeindruckt von der Macht und Weisheit des Siddhai, nahmen die Zwerge nicht nur das Geschenk an, sondern gaben ihrerseits ein Geschenk zurück: Zehn Jahre lang blieb eine Gesandtschaft der Zwerge vor Ort, und gemeinsam mit den befreiten Einwohnern und unter der Führung des neuen Herzogs Livius erschufen sie die Große Feste, eine Verbindung von etwa fünfzig massiven Türmen, die ebenso wehrhaft wie beeindruckend sind.
Obwohl die meisten Bewohner der Großen Feste noch immer in den Türmen leben und dort vor allem handwerklichen Tätigkeiten nachgehen – die Bewohner haben viel von den Zwergen gelernt und hüten dieses Wissen bis heute –, gibt es inzwischen viele neue Bauten in der näheren Umgebung der Türme. Der gesamte Stadtkomplex ist von einer Mauer aus weißem Marmor umgeben, die etwa zehn Meter in die Höhe ragt. Heute leben etwa fünfundvierzigtausend Personen in der Großen Feste, davon etwa zwanzigtausend Menschen und jeweils etwa zwölf- bis dreizehntausend Elfen und Gnome.

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Immerwald:

Direkt an der Grenze zum größten Wald von Thaikaris gelegen, ist Immerwald eine Stadt, die einerseits stark naturverbunden ist, andererseits die natürlichen Ressourcen auch zu nutzen weiß. Die Stadt kennt keine genauen Grenzen, wer ein Haus bauen möchte, sucht sich einfach den geeigneten Platz dafür – Ressourcen in Form von Holz und Stein sind in der Umgebung zur Genüge vorhanden, ebenso wie helfende Hände in der Nachbarschaft.
Die praktisch veranlagten Immerwälder genießen ihre Freiheit und hegen eine starke Abneigung gegen die großen Festungen von Hammershall und der Großen Feste. Holzfäller und Jäger sind hier ebenso häufig wie Bauern, Tierzüchter und ähnliches. Obwohl die Siddhai Ithira in Immerwald lebt, mischt sie sich nur selten in die Belange der Bewohner ein. Eine Gruppe von Waldläufern, die sich selbst „Die Hüter“ nennen, kümmert sich in der Regel um alle Streitigkeiten und Konflikte, und sorgt auch dafür, dass die angrenzende Natur und die Stadt Immerwald in einer gesunden Balance bleiben.
Die etwa fünfunddreißigtausend Einwohner von Immerwald bilden sich aus rund zwanzigtausend Elfen, zehntausend Menschen und fünftausend Gnomen.

Hammershall:

„Hier leben wir, und hier bleiben wir!“ Das war der Ausruf von Kruzig Gammermasch, dem gnomischen Gründer von Hammershall – jedenfalls des ursprünglichen Hammershall. Denn eigentlich lag die Stadt etwa vierhundert Meilen westlich von ihrem jetzigen Standort entfernt, nahe des Blauschimmerwaldes. Vor etwa vierhundert Jahren brach in der damals kleinen Siedlung aber eine tödliche Seuche aus, die beinahe die gesamte Bevölkerung dahin gerafft hätte.
Als Retter in der Not tauchte der Siddhai Zuruvaen auf, der in wochenlanger Arbeit und ohne eine Minute der Pause den Kranken und Sterbenden beistand. Mit seiner Heilkunst gelang es ihm, viele der noch verbliebenen Bewohner von Hammershall zu retten, erklärte aber deutlich, dass der Ort selbst noch immer verseucht sei: Um zu überleben, blieb nichts übrig als eine Umsiedlung.
So wurde unter Zuruvaens Führung das neue Hammershall gegründet. Nachdem die Siedlung etwa fünfzig Jahre später wieder voller Leben war, bat Zuruvaen seine Schützlinge, aus der Stadt eine Festung zu machen. Bis zum heutigen Tage hat er seine Bitte nie erklärt, aber die Bewohner von Hammershall schenkten ihm sein Vertrauen, und so verwandelten sie Hammershall in eine Festung, die es in ihrer Stärke beinahe mit der Großen Feste aufnehmen kann.
Im Gegensatz zur Großen Feste hat sich um Hammershall aber keine eigene Stadt mehr gebildet: Hammershall selbst ist Stadt und Festung in einem, und sowohl die bedrohlich wirkenden Mauern als auch die schweigsame, disziplinierte Führung Zuruvaens haben die Bewohner in ein starrköpfiges, aber auch starkes Volk verwandelt.
Unter den rund dreißigtausend Einwohnern von Hammershall finden sich gut neunzehntausend Gnome, zehntausend Menschen und gerade mal eintausend Elfen. Außerdem hat sich hier der einzige vollständige Zwergenclan eingefunden, der nicht in den Tunneln der Zwerge lebt: Der Clan der Feuersbrunst-Zwerge. Aus unbekanntem Grund genießen sie das volle Vertrauen von Zuruvaen, und wenn in Hammershall ein Konflikt ausbricht, sind es fast immer die Feuersbrunst-Zwerge, die sich darum kümmern.
Zuruvaen hat lange Zeit einen offiziellen Titel abgelehnt, doch auf Drängen der Bevölkerung akzeptierte er schließlich die Ernennung zum Herzog durch Aikriz.

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Nachtsang:

Die Siddhai gelten in Thaikaris als Lichtwesen, als Quell der Weisheit und Bewahrer des Glücks. Es gibt jedoch eine unter ihnen, die von vielen mit Misstrauen oder sogar Angst betrachtet wird: Shara, die dunkle Siddhai. Sie trägt diesen Namen nicht nur wegen der nachtschwarzen Haut und Haare und ihrer ebenso dunklen Kleidung, sondern vor allem wegen der Stadt, die sie selbst vor gut fünfhundert Jahren gegründet hat: Nachtsang.
Es ist die einzige Stadt, in der die gemeinsamen Gesetze der Siddhai nur bedingt Gültigkeit haben, in der Diebstahl und Prügeleien zum Alltag gehören – aber was die meisten nicht begreifen wollen: Die Bewohner von Nachtsang wollen es genau so.
Nachtsang, „die Dunkle“, ist eine Stadt der Schurken und Taschendiebe, der Glücksspieler und Raufbolde. Eigentum ist keine Frage des Gesetzes, sondern der Geschicklichkeit, und wer sich auf eine Prügelei einlässt, sollte nicht damit rechnen, dass ihm im Notfall eine Stadtwache zur Hilfe eilt.
Tatsächlich gibt es keine offiziellen Rechtsvertreter in Nachtsang, mit Ausnahme von Shara. Die Bewohner der Stadt ziehen es vor, ihre Probleme untereinander zu lösen, und so greift Shara nur dann ein, wenn es absolut keinen anderen Weg gibt.
Wer jedoch die Gesetze in einer anderen Stadt bricht, und vor der dortigen Strafe flüchtet, sollte nicht nach Nachtsang zurückkehren: Die Siddhai achtet die Regeln der anderen Städte, und sie liefert regelmäßig alle „Flüchtlinge“ in ihrer Stadt an die Orte aus, an denen die Verbrechen begangen wurden. Da dies allgemein bekannt ist, suchen die meisten flüchtigen Verbrecher ihr Glück lieber in der Wildnis oder in einem der kleineren Orte, die nicht unter der direkten Herrschaft der Siddhai stehen.
In Nachtsang leben etwa achttausend Menschen, sechstausend Gnome und zweitausend Elfen, insgesamt also etwa sechzehntausend Personen.

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Die wichtigsten Städte der anderen Völker:

Von den drei großen Zwergenstädten sind zwei vollkommen unterirdisch: Sowohl Sturmschwinge als auch Durugaths Minen bestehen aus großen Hallen, die durch lange, künstlich geschaffene Tunnel miteinander verbunden sind. Beide Zwergenstädte haben rund fünftausend Einwohner und sind Ableger von Arbarons Turm. Beide Städte wurden fast zeitgleich vor rund vierhundert Jahren gegründet.
Die Zwerge von Sturmschwinge haben sich fast vollständig isoliert, und hüten die Geheimnisse ihres Volkes ebenso gut wie ihre Schätze. Diese Geheimnisse beziehen sich einerseits auf priesterliche Magie, denn Sturmschwinge wird beherrscht von einem Priesterrat, der den Kräften des Steins, der Luft und der Hitze dient. Andererseits zeigen die Zwerge von Sturmschwinge einen Hang zum Erfindertum,  so dass sich viele ungewöhnliche Gerätschaften in den Tiefen der Zwergenhallen finden.
Durugaths Minen hingegen werden noch immer beherrscht von ihrem Gründer, König Durugath, der mit seinen 450 Jahren der älteste Zwerg in seinem eigenen Königreich ist. Während die meisten Zwerge ihm völlig loyal ergeben sind, drängen vor allem einige jüngere Zwerge auf mehr Kontakt zur Außenwelt: Sie wollen nicht nur als Minenarbeiter oder Handwerker leben, sondern suchen ein Leben als Händler oder sogar Abenteurer. Bisher untersagt Durugath solche Bestrebungen, so dass ein Zwerg, der sich entschließt, diesen Weg zu gehen, nicht mehr in seine Heimat zurückkehren kann.
Arbarons Turm gilt als die eigentliche Heimat der Zwerge in Thaikaris – jedoch konnte seit gut zweihundert Jahren niemand mehr den Turm oder einen der anderen Eingänge in die alte Zwergenheimat finden. Viele Zwerge erinnern sich noch an den mächtigen, riesenhaften Turm und die in tiefste Tiefen reichenden Stollen, doch gesehen hat sie seit langem niemand mehr. Was mit Arbarons Turm und den dort lebenden Zwergen geschehen ist, bleibt vorerst ein Mysterium.

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Grizlin, die Glorreiche, ist der Stolz der Goblins: Eine Stadt mit gut dreitausend Bewohnern, neben den Goblins auch einige der seltenen Orks und Kobolde und sogar einige wenige Oger, leben hier in relativem Frieden. Die Kampfeslust vieler Einwohner wird in der großen Arena ausgetragen, die sich in ihrer Baukunst durchaus mit den Werken der Menschen, Elfen und Gnome messen kann, aber wohl nur in den wenigsten Fällen deren Sinn für Ästhetik entspricht.
Grizlin beherbergt viele Jäger und Krieger, vor allem aber auch viele Abenteurer: Wer sich in den Gefahren der Wildnis behaupten kann und einen entsprechenden Beweis mitbringt, verdient Anerkennung und Ruhm. Je großartiger die Trophäe, desto größer der Ruhm, und je größer der Ruhm, desto wahrscheinlicher wird man vom Ältestenrat in eine höhere Kaste berufen. Denn in Grizlin herrscht ein striktes Kastensystem mit zwanzig verschiedenen Kasten, die einerseits größere Freiheiten, andererseits aber auch größere Verantwortung mit sich bringen.
In seltenen Fällen treiben die Bewohner von Grizlin Handel mit einem der kleinen Zwergenclans, die in den Ausläufern des Weißen Schwerts leben. Außerdem treibt es immer wieder auch Menschen hierher, die von der Wildheit und dem Kampfeswillen der Bewohner Grizlins angezogen werden.

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