Autor Thema: Das Spiel der Schatten  (Gelesen 4500 mal)

Beschreibung: Einstieg für Mika

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Sternenblut

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Das Spiel der Schatten
« Antwort #30 am: 12.11.2009, 10:45:32 »
Der Weg zur Güldenen Allee verlief problemlos. Ganz wohl fühlte sich Mika dennoch nicht, denn allmählich tauchte die Sonne am Horizont unter. Den Rückweg würde sie im Dunkeln bestreiten müssen - auch wenn zumindest die großen Straßen während des Marktes durch Fackeln und Lampen weiterhin hell erleuchtet blieben.

Die Sonne erstrahlte in feurigem Orange, während sich die Farben des Himmels im allabendlichen Schauspiel allmählich in glühendes Rot verwandelten. Das Meer aus Feuer, wie es auch genannt wurde, schenkte der Welt noch eine gute halbe Stunde dämmriges Licht, dann würden die beiden Monde ihre Herrschaft über den Himmel übernehmen.

Quintas Stand war leicht zu finden, und die Bogenmacherin hatte auch tatsächlich schnell Zeit für Mika. Ihre Brüder waren dort gewesen, und Quinta hatte sich angesehen, was Angar leisten konnte. Doch offenbar hatte Mikas Bruder nicht den Ansprüchen der Bogenmacherin genügt, und sie hatte ihm leider eine Absage erteilen müssen.

Die Bardin kannte ihren Bruder gut genug, um zu wissen, dass er sich den nächstbesten Met-Stand gesucht hatte, um mit der Enttäuschung fertig zu werden. Nach wenigen Minuten konnte sie tatsächlich einen solchen Stand ausmachen - und sah Angar und Leonas, wie sie betrübt - und betrunken - mit zwei gefüllten Hörnern anstießen.

Sie hatte die beiden fast erreicht, als ihr etwas auffiel. Auf der anderen Straßenseite befand sich ein Laden, dessen Tür zerschmettert worden war. In dem Laden herrschte das reine Chaos. Und direkt davor stolperte plötzlich eine junge Frau - eine Edeldame, ihrer Kleidung nach zu urteilen -, sah sich schimpfend und fluchend um, doch hinter ihr war niemand, der sie hätte anrempeln können.
"Ein Blick in die Welt beweist, dass Horror nichts anderes ist als Realismus." - Alfred Hitchcock

Mika

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Das Spiel der Schatten
« Antwort #31 am: 12.11.2009, 11:40:04 »
"ANGAR! LEONAS! IHR DUMMEN SUFFKÖPPE KOMMT HER!" Schnauzte Mika ihre beiden Brüder über den halben Markt hinweg an, doch ihre Aufmerksamkeit galt in diesem Moment nicht ihren Brüdern, sondern der stolpernden Frau und dem Drumherum.
Hektisch schaut sich die junge Bardin um, gewillt die kleine Mereira zu rächen. Sie sucht nach deutlichen Zeichen dafür, dass der Unsichtbare noch hier ist. Sie sucht nach etwas, an dem sie die Position des Wesens ausmachen kann.
Mika ist gewillt es mit dem Ding aufzunehmen, egal was mit dem armen Finlaran geschehen ist. Deshalb würde Mika, welche begonnen hat sich langsam der Edeldame zu nähern, versuchen den Typen zu schnappen, wenn sie nur eine Ahnung hat, wo er sich befindet.
Dabei hoffte Mika, dass ihre Brüder ihrem Wunsch folge leisten und zu ihr kommen, die Hilfe ihrer Brüder, ob sie angetrunken sind oder nicht, könnte sie mit Sicherheit sehr gut gebrauchen, wenn sie das Ding zu fassen bekommt.
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Sternenblut

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Das Spiel der Schatten
« Antwort #32 am: 12.11.2009, 11:52:13 »
Angar zuckte erschrocken zusammen, als Mika sie lauthals rief, und sah sich nervös suchend um - wie ein Gauner, den man auf frischer Tat ertappt hatte. Sein Verhalten war keine große Überraschung für Mika, denn ihr jüngerer Bruder hatte sich gegen den Willen ihrer Eltern immer wieder am Alkohol versucht, und war oft genug erwischt worden. Die vielen Strafen hatten sich eingebrannt, auch wenn er jetzt, mit siebzehn Jahren, endlich die Erlaubnis hatte.
Leonas, Mikas zwei Jahre älterer Bruder, sah nur grinsend zu Mika herüber. "Kleines Schwesterchen!" rief er, wohl wissend, dass sie es hasste, von ihm so genannt zu werden - allem voran, weil er diesen Begriff meist damit verbunden hatte, ihr den Kopf zu tätscheln.

Ohne zu Zögern packte Leonas den jüngeren Bruder am Arm, und zog ihn mit zu Mika. Als Angar sie endlich entdeckt hatte, entspannte er sich. Mika begriff aber schnell, dass er in einem Kampf keine große Hilfe sein würde - er hatte schon größte Mühe, überhaupt geradeaus zu gehen. Leonas hingegen schien sich noch einigermaßen im Griff zu haben.

Abgelenkt durch ihre beiden Brüder, dachte Mika für einen Moment, sie hätte die Spur des Unsichtbaren wieder verloren. Doch dann hörte sie ein schepperndes Geräusch, gefolgt von einem Knurren - direkt aus dem Laden, vor dem die Frau gestolpert war.

Einige der Marktbesucher hatten das Geräusch offenbar auch gehört, und blickten sich suchend um.
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Mika

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Das Spiel der Schatten
« Antwort #33 am: 12.11.2009, 12:11:37 »
"Ihr müsst mir helfen." Sagte Mika nur knapp und leicht gereizt, als ihre Brüder neben ihr erschienen waren, ohne sie anzuschauen. Diesmal lässt sie sich nicht ablenken, auch wenn die Anrede ihres Bruders sie anständig genervt hat.
Als sie dann endlich wieder ein Zeichen des Unsichtbaren entdeckte, machte sie kurzen Prozeß. Sie lief los, dorthin, wo sie das Scheppern und das Knurren vernommen hat, direkt in den zerstörten Laden. "Kommt mit, dort drin ist etwas Unsichtbares und es hat die arme Mereira getötet. Wir müssen es holen und Mereira rächen."

Im Laden angekommen versuchte sie dort, wo die größte Zerstörung herrschte, mit ihren Händen und Füssen nach einem WIderstand zu suchen, den es dort nicht geben darf und wenn sie ihn findet, zu packen beziehungsweise sich darauf zu stürzen, indem sie sich daran klammert.
Sie hofft dabei auf die Hilfe von Leonas. Von Angar erwartet sie wenig, er könnte höchstens auf den Unsichtbaren kotzen und ihn damit vielleicht etwas sichtbarer machen.
« Letzte Änderung: 12.11.2009, 12:19:40 von Mika »
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Sternenblut

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Das Spiel der Schatten
« Antwort #34 am: 12.11.2009, 12:26:58 »
Alles sah danach aus, als hätte in dem Laden ein Kampf stattgefunden. Regale waren umgeworfen worden, Blutflecken waren auf dem Boden und - der Körper eines Halblings. Eine Blutlache hatte sich um den Toten gebildet. Auf der anderen Seite des Ladens war ein Loch in die Wand gerissen worden, und eine Wendeltreppe dahinter führte nach unten.

"Mereia? Was ist mit Mereia? Was redest du denn-"
Leonas unterbrach sich, als er den toten Halbling entdeckte. Entsetzt starrte er auf die Leiche, dann zu Mika.
"Was in Garachs Namen ist hier los?"

Angar ging noch weit weniger gefasst mit der Situation um. Als er den Leichnam entdeckte, atmete er einige Male heftig, nur um sich dann zu übergeben.

Das unsichtbare Wesen konnte Mika nicht entdecken, sie glaubte jedoch, Geräusche gehört zu haben, die aus Richtung der Wendeltreppe kamen.
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Mika

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« Antwort #35 am: 12.11.2009, 12:45:17 »
"Unsichtbare Wesen die Leute töten sind los. Los zur Wendeltreppe. Ich glaube, dort ist etwas. Passt auf, dass es euch nicht entwischt. Es ist etwa Menschengroß. Angar, bleib bei der Tür, damit es dortdurch nicht fliehen kann." Sagte Mika, während sie sich der Treppe annäherte.
Während sie mit schnelle Schritte sich der Treppe näherte, zog zum einen ihren Rapier und schaut sich zum anderen nach weiteren Fluchtmöglichkeiten um, vor allem nach einer offenen Tür, durch welche das Wesen unbemerkt entschlüpfen könnte. Geschlossene Türen sind dagegen ein Vorteil für die Verfolger, weil sie erst geöffnet werden müssen.
"Angar. Rufe nach den Wachen. Wir werden Hilfe brauchen. Und schicke jemand, der das Loch versperrt." Sagte Mika und tastete sich mit Hand und Rapier weiter mir großen Tempo vor und hoffte auf einen Widerstand zu stoßen, der nicht da sein sollte.
« Letzte Änderung: 12.11.2009, 12:46:53 von Mika »
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Das Spiel der Schatten
« Antwort #36 am: 12.11.2009, 12:53:46 »
Immer noch verwirrt, folgte Leonas dennoch Mikas Anweisungen. Kurzerhand zückte er ein Messer, das er als Werkzeug praktisch immer bei sich trug, und folgte Mika zur Treppe. Von unten hörte man ein Knurren, Stimmen und Geräusche, die nach einem Kampf klangen.

Schnell hastete Mika die Wendeltreppe nach unten. Unten führte ein kurzer Gang zu einer schweren Holztür, die offen stand und den Blick auf eine Halle freigab, die auf den ersten Blick nach einer alten Bibliothek aussah.
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