• Drucken

Autor Thema: Kapitel 1: Die Ergebenen  (Gelesen 88832 mal)

Beschreibung: Der In-Game-Thread

0 Mitglieder und 1 Gast betrachten dieses Thema.

Beldin Gilvaran

  • Beiträge: 307
    • Profil anzeigen
Kapitel 1: Die Ergebenen
« Antwort #1380 am: 18.11.2009, 23:54:18 »
Bei Mikas Erzählung hatten sich Beldins Hände zu Fäusten geballt. "Lillah!" hatte er beinahe unhörbar,nur für die direkt neben ihm stehenden vernehmbar geflüstert. Als er die Bardin dieses Mal ansprach, war seine Stimme bar jeden Gefühls.

"Wie alt war diese Mereira?"

Mika

  • Beiträge: 869
    • Profil anzeigen
Kapitel 1: Die Ergebenen
« Antwort #1381 am: 19.11.2009, 00:11:24 »
Eigentlich weiß Mika gar nicht, warum sie dem ungeholbten Elfen eine Antworte auf seine Frage geben sollte, dennoch tat sie es, vielleicht weil der Elf Interesse an dem Schicksal zeigte, und sagte: "Mereira und Finlaran sind soweit ich weiß um die vierzig. Mereira ist aber krank, glaube ich. Sie ist immer wie ein Kind gewesen und hat sich nie geändert, im Gegensatz zu ihrem Bruder. Der auch in seinem Auftreten älter wurde." Versuchte Mika zu erklären, dass die arme Mereira sehr vom Leben geschlagen gewesen war, selbst wenn es der jungen Elfe nie bewußt geworden war - Mika war sich dessen nie sicher, ob Mereira verstand, was los war, warum sie anders war.
Auffällig bei den Worten von Mika war, dass sie zwar den Tod von Mereira feststellte, aber wohl nicht ganz akzeptierte, dass die junge Elfe nicht mehr ist, denn immer sprach sie vom "Sein", nicht vom "Gewesen sein".
Kurz öffnete Mika dann nochmal ihren Mund, schloss ihn aber sofort wieder. Ihr lag eine Frage an den Elfen auf den Lippen, doch entschied sie sich dagegen diese zu stellen. Fragen, würde bedeuten, dass sie noch mehr reden muss und irgendwie war ihr nicht immernoch nicht danach, obwohl sie sehr viel in den letzten Minuten gesprochen hat.
Mehr als du glaubst.

Sternenblut

  • Moderator
  • Beiträge: 7375
    • Profil anzeigen
    • Aradan - Stadt der Toten
Kapitel 1: Die Ergebenen
« Antwort #1382 am: 19.11.2009, 06:35:59 »
Fragend blickte Tryann in die Runde, offenbar auf eine Bestätigung der Geschichte durch den Rest der Gruppe wartend.
"Ein Blick in die Welt beweist, dass Horror nichts anderes ist als Realismus." - Alfred Hitchcock

Eretria

  • Beiträge: 1224
    • Profil anzeigen
    • Sternenblut
Kapitel 1: Die Ergebenen
« Antwort #1383 am: 19.11.2009, 08:42:31 »
Eretria hörte Mika aufmerksam zu, als diese ihre Geschichte erzählte. Als die Bardin am Ende angekommen war, nickte die Frau. Die Ausführungen der jungen Frau ergaben für sie Sinn und es erklärte sehr gut, warum die Frau sich zunächst unhöflich verhalten hatte. Schließlich wandte sich die Priesterin an den Hauptmann:
"Ich kann die Dinge vielleicht noch ein wenig weiter erklären.. Wie ihr wisst, Hauptmann, haben wir versucht den dunklen Träumer zu finden, der sich an einem der Machtpunkte aufhalten sollte. Jedenfalls war dies ja unsere Vermutung."
Kurz drehte sich die Frau zu dem Gelehrten um. "Die Suche nach den Machtpunkten war auch der Grund für das Treffen, welches wir eigentlich mit euch Morgen wünschten. Es scheint sich jetzt zumindest in diesem Punkt erledigt zu haben." Die Frau senkte kurz den Kopf, um ihre Wertschätzung gegenüber dem Mann zu zeigen und sprach dann weiter zu allen Anwesenden.
"Durch die alte Karte hatten wir von einem Machtpunkt erfahren, der unter dem Laden einer Seherin, Kay ist ihr Name, lag. Er liegt nicht weit vom Weißen Markt entfernt. Dies ist der Laden, den auch Mika hier in ihrem Bericht erwähnt hat. Wir fanden unter dem Laden eine verborgene Bibliothek. Ich könnte mir vorstellen, dass die dort gelagerten Bücher sehr interessant sein könnten." Wieder blickte die Frau kurz in Richtung des Gelehrten. "Wir fanden dort unten einen Käfig, in dem ein unsichtbares Wesen eingesperrt schien. Kay und Beldin konnten das Wesen durch ihre ihnen inne wohnenden Kräfte erkennen und Kay erklärte uns, dass dies der Dunkle Träumer sei. Wir entschieden uns, das Wesen zu töten, um so den Bann aufzuheben, den der Träumer auf so viele gute Menschen gelegt hatte. Der Angriff von uns führte anscheinend dazu, dass das Wesen die von ihm beeinflussten Menschen zur Hilfe rief. Dies waren die unsichtbaren Wesen, welche auch Mika in der Stadt und vor dem Laden bemerkt hatte. Bevor uns diese Wesen erreichten und angreifen konnten, gelang es uns mit der Unterstützung von Mutter Sonne und den zwei Monden, den Träumer zu töten, was den Bann über die anderen Menschen anscheinend aufhob."

Sternenblut

  • Moderator
  • Beiträge: 7375
    • Profil anzeigen
    • Aradan - Stadt der Toten
Kapitel 1: Die Ergebenen
« Antwort #1384 am: 19.11.2009, 09:22:56 »
Mit gerunzelter Stirn nickte der Adept des Hofmagiers immer wieder, während Eretria berichtete.
"Es ergibt alles einen Sinn. Habt vielen Dank, ihr habt viele meiner noch offenen Fragen soeben beantwortet. Und die Bibliothek werde ich mir selbstredend ansehen."

Er hielt es offenbar nicht für nötig, weitere Erklärungen abzugeben, und wandte sich wieder den Karten zu, die auf dem Tisch lagen. Dafür ergriff Tryann wieder das Wort.

"Nun, wie es aussieht, habt ihr und eure Brüder wohl ziemlich viel Courage bewiesen, junge Frau", richtete er sich an Mika. "Es freut mich zu sehen, dass die Bürger von Himmelstor so engagiert sind. Ich -"
Er unterbrach sich, und blickte etwas verwirrt in die Runde. "Wo ist eigentlich Ronga, der Halbling, der euch begleitet hat?" fragte er die übrigen Gruppenmitglieder.
"Ein Blick in die Welt beweist, dass Horror nichts anderes ist als Realismus." - Alfred Hitchcock

Mika

  • Beiträge: 869
    • Profil anzeigen
Kapitel 1: Die Ergebenen
« Antwort #1385 am: 19.11.2009, 09:54:14 »
Als der Hauptmann sich an die Mitglieder der Familie Fullet wandte und mitten im Satz abbrach, fürchtete die junge Frau Schlimmstes. Sie glaubte zwar nicht daran, dass ihr Name soweit nach oben gelangt war, aber vielleicht gab es einen dummen Zufall, der da so wollte, und nun wollte, dass Mika erkannt wird. Doch das Problem ist ein Anderes. Ein Halbling, der zur Gruppe gehört hatte.
Wenn der wüsste, wie couragiert ich schon war. Dachte Mika, nachdem der Hauptmann sie und ihre Brüder loben will und nicht wegen ihr abgebrochen hatte. Dann würden ihm die Worte wirklich im Hals stecken bleiben.
Als sie sich dann wieder dem aktuellen Thema zuwandte, fiel ihr ein, dass ein toter Halbling oben im Laden lag. Doch nach kurzem Nachdenken, sagte sie sich: Das muss ein anderer Halbling gewesen sein. Die Überzeugung speiste sich aus dem Fakt, dass die Gruppe den Toten wie nicht existent behandelt hatte, so behandelte man ihrer Meinung nach keine verstorbenen Weggefährten oder gar Freunde.
Zu dem vergessene Detail sagte Mike aber erstmal nichts, nicht bis sie ganz sicher ist, dass es wirklich nicht dieser Ronga ist.
« Letzte Änderung: 19.11.2009, 09:55:47 von Mika »
Mehr als du glaubst.

Eretria

  • Beiträge: 1224
    • Profil anzeigen
    • Sternenblut
Kapitel 1: Die Ergebenen
« Antwort #1386 am: 19.11.2009, 10:01:06 »
Eretria senkte traurig den Kopf.
"Ronga wurde ein Opfer des dunklen Träumers. Er starb  bei einem Angriff einer  vom dunklen Träumer beherrschten Frau im Laden." Die Frau schaute traurig zu Boden.
« Letzte Änderung: 19.11.2009, 10:03:37 von Eretria »

Beldin Gilvaran

  • Beiträge: 307
    • Profil anzeigen
Kapitel 1: Die Ergebenen
« Antwort #1387 am: 19.11.2009, 10:35:10 »
"Kein Kind!" murmelte er erleichtert auf Mikas Erklärung hin und warf ihr einen stummen, dankbaren Blick zu, während sich seine Fäuste langsam entkrampften. Menschen starben schnell und viele erreichten nicht einmal ihr vierzigstes Lebensjahr. Das machte die Tat nicht weniger schlimm, für ihn selbst aber leichter erträglich. Stumm lauschte er den weiteren Erklärungen Eretrias, um kurz zu erstarren, als plötzlich der Name Rongas fiel. Der Halbling, von dessen Wissen er sich so vieles erhofft hatte,  und er hatte tatsächlich vllkommen verdrängt, dass sie bereits einen Verlust zu beklagen hatten. Eigentlich hätte er sich in Grund und Boden schämen müssen, aber statt dessen musste er sich beherrschen, um nicht laut aufzulachen. Unwillkürlich hatte er sich gefragt, ob Eretrea wohl auch von seinem Ableben so traurig erzählen würde, wenn ihm etwas schlimmes geschehen sollte. Aber im Moment war ihm nicht nach Erklärungen zu mute und so hielt er an sich.

Sternenblut

  • Moderator
  • Beiträge: 7375
    • Profil anzeigen
    • Aradan - Stadt der Toten
Kapitel 1: Die Ergebenen
« Antwort #1388 am: 19.11.2009, 10:51:40 »
"Er ist..."
Tryann sah Eretria erschrocken an.
"Das tut mir leid. Ich hätte nicht damit gerechnet, dass... dass der Auftrag eine so gefährliche Wendung nehmen würde."

Betroffen schwieg er einen Moment, bis er sich wieder an die Priesterin wandte. "Hatte er Verwandte oder Freunde, die wir informieren können? Die Stadt kommt selbstverständlich für seine Bestattung auf."

Er schüttelte den Kopf. "Das letzte Mal, das jemand, der für die Wache arbeitete, dabei starb, ist fast drei Jahre her. Und heute haben wir gleich mehrere Todesfälle zu beklagen. Dies ist kein guter Tag, auch wenn das Schlimmste noch verhindert werden konnte."
"Ein Blick in die Welt beweist, dass Horror nichts anderes ist als Realismus." - Alfred Hitchcock

Milan

  • Beiträge: 1005
    • Profil anzeigen
    • Schreibtagebuch
Kapitel 1: Die Ergebenen
« Antwort #1389 am: 19.11.2009, 14:56:09 »
Milan legte Eretria eine Hand auf die Schulter, um sie ein wenig zu trösten, auch wenn es keinen Trost in solchen Momenten geben konnte. Was Rongas Freunde und Verwandte betraf, hatte er leider nicht die geringste Ahnung, aber vielleicht wusste Waldemar ja etwas mehr, immerhin hatte er zusammen mit Beldin mehr Zeit mit dem Halbling verbracht.
"Ja, das Schlimmste mögen wir vorerst verhindert haben, aber anscheinend ist noch nicht alles Böse besiegt, was diese Stadt heimsucht. Zumindest hatte Eretria erneut eine Vision und ich glaube, dass die Kreatur, die Ihr", er sah zu Ritter von Tragesthar, "gesehen habt, scheint auch noch nicht ausgemerzt. Zumindest glaube ich nicht, dass sie durch den Dunklen Träumer zu ihren Taten verleitet worden ist. Das heißt, die Gefahr ist noch nicht gänzlich vorüber."
Wenn der Glaube vorhanden ist, kann man selbst einen Heringskopf anbeten.

Sternenblut

  • Moderator
  • Beiträge: 7375
    • Profil anzeigen
    • Aradan - Stadt der Toten
Kapitel 1: Die Ergebenen
« Antwort #1390 am: 19.11.2009, 15:40:54 »
Der Hauptmann räusperte sich, und blickte dabei zu Mika und ihren Brüdern. "Diese Details besprechen wir gleich. Fräulein Fullet, sofern ihr oder eure Brüder nichts mehr zu ergänzen habt, würdet ihr kurz draußen vor der Tür warten? Es dauert nicht lange, und dann werdet ihr in Kürze nach Hause begleitet."

Dann sah er sich noch einmal in der Runde um. "Oder gibt es noch einen Grund für die weitere Anwesenheit der Zeugen?"
"Ein Blick in die Welt beweist, dass Horror nichts anderes ist als Realismus." - Alfred Hitchcock

Mika

  • Beiträge: 869
    • Profil anzeigen
Kapitel 1: Die Ergebenen
« Antwort #1391 am: 19.11.2009, 15:53:56 »
"Angar?" Fragte die junge Frau ihren Vruder und wies ihn damit daraufhin, dass er möglicherweise etwas hinzuzufügen hätte. "Was hattest du vorhin der Wächterin erzählt?" Mika erinnerte sich genau daran, dass ihr Bruder einer Wächterin etwas erzählt hatte. Vielleicht bekommt er es bei einem zweiten Versuch besser über die Lippen, so dass auch Mika beim zweiten Mal verstehen würde. Bisher war es ihr nicht richtig möglich gewesen, das Ganze richtig einzuordnen, weil schlichtweg zu viel dazwischen passiert war.
"Was ich übrigens vorhin vergessen habe. Im Laden lag ein toter Halbling." Wies die Bardin den Hauptmann auf das fehlende kleine Detail hin, bevor sie eine ihr viel wichtigere Frage stellte: "Und können wir dann gehen?"
Mika hinterließ nicht den Eindruck, als würde sie hier länger verweilen wollen als nötig, und ist ganz glücklich darüber, dass sie vielleicht gehen können, obwohl es sie nervte, dass ihre Brüder und sie ausgeschlossen wurden. Als wenn es unwichtig wäre, dass die Leute bescheid wissen, was los war in der Stadt. Doch Mika befand sich im Moment nicht in kämpferischer Stimmung, hatte sie zu sehr aufgerieben, um auf ihr Recht zu pochen.
« Letzte Änderung: 19.11.2009, 15:55:14 von Mika »
Mehr als du glaubst.

Sternenblut

  • Moderator
  • Beiträge: 7375
    • Profil anzeigen
    • Aradan - Stadt der Toten
Kapitel 1: Die Ergebenen
« Antwort #1392 am: 19.11.2009, 16:09:12 »
Angar zuckte mit den Schultern. Es ging ihm nach dem "Spaziergang" zur Wache schon etwas besser, aber wirklich gut sah er noch nicht aus. "Ich war oben im Laden, wie du es mir gesagt hattest", erklärte er, wobei offensichtlich war, dass er Schwierigkeiten hatte, seine Zunge unter Kontrolle zu halten.

"Und dann hab ich die Wachen gerufen, wie du gesagt hast. Und plötzlich wurde ich zurückgestoßen, als hätte mich eine unsichtbare Faust getroffen. Noch als ich zurückgestolpert bin, hab ich gesehen, wie da so... so... Monster erschienen. Sah aus, als hätte man einen Menschen mit... irgendwas anderem... vermischt. Richtige Bestien. Ich dachte schon, jetzt zerfleischen die mich, und als ich gegen die Wand prallte, und merkte, mir wird Schwarz vor Augen, da dachte ich, 'Jetzt bist du hin'."

Nach seinem plötzlichen Redeschwall holte er erst einmal tief Luft, bevor er zum Abschluss kam. "Als ich wieder zu mir kam, waren die ganzen Wachen da, und auf dem Boden lagen ein paar nackte Leute. Und kurz drauf seid ihr von da unten wieder raufgekommen."
Mit großen Augen blickte Angar zu seiner älteren Schwester, und wartete auf eine Bestätigung, ob er alles richtig gemacht hatte.

Tryann hörte sich auch Angars Bericht genau an, und nickte ihm dann bestätigend zu. "Gut, danke. Das hilft uns sehr. Ich möchte euch bitten, noch einige Minuten draußen zu warten, nur für den Fall, dass noch weitere Fragen aufkommen. Danach könnt ihr gern nach Hause. Wenn ihr möchtet, wird eine Wache euch begleiten."

An den Magier gewandt, ergänzte er: "Wir müssen noch heute die Bewohner der Stadt informieren. Jetzt, da die Gefahr gebannt ist und wir nicht mit einer Panik rechnen müssen, haben die Leute ein Recht darauf. Außerdem müssen die Leute wissen, dass die Stadttore wieder freigegeben sind."
Chevalron nickte ihm bestätigend zu. "Ich werde das an die Ausrufer weitergeben, sobald wir hier fertig sind."
"Ein Blick in die Welt beweist, dass Horror nichts anderes ist als Realismus." - Alfred Hitchcock

Mika

  • Beiträge: 869
    • Profil anzeigen
Kapitel 1: Die Ergebenen
« Antwort #1393 am: 19.11.2009, 16:21:48 »
"Kommt gehen wir," sagte Mika zu ihren Brüdern, nachdem ihr kleiner Bruder berichtet hat, was er mitbekommen hatte, und hätte es dabei belassen sollen, doch fügte sie hinzu:  "uns ein wenig langweilen und hoffen, dass wir dann vom Ausrufer die ganze Geschichte hören." Die junge Frau mochte nicht, dass die Leute Geheimnisse hatten, obwohl doch so viel nicht mehr kommen konnte und wenn doch, es trotzdem interessant gewesen wäre zu wissen was, schließlich waren die Drei nun einmal indirekt betroffen und zur direkten Betroffrnheit fehlte ihnen auch nicht viel, nicht wenn ihr Vater an seinem Plan festhalten sollte.
Doch dann verließ Mika den Raum und wartet draußen vor der Tür daruf, dass sie endlich nach Hause dürfen.

Dass sie jetzt warten mussten, nervte sie nun schon wieder ein wenig, weil sie zu gern wissen wollte, was noch zu besprechen war. Ganz zu schweigen davon, dass draußen im Gang Wachen vorbeikommen könnten, welche sie kennen. Ihr kleines Problem mit der Stadtwache hatte inzwischen wieder geschafft etwas Aufmerksamkeit auf sich zu lenken. Sie war auch erst seit wenigen Tagen auf freien Fuss und konnte sich hier nicht wirklich wohl fühlen.
Die junge Frau hockte sich, weil sie nicht wusste wohin sie gehen sollten, auf der anderen Seite der Tür, direkt neben der Tür an die Wand und lauschte, in der Hoffnung mitzubekommen, was drinnen geschah.
« Letzte Änderung: 19.11.2009, 16:26:56 von Mika »
Mehr als du glaubst.

Sternenblut

  • Moderator
  • Beiträge: 7375
    • Profil anzeigen
    • Aradan - Stadt der Toten
Kapitel 1: Die Ergebenen
« Antwort #1394 am: 19.11.2009, 16:49:10 »
Tryann wartete, bis Mika und ihre Brüder den Raum verlassen hatten, dann nickte er Milan zu. "Verzeiht die Unterbrechung, aber was bisher schon an die Öffentlichkeit kommt, dürfte ausreichen, um die Bewohner der Stadt nervös genug zu machen. In das, was wir noch zu besprechen haben, sollten wir nicht mehr Leute einweihen, als unbedingt nötig. Ich bitte euch daher auch um Geheimhaltung in dieser Sache."

Damit blickte er zu dem Paladin, der sogleich das Wort übernahm. "Das Wesen lebt noch, aber ich konnte es verletzen. Es war vor dem Stadttor, und hat einige Unschuldige angegriffen. Wir vermuten, dass es seine Absicht war, die Bewohner von Himmelstor so sehr in Angst zu versetzen, dass niemand mehr die Stadt verlassen würde - und der Dunkle Träumer damit reichlich Auswahl an Opfern gehabt hätte."

"Als ich von den Angriffen hörte, habe ich sofort nach der Kreatur gesucht, und sie auch gefunden. Es kam zu einem erbitterten Kampf, und zu meiner Schande muss ich gestehen, dass ich zwischenzeitlich ernsthafte Zweifel hatte, wer den Kampf gewinnen würde. Doch plötzlich war das Monstrum abgelenkt, beachtete mich für einen Moment überhaupt nicht mehr. Ich nutzte die Gelegenheit und schaffte es, ihm eine Hand abzuschlagen. Eine Hand, mit der es dies hier gehalten hatte."

Er bückte sich zu einem Leinensack, aus dem er eine kleine Tartsche hervorholte. Der Schild bestand offenbar vollkommen aus Silber, und spiegelte seine Umgebung. "Das Wesen schrie auf, und flüchtete vor mir. Es konnte entkommen, aber zumindest konnte ich es schwächen. Nach dem Kampf kam ich direkt hierher. Ich war nur einige Minuten vor euch hier."

In dem Moment ergriff Meister Chevalron das Wort. "Zeit, die ich genutzt habe, um den Gegenstand zu untersuchen. Es handelt sich um ein Artefakt von großer Macht, ein Spiritum, wie mein Lehrmeister sagen würde. Dieser silberne Schild beherbergt eine magisch geschaffene Persönlichkeit, eine eigene, dunkle Intelligenz. Es ist mir gelungen, das Spiritum zur Beantwortung einiger Fragen zu zwingen."

"Offenbar hat das untote Wesen, mit dem wir es zu tun haben, den Schild seiner geistigen Kontrolle unterworfen - kein leichtes Unterfangen, was für eine nicht zu unterschätzende Intelligenz und Willenskraft des Gegners steht. Leider bedeutet das, dass das Spiritum nur dann wach und aktiv war, wenn es gerufen wurde. Daher war es keine ganz so gute Informationsquelle, wie ich anfangs gehofft hatte. Wir haben aber herausgefunden, dass die untote Kreatur einen Meister hat. Er hat ihr das Spiritum vermacht. Seine Lagerstätte ist - oder war zumindest damals - am Rande des Weißen Schwerts."

Nun wandte sich erneut der Paladin an die Gruppe. "Und damit kommen wir zu einem Problem. Die Kreatur flüchtete nach Süden. Und laut des Spiritums wird es wohl nach Handelsfest zurückkehren, dorthin, wo ich dem Monstrum zum ersten Mal begegnete. Ich muss den Meister des Wesens aufspüren und nach Norden reisen. Aber jemand anders muss die Verfolgung dieser unheiligen Kreatur aufnehmen."

Er räusperte sich kurz, und setzte eine feierliche Miene auf. "Ihr habt am heutigen Tage Großes geleistet, mehr als irgendjemand von euch hätte erwarten können. Und doch: Im Namen der Sonne bitte ich euch, noch mehr zu leisten. Ich bitte euch, mich auf dieser Queste zu unterstützen, und die untote Kreatur zur Strecke zu bringen."
"Ein Blick in die Welt beweist, dass Horror nichts anderes ist als Realismus." - Alfred Hitchcock

  • Drucken