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Autor Thema: Kapitel 1: Die Ergebenen  (Gelesen 88618 mal)

Beschreibung: Der In-Game-Thread

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Sternenblut

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Kapitel 1: Die Ergebenen
« Antwort #870 am: 10.06.2009, 15:01:20 »
Tryann fasste Eretria sanft an der Schulter. "Nein, lasst das. Wir werden nicht mit den gleichen Mitteln vorgehen wie diese Verbrecher. Wir wissen bereits, dass Kowal und seine Kumpanen von den Ergebenen beauftragt wurden. Wir wissen auch von dem geplanten Anschlag und werden die Ergebenen noch heute ohne Ausnahme in den Kerker sperren.  Im Moment müssen wir davon ausgehen, dass Kowal als Handlanger der Ergebenen auch an dem Anschlag beteiligt sein wird. Dafür wird man ihn ohne Frage hinrichten, aber nach einem ordentlichen Verfahren. Vielleicht lässt man Gnade walten, wenn Kowal aussagt, und wir könnten unsere Arbeit noch besser machen. Aber selbst wenn nicht, wird er nicht hier sterben, sondern am Strang."

In dem Moment, da Tryann von Hinrichtung sprach, weiteten sich die Augen des Schurken, und er versuchte, sich aufzurichten. "Hee, Moment mal, von einem Anschlag weiß ich nichts! Wir hatten nur den Auftrag, die beiden da platt zu machen. Ich kann doch nichts für das, was diese Glatzköpfe sonst noch machen!"
« Letzte Änderung: 10.06.2009, 15:03:03 von Sternenblut »
"Ein Blick in die Welt beweist, dass Horror nichts anderes ist als Realismus." - Alfred Hitchcock

Eretria

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Kapitel 1: Die Ergebenen
« Antwort #871 am: 10.06.2009, 16:25:18 »
Eretria schien einen Moment den Hauptmann genauso anzufunkeln, wie den an der Liege festgebundenen Mann. "Ihr habt leicht reden. Ihr seid ja nicht von diesen Kerlen verprügelt worden." Dann grinste sie den Gefangenen freudlos an. "Da habt ihr euch ja ganz schön übernommen. Was glaubst du, warum du der einzige bist, der hier liegt?" Die Priesterin ging langsam auf die andere Seite der Liege, so dass der Gefangene den Kopf drehen musste, um zwischen ihr und dem Hauptmann hin und her schauen zu können. "Ich sage dir etwas, Du bist im Grunde schon zum Tode verurteilt und ich denke, wenn die Hinrichtungen hier halbwegs so ablaufen, wie in meiner Heimat, kannst du nur bedauern, dass dich nicht das gleiche Schicksal getroffen hat, wie deine Freunde, die Milan und ich getötet haben." Die Frau beugte sich vor und lächelte den Mann fast schon freundlich an. "Es tut mir leid, dass ich für deine kommenden Schmerzen verantwortlich bin. Das habe ich nicht gewollt. Ich hoffe du vergibst mir, dass ich dich zu den Lebenden zurück geholt habe. Hätte ich dies gewusst, hätte ich dir das Leben erspart."
Die Priesterin richtete sich wieder auf. Nun war ihr Gesicht mitleidig. Sie drehte sich zu dem Hauptmann um. "Wie laufen die öffentlichen Hinrictungen hier ab? Dauert dies auch einen ganzen Tag?" Die Priesterin scheint nicht mehr an dem Mann interessiert zu sein. Sie möchte jetzt wohl eine genaue Erklärung über den Ablauf einer Hinrichtung vom Hauptmann.

Beldin Gilvaran

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Kapitel 1: Die Ergebenen
« Antwort #872 am: 10.06.2009, 22:06:38 »
"Nein, ist er nicht." antwortete Beldin für den Halbling. "Allerdings hat er ein paar recht merkwürdige Fähigkeiten, und die zum richtigen Zeitpunkt einzusetzen, muss er wohl noch lernen."

Trotz der kritischen Worte ruhte der Blick des Elfen keineswegs unfreundlich auf dem kleinen Mann. Ganz im Gegenteil wirkte er eher forschend.

"Ronga, bevor wir da hineingehen, muss ich etwas wissen. Die Seherin sagte mir, dass ich viele Dinge sehen würde, die ich nicht erfassen kann, weil ich in den Geheimnissen der Geisterwelt nicht bewandert sind. Glaubt Ihr, ihr könnt mich lehren, zu verstehen, was ich sehe? Meint ihr, ihr könnt mir Antworten geben, was ich sehe, wenn ich es euch beschreibe? Meine Frage ist wohl: Wie gut kennt Ihr euch denn wirklich in der Geisterwelt aus?"

Sternenblut

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Kapitel 1: Die Ergebenen
« Antwort #873 am: 11.06.2009, 12:29:43 »
Beruhigt, aber immer noch irritiert, steckten die beiden Wachleute ihre Schwerter wieder weg.
Khorai sah Ronga immer noch zweifelnd an. "Das sind in der Tat seltsame Fähigkeiten. Ich möchte euch bitten, so etwas nicht mehr zu tun, es sei denn, es gibt einen wirklich guten Grund dafür. Ich möchte nicht, dass irgendwer ungefragt in meinem Kopf herumspukt - egal ob Geist oder nicht."
Er nahm seinen Helm ab, wodurch zum ersten Mal sein Gesicht zu sehen war. Sein hartes, narbenbedecktes Äußeres deutete auf eine kampfesreiche Vergangenheit hin. Dennoch waren seine Augen freundlich, als er Ronga anblickte. "Wenn Ihr euch ab jetzt daran haltet, haben wir kein Problem miteinander."
An Beldin gerichtet, erklärte er: "Lasst uns weitergehen. Wir können reden, während wir laufen. Allerdings sollten wir leise sprechen, man weiß nie, wer zuhört."
Damit setzte er seinen Helm wieder auf, und setzte den Weg fort.
« Letzte Änderung: 11.06.2009, 12:51:05 von Sternenblut »
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Sternenblut

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Kapitel 1: Die Ergebenen
« Antwort #874 am: 11.06.2009, 12:42:10 »
Kowal blickte fast panisch zwischen Tryann und Eretria hin und her. "Haltet mir diese Furie vom Leib! Öffentliche Hinrichtungen gibt's nicht in Himmelstor! Das ist doch vorbei, seit man den Schwarzen Kerker dicht gemacht hat. Und überhaupt, ja, ich hab die beiden angegriffen, aber ich habe niemanden umgebracht!"
Tryann sah ihn mit ruhiger, ernster Miene an. "Das stimmt zwar, ist aber wohl eher der Verdienst der guten Kampfkünste eurer Gegner. Wenn du wirklich eine Chance auf Gnade haben willst, dann erzähl alles, was du weißt. Was ist das hier, zum Beispiel?"
Der Hauptmann hielt eine goldene Münze hoch - die ungeprägte Münze, die Eretria der Soldatin mitgegeben hatte.

Kowal zögerte, als er das Gold sah. "Das... die Ergebenen..." Er schluckte, schloß kurz die Augen, und sprach dann weiter. "Also. Diese Typen wollen die Währung der Stadt nachmachen. Sie sind wohl gerade dabei, eine eigene Münzprägung zu bauen, in einem Versteck unter ihrem Lagerhaus. Keine Ahnung, woher sie das ganze Metall haben. Vorhin kamen sie zu uns ins Graustein, und meinten, wir müssten ein Problem beseitigen. Das Gold war die Bezahlung. Sie meinten, dass die Prägemaschine morgen fertig ist, und wir dann jeder eine weitere, geprägte Münze bekommen. Das hier war nur der Vorschuss."

Der Schläger beobachtete Tryann genau, während er sprach. Als der Hauptmann jedoch keinerlei Regung zeigte, wurde Kowal deutlich nervöser. "Ich... ich bin bereit, alles zu erzählen, aber nur, wenn Ihr mir garantiert, dass ich nicht hingerichtet werde. Und dass mir diese durchgedrehte Priesterin nicht zu nah kommt."

Mit fragendem Blick wandte sich Tryann zu Eretria und Milan um. "Ich schätze, wir können eine Hinrichtung verhindern, wenn ihr zwei Kowal nicht anklagt. Sein Geständnis wird ausreichen, ihn in den Kerker zu bringen. Aber auf eine blutige Rache müsstet ihr verzichten."

Kowal starrte die Priesterin mit angstvollem Blick an. Die Erkenntnis, dass sein Leben von Eretrias Willen abhing, ließ ihn kalkbleich werden. Hilfesuchend sah er zu Milan. "Bitte... ich erzähle alles, was ich weiß. Wirklich alles!"
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Ronga

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Kapitel 1: Die Ergebenen
« Antwort #875 am: 11.06.2009, 14:36:06 »
Ronga sah den Soldaten an und meinte nur knapp. "Dann soll es so sein."
Mit einem Seufzer dachte er kurz über Beldins frage nach. "Ich kenne mich nicht mal halb so gut in der Geisterwelt aus als ich gerne möchte. Aber wenn man im Großen Wald von Geistern aufgezogen wird lernt mann einiges. Das wichtigste wäre wohl das dein Wissen sowohl dein größter Feind ist als auch dein größter Freund. Und du solltest wissen das deine Furcht dir selbst Grenzen zieht. Wer die Geisterwelt beherrscht hält in seinen Händen macht die größer ist als eine Armee."

Milan

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Kapitel 1: Die Ergebenen
« Antwort #876 am: 11.06.2009, 16:05:28 »
Milan starrte die ganze Zeit über den eigenartigen Priester an und nicht zuletzt ging ihm das Lächeln des jungen Mannes in der Zelle einfach nicht aus dem Kopf. Zu sehr hatte der Bursche ihn an sich selbst erinnert. Erst Eretrias energische Versuche den Schläger zum sprechen zu bewegen, ließen Milan aufblicken. Anders als Tryann hielt er die Priesterin diesmal nicht zurück, sondern grinste nur breit. Genau so war es richtig. Das hatte dieser Kowal nicht anders verdient. Warum ihm Gnade gewähren? Er hätte ihnen auch nicht geholfen, hätten sie sterbend vor ihnen gelegen. Ganz im Gegenteil, er hatte für ein paar Goldmünzen zwei Leben auslöschen wollen. Dann konnte er auch ein wenig gequält werden. Als Kowal begann, weiter zu berichten, schüttelte Milan nur den Kopf. Was wollten diese Ergebenen? Was hatte das mit dem untoten Wesen vor den Stadttoren zu tun? Und würde Kowals Befragung dahingehend wirklich neue Informationen bringen? Sie konnten ihm ebenso gut Gnade gewähren, dies aber nach seinem Geständnis zurück nehmen. Aber nein, ein Versprechen würde er nicht einfach so ungeschehen machen.

Als Kowal Hilfe suchend zu ihm sah, schloss Milan die Augen. Informationen um viele Leben zu retten und die Ergebenen hinter Schloss und Riegel zu bringen oder Rache nehmen? Da fiel ihm die Antwort doch sehr leicht. "Also schön. Du brauchst nicht erwarten, dass wir dir für das, was du tun wolltest, jemals Vergebung gewähren. Aber du bist anscheinend nur ein ziemlich dummer Kerl, der sich auf zwielichtige Geschäfte eingelassen hat. Dafür wirst du auch bestraft werden, aber ich werde dich nicht anklagen und dich der Hinrichtung preisgeben. Ob das für meine Freundin ebenso gilt, kann ich nicht sagen. Aber ich bin sicher, sie wird es ähnlich sehen, denn sie weiß wie ich, dass du deine gerechte Bestrafung ohnehin nicht hier auf Erden erhalten wirst." Er wusste nicht, was für ein fragwürdiges Leben hinter Kowal lag, aber irgendwie glaubte er daran, dass der Kerl nur einfach von einem Weg abgekommen war, den er nicht wieder fand. Wieder dachte er an den jungen Mann, der ihm so ähnlich gewesen war und an dessen Lächeln. Ja, es hätte auch für ihn alles anders kommen können. Schließlich richtete er sich an Hauptmann Tryann und Eretria. "Ich werde keine Anklage erheben. Der Kerker wird hier wohl genug für ihn sein."
Wenn der Glaube vorhanden ist, kann man selbst einen Heringskopf anbeten.

Eretria

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Kapitel 1: Die Ergebenen
« Antwort #877 am: 11.06.2009, 16:31:39 »
Eretria beobachtete den gedungenen Mörder mit einer seltsamen Mischung aus Abscheu und Faszination. Der blonden Frau war auf einmal klar geworden, dass die Ergebenen offensichtlich Mörder auf sie gehetzt hatten. Als der Mann dann anfing seine Geschichte zu erzählen, schien auch Eretria sich ein wenig zu beruhigen. Trotzdem war ihr Gesichtsausdruck finster als der Mann seine Geschichte erzählte. Als der Mann dann seine Forderung stellte, funkelte die Priesterin den Mann an und wandte sich einen Augenblick ab.
Sie entfernte sich ein paar Schritte von der Liege und es war offensichtlich, dass die Frau mit sich rang, während Milan sich bereit erklärte dem Mann eine Gnade zu gewähren, die er kaum verdient zu haben schien. Schließlich kehrte sie in das Blickfeld des Mannes zurück. Ihr Gesicht war verschlossen und schwer zu deuten. "Du nennst mich durchgeknallt, Kowal? Ziemlich dumm, wenn es von mir abhängt, ob du lebst oder stirbst, nicht wahr? Wie würdest du denn mit jemanden verfahren, der versucht hat dich umzubringen, he?" Die Priesterin von Mutter Sonne und den zwei Monden betrachtete den Mann schweigsam. Sie schien auf eine Reaktion von dem Mörder zu warten, bevor sie irgendetwas darüber erzählte, was sie plante.

Sternenblut

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Kapitel 1: Die Ergebenen
« Antwort #878 am: 12.06.2009, 01:38:22 »
"Ich..."
Panisch sah der Mann Eretria an. Tryann ging in der Zeit um die Pritsche herum, und berührte die Priesterin sanft am Arm. "Ich denke, es reicht", flüsterte er.

Kowal achtete nicht auf den Hauptmann, und zwang sich, weiterhin Eretrias Blick zu erwidern. "Es war doch nur ein Job. Ein Auftrag. Irgendwie muss ich über die Runden kommen, verdammt. Es... ja, es war dumm, euch anzugreifen. Ich war dumm! Aber verdiene ich den Tod, nur weil ich versuche, mich und meinen Sohn -"
Plötzlich erstarrte er. Einige Sekunden blickte er Eretria an, dann Tryann. "Hauptmann... mein Sohn! Was wird denn jetzt mit ihm? Bitte... er... er kann doch nichts dafür. Er hat schon seine Mutter..."
Kowal beendete den Satz nicht. Die Tränen, die ihm in die Augen schossen, schienen ehrlich zu sein.
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Eretria

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Kapitel 1: Die Ergebenen
« Antwort #879 am: 12.06.2009, 09:34:26 »
Eretria blickte auf den Mann mit einem Blick herab, der wenig Sympathie zeigte. Es arbeitete in der Frau und lange schien es als wüßte sie nicht genau, wie sie jetzt reagieren sollte. Erst als der Mann seinen Sohn erwähnte, stahl sich ein Lächeln auf das Gesicht der Frau. Leise sagte sie: "Vielleicht erwächst aus etwas Bösem, ja doch etwas Gutes..." Die Priesterin schaute kurz zu Milan und ihr Gesicht wurde weicher. Dann blickte sie wieder zu dem Mann auf der Liege.
"Was glaubst du, würden meine Eltern sagen, wenn sie erführen, dass ich gestorben sei, weil jemand 'Nur einen Job' gemacht hätte? Was ist dies für ein armseliger Versuch mich milde zu stimmen? Ich glaube, dass die Welt ohne dich besser dran wäre und dein Sohn sowieso!" Die Priesterin schien weit davon entfernt Gnade walten zu lassen. Doch dann hob sie frustriert die Arme. "Ich akzeptiere deine Entschuldigung nicht, Kowal. Aber ich will nicht diejenige sein, die über dich das Urteil spricht. Ich bin bereit Gnade walten zu lassen, obwohl ich glaube, dass du sie kaum verdient hast. An deinen Sohn hättest du vorher denken sollen."
Die Frau wandte sich ab von dem Gefangenen und ging zu dem Priester. "Ich wäre dankbar, wenn ihr mich jetzt heilen würdet, Hoher Adept. Hier gibt es nichts mehr zu tun für mich."

Beldin Gilvaran

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Kapitel 1: Die Ergebenen
« Antwort #880 am: 13.06.2009, 21:19:18 »
Bedächtig nickte Beldin. "Ähnliches hat die alte Kay auch gesagt, allerdings schien sie mehr darauf bedacht zu sein, mir Angst vor meiner Entscheidung machen zu wollen, Einblick in die Geisterwelt zu erhalten. Wie dem auch sei. Ronga, ich möchte euch bitten, mir bei Gelegenheit die ein oder andere Lektion über die Geisterwelt zu erteilen. Je mehr ich weiß, um so leichter werde ich vielleicht auch verstehen können, was ich da sehe."

Der Aufforderung des Soldaten gehorchend hatte Beldin die Stimme so weit gesenkt, dass kaum noch jemand außer dem Halbling selbst imstande sein sollte, ihn zu verstehen.

"Ich brauche jemand, der mich anleitet. Diese Priesterin und ihr junger Lakai sind für meinen Geschmack zu schnell bei der Hand damit, meine Visionen als irrelevant abzutun. Widerspricht wahrscheinlich irgendeinem religiösen Dogma."

Bei den letzten Worten hatte seine Stimme einen verächtlichen Unterton angenommen.

Waldemar

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Kapitel 1: Die Ergebenen
« Antwort #881 am: 14.06.2009, 06:54:03 »
Ich bin der Existenz von Geistern gegenüber auch skeptisch, bisher habe ich noch nichts mit eigenen Augen gesehen was mir die Existenz von Geistern zweifelsfrei beweist, aber ich habe schon genug erlebt und noch mehr gehört, um die Möglichkeit nicht auszuschließen und derartige Aussagen als wahr zu akzeptieren. Immerhin gab es bisher für keinen Vorfall von dem mir berichtet und der durch Geister erklärt wurde eine bessere Erklärung. Sagte Waldemar zu Beldin und Ronga während sie weitergingen. Auf der anderen Seitem, wenn ich einen festen Glauben hätte, an eine bestimmte Kraft wie Eretria an die Sonne und die Monde glaubt, so könnte ich auch damit alles erklären. Dann würde ich eventuell auch diese Erkläung vorziehen. Aber um auf eine bestimmte Erklärung zu bestehen fehlt mir einfach der Glaube.
Beim letzten Satz nahm Waldemars Stimme einen bedauernden Unterton an, so dass es fast schon klang als wäre er traurig, dass er nicht sicher ist was er wirklich glaubt. Aber schon in der nächsten Sekunde war er wieder fröhlich.
Ich kann es sehen, also kann ich es auch treffen.

Sternenblut

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Kapitel 1: Die Ergebenen
« Antwort #882 am: 14.06.2009, 16:05:07 »
Khorai hörte den Gesprächen aufmerksam zu, während Lelanis weiter die Umgebung beobachtete.
"Es gibt sie", erklärte Khorai. "Lelanis und ich waren früher Nachbarn. Als sie vierzehn war, tauchte ein Geist in ihrem Elternhaus auf. Wir haben später herausgefunden, dass es sich um den bösartigen Geist eines ihrer Ahnen handelte. Lelanis und ich haben den Geist bekämpft... und besiegt."
Der Wachmann wirkte sehr ernst, während er von seinen Erlebnissen erzählte. Er machte nicht den Eindruck, als wäre er stolz auf den früheren Sieg, vielmehr schien ihm die alte Erinnerung noch immer zu schaffen zu machen.
« Letzte Änderung: 14.06.2009, 23:19:42 von Sternenblut »
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Sternenblut

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Kapitel 1: Die Ergebenen
« Antwort #883 am: 14.06.2009, 16:13:41 »
Kowal sah die Priesterin mit zusammengebissenen Zähnen an, und rechnete offenbar nicht mit ihrer Gnade. Er hörte ihr nur zu, ohne dass er versuchte, sie zu unterbrechen oder zu überzeugen. Erst, als Eretria versprach, Gnade walten zu lassen, entspannte er sich. Erschöpft ließ er seinen Kopf auf die Pritsche fallen, und starrte an die Decke.
"Stellt mir eure Fragen", sprach er Tryann mit leiser Stimme an. "Ich werde alles sagen, was ihr wissen wollt."

Fierestra stand gleich wieder auf, als Eretria ihn ansprach. Er blickte sie mit sanften Augen an, sprach aber nicht. Vorsichtig betastete er die Wunde. Leise sprach er in elfischer Sprache ein Gebet an seine Gottheit, und seine Handflächen wurden von einem goldenen Schimmer umfasst. Die Energien berührten Eretrias Wunde.
Es fühlte sich anders an, als die Priesterin es von den Heilzaubern ihres eigenen Glaubens kannte. Anstelle der wohligen Wärme spürte sie eine frische, angenehme Kälte, fast, als würde ihre Wunde mit frischem Wasser aus einem klaren, kalten Bergbach gewaschen.
Die Schmerzen ließen nach, und Eretria spürte, wie sich die Wunde schloss. Als der Elf seine Hand zurückzog, war eine blutige Kruste alles, was an die schwere Verwundung erinnerte.
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Eretria

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Kapitel 1: Die Ergebenen
« Antwort #884 am: 14.06.2009, 20:04:33 »
Die Priesterin machte das Symbol für Mutter Sonne und die zwei Monde und verneigte sich vor dem Priester. "Ich danke euch und eurem Gott für seine Güte mich zu heilen, Hoher Adept." Das Gefühl der Heilung war sehr angenehm und die blonde Frau reckte versuchsweise den Arm und strahlte den Hohen Adept dann an. Dann wirbelte Eretria zu dem Halunken herum, der auf der Liege auf ihre Fragen wartete. Ihr Blick war ernst und sie überlegte, wie sie es angehen wollte. Schließlich hatte sie sich eine Strategie überlegt. Sie lächelte den Mann nun etwas freundlicher an. "Fangen wir einfach an, Kowal. Wann und von wem und wo erhieltet ihr den Auftrag Milan und mich zu töten?"

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