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Autor Thema: Kapitel 1: Die Ergebenen  (Gelesen 88673 mal)

Beschreibung: Der In-Game-Thread

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Milan

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Kapitel 1: Die Ergebenen
« Antwort #1020 am: 06.07.2009, 08:54:13 »
"Natürlich kenne ich den Weg." Er sah in die Richtung des Badehauses und hoffte, er werde ihn wiederfinden. "Es geht auch nicht darum. Euer Verlobter spricht immerzu von Pfaden, die miteinander verbunden sind. Diese Pfade scheinen zu dem zu führen, was ihn...äh...beschäftigt. Außerdem könnten sie Aufschluss über die anderen Aktivitäten hier in Himmelstor geben. Wäret Ihr so freundlich und würdet im Tempel der Nacht nach einer Karte fragen? Ich glaube, ich...ähm...und der Elfenpriester, wir sprechen keine gemeinsame Sprache." Mit Schaudern erinnerte er sich an den Elfen und seine geheimnisvollen Worte. Noch einmal wollte er ihm nicht begegnen, außerdem hatte er die Sorge, dass der Elf ihm nach ihrem letztmaligen Zusammentreffen auch nicht sonderlich behilflich sein würde. Und wenn Issilya kurz noch einmal weg war, gab ihm das die Möglichkeit nach Lila zu rufen.
Wenn der Glaube vorhanden ist, kann man selbst einen Heringskopf anbeten.

Sternenblut

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Kapitel 1: Die Ergebenen
« Antwort #1021 am: 06.07.2009, 09:30:36 »
Einige Sekunden lang sah Issilya den jungen Mann an, offenbar unentschlossen, was sie tun sollte. "Ja, gut", sagte sie schließlich. "Wenn es Karenos hilft, natürlich. Aber bitte... danach möchte ich sofort zu ihm."
Ohne eine Antwort abzuwarten, lief die Priesterin zurück in den Tempel.
"Ein Blick in die Welt beweist, dass Horror nichts anderes ist als Realismus." - Alfred Hitchcock

Milan

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Kapitel 1: Die Ergebenen
« Antwort #1022 am: 06.07.2009, 09:44:15 »
Milan atmete durch, dann begann er verzweifelt nach Lila zu rufen. Die Blicke, die ihm von anderen Fußgängern geschenkt wurden, versuchte er zu ignorieren. Lieber hielten sie ihn alle für verrückt, als dass er das Pferd nicht heil zu Rijata zurück brachte. "Lila! Hierher! Komm her, Mädchen! Wo bist du? Lila!" Seine Stimme überschlug sich leicht dabei. Wo steckte dieses Pferd nur? Ein paar Minuten hätte es doch wirklich warten können. In Gedanken beschäftigte er sich bereits damit, sich bei Rijata zu entschuldigen. 'Es tut mir Leid, aber ich habe Lila verloren. Nein...ähm...Rijata, ich weiß gar nicht, wie das passieren konnte, aber Lila ist...weg...' Er ließ den Kopf hängen und sah zum Tempel. Ob Eretria ihm wohl helfen würde? Immerhin hatte er sich für die gute Sache so beeilt und deshalb Lila verloren. "Nein, vermutlich wird sie mir auch die Unterwelt anfeuern." Bei dem Gedanken daran fing er wieder an, nach der Stute zu rufen. "Lila, komm her! Lila! Komm zu Milan!"
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Sternenblut

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Kapitel 1: Die Ergebenen
« Antwort #1023 am: 06.07.2009, 11:42:55 »
Während Milan verzweifelt nach Lila rief, bedachten ihn tatsächlich immer mehr Leute mit ihren Blicken. Manche schienen eher genervt, andere mitleidig, und wieder andere gingen weiträumig auf Abstand zu ihm.
Auf einmal spürte Milan, wie eine feste Hand ihn am Arm ergriff. "Hee, was suchst'n? Dein' Hund?"
Vor ihm stand ein dickbäuchiger Mann, der leicht unangenehm nach Schweiß roch. Ein schwacher blonder Haarkranz umrahmte seine ansonsten kahle, glänzende Glatze, und er blickte Milan aus nicht besonders helle, aber doch freundlich wirkenden Augen an.
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Milan

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Kapitel 1: Die Ergebenen
« Antwort #1024 am: 06.07.2009, 15:27:58 »
Milan drehte sich überrascht zu dem kräftig gebauten Mann um. "Äh...Hund, nein, ein Pferd. Meine Stute. Ich war nur kurz im Tempel und dann war sie plötzlich weg. Habt Ihr zufällig gesehen, ob sie jemand mitgenommen hat? Oder ob sie weggelaufen ist? Bitte, sie muss die Stute unbedingt finden, sonst...ähm...könnte jemand recht traurig werden."
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Sternenblut

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Kapitel 1: Die Ergebenen
« Antwort #1025 am: 06.07.2009, 15:37:50 »
"Die Stuut? Joa, habbich geseh'n, war'n hübsches Tier. Dachte schon, was will'n so einer mit sonner schönen Stuut? Weißte, mein Onkel, der züchtet Pferdis, drü'm in Nachtsang. Sonne hübsche Stuut hol'n sich ja sons' mehr die Leute, denen man datt Geld schon ansieht, wa? Aber den Type, der damit weggeridden is', der passte da nich zu. Aber ich dacht' schon, vielleicht issas jaar nich' seins. Ich mein, der..."
Plötzlich hielt der Mann in seinem Redeschwall inne, und sah Milan überrascht an. "Sach maal, sach mir jetz' nich, dat war deine Stuut. Das war doch so'n hübsches Tier."
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Milan

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Kapitel 1: Die Ergebenen
« Antwort #1026 am: 06.07.2009, 15:48:45 »
Milans Augen weiteten sich zusehens, während der Kerl von seinem Onkel und dem Kerl erzählte, der mit der Stute weggeritten war. "Verflucht, das kann doch nicht wahr sein! Ich hab die Kleine nur fünf Minuten aus den Augen gelassen und schon wird sie mir geklaut?" Jetzt war Milan wütend. Er hätte sich selbst gegeißelt, wenn Lila schlichtweg weg gelaufen wäre, aber dass sie gestohlen worden war, dafür wollte er sich nicht selbst ausschließlich die Schuld geben. "Wer? Ich meine, wie sah der Typ aus, der mein Pferd genommen hat?" Milans Augen funkelten bedrohlich. Zumindest hatte er jetzt jedoch einen Plan. Er würde Issilya zum Badehaus bringen und sich danach sofort auf die Suche nach dem Pferd machen. Irgendwie schien sich immer etwas zwischen seine gedankliche Liste von Prioritäten zu mischen. Aber er hatte es Rijata immerhin versprochen... Vielleicht sollte er zur Abwechslung endlich mal die Klappe halten.
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Sternenblut

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Kapitel 1: Die Ergebenen
« Antwort #1027 am: 06.07.2009, 16:17:50 »
Beschwichtigend hob der Mann die Hände, und machte einen Schritt zurück. "Hee, hee, ich kann ja nüscht dafür! Der Kerl war so'n richtiger Halunke, lange Haare wie'n Mädchen oder Elf, dunkel, mein ich. Hatte so schwatte Sachen an, und 'nen ziemlichen Haken im Gesicht. Oh, un' seine Stüppel, die passten jaar nich', datt war'n so richtig teure, schwatt mit roten Bilderken drauf. Ich glaub, Onnamende nennt man das. Oder so."
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Milan

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Kapitel 1: Die Ergebenen
« Antwort #1028 am: 06.07.2009, 16:51:40 »
Verzweifelt überlegte Milan, was der Kerl gerade von sich gegeben hatte. Stüppel? "Ach, Stiefel? Ihr meint Stiefel? Er hatte seltsame Stiefel an? Und habt Ihr erkennen können, ob es sich tatsächlich um einen Elfen gehandelt hat? Das würde die Suche nämlich eingrenzen." Langsam beruhigte sich Milan wieder. Er war zwar wütend, aber das brachte ihn nur durcheinander. "Außerdem muss ich wissen, in welche Richtung er geritten ist. Und warum meint Ihr, dass er ein Halunke war? Nur weil er so aussah oder hat er ein besonderes Verhalten an den Tag gelegt? Und was waren das für Bilder auf seinen Stiefeln?"
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Sternenblut

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Kapitel 1: Die Ergebenen
« Antwort #1029 am: 06.07.2009, 17:03:18 »
"Na so Onnamende halt", gab der Mann seine wenig hilfreiche Erklärung ab. "Die, wo alles so durch'nander is'. Weißt' schon."
Er überlegte kurz, während sein Finger einen Weg auf der Straße verfolgte. "Hab nich' die ganze Zeit drauf geachtet, aber ich glaub, er is da rein." Dabei deutete er auf eine schmale Gasse, keine zwanzig Schritt von Milan entfernt. "Un' wenn das'n Elf war, war das der hässlichste Elf von ganz Thaikaris, aber mal sicher. Un' seine Augen, hatte so 'nen richtig kalten, stechenden Blick. Un' er hat dem Pferd die Spor'n gege'm, ganz unnötig, da hat man gleich geseh'n, der kennt sich nich' aus mit Pferdis. Un' er sah irgendwie so... so..." Etwas hilflos zuckte der Mann mit den Schultern. "Sah gefährlich aus. Wie'n Halunke halt."
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Milan

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« Antwort #1030 am: 06.07.2009, 17:23:44 »
"Klingt tatsächlich nicht so, als würde man dem Kerl gerne über den Weg laufen. Aber was mach ich denn jetzt?" Milan sah zu der Gasse und dann zum Tempel. Nein, er musste zuerst Issilya zum Badehaus bringen. Das ging vor. Trotzdem musste er Lila danach so schnell es ging wieder finden. Vielleicht konnte Eretria...Nein. "Verdammt, du musst das auch mal alleine auf die Reihe kriegen." Er bemerkte, dass er mit sich selbst gesprochen hatte, grinste verlegen und meinte dann zu dem hilfsbereiten Mann: "Vielen Dank, Ihr habt mir sehr geholfen. Ähm..." Milan griff in seinen Geldbeutel und holte ein Kupferstück hervor. Er hatte irgendwie das Gefühl, es dem Mann schuldig zu sein. "Bitte, das ist für Eure Informationen." Dann sah er ungeduldig zum Tempel und hoffte darauf, dass Issilya bald kommen würde. Währenddessen versuchte er die Anspannung etwas los zu werden, in dem er näher an die Gasse trat und einen Blick hinein warf.[1] Er versuchte heraus zu finden, in welche Richtung der Kerl vielleicht geritten sein könnte.
 1. Entdecken (Spuren der Stute oder des mysteriösen Kerls): 1d201d20 = (5) Gesamt: 5
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Kapitel 1: Die Ergebenen
« Antwort #1031 am: 06.07.2009, 17:37:41 »
"Neee, lass ma", meinte der Mann, während er mit einer Handbewegung das Geldstück ablehnte. "Ich helf' doch gern, und einfach so jemann' seine Stuut zu klau'n, das geht halt nich', das is' nich' richtig. Wünsch dir viel Glück bei der Suche!"
Mit einem letzten Winken machte sich der Mann wieder auf den Weg, und ließ Milan hinter sich.
Leider hatte Milan viel zu wenig Erfahrung in der Spurensuche, um auf einer so belebten Straße die Spur der Stute wiederzufinden. Es dauerte jedoch nicht mehr lange, bis Issilya wieder aus dem Tempel kam. In ihrer Hand hatte sie einen länglichen Behälter - einen Schriftrollen-Behälter, wie Milan ihn gelegentlich bei seinem Vater gesehen hatte.
"Der Hohepriester bestand darauf, mir gleich zwei Karten mitzugeben. Eine ist relativ aktuell, die andere ist über dreihundert Jahre alt. Ich hab ihm gesagt, wir brauchen nur die neue, aber er hat sich nicht davon abbringen lassen."
Sie sah Milan abwartend an. Ihre Nervosität war ihr deutlich anzumerken. "Können wir dann jetzt los?"
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Milan

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Kapitel 1: Die Ergebenen
« Antwort #1032 am: 06.07.2009, 17:42:23 »
Milan lächelte, als der Mann das Kupferstück ablehnte und sah ihm kurz hinterher, um schließlich die Gasse zu inspizieren und auf Issilya zu warten. Als er nichts entdecken konnte und die junge Frau wiederkam, nickte er und sah dann zu dem Kartenbehälter. Er ahnte, wozu die alte Karte nützlich sein würde. Nach dem Hohepriester fragte er aber lieber nicht. Falls es der Elf war, dem sie begegnet waren, dann musste er seine Meinung über ihn vielleicht in Ansätzen revidieren. "Issilya, eins noch: Bitte erschreckt nicht, wenn Ihr Karenos seht. Er hat sich ein wenig verändert, aber er ist stark." Der junge Mann lächelte aufmunternd und schritt dann so schnell aus, wie Issilya ihm folgen konnte.
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Kapitel 1: Die Ergebenen
« Antwort #1033 am: 06.07.2009, 17:47:46 »
"Ver..." Plötzlich blieb Issilya stehen, und fasste Milan am Arm, um ihn aufzuhalten. "Was ist mit ihm? Sagt mir doch endlich, was mit ihm los ist!"
Obwohl ihre Worte wütend klangen, wirkte die junge Frau dabei schwach, und Tränen schossen in ihre Augen.
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Kapitel 1: Die Ergebenen
« Antwort #1034 am: 06.07.2009, 17:58:40 »
Abrupt blieb Milan stehen. Einen Augenblick lang schoss eine Erinnerung in seine Gedanken. Vor nicht allzu langer Zeit war Eretria voraus gegangen und er hatte sie aufgehalten in ihrem Elan. Sie war enttäuscht gewesen. Issilya dagegen war wütend und besorgt und er konnte sie nur zu gut verstehen. Einen Moment stand er drucksend vor ihr, weil er nicht wusste, was er sagen und wie er sie trösten sollte. Das Gefühl, das ihm etwas an seiner Seite fehlte, kam auf. Schließlich legte er Issilya vorsichtig beide Hände auf die Schultern und meinte: "Er...er macht eine Art Verwandlung durch. Ich weiß nicht, ob es ein Fluch ist oder eine Verzauberung, jedenfalls ist er sehr tapfer und stark und versucht dagegen anzukämpfen. Allerdings könnte die Gestalt, in die er sich zu verwandeln droht, gefährlich werden. Darum müssen wir uns auch so beeilen. Die Karte kann uns vielleicht dabei helfen, die Pfade zu finden, die uns zu der Ursache und dem Grund des Übels führen. In weiser Voraussicht hat der Hohepriester Euch deshalb auch die alte Karte mitgegeben, nehme ich an. ich möchte nicht, dass Ihr Euch erschreckt, wenn Ihr ihn seht. Meine Freundin Eretria kümmert sich um ihn. Das Wasser des Sees unter dem Badehaus tut ihm anscheinend sehr gut, darum hat er sich dorthin zurück gezogen. Allerdings kann es nicht alle Wunden heilen. Wenn Ihr bei ihm seid, könntet ihr die endgültige Verwandlung aber vielleicht noch weiter hinaus zögern, so dass wir mehr Zeit haben." Er atmete durch. Seine Bedenken gegenüber der jungen Priesterin waren verschwunden. "Ich wünschte, ich hätte das Pferd nicht verloren, dann wären wir noch schneller da. Aber wir sollten jetzt nicht länger hier herum stehen. Lasst uns schnell zum Badehaus gehen." Er lächelte sie, so gut es ihm in dieser Situation möglich war, an und nahm die Hände von ihren Schultern, weil er plötzlich merkte, dass dies eine sehr vertraute Geste war, die er nur jemand anderem schenken sollte.
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