Abrupt blieb Milan stehen. Einen Augenblick lang schoss eine Erinnerung in seine Gedanken. Vor nicht allzu langer Zeit war Eretria voraus gegangen und er hatte sie aufgehalten in ihrem Elan. Sie war enttäuscht gewesen. Issilya dagegen war wütend und besorgt und er konnte sie nur zu gut verstehen. Einen Moment stand er drucksend vor ihr, weil er nicht wusste, was er sagen und wie er sie trösten sollte. Das Gefühl, das ihm etwas an seiner Seite fehlte, kam auf. Schließlich legte er Issilya vorsichtig beide Hände auf die Schultern und meinte: "Er...er macht eine Art Verwandlung durch. Ich weiß nicht, ob es ein Fluch ist oder eine Verzauberung, jedenfalls ist er sehr tapfer und stark und versucht dagegen anzukämpfen. Allerdings könnte die Gestalt, in die er sich zu verwandeln droht, gefährlich werden. Darum müssen wir uns auch so beeilen. Die Karte kann uns vielleicht dabei helfen, die Pfade zu finden, die uns zu der Ursache und dem Grund des Übels führen. In weiser Voraussicht hat der Hohepriester Euch deshalb auch die alte Karte mitgegeben, nehme ich an. ich möchte nicht, dass Ihr Euch erschreckt, wenn Ihr ihn seht. Meine Freundin Eretria kümmert sich um ihn. Das Wasser des Sees unter dem Badehaus tut ihm anscheinend sehr gut, darum hat er sich dorthin zurück gezogen. Allerdings kann es nicht alle Wunden heilen. Wenn Ihr bei ihm seid, könntet ihr die endgültige Verwandlung aber vielleicht noch weiter hinaus zögern, so dass wir mehr Zeit haben." Er atmete durch. Seine Bedenken gegenüber der jungen Priesterin waren verschwunden. "Ich wünschte, ich hätte das Pferd nicht verloren, dann wären wir noch schneller da. Aber wir sollten jetzt nicht länger hier herum stehen. Lasst uns schnell zum Badehaus gehen." Er lächelte sie, so gut es ihm in dieser Situation möglich war, an und nahm die Hände von ihren Schultern, weil er plötzlich merkte, dass dies eine sehr vertraute Geste war, die er nur jemand anderem schenken sollte.