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Autor Thema: Kapitel 1: Die Ergebenen  (Gelesen 88921 mal)

Beschreibung: Der In-Game-Thread

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Sternenblut

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Kapitel 1: Die Ergebenen
« Antwort #1305 am: 12.11.2009, 17:19:39 »
Wieder schlugen die drei Gefährten auf die Kreatur ein. Tief drangen ihre Waffen in den Körper des Träumers ein, und wieder brüllte das Wesen laut auf. Einige Male zuckte es noch, dann verstummte das Hecheln, und das Wesen reagierte nicht mehr.

Im gleichen Moment erschien direkt vor Eretria eine Gestalt. Mitten im Sprung kam eine Kreatur auf sie zu, die einer Mischung aus Mensch und Tier glich, humanoid und bestialisch zugleich. Sie musste an Karenos denken. So sah vermutlich das Ende der Verwandlung aus.

Die Kreatur traf Eretria, und warf sie mit ihrem ganzen Gewicht zu Boden. Doch anstatt anzugreifen, blieb das Wesen einfach liegen... und verwandelte sich. Das Fell verschwand, der gebeugte, muskulöse Körper wurde kleiner. Wenige Sekunden später lag eine junge Frau neben der Priesterin, kaum älter als Eretria selbst. Sie schien bewusstlos zu sein, ihre Atmung war flach.

Doch kaum hatte sich die Priesterin von ihrem Schreck erholt, wurde ihr Schwarz vor Augen. Sie war nicht mehr in der Bibliothek, sie stand...

Mitten in einer Wüste. Um sie herum krabbelten Skorpione, Dutzende, Hunderte. Sie vergruben sich im Sand, flüchteten.
"Das werdet ihr büßen! Ihr macht alles kaputt! Ich werde euch bestrafen!"
Es war die gleiche schrille Stimme, die sie schon in ihrer ersten Vision gehört hatte.


Dann, ganz plötzlich, lag sie wieder auf dem staubigen Boden der alten Bibliothek.
"Ein Blick in die Welt beweist, dass Horror nichts anderes ist als Realismus." - Alfred Hitchcock

Waldemar

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Kapitel 1: Die Ergebenen
« Antwort #1306 am: 12.11.2009, 17:51:02 »
Innerlich jubelte Waldemar auf als er Merkte wie die Angriffe endlich das Wesen erledigten, aber noch bevor der Freudenruf aus seiner Kehle kam stürzte das Wesen auf Eretria zu. Schon im Begriff einen neuen Feind anzugreifen bemerkte er die Rückverwandlung und hielt inne. Als er erkannte dass sich das Wesen in eine Frau zurückverwandelte kniete er sich neben die nun liegenden Frauen, legte sein Schwert neben sich und rollte die Unbekannte von Eretria herunter. Kurz zögerte er, dann fragte er "Geht es euch gut?"
Ich kann es sehen, also kann ich es auch treffen.

Mika

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Kapitel 1: Die Ergebenen
« Antwort #1307 am: 12.11.2009, 18:07:28 »
Stimmen konnte Mika noch immer hören, doch keiner reagiert auf sie, was Mika verunsicherte. Zum Glück jedoch, wurde sie bisher noch nicht angegriffen. Doch Angst hat die junge Bardin dennoch, denn möglicherweise steht das unsichtbare Ding genau in ihrem Rücken, bereit zuzustehen, ohne dass sie etwas bemerkt hat.
Etwas unsicher sagte sie dann zu ihrem Bruder halbluat, nachdem ein zwei, drei Schritte vorgegangen ist: "Bleib erstmal da. Stell dich in die Tür. Und wenn ich gleich Los schreien sollte, dann nimm zieh zu, dass du nach oben kommst, damit auch ich hier wegkomme."
Dann dreht sich Mika wieder um, griff nach allen Seiten mit der Hand und bewegt elegant ihren Rapier, immer und immer wieder auf der Suche nach einem Widerstand. Sie hoffte auf diese Weise ein heranschleichendes Wesen davon abhalten zu können, sie hinterrücks anzugreifen.
So tastete sich die Bardin nun weniger entschlossen und unsicher vorwärts, immer bereit wegzurennen und schaut sich genau um, um Zeichen zu erkennen, dass ein unsichtbares Wesen in der Nähe ist. Dabei war Mika zu keinem Zeitpunkt bemüht leise zu sein. Ihre Anwesenheit hielt sie für bekannt, weshalb es nichts zu verstecken gab. Das Unsichtbare konnte sie ohne Weiteres beobachtet haben, ohne dass sie etwas davon bemerkt hätte.
Eigentlich sollte ich auf die Wachen warten. Ging es beim Vorrücken durch den Kopf, doch die Neugier trieb Mika weiter, auch wenn es unheimlich dumm von ihr ist nicht zu warten.
« Letzte Änderung: 12.11.2009, 18:45:39 von Mika »
Mehr als du glaubst.

Milan

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Kapitel 1: Die Ergebenen
« Antwort #1308 am: 12.11.2009, 19:23:59 »
Als das Wesen zu schreien und zu fiepen begann, versuchte Milan seine Ohren davor zu verschließen. Er schluckte und drehte sich um, um nicht mit anzusehen zu müssen, was seine Gefährten dort taten. Nachdem er den Lärm von oben vernommen hatte, rückte er ein Stück vom Geschehen ab,versuchte sich so zu stellen, dass er den Eingang der Bibliothek sehen konnte, hielt Kay in seinem Rücken, wie Eretria ihn gebeten hatte, und wartete. Doch da er nichts sehen konnte, war er vollkommen überrascht, als sich etwas auf Eretria stürzte. Er wollte sich sofort umdrehen und zu ihr gehen, aber er hielt den Blick trotzdem weiter nach vorne gerichtet. Ganz toll. Du schlägst nicht auf das Vieh ein, weil du plötzlich Gewissensbisse kriegst und Eretria hilfst du auch nicht, obwohl du die ganze Zeit versucht hast, nach Feinden Ausschau zu halten. Seine Hand hielt den Rapier weiterhin fest umklammert und schwankte zwischen Scham und Wut auf sich selbst. Dann sah er am Eingang der Bibliothek plötzlich eine Gestalt. "Halt! Nicht weiter! Wer seid Ihr?"
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Calfay Rin

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Kapitel 1: Die Ergebenen
« Antwort #1309 am: 12.11.2009, 21:21:19 »
Der Träumer war tot. Sie hatte ihn mit eigenen Händen erledigt... welch ein Gefühl! War die Mission damit vorbei? Nein, es gab ja noch die Ergebenen... und den merkwürdigen Fremden der Eretria bedroht hatte. Oder war dies auch der Träumer gewesen? Interessiert nahm Rin zur Kenntnis dass was auch immer sie gerade besiegt hatten immernoch unsichtbar war. Wie schade, vielleicht würde es sich lohnen es zu zeichnen oder auszustopfen...
Nun ja, Kay hatte es gesehen und wusste wohl am besten darüber bescheid, also beschloss Rin sie auszufragen. "Diesen Träumer zu besiegen war gar nicht so schwierig, aber was genau war er eigentlich?"

Sternenblut

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Kapitel 1: Die Ergebenen
« Antwort #1310 am: 12.11.2009, 23:23:46 »
"Da ist noch jemand", erklärte Kay leise und nickte in Milans Richtung. Dann wandte sie sich der Priesterin und Waldemar zu, während sie Calfays Frage beantwortete. "Das werde ich dir sagen können, wenn ich ihn genauer untersucht habe. Im Augenblick... könnte er so ziemlich alles gewesen sein."
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Mika

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Kapitel 1: Die Ergebenen
« Antwort #1311 am: 13.11.2009, 00:35:30 »
Mika die erst eher wild mit dem Rapier herumgewendelt hatte, richtete sie sofort auf Milan, als dieser sie anspricht und in ihr Sichtfeld tritt. Kurz schaute sie sich nochmal um, damit sie sich ganz sicher, dass niemand sich unbemerkt an sie heranschleichen kann - dass ein Unsichtbarer von ihr nicht gesehen werden kann, weiß sie, denkt aber im Moment nicht daran, zu sehr vertrauen Menschen auf ihr Augenlicht.
"Hey, ich habe hier die Fragen gestellt." Stellte sie dann fest, die Waffe weiter auf den fremden Mann gerichtet. Es folgt wieder ein hektischer Blick. "Also wer seid ihr? Was macht ihr hier? Hier rein ist ein unsichtbarer Mörder geflohen und ihr kommt raus. Wer sagt mir, dass ihr es nicht seid." Sprach die junge Frau weiter und schaute sich abermals hektisch um. "Und glaubt nicht, dass ich hier allein bin. Mein Brüder sind hier und die Wache kommt auch gleich. Du sitzt hier fest." Und wieder folgte ein hektischer Blick, denn sicher konnte sich Mika nicht sein, mit wem sie zu tun hat. Nur weil der Bursche harmlos und vielleicht auch ein wenig niedlich aussah, hieß das noch lange nicht, dass er es faustdick hinter den Ohren hatte.
Die ganze Zeit über bleib sie zum Angriff bereit, sollte der Bursche auf dumme Ideen kommen. Mit jemand, den sie sehen kann, kann sie es sicher aufnehmen.
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Calfay Rin

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Kapitel 1: Die Ergebenen
« Antwort #1312 am: 13.11.2009, 01:57:22 »
"Ach so..." murmelte Rin. So ziemlich alles? Das klang zwar ein wenig enttäuschend, aber man konnte halt nicht erwarten dass ein Blick ausreichte um etwas so Ungewöhnliches zu identifizieren. Da es wohl nichts Interessantes mehr zu entdecken gab gesellte sie sich zu Milan, der inzwischen von dem Neuankömmling in die Mangel genommen wurde. Mit stolzer Geste stellte sie den mit unsichtbarem Blut bekleckerten Speer neben sich ab und schien sich zur vollen Grösse aufzupusten wie ein Luftballon. Nachdem sie die Stadt eben von einem unsichtbaren Bösen befreit hatten mussten sie sich so eine Anrede nicht gefallen lassen. "Wir sind ebenfalls nicht alleine." begrüsste sie die Fremde. "Wenn ihr den Unsichtbaren sucht, kommt ihr ein wenig zu spät... aber wichtig ist nur dass er tot ist, nicht wer ihn gerichtet hat." erklärte sie diplomatisch. Wer seine Waffe zur Hand nahm und hinter einem Mörder herstürmte musste eine gute Person sein. Es wäre dumm sich einen potentiellen Verbündeten zum Feind zu machen.

Eretria

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Kapitel 1: Die Ergebenen
« Antwort #1313 am: 13.11.2009, 08:40:39 »
Eretria lächelte Waldemar an. "Ich glaube mir fehlt nichts, Waldemar." Dann hockte die Frau sich hin und grinste breit. "Wir haben es geschafft, nicht wahr? Mutter Sonne sei Dank. Der Schutz der zwei Monde war stark." Dann blickte sie auf die Frau neben sich am Boden und untersuchte sie kurz.[1]
Während sie sich so überzeugte, was der Frau fehlte, hörte sie Milan und Calfay mit jemanden am Eingang sprechen. Daher stand sie nach der kurzen Untersuchung auf und ging zu ihren Freunden herüber. Dabei hängte sie sich den Schild über den Rücken und steckte ihr Kurzschwert weg. Schließlich blieb sie neben Milan stehen. Kurz legte sie ihren Arm um seine Hüfte und drückte ihn.
"Ich glaube, wir haben auch Karenos und Issilya damit geholfen, wenn ich sehe, was der Frau dort passiert ist." Dann schaute die Priesterin auf die am Eingang zu dem Raum stehende Frau. Fast ein wenig widerstrebend löste sich die Priesterin von ihrem Freund. Mit einer kurzen Geste holte sie den Anhänger hervor, der sie als Ermittler der Stadtwache auswies.
"Es ist gut, wenn ihr die Stadtwache gerufen habt. So sollte jeder sich verhalten. Doch im Grunde sind wir für die Stadtwache hier." Kurz lies Eretria die Frau das Zeichen sehen, dann verschwand es wieder im Ausschnitt ihrer mit Mutter Sonne und den zwei Monden bestickten Priestergewänder. "Ich bin Eretria, Priesterin von Mutter Sonne und den zwei Monden. Hier neben mir steht Milan und dies ist Calfay." Kurz deutete die Priesterin auf die von ihr vorgestellten Personen. "Dort bei der bewusstlosen Frau am Boden steht Waldemar und dorthinten steht Beldin. Kay ist die Besitzerin des Ladens durch den ihr hier herunter gekommen seid."
Dann blickte sie die Frau wieder direkt an. "Es ist vielleicht etwas schwer zu verstehen, aber der Mörder war nich die Frau, die ihr verfolgt habt, sondern das Wesen, welches wir in dem Käfig dort drüben bekämpft haben. Die Frau ist genauso ein Opfer wie diejenigen, die durch sie angegriffen wurden." Eretria schaute traurig zu der Frau am Boden, bevor sie wieder auf Mika blickte.
"Wie war übrigens euer Name?"
 1. Untersuchungsergebnisse

Milan

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Kapitel 1: Die Ergebenen
« Antwort #1314 am: 13.11.2009, 09:12:53 »
Milan hörte sich geduldig an, was die Fremde zu sagen hatte. Es gefiel ihm jedoch überhaupt nicht, wie die Frau mit dem Rapier vor seiner Nase herum weddelte. Immerhin hatten seine Gefährten grad den Dunklen Träumer vernichtet, der wahrscheinlich für einen Großteil der Morde in der Stadt verantwortlich war und nun wurde er selbst als Mörder bezeichnet. Einen Augenblick lang erinnerte er sich an den jungen Mann in dem Kerker, in den Hauptmann Tryann sie geführt hatte. Das war ein Mörder, ein Verbrecher, aber doch ganz sicher nicht er, oder wirkte er doch so? Er wollte gerade etwas erwidern, als schon die zwei Frauen an seine Seite traten. Er wollte die Berührung von Eretria gerne genießen, aber gerade fiel ihm das unglaublich schwer. Er hätte es sein müssen, der sie in den Arm nahm und nicht anders herum. Wieder fühlte er sich wie ein kleines Kind, das versagt hatte. Trotzdem lächelte er, wandte sich dann jedoch der fremden Frau zu.
"Und nehmt endlich das Ding runter", meinte er und drückte die Spitze des Rapiers nach unten, der auf ihn gerichtet war. "Ich habe nämlich, wie Ihr seht, ein paar fleißige Leibwächter." Wie er die Worte aussprach, klangen sie verbittert. Es war ein unangenehmes Gefühl, deshalb fügte er schnell hinzu: "Außerdem wette ich, dass mein Rapier schneller ist, als euer." Er grinste herausfordernd.
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Mika

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Kapitel 1: Die Ergebenen
« Antwort #1315 am: 13.11.2009, 09:43:48 »
Als neben dem Mann in der Tür eine Frau erschienen war, machte Mika einen ersten Rückzieher und wich ein wenig zurück. Die Waffe hielt sie dabei erhoben, ihre linke, freie Hand tastete derweil unentwegt durch die leere Luft, als würde sie etwas suchen.
Die Frau sprach zwar in sehr offener Art, doch wirklich entspannen wollte sich die Bardin nicht, nichts sprach dafür, dass dies kein Schauspiel war und nach Zeichen dafür suchte sie nun. Doch bevor sie dazu kam, tratt eine dritte Person in die Bibliothek und ließ die offensichtlich leichtg überforderte Mika noch weiter zurückweichen.
Erst die Worte der Frau, die sich als Eretria vorstellte und behauptet für die Stadtwache zu arbeiten, sorgten bei Mika für ein wenig Entspannung und ganz langsam sank die Spitze ihrer Waffe. Vielleicht auch weil Mika verwirrt war, denn den letzten Ausführungen der angeblichen Priesterin konnte sie nicht folgen, denn sie weiß von keiner Frau, welche sie verfolgt, denn sie war einer unsichtbaren Bestie auf den Fersen, einem Wesen, welches mit Sicherheit ein Mann war - eine Frau würde sowas nicht tun.
Doch dann meldete sich Milan wieder zu Wort und sofort reißt Mika die Waffe hoch und ist wieder hellwach. Die Herausforderung hätte Mika unter anderen Umständen auch witzig gefunden, aber die junge Frau lachte nicht, sondern war wieder zum Kampf bereit.
"Wer hat Mereira um gebracht? WER VON EUCH DRECKIGEN SCHWEINE HAT MEREIRA UMGEBRACHT? Ich glaube euch kein Wort. Ich sehe kein unsichtbares Wesen." Brachte Mika das Hauptproblem der Argumentation der Fremden zur Sprache. "Ihr könntet mir alles erzählen. Bestimmt habt ihr das Zeichen einem eurer Opfer abgenommen." Stellte die Bardin nun sorgar alles in Frage, was Eretria gesagt hatte. "Und woher wollt ihr wissen, dass hier niemand mehr ist? Hä? Höchstens, weil ihr es selbst seid. Und vielleicht versteckt sich hier irgendwo noch ein Freund von euch." Die ängstliche junge Frau zog sich bis zu einem jungen Mann zurück und schaute sich dabei immer wieder leicht panisch über ihre Schulter und tastete in der leeren Luft nach Widerstand.
« Letzte Änderung: 13.11.2009, 09:51:34 von Mika »
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Milan

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Kapitel 1: Die Ergebenen
« Antwort #1316 am: 13.11.2009, 09:59:59 »
Milan runzelte die Stirn, als die Bardin begann, sie als dreckige Schweine zu bezeichnen. Wer zu den Niederhöllen war diese Frau und warum schien sie sich so dermaßen an der Idee fest gefressen zu haben, dass sie Mörder waren? Milan schüttelte den Kopf und zuckte schließlich mit den Schultern.
"Ich weiß ja nicht, warum ihr so misstrauisch seid, aber außer uns ist hier niemand mehr. Wobei, wer weiß das schon so genau? Man ist ja nie allein, oder?" Milan grinste, irgendetwas in ihm fühlte sie sich seltsam an. Warum trieb er dieses Spiel mit der Frau? Weil er wütend war? Auf sich selbst? Dafür konnte sie ja nichts. Er atmete tief durch, um sich zu beruhigen. "Also, wir bleiben jetzt einfach ganz ruhig, in Ordnung. Wir warten auf die Stadtwache, wie Eretria sagte, und dann werden die euch erklären, wer wir sind. Aber ihr nehmt jetzt wirklich besser dieses Ding runter. Es macht mich irgendwie nervös. In anderen Landstrichen mögen sich die Leute ja Metall durch die Nase oder die Ohren stechen, aber ich lege wenig Wert darauf." Milan sah ein, dass es wenig Sinn hatte, sich mit der Frau großartig zu streiten, deshalb steckte er den Rapier weg und meinte an Eretria gewandt: "Geht's dir eigentlich gut? Hat dir dieses Wesen was angetan? Es tut mir Leid, dass ich..." Jetzt geriet er doch wieder ins Stocken. "Also, dass ich nicht mitgeholfen habe, den Dunklen Träumer zu vernichten. Aber...es erschien mir einfach nicht richtig, weil...Ich bin jedenfalls froh, dass es zuende ist." Er lächelte und küsste sie flüchtig auf die Wange, wobei sich in seinem Gesicht eine leichte Röte zeigte. Eretria anzusehen, beruhigte ihn irgendwie. "Und tut mir Leid, dass ich grad so...das war nicht so gemeint, es ist nur...Naja, tut mir Leid", flüsterte er.
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Sternenblut

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Kapitel 1: Die Ergebenen
« Antwort #1317 am: 13.11.2009, 10:12:04 »
Mikas Bruder, der die Stellung am Ausgang gehalten hatte, hob ebenfalls sein Messer - eine etwas lächerlich wirkende Geste, wenn man die Waffen der anderen Personen im Raum bedachte. Leise flüsterte er zu Mika: "Bist du sicher, dass wir hier überhaupt eine Chance haben?"
Trotz seiner Frage schien er keinesfalls ängstlich und durchaus bereit, im Falle eines Falles an Mikas Seite zu kämpfen.

Bevor Mika antworten konnte, kam eine weitere Person aus dem hinteren Raum in die Bibliothek. Die Frau war alt - uralt. Die abgewetzte, wenig gepflegte Kleidung und ihr einfaches braunes Kopftuch zeigten deutlich, dass sie nicht gerade aus guten Verhältnissen stammte. Die vielen Runzeln und Falten ließen Mika vermuten, dass sie wahrscheinlich noch nie einer älteren Person begegnet war. Die Frau lächelte Mika an, und ihre viel zu großen Zähne und die große gebogene Nase ließen sie beinahe unwirklich erscheinen.

"Na, da bin ich aber auch dafür. Ich finde, wir hatten genug Kämpfe für einen Tag."

Für einen Moment legte sie ihren Kopf zur Seite, und musterte Mika wie ein faszinierendes, unbekanntes Tier. "Interessant", murmelte sie dann.
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Mika

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Kapitel 1: Die Ergebenen
« Antwort #1318 am: 13.11.2009, 10:25:36 »
"Richtig. Ihr seid die Einzigen hier und ich weiß, dass ein Mörder wenige Sekunden vor mir hier hinein geflohen ist. Wo wird dann wohl der Mörder zu finden sein?!" Stellte Mika fest, nachdem Milan sich abermals zu Wort gemeldet und keine sehr überzeugendene Argumente hervorgebracht hat. "WER VON EUCH WAR ES?"
Dann stieg die Verwirrung nochmals, als eine uralte Frau hinter den Fremden erschien, nach vorne trat und sie Bardin begann anzuschauen, geradezu mit ihren Blicken zu durchleuten.
Weil die junge Frau den Fremden kein bißchen traute und noch immer den Mörder von Mereira unter ihnen vermutete, sagte sie zu ihrem Bruder danach: Leonas?! Halte dich bereit. Bestimmt planen die etwas. Bestimmt machen die sich gleich unsichtbar. Sie wollen uns nur täuschen." Wie irrational das Denken von Mika inzwischen ist, zeigt sich daran, dass der Mann Namens Milan gerade seine Waffe weggesteckt hat und eine sehr alte, harmlos wirkende Frau erschienen ist. Aber selbst die alte Frau schafft Mika zu verteufeln: "Bestimmt ist das eine Hexe. Sie kann die leute bestimmt unsichtbar machen." Tut Mika weiter ihre Gedanken zur Szenarie kund.
Die Bardin, welche den Umständen entsprechend ziemlich durch den Wind zu sein schien, fügt dann etwas leiser hinzu: "Ich hoffe bloß, die dämlichen Wachen kommen bald."
Währenddessen konnte einem Beobachter schnell aufgefallen sein, dass der Rapier von Mika immer mehr begann zu zittern. Mika war schlichtweg am Rande ihrer Belastbarkeit angekommen. Aber sie musste durchhalten, wenn sie jetzt aufgeben würde, dann wäre es aus mit ihr, dann würden sich die Fremden bestimmt wie wilde Tiere über sie stürzen. Sie musste stark bleiben.
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Sternenblut

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    • Aradan - Stadt der Toten
Kapitel 1: Die Ergebenen
« Antwort #1319 am: 13.11.2009, 10:26:40 »
Beruhigt stellte Eretria fest, dass es der Frau vor ihr nicht wirklich schlecht ging. Die Atmung war schwach, aber nicht besorgniserregend. Die Muskeln der Frau schienen überanstrengt und waren an vielen Stellen verhärtet - vermutlich würde sie in den nächsten Tagen einen furchtbaren Muskelkater erleben. Alles in allem schien es ihr aber körperlich gut zu gehen. Die derzeitige Ohnmacht war vermutlich nur ein Resultat des Schocks der plötzlichen Rückverwandlung. In einigen Stunden dürfte die Frau aufwachen, und dann würde es ihr wieder gut gehen.
Lediglich um die Körpertemperatur machte sich Eretria einige Gedanken, denn da die Frau in verwandelter Form keine Kleidung mehr gehabt hatte, war sie auch nun nach der Rückverwandlung nackt, und würde auf dem kalten Boden schnell auskühlen.
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