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Autor Thema: Kapitel 1: Die Ergebenen  (Gelesen 88884 mal)

Beschreibung: Der In-Game-Thread

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Milan

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Kapitel 1: Die Ergebenen
« Antwort #1485 am: 29.11.2009, 13:52:39 »
'Die Große Feste', dachte Milan und spannte sich unwillkürlich an. Warum musste der kürzeste Weg ausgerechnet zu dieser Stadt führen, der er doch versucht hatte, zu entkommen? Selbst Eretrias Arm um seine Hüfte konnte ihn jetzt nicht mehr beruhigen. Er wollte auf gar keinen Fall dorthin zurück und womöglich seinem Vater über den Weg laufen oder noch schlimmer, seiner Mutter. Er hatte sie alle enttäuscht und sollte jetzt dorthin zurückkehren.

Blass werdend starrte er zu Boden und wartete das unausweichliche Schicksal ab. Denn natürlich würden sie den kürzesten Weg nehmen und natürlich würden sie zur Großen Feste reisen. Und dann blieb Milan gar nichts anderes übrig, als wieder bei seinem Vater vorstellig zu werden, um ihn um eine Unterkunft für sich und seine Freunde zu bitten. Alles andere wäre auch gegenüber seinen Gefährten nicht gerecht gewesen.

"Was für eine Aussicht", murmelte er vor sich hin und wartete den Entschluss seiner Freunde ab.
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Mika

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Kapitel 1: Die Ergebenen
« Antwort #1486 am: 29.11.2009, 14:10:33 »
"Hallo. Mika mein Name." Stellte sich die Bardin Waldemar vor, nachdem dieser  seinen Namen genannt hat, obwohl ihr Name wohl bekannt sein sollte.
Dann rechnete sie weiter im Kopf durch und kam zu dem Ergebnis, dass die dreißig Goldmünzen doch etwas mehr waren, wenn die Kost gestellt wird. Aber ehrliche Arbeit war echt mühsam, davon blieb sie überzeugt, denn angesichts möglicher Gefahren, welche Mika schon bewußt waren, bekamen sie nicht viel. Die junge ihr unbekannte Frau, machte ihr ein wenig Hoffnung mit ihrer Idee.
"Habt ihr eigentlich Pferde?" Fragte Mika dann plötzlich, als von tagelangen Märschen gesprochen wird. "Ich habe zwei Stück. Der Zufall wollte es irgendwie. Wenn ihr auch welche habt, dann sind wir schneller." Kurz darauf bereut Mika, dass sie das an dieser Stelle erwähnt hatte, denn sie war immernoch Handwerkertochter und da war es schwer, sich zwei Pferde leisten zu können.
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Calfay Rin

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Kapitel 1: Die Ergebenen
« Antwort #1487 am: 29.11.2009, 14:18:00 »
"Pferde wäre nützlich. Leider besitze ich keins, hm... ihr vielleicht, Milan?" Fragend sah Rin zu ihren Kollegen hinüber.

Milan

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Kapitel 1: Die Ergebenen
« Antwort #1488 am: 29.11.2009, 14:44:26 »
Milan zuckte zusammen, als er seinen Namen hörte. Nur unterbewusst hatte er mitbekommen, worüber die Anderen sich unterhalten hatten. "Äh, ich, nein...äh..." stotterte er. Auch das noch. Pferde! Dabei hatte er Rijata noch nicht einmal die gestohlene Lila zurück gebracht. Merklich sank Milan weiter in sich zusammen.
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Calfay Rin

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Kapitel 1: Die Ergebenen
« Antwort #1489 am: 29.11.2009, 15:48:33 »
Da sie Milan mit ihrer Frage scheinbar erschreckt hatte, beeilte Rin sich ihm zu versichern "Das macht doch nichts. Wir werden sicher noch eins auftreiben."

Milan

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Kapitel 1: Die Ergebenen
« Antwort #1490 am: 30.11.2009, 10:03:10 »
Als Calfay davon sprach, dass sie schon noch eins auftreiben würden, kehrte Milans kurzzeitig abgelegte Unruhe augenblicklich zurück. "Ja, das muss ich allerdings. Eines auftreiben", meinte er und starrte weiterhin zu Boden. Er hatte sie einen Moment lang vergessen, all die Unsicherheit und Angst, und dann war sie mit der Erwähnung dieser Stadt sofort zurück gekehrt und Calfay zeigte ihm auch auf, dass er am heutigen Tage mehr versagt als gewonnen hatte. Es holte ihn immer wieder ein.
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Mika

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Kapitel 1: Die Ergebenen
« Antwort #1491 am: 30.11.2009, 10:21:31 »
"Vielleicht ist das dann doch erstmal egal." Unterbrach Mika das seltsame Intermezzo um das Thema Pferde, welche sie angestossen hatte, schließlich wollte sie sich erstmal anhören, wie überhaupt der genaue Auftrag lautete.
Genau darauf sprach Mika den Hauptmann an, nachdem Leonas den Raum verlassen hatte, denn eigentlich wusste sie von dem Auftrag nicht, denn eigentlich hätte sie nicht lauschen dürfen: "Entschuldigt die Unterbrechung. Vielleicht erklärt ihr mir vielleicht doch erstmal, worum es genau geht, bevor wir weiter überlegen." Ein Vorteil hat es wohl ehrlich zu sein, man muss sich nicht immer aufpassen was man sagt oder nicht sagt. Deshalb ist es wahrscheinlich nicht so verdienstreich, weil es weniger risikoreich ist. Dacht Mika im Anschluss an ihre Bitte um Aufklärung, nachdem sie Angst haben musste, dass jemand dahinter steigt, dass sie kein Geld für zwei Pferde besitzen sollte und gar keine weiter Aufklärung benötigt.
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Sternenblut

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Kapitel 1: Die Ergebenen
« Antwort #1492 am: 30.11.2009, 11:48:28 »
Tryann nickte ihr bestätigend zu. "Natürlich, verzeiht. Im Moment läuft alles etwas... anders als sonst, ich bitte Euch, das Durcheinander zu entschuldigen."

"In den letzten Wochen sind mehrere Leute in Himmelstor verschwunden. Die Wache hat einige Spuren verfolgt, darunter einige seltsame Leute, die sich selbst als Die Ergebenen bezeichnen. Doch wir haben keine wirklichen Beweise gefunden. Heute morgen wurde auf dem Markt ein Kind getötet. Die Mitglieder der Gruppe, die ihr hier vor euch seht, haben sofort beherzt eingegriffen, doch das Kind war nicht mehr zu retten, und von dem Mörder keine Spur."

Er machte eine kurze Pause - die Erinnerung an die Fehlschläge der Wache schienen ihm noch immer zu schaffen zu machen. "Ich habe die Gelegenheit genutzt, um von einem besonderen Recht, das ich als Hauptmann habe, Gebrauch zu machen. Ich habe die Gruppe gebeten, den Fall im Auftrag der Stadtwache zu untersuchen. Ich habe darauf gehofft, dass manche Zeugen vielleicht eher mit Personen reden, die man nicht gleich der Wache zuordnen kann."

"Tatsächlich haben unsere Hilfs-Ermittler in kürzester Zeit beeindruckende Erfolge gehabt. Sie haben nicht nur herausgefunden, dass die Ergebenen einen Brandanschlag auf den Markt geplant haben, bei dem vermutlich Hunderte oder Tausende Bürger ums Leben gekommen wären, sie haben auch einen Schläger gefangen genommen, der zugegeben hat, im Auftrag der Ergebenen Leute entführt zu haben. Die Ergebenen sind nun verhaftet und erwarten ihren Prozess. Aber das ist nicht alles."

"Offensichtlich waren die Ergebenen nicht für jede verschwundene Person verantwortlich. Die Gruppe fand heraus, dass ein Wesen, das als Dunkler Träumer bezeichnet wurde, auch an all dem Unheil beteiligt war. Aber zu diesem Thema sollten unsere erfolgreichen Ermittler besser selbst berichten, da ich selbst noch kein ganz vollständiges Bild der Geschehnisse habe."

Sein Blick wanderte von einem Mitglied der Gruppe zum nächsten, darauf wartend, dass jemand den Bericht fortsetzen würde.
"Ein Blick in die Welt beweist, dass Horror nichts anderes ist als Realismus." - Alfred Hitchcock

Mika

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Kapitel 1: Die Ergebenen
« Antwort #1493 am: 30.11.2009, 12:04:59 »
"Vielen Dank für die Aufklärung, aber ..." Begann Mika und schien sich dann zu winden, weiter zu sprechen, weil sie offenbar ungern dem Mann auf die Füsse treten will, wie ihr kleiner Bruder mit Sicherheit erkennen kann. Ich ... mhh ... habe eigentlich nach etwas anderem gefragt. Ich wollte wissen, was nun bevorsteht. Ihr wollt, dass ich helfe, aber wobei?" Kurz darauf zeigt Mika sehr breit alle Zähne, als würde sie grinsen, doch ihr Blick ist unsicher und das Gesicht verkrampft, so dass nicht mal ein Lächeln zu erkennen ist.
"Aber um auf eure Worte zurückzukommen. Diese Ergebenen, sind die unsichtbaren Wesen, nicht wahr?" Fragte Mika dann noch am Ende und zeigte damit recht deutlich an, dass es sie doch sehr interessiert hat, was Hauptmann Tryann.

Hauptmann Tryann?! Was ist das eigentlich für ein dämlicher Name. Dachte Mika, als ihr bewußt wird, dass der doch recht gutmütig wirkende Hauptmann, gerade ziemlich durch den Wind war - deutliches Zeichen war seine Entschuldigung, nachdem sich gerade Mika entschuldigt hatte - und nichts und niemand mit eiserner Hand führte. Übler konnte es den Mann kaum treffen, denn Mika dachte jedesmal, wenn sie den Namen hörte, oder auch nur dachte, an einen Tyrannen - davon war der Hauptmann aber sher, sehr weit entfernt.
« Letzte Änderung: 30.11.2009, 12:05:39 von Mika »
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Sternenblut

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Kapitel 1: Die Ergebenen
« Antwort #1494 am: 30.11.2009, 12:08:40 »
Der Hauptmann schenkte Mika ein leichtes Lächeln, als diese nach der bevorstehenden Aufgabe fragte. "Um diese Aufgabe zu verstehen, solltet ihr das Geschehene kennen. Nur dann könnt ihr euch wirklich ein Bild von dem machen, was möglicherweise vor euch liegt. Und nein, die Ergebenen sind nicht unsichtbar."
« Letzte Änderung: 30.11.2009, 12:08:57 von Sternenblut »
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Waldemar

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Kapitel 1: Die Ergebenen
« Antwort #1495 am: 30.11.2009, 12:16:35 »
Wir fanden heraus, dass das Wesen was das Mädchen heute Morgen umgebracht hat von einem Geistwesen kontrolliert wird. Mit Hilfe der Seherin oder Hexe" bei diesem Word Lächelte Waldemar in Mikas Richtung "oder was auch immer sie ist, jedenfalls mit der Hilfe dieser Kay konnten wir die Möglichen Aufenthaltsorte eingrenzen und mehrere davon sogar lokalisieren. Wir haben dann diese Orte aufgesucht, an einem wurden wir von einem Weiteren dieser Wesen angegriffen." Hier machte Waldemar eine kuze Pause und dachte an den Soldaten der bei dem Angriff verstorben war "Zurück bei Kay stellten wir fest dass unter ihrem Laden ein weitere Ort verborgen ist wo der Dunkle Träumer wie dieses Wesen offensichtlich heißt versteckt sein könnte. Wir sind hinunter gegangen und haben dort ein Wesen gefunden, dass von Kay als der Träumer identifiziert wurde. Wir haben den Träumer getötet kurz bevor Ihr Mika in den Keller gekommen seid. Daraufhin verwandelten sich die Wesen, die unter der Kontrolle des Träumers standen zurück." Waldemar blickte in die Runde, um sich zu vergewissern ob er etwas vergessen hat. "Das ist zumindest der Stand der Dinge wie er sich mir bisher darstellt."
Ich kann es sehen, also kann ich es auch treffen.

Eretria

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Kapitel 1: Die Ergebenen
« Antwort #1496 am: 30.11.2009, 13:16:37 »
Eretria beobachtete Mika genau. Die Frau war zumindest seltsam, aber vielleicht war dies ja eine Grundvoraussetzung dafür, dass jemand Kay auffiel. Als sie die Ausführungen des Hauptmanns und Waldemars hörte, stellte sie fest, dass eigentlich immer noch der Zusammenhang zu diesem neuen Auftrag fehlte.
"Vielleicht fehlt noch etwas, was eher mit Rocan von Tragesthar und mir zu tun hat. Der Paladin der Sonne hat ein merkwürdiges Wesen bis vor die Tore der Stadt verfolgt. Das Spiritum war im Besitz dieses Wesen, welches wie ein Mädchen aussah. Dieses Mädchen scheint in einem Zusammenhang zu den Dingen zu stehen, welche hier in Himmelstor geschehen. Dafür spricht, dass es mir eine Vision geschickt hat, die mich gewarnt hat vor die Stadt zu gehen und außerdem mir eine Vision schickte, als wir den Dunklen Träumer besiegt hatten. Dieser Zusammenhang ist es, der uns nun dazu zwingt das Wesen zu verfolgen. Mit dem Spiritum haben wir ein Hilfsmittel, welches uns zu dem Mädchen führen wird."
Nach diesen Worten schaute sie kurz zu Milan, der betrübt aussah: "Du musst über den Diebstahl des Pferdes durch diesen häßlichen Elfen nicht traurig sein. Wenn wir Rijatas Pferd bis zu unserem Aufbruch nicht mehr finden, werden wir ihr Ersatz beschaffen. Niemand kann etwas dafür, dass ein Dieb ein Pferd stiehlt."
Dann blickte die Frau zu den drei höher gestellten Persönlichkeiten der Stadt. "Ich weiß, dass noch viel zu besprechen wäre, aber Milan und ich müssen noch zurück zum Badehaus heute und ehrlich gesagt bin ich einfach erschöpft von diesem Tage. Ich brauche etwas Ruhe. Können wir uns Morgen früh weiter besprechen?"

Sternenblut

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Kapitel 1: Die Ergebenen
« Antwort #1497 am: 30.11.2009, 13:21:50 »
Sofort nickte Hauptmann Tryann. "Ja, natürlich. Ich würde nur vorher gerne noch ein paar Worte mit Milan und Beldin wechseln. Unter sechs Augen."
Er deutete auf eine Tür hinter sich, und machte sich dann auch gleich auf den Weg, um den Nebenraum zu betreten.

Meister Chevalron hingegen wandte sich an Angar. "Und wir zwei haben auch noch etwas zu erledigen. Bitte begleitet mich, damit ich den Zauber wirken kann."
Angar nickte heftig, und Mika fiel auf, dass ihm der Gedanke, einen Zauber auferlegt zu bekommen, scheinbar nicht im Geringsten störte - ganz im Gegenteil, ihr jüngerer Bruder schien regelrecht begeistert von dem Gedanken.
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Mika

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Kapitel 1: Die Ergebenen
« Antwort #1498 am: 30.11.2009, 13:36:45 »
"War das Pferd vielleicht Braun?" Fragte Mika in Richtung von Eretira und Milan, nachdem von der Heilerin ein geklautes Pferd erwähnt  wurde und sie mit einem solchen Subjekt schon Heute Kontakt hatte, und wirkte, dann auf einmal sehr hilflos, als sie nach Worten suchte und mit der Hand nach leerer Luft griff. Kurz danach fragte sie resigniert: "Wie beschreibt man ein Pferd besser? Ich weiß es nicht. Es ist ein ... Pferd.
Auf jeden Fall habe ich vorhin einem Gauner ein Pferd abgekauft, welches definitiv nicht ihm gehört hat. Der Typ wollte es einem Wirt zum Schlachten verkaufen. Ein Elf war es aber nicht. Nur ein schäbiger Mann."
Das Mika von dem Pferd geträumt hatte, das wollte sie nicht sagen. Darüber, dass Mika die meiste Zeit ihres Lebens einen schäbigen Eindruck hinterlassen hatte - also keinen Besseren als der ehemalige Pferdebesitzer, an dessen Stelle sich Mika recht gut vorstellen könnte -, das wollte sie nicht mal denken.
"Auf jeden Fall Danke für die Aufklärung." Sagte Mika dann, um in letzter Sekunde der Höflichkeit zu entsprechen, noch am Schluss.

Das war das Einzige, was Mika noch auf dem Herzen hatte. Mehr nicht. Selbst wegen Angar machte sie sich keine Sorgen, denn sie konnte ihren kleinen Bruder verstehen, sie hätte an seiner Stelle wohl auch nicht standhalten können und das Experiment gewagt.
« Letzte Änderung: 30.11.2009, 13:42:45 von Mika »
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Milan

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Kapitel 1: Die Ergebenen
« Antwort #1499 am: 30.11.2009, 14:22:16 »
Milan schrak aus seiner Starre auf, als Eretria ihn ansprach. "Nein, das geht nicht", antwortete er ihr. "Das geht nicht, weil Lila Rijata viel mehr bedeutet als nur Gold, Eretria. Sie hat gesagt, dass Lila ein Familienmitglied ist. Wir können uns über Rongas Tod auch nicht mit Gold hinweg trösten. Und auch du wärest nicht mit tausend Goldmünzen aufzuwiegen." Milan war der Verzweiflung nahe. Als Mika erwähnte, sie habe ein Pferd von einem schäbigen Kerl gerettet, horchte er kurz auf, doch seine Hoffnung erstarb augenblicklich wieder: "Nein, es war schwarz, eine junge Stute, ein wirklich sehr schönes Tier. Kräftig, aber geschmeidig und sehr gut zu reiten, selbst für jemanden, der darin nicht so bewandert ist. Ein sehr liebes Tier." Milans Worte erweckten den Eindruck, als würde er Lila schon lange Zeit kennen, dabei hatten sie nur einige Minuten miteinander verbracht. Doch tatsächlich fühlte er sich verantwortlich für die Stute und dafür, sie wieder gesund zu Rijata zurück zu bringen.

Milan seufzte und küsste Eretria kurz, bevor er Hauptmann Tryann in den Nebenraum folgte. "Geh nicht ohne mich. Ich will mich persönlich bei Rijata dafür entschuldigen, dass ich ihr Pferd verloren habe." Kurz bevor er den Nebenraum betrat, fügte er noch zu allen gewandt hinzu: "Ich bin dafür, wir nehmen den Weg über die Große Feste. Mein Vater besitzt ein großes Haus, wo wir nächtigen können, und ich bin sicher, er kann uns auch neuen Proviant zur Verfügung stellen. Vielleicht - wenn er seine Beziehungen einsetzt - kann er uns sogar noch Pferde besorgen, falls wir für den ersten Weg nicht genug Gold zusammen bekommen, um Pferde für uns zu kaufen." Dann trat er in den Nebenraum. Was Hauptmann Tryann noch mit ihm und Beldin besprechen wollte, konnte sich Milan nicht richtig vorstellen, und obwohl er gegenüber dem Hauptmann Respekt verspürte, ihn sehr mochte und sich noch vor einigen Minuten gefreut hätte, wenn er mit Tryann hätte sprechen können, verspürte er grad nur Unsicherheit und den Drang, Rijata endlich zu beichten.
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