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Autor Thema: Das Schauspiel im Theater - Kapitel 1  (Gelesen 17414 mal)

Beschreibung: Der Anfang vom Ende ...

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Dr. Lazarus Grind

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Das Schauspiel im Theater - Kapitel 1
« Antwort #105 am: 12.12.2008, 00:41:41 »
Nach einigen Metern ändert Grind abrupt die Richtung und geht schnurstracks in eine weitere, kleine Starße und bleibt vor einem unscheinbaren Haus stehen. "Hier werden wir jetzt das ein oder andere Bierchen trinken Martyn. Oder haste ne bessere Idee?"
Erwartungsvoll blickt der Doc seinen Kumpel an.

Martyn Ohneheim

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Das Schauspiel im Theater - Kapitel 1
« Antwort #106 am: 13.12.2008, 12:57:07 »
"Eigentlich müsste ich nach Hause. Die werden sich bestimmt Sorgen machen. Aber falls einem der Ledernacken einfällt, dass er mein Gesicht schon mal gesehen hat, werden sie dort bestimmt auftauchen."

Martyn zögert kurz, dann nickt er zustimmend.

"In Ordnung, das eine Bierchen kann nicht schaden. Und brauchen tu ichs nach dem Stress."

Taysal

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Das Schauspiel im Theater - Kapitel 1
« Antwort #107 am: 16.12.2008, 13:16:26 »
Martyn und Grind suchen sich einen Tisch in der Ecke, mit dem Rücken zur Wand und einem guten Blick auf den Eingang. Ein älterer Halbelf stellt ungefragt zwei Bier auf den Tisch - die Hausmarke des Lokals – und kassiert sofort ab. Das Bier hat eine herben und angenehmen Geschmack. Es herrscht eine ruhige Atmosphäre vor und die Gäste kümmern sich um ihre eigenen Angelegenheiten. Grind und Martyn unterhalten sich ziemlich gut und genehmigen sich noch einen zweiten Krug. Langsam flaut die Aufregung der abendlichen Ereignisse ab. Als der Stundenzeiger bereits weit vorangeschritten ist, nehmen die beiden Männer ihre Hüte und verlassen das Lokal.

In den Straßen der Stadt ist das Nachtleben erwacht. Einwohner die das trübe Tageslicht meiden kriechen nun aus ihren Verstecken. Nur künstliche Quellen sorgen jetzt noch für Licht in der Dunkelheit und so sind Finsternis und Schatten allgegenwärtig.

Trom Cholber wird sicherlich schon daheim sein, also beschließt Martyn nach Hause zu gehen. So kann er Grind noch bis zu dessen Wohnung begleiten, der Umweg dauert nur wenige Minute länger.

Derweil füllt Trixie ein Teeei mit einer angenehm duftenden Kräutermischung und lässt es in die Tasse mit dem heißen Wasser gleiten. Die letzten Stunden waren anstrengend und das Erlebte erst einmal nur schwer zu verdauen.

Die junge Frau macht es sich auf der kleinen Pritsche gemütlich, die Grind extra für sie besorgt hat. Trixie zieht unter ihrem Kissen ein rotes Zaubertuch hervor - Walters erstes Zaubertuch und sein Glücksbringer. Es war Bestandteil seines ersten Tricks und danach ständiger Begleiter. Einen Tag vor seinem Tod gab er es Trixie, damit es ihr so viel Glück bringen möge wie ihm - Walters Duft haftet noch an dem Tuch ...

Trixie schreckt plötzlich hoch. Sie war wohl eingenickt. Die Lampe auf dem Tisch ist erloschen, dass Petroleum wohl aufgebraucht. Wie spät wird es wohl sein, kurz vor Mitternacht? In diesem Augenblick hört Trixie von draußen ein Geräusch, so als ob Metall über Stein kratzen würde. Aber das Geräusch kam nicht von der Straße hoch. Der Ursprung scheint sich nur wenige Schritte neben dem Fenster zu befinden. Da, schon wieder, diesmal ein Stück näher ...

* * *

Grind und Martyn erreichen das Haus, in dem Grind lebt Während in den meisten anderen Fenstern der Nachbarwohnungen Licht zu sehen ist, ist es bei Grind dunkel. Der Elf reicht Martyn gerade die Hand zum Abschied, da hören die beiden ein metallisches Geräusch von oben und blicken auf. Ihre Augen können das Dunkel kaum durchdringen, doch es reicht aus, um einen menschenartigen Umrisse zu erkennen, der sich einer Spinne gleich langsam auf das Fenster zu Grinds Wohnung zuschiebt.

Der Doktor weiß, dass es in den Schatten Molochs genug Kletterkünstler und Meuchler gibt, die kunstvoll an Wänden entlangklettern, doch dieser Winkel dort oben und vor allem die Geschwindigkeit, dass ist schier unglaublich. In wenigen Sekunden wird der Schatten das Fenster erreicht haben ...

Trixie Tollhaus

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Das Schauspiel im Theater - Kapitel 1
« Antwort #108 am: 16.12.2008, 17:00:38 »
Da Trixie nur wenig Zeit hat**, rollt sie sich nur von der Pritsche und unter sie, um zumindest einer knappen Überprüfung zu entgehen. Kurz schießt ihr durch den Kopf, einfach das Fenster aufzustoßen, wenn der mutmaßliche Einbrecher davor ist, aber das könnte ihn (oder sie) töten – und allein bei dem Gedanken schaudert ihr.

Also tastet sie stattdessen nach der Blitzwatte und hält Walters Tuch fest in ihrer anderen Hand. Auch wenn es diesmal wohl keine verkrüppelte Ratte ist – vielleicht hilft ihr das Tuch ja anders weiter...

**
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"Du hast da eine Münze im Ohr. Wie kommt die denn da hin?"

Dr. Lazarus Grind

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Das Schauspiel im Theater - Kapitel 1
« Antwort #109 am: 18.12.2008, 11:32:31 »
Entetzt sieht der Doc, was dort passiert und für den Bruchteil einer Sekunde fühlt er sich handlungsunfähig. Dann plötzlich schaut er Martyn nocheinmal kurz an und stürmt in das Haus und die Treppen hoch. Ich muss versuchen vor diesem 'Ding' in meiner Wohnung zu sein... ich muss! schiesst es ihm durch den Kopf. Noch während des Laufens zieht der dürre Elf ein Stilett und den Wohnungsschlüssel, als er oben ankommt. Schnellstmöglich öffnet er seine Wohnungstüre und macht einen Satz in sein Zimmer Nein, nicht Trixie... N-E-I-N! hämmert es in seinen Gedanken, welche jede Vorischt vergessen machen.

Martyn Ohneheim

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Das Schauspiel im Theater - Kapitel 1
« Antwort #110 am: 19.12.2008, 23:54:11 »
Martyn überlegt kurz, ob er dem Doc voranlaufen soll. Aber erstens kennt er sich nicht aus, wäre also vielleicht nur im Weg, und zweitens gibt es vielleicht eine Möglichkeit, den andern beiden etwas Zeit zu verschaffen. Seine Hand verschwindet unter seinem abgewetzten Mantel, als sie wieder hervorkommt, wiegt er sein kurzes Schwert wurfbereit in der Hand und holt zum Wurf aus.

"He, Krabbelspinne, verschwinde, sonst stanz ich dir ein Loch in den Leib!"

Laut und aggressiv kommt der Schrei, das Wesen soll wissen, das der Halbelef es ernst meint.

Taysal

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Das Schauspiel im Theater - Kapitel 1
« Antwort #111 am: 24.12.2008, 00:28:40 »
Kaum ist Trixie unter der Pritsche in Deckung gegangen und hat die Blitzwatte zur Hand, da hört sie draußen eine laute Männerstimme rufen, die ihr wage bekannt vorkommt. Dafür hört das Kratzgeräusch abrupt auf.

Die Kreatur verharrt und fast scheint es, als würde sie den Blick nach unten wenden, um Martyn zu mustern. Undeutlich erkennt der Halbelf kurz ein rötliches Glimmen, dann hört er ein Zischen von oben. Die Kreatur entfernt sich ein Stück vom Fenster und verharrt erneut.

Trixie hört wie nun ein Schlüssel ins Schloss geschoben und gedreht wird, dann springt die Türe nach innen auf und Grind steht im Raum, in seiner Hand ein Stilett. In diesem Augenblick ist von draußen ein lautes Krachen zu hören, so als ob Ziegel zerbersten würden. Dann ist Ruhe.

Martyn, das Schwert noch immer in der Hand, sieht wie der Kopf der Kreatur plötzlich zum Fenster ruckt und sich dann die massige Gestalt von der Wand abstößt. Mit einem gewaltigen Sprung wechselt sie die Straßenseite, krallt sich über Martyn in die Hauswand und zieht sich aufs Dach hinauf. Stille.

Dr. Lazarus Grind

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Das Schauspiel im Theater - Kapitel 1
« Antwort #112 am: 24.12.2008, 00:36:46 »
Der Doc kommt völlig ausser Atem oben an und ruft erstmal "Trixie? Wo bist Du? Ist alles okay?" Es dauert ein Wenig, bis er erkennt, dass das Fenster noch heil ist und damit beruhigt er sich auch schnell wieder. Schnell läuft er zum Fester und stellt sich seitlich dazu, mit dem Rücken an die Wand, das Stilett noch immer fest im Griff. Wer oder was auch immer jetzt wagt, durch das Fenster zu kommen, wird aufgespiesst!

Martyn Ohneheim

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Das Schauspiel im Theater - Kapitel 1
« Antwort #113 am: 25.12.2008, 21:25:08 »
Oh, Scheißescheißescheiße, was hat der Doc nur angestellt.

Martyn ist von den plötzlich über ihn hereinbrechenden Ereignissen vollkommen überrumpelt, doch überkommt ihn die ungute Ahnung, dass es sich dabei nicht um Zufälle handelt. Und er schuldet Grind noch etwas für die Genesung seiner Geschwister. Dennoch behagt ihm der Gedanke, jetzt selbst zur Zielscheibe geworden zu sein gar nicht. Das Schwert fest in der Hand, und die Stelle, an der die Kreatur aufs Dach verschwunden ist, fest im Auge behaltend, zieht er sich langsam in den Hauseingang zurück, in der festen Absicht, sich so schnell wie möglich mit den beiden anderen wieder zu vereinen.[/i]

Trixie Tollhaus

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« Antwort #114 am: 27.12.2008, 17:40:39 »
Trixie rollt unter der Pritsche hervor und erhebt sich katzengleich. "Natürlich geht es mir gut", sagt sie nonchalant. Man merkt ihr kaum an, dass sie diese Selbstsicherheit spielen muss. Sie steckt die Blitzwatte wieder weg. "Was ist mit den Ledernacken?"

Ihre Körperhaltung ist gewollt locker, aber ein falsches Geräusch könnte sie wohl wieder auf den Sprung versetzen.
"Du hast da eine Münze im Ohr. Wie kommt die denn da hin?"

Taysal

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« Antwort #115 am: 27.12.2008, 18:48:26 »
Es scheint wieder Ruhe in der Straße zu herrschen, jedenfalls vernimmt Martyn nur die üblichen Geräusche. Als er sich gerade in den Hausflur zurückzieht, hört vom Dach der anderen Straßenseite ein leises Zischen, ein Zischen, dass er in der Art schon einmal hörte - und zwar vor zwei Wochen im Karrenflicker. Das Zischen stammte da von einer kleinen Dampfmaschine, die Trom Cholber einem Zwergen abgekauft hatte, um die Technik irgendwann einmal genauer unter die Lupe zu nehmen.

Dr. Lazarus Grind

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« Antwort #116 am: 29.12.2008, 12:12:48 »
Der Doc schaut Trixie sehr erleichtert an. "Nein, die Ledernacken sind weg, Martyn und ich konnten fliehen." Währeddessen geht Grind zum Fenster und schaut vorsichtig nach draussen, immer bedacht blitzschnell ausweichen zu können. Die gegenüberliegenden Dächer werden genauso ausgespäht, wie die Wände und die Strasse.
"Trixie, hast Du gesehen, was das war?" fragt Grind während seiner Observation.

Martyn Ohneheim

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Das Schauspiel im Theater - Kapitel 1
« Antwort #117 am: 02.01.2009, 16:25:57 »
Irritiert wirft Martyn einen letzten Blick zu dem Dach auf der anderen Straßenseite. Aber niemand würde ihn jetzt alleine da hoch kriegen, und so setzt er seinen alten Plan in die Tat um. Als er die Wohnung erreicht, reicht es gerade für ein kurzes "Alles in Odnung, Frau?" dann steht er schon neben Grind und spät seinerseits zum anderen Dach hinüber, während er leise von seiner Beobachtung erzählt.*


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Trixie Tollhaus

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« Antwort #118 am: 04.01.2009, 13:52:18 »
"Ich weiß nur, dass es keine Ratte war."

Trixie schaudert noch einmal. "Ich mache mir was heißes zum Trinken. Noch jemand?" Sie sieht Martyn an. "Ich bin Trixie. Der Doktor hat mein Leben gerettet. Und du?"
"Du hast da eine Münze im Ohr. Wie kommt die denn da hin?"

Martyn Ohneheim

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« Antwort #119 am: 04.01.2009, 19:44:31 »
"Martyn."

Zum ersten Mal blickt der Halbelf die Artistin offen an. "Und mir hat der Doc das Leben meiner Geschwister gerettet. Ist'n guter Lebensretter, der Doc."

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