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Autor Thema: Das Schauspiel im Theater - Kapitel 1  (Gelesen 17460 mal)

Beschreibung: Der Anfang vom Ende ...

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Trixie Tollhaus

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Das Schauspiel im Theater - Kapitel 1
« Antwort #30 am: 18.10.2008, 18:58:49 »
Trixie zwingt sich zur Ruhe, auch wenn die Erinnerung an den Überfall hier, in diesem finsteren Gang, auf sie einstürmt. Vorsichtig macht sie ein paar Schritte weg von der Tür in die Wohnung – und von dem nahenden Geräusch. Dabei tastet sie ihre Taschen ab, ob sie etwas Blitzwatte dabei hat, falls sie fliehen muss.
"Du hast da eine Münze im Ohr. Wie kommt die denn da hin?"

Taysal

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Das Schauspiel im Theater - Kapitel 1
« Antwort #31 am: 20.10.2008, 07:18:40 »
Das wenige Licht aus der Wohnung fällt nur einen halben Schritt in den Kellergang hinein.Das Geräusch schält sich nun aus der Dunkelheit, nimmt Gestalt an und entpuppt sich als weitaus harmloser, als es im lichtlosen Raum klang. Zu dem Geräusch von Metall auf Stein fügt sich nun auch das Kratzen kleiner Krallen hinzu.Eine ziemlich fette Ratte taucht vor Trixie auf, ihre Beine zu zerfetzten Stümpfen förmlich demontiert und den Hinterleib auf einen groben Metallschlitten gebunden – scheinbar das Haustier eines Anwohners. Ohne Trixie – deren Finger sich gerade um die Blitzwatte legen - zu beachten, zieht der geschundene Nager seines Wegs und verschwindet nach Links wieder im Dunkeln.Kurz darauf ist ein wütendes Fiepen und Fauchen zu hören, unterbrochen von einem regelmäßigen lauten „Klack“ - die Ratte ist wohl an der Treppe angekommen.

Trixie Tollhaus

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Das Schauspiel im Theater - Kapitel 1
« Antwort #32 am: 20.10.2008, 14:49:49 »
Trixie muss unwillkürlich lächeln, sowohl wegen ihrer Furcht als auch der dicken Ratte. Sie geht vor und trägt die Ratte die Treppe zur Straße hinauf.
"Du hast da eine Münze im Ohr. Wie kommt die denn da hin?"

Dr. Lazarus Grind

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Das Schauspiel im Theater - Kapitel 1
« Antwort #33 am: 20.10.2008, 22:33:34 »
"Ja ja Respekt..." grummelt Grind leise vor sich hin "und immer schön alles gefallen lassen!" etwas frustriert und plötzlich zermürbt in einem Anflug seiner wechselhaften Gefühlswelten, packt Grind seine Sachen zusammen und schaut den Anwesenden jeweils einen Augenblick, im Sinne des Wortes, in die Augen. "Wenn wir mit zweihundert Jahren nicht verrückt würden, was dann?" Mit diesen Worten lässt Grind die Familie allein und zieht seines Weges. Kaum aus dem Zimmer, fingert er etwas zitterig einen Glimmstengel aus seiner Hemdtasche und nimmt erstmal einen tiefen Zug.
Ja Grind so ist richtig! schilt er sich selbst immer schön den Rebellen rauskommen lassen, du weißt doch genau wo das hinführt...
Nachdem seine Gedanken wieder sortiert sind, macht er sich erstmal auf die Suche nach Trixie.

Taysal

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Das Schauspiel im Theater - Kapitel 1
« Antwort #34 am: 21.10.2008, 01:03:58 »
Diese lässt die Ratte oben an der Treppe zu Boden. Der fette Nager macht sich sofort auf den Weg nach vorne zur Kanalrinne und versenkt die Schnauze in der stinkenden Brühe, um schlabbernd seinen Durst zu stillen.

Da Trixie nicht vor der Wohnungstüre steht, wendet sich Grind zur Straße hin und sieht seine Vermutung bestätigt. Langsam schreitet er durch die Dunkelheit, die rötlich ein Stück erhellt wird, wenn er einen tiefen Zug nimmt Doch eine Beleuchtung ist das kaum zu nennen, eher ein schwaches Signal im Meer der Finsternis, verloren in den Wogen des Nichts.

Eine alte Gaslaterne, nur wenige Schritte entfernt, ist in der Dunkelheit der  Darmgasse eine öde Oase der Helligkeit. Grind tritt neben Trixie und beide können beobachten wie der zähe, grauschwarze Strom in der Kanalrinne hinabfließt, kurz vom Licht der Laterne erfasst wird, sich in diesem kleinen Bereich als rote Masse entpuppt und jenseits des Lichtkreises wieder seinem farblosen Schicksal ergibt. Derweil schlabbert die Ratte wilder und heftiger als zuvor, gerät in einen regelrechten Rausch.

Trixie Tollhaus

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Das Schauspiel im Theater - Kapitel 1
« Antwort #35 am: 21.10.2008, 08:35:05 »
Trixie nimmt die Hand vor den Mund und wird ganz blass. "Doktor, ist das..."
"Du hast da eine Münze im Ohr. Wie kommt die denn da hin?"

Dr. Lazarus Grind

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Das Schauspiel im Theater - Kapitel 1
« Antwort #36 am: 22.10.2008, 13:33:53 »
"...Blut, ja!" schliesst Grind den Satz und bewegt sich langsam auf das rote Rinnsal zu. Immer bedacht, nicht in einen Hinterhalt oder eine frische Straftat zu stolpern, bewegt er sich leise und behende. Vorsichtig sucht er die Umgebung ab und vertraut dabei auf seine guten Sinne.

Trixie Tollhaus

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Das Schauspiel im Theater - Kapitel 1
« Antwort #37 am: 22.10.2008, 15:21:37 »
Trixie sieht Grind nach, dann ist sie mit wenigen Schritten an der Häuserwand und schleicht dort von Schatten zu Schatten, immer ein paar Meter hinter Grind, auf der Suche nach Hinterhalten, bemüht, nicht vor Angst zu wimmern.
"Du hast da eine Münze im Ohr. Wie kommt die denn da hin?"

Taysal

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Das Schauspiel im Theater - Kapitel 1
« Antwort #38 am: 23.10.2008, 01:52:45 »
Mit den feinen Sinnen eines Elfen nimmt Grind die Umgebung förmlich in sich auf. Im Schein der Gaslaterne sieht er das Blut in der Kanalrinne vor sich dahinfließen. Er ahnt, nein, er weiß, dass diese Menge auf eine große Verletzung hindeutet. Sein Blick wandert die Rinne hinauf und geduckt begibt er sich zum Rand des Lichtkreises. Trixie folgt dem Doktor und ihr Blick erfasst die fette Ratte, die nun ihre zitternde, blutige Schnauze in die Luft hebt und den beiden hinterher schaut. Ansonsten scheint niemand hier zu sein. In dieser Gegend, zu dieser Zeit, da hält man sich lieber fern der Darmgasse.

Grind erfasst in der Dunkelheit einen Gegenstand vor sich, nein, kein Gegenstand sondern ein Körper, der quer über der Kanalrinne liegt, kaum sieben Schritt entfernt – regungslos, still … tot!

Trixie Tollhaus

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Das Schauspiel im Theater - Kapitel 1
« Antwort #39 am: 25.10.2008, 14:18:30 »
Trixie bleibt an einer möglichst dunklen Stelle stehen und beobachtet die Umgebung. Alles, nur nicht die Leiche ansehen, wenn sie nicht muss.
"Du hast da eine Münze im Ohr. Wie kommt die denn da hin?"

Dr. Lazarus Grind

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Das Schauspiel im Theater - Kapitel 1
« Antwort #40 am: 26.10.2008, 01:09:02 »
Vorsichtig, nein sehr vorsichtig, untersucht Grind die vermeintliche Leiche. Erst, ob sie eventuell doch noch lebt und danach, wie der Tod eintrat. Dabei konzentriert er sich auch auf die nähere Umgebung. Die Situation erscheint ihm sehr komisch und irgendetwas stimmt nicht...

Taysal

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Das Schauspiel im Theater - Kapitel 1
« Antwort #41 am: 26.10.2008, 14:47:37 »
Irgendwo in der Ferne ist leises Gelächter zu hören, sicherlich zwei oder drei Straßen weiter. Die Darmgasse selber ist recht ruhig. Zwar sind die üblichen abendlichen Geräusche aus den umliegenden Häusern zu hören, aber außer Trixie und Grind befindet sich niemand auf der Straße. Während die grünen Augen der jungen Frau versuchen die Dunkelheit zu durchdringen, nähert sich Grind der Leiche.

Es handelt sich um einen Frauenkörper, der in der Gasse rücklings nahe der rechten Hauswand liegt, keine zwei Schritte von einer der hier üblichen Kellertreppen entfernt. Der Blick des Elfen mustert nun den Körper: Weiblich, Mensch, vom Gesicht her Mitte dreißig und der Kleidung nach aus der Gegend. Das sie tot ist, daran gibt es keinen Zweifel, denn die Ursache ihres Ablebens ist eindeutig und schaurig.

Der Brustkorb der Frau ist von innen heraus förmlich aufgeplatzt, hat sein Inneres nach Außen gespuckt. Noch immer fließt und tropft das Blut aus der klaffenden Wunde. Grind wird übel … er hat schon vieles gesehen, doch der Anblick dieser Toten hat ihn überraschend schwer getroffen. Ihm wird kurz schwindlig und er wendet seinen Kopf ab, blickt zur anderen Hauswand. Dort entdeckt Grind einen großen Fleck, einem Sprühregen gleich, an die Wand geregnetes Blut der Toten. Und nun erblicken die Augen des Elfen das Herz der Toten; wie das Kunstwerk eines Wahnsinnigen, zerquetscht, in Brusthöhe an die gegenüberliegende Hauswand geklatscht.

Egal was die unbekannte Frau getötet hat - es war ein brutaler Tod. Grind ist froh, das Trixie diesem Anblick fern bleibt. Er schluckt schwer, blickt zu Boden und erstarrt für einen kurzen Augenblick. Vor der zwei Schritt entfernten Kellertreppe fällt sein Blick auf einen schimmernden Fleck am Boden, auf einen blutigen Fußabdruck.

In dem Augenblick hören Trixie und Grind Kinderlachen die Darmgasse heraufkommen ...

Trixie Tollhaus

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Das Schauspiel im Theater - Kapitel 1
« Antwort #42 am: 27.10.2008, 16:58:30 »
Trixie hastet den Kindern entgegen, um sie aufzuhalten, erst Mal aber zu sehen, wer da eigentlich kommt.
"Du hast da eine Münze im Ohr. Wie kommt die denn da hin?"

Dr. Lazarus Grind

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Das Schauspiel im Theater - Kapitel 1
« Antwort #43 am: 27.10.2008, 22:26:17 »
Grind versucht sich zu innerer Ruhe zu zwingen und zündet sich schnell einen neuen Glimmstengel an. Da keiner seiner Versuche sich innerlich zu beruhigen etwas bringt, verfällt er zusehends in Panik. Seine Augen weiten sich und das Lachen der Kinder könnte mittlerweile seinem eigenen, verletzten Geist entspringen.
Langsam kippt sein Kopf mit der Stirn an die Wand und er lacht leise in sich hinein...
das war doch klar "Doc" hört er eine Stimme in seinem Kopf, zynisch und anklagend Du musstest Dich ja wieder einmischen, und was hat es uns gebracht? HÄH?
langsam und immer wieder tippt er mit einem Kopf gegen die Wand um die Stimme zu verbannen, bis er nur noch ein fernes Lachen hört...

Taysal

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Das Schauspiel im Theater - Kapitel 1
« Antwort #44 am: 28.10.2008, 11:14:27 »
Nach zehn Metern erkennt Trixie im Schein einer entfernten Gaslaterne drei kleine Gestalten die Gasse entlangkommen. Zwei lachen, die mittlere Person singt ein Lied. Wortfetzen dringen zu Trixie heran: „Zwei Flaschen ... Bank, die eine ... andre schlank, sie möchten gerne ... doch wer ... ihnen heiraten?“ Bei dem Sänger handelt es sich eindeutig um einen jugendlichen Halbling. Zwar ähnelt er einem Menschenkind, doch seine großen und stark behaarten Füße geben ihn als das zu erkennen, was er ist. Seine beiden Begleiter sind Elfenkinder. Trixie schätzt sie auf elf oder zwölf Jahre – ein Mädchen und ein Junge.

Das Trio hat nun auch Trixie gesehen. Sie bleiben unter der Laterne stehen. Das Elfenmädchen hält eine fast leere Schnapsflasche in der Hand, der Junge legt den Kopf schief und verzieht seine Mandelaugen zu noch schmaleren Schlitzen. Der Halbling zieht ein Messer aus dem Gürtel und drückt mit der freien Hand die beiden Elfen hinter sich. Er wirkt unentschlossen, wartet scheinbar darauf, dass Trixie den nächsten Schritt macht.

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