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Russ und Asche

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Aoskar:
Die Eisen in der Wand des Brunnens sind teilweise fast völlig durchgerostet, so dass Elenya aufpassen muss, in Rüstung und bewaffnet nicht nach unten zu fallen und das Schicksal des letzten Besitzers der Ausrüstung zu teilen.
Der Brunnenschacht führt auf einen winzigen Platz von gerade fünf mal fünf Schritten Grösse zwischen Hausruinen, die niedergebrannt sind und so ineinandergestürzt sind, dass sogar auf diesem Platz nur wenig graues Licht auf den Boden fällt, der knöcheltief mit Asche und Russ bedeckt ist. Die schwarz verfärbten Steinwände lassen gerade genügend Platz für eine schmale Gasse, die von dem Platz wegführt.
Am Ende der Gasse ist ein schwacher, flackernder Lichtschein in der Ferne zu sehen...

Elenya:
Während sie sich etliche kleine Rostkrümel von den Händen abreibt und in der staubgeschwängerten Luft unwillkürlich zu hüsteln anfängt, schaut sich Elenya erstmal aufmerksam um.

Als sie einen Blick zurück in den Brunnenschacht wirft, wird ihr urplötzlich schwindelig und sie merkt, dass sie die Höhe nicht mehr ertragen kann. Sofort macht sie ein paar Schritte zurück.

Sie durchsucht den Rucksack, den sie dort unten ebenfalls gefunden hatte, und findet darin unter anderem zwei Sonnenzepter. Eines nimmt sie in die rechte Hand und schnallt sich den Rucksack dann um. In die linke Hand nimmt sie den schweren Stahlschild, der ihr in dieser ungastlichen Gegend sogleich wie ein treuer Verbündeter erscheint.

Vorsichtig setzt sie einen Fuß vor den anderen um sich durch die Aschetrümmer einen Weg zu dem Licht in der Ferne zu bahnen. Das Sonnenzepter lässt sie noch unangeschlagen, hält es jedoch bereit, sollte der Weg zu dunkel werden.

'Wo bin ich hier bloß gelandet? Ist das ein Schlachtfeld?`

Aoskar:
Das flackernde Licht kommt aus einem halb eingstürtzten Gebäude, bei dem drei Wände und der Fussboden des oberen Stockwerks einen Unterschlupf bilden.
Die Lichtquelle ist eine kleine Laterne, die oben an dem leeren Türrahmen angebracht ist, der tiefer in das Gebäude führt und leise hin- und herschwingt, als ein sanfter Wind Aschewolken vom Boden aufweht.
Aus dem Inneren des Gebäudes sind leise Stimmen zu hören, in einer Sprache, die für Elenya unverständlich ist.

Elenya:
Elenya versucht ihren Atem zu beruhigen, um sich nicht durch zu lautes Schnaufen anzukündigen. Allerdings sind ihre Bemühungen - wie sie sogleich merkt - ziemlich überflüssig, da die schwere Rüstung ohnehin viel zu laut quietscht und scheppert.

'Ach, was solls? Sie werden mich schon nicht fressen.'

Ohne weitere Anstalten zu machen, leise zu sein, versucht Elenya, sich den Stimmen weiter zu nähern.

"Hallo? Hallo, ist da jemand?", ruft sie und versucht dabei möglichst freundlich zu klingen, was ihr nicht gerade leicht fällt, da sie in ihrem Leben - zugegebenermaßen - nur selten freundlich zu anderen gewesen ist.

Aoskar:
Ein elegant geschwungener Steinbogen führt ins Innere des Gebäudes, wo eine einzelne, eingefallene Kammer zu sehen ist. In den Ecken und entlang der Wände sind Haufen von Schutt zu sehen, doch in der MItte, im Licht einer weiteren Laterne, wurde dieser auf die Seite geräumt.
Neben zwei prall gefüllten Ledersäcken, die ihnen wohl als Sitze gedient haben, stehen zwei Gestalten: ein schleimig aussehendes Echsenwesen in Menschengrösse, von dem ein fürchterlicher Gestank aufsteigt und ein Humanoide mit dichtem Fell und einem Hyänenkopf, ein Gnoll. Die zwei scheinen gerade mit einer Art Glücksspiel beschäftigt gewesen zu sein, denn auf dem Tisch liegen ein Stapel Karten und eine handvoll kleiner, butn angemalter Knochen, sowie ein Häufchen grün angelaufener Kupfermünzen.
Die zwei sind auf ihre Füsse gesprungen, das Echsenwesen hält eine kurzstielige Axt in jeder Hand, während der Gnoll, der hinter der Echse steht, einen mannslangen Speer hält, die Spitze auf Elenya gerichtet.
Mit einer überraschend wohlklingenden, tiefen Stimme fragt der Gnoll in gebrochener Handelssprache:
"Was du willst?"

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