"STOPP IHR IDIOTEN! Sonst fällt die Hochzeit aus!" brüllt Oswin so laut er kann, bevor er so schnell er kann in Richtung der Schlägerei rennt. "Haltet die Bande, Männer" befiehlt er seinen Rausschmeißern und hofft, dass die normalen Gäste ihm und den anderen Platz machen
Aus dem Augenwinkel beobachtet Thorbar, wie sich da an der Bar eine Schlägerei anbahnt. Der Kleriker hat schon bei genug Kneipenschlägereien mitgemacht - nicht wenige davon selbst angezettelt - um zu wissen, dass man sich da am Besten nicht einmischt. Was ginge ihn das auch an? Weder gehörte ihm die Kneipe, noch war er sonst irgendwie beteiligt, also überlässt er es den Rausschmeißern des Kasinos, ihre verdammte Arbeit zu erledigen.
Dennoch greift der Zwerg in seine Tasche und zieht ein kleines Stückchen Pergament hervor mit einer Zeile aus einem heiligen Buch seines Tempels. Dann murmelt er die Silben eines Schutzzaubers - sicher ist sicher, man weiß ja nie, ob man selbst in so etwas hineingezogen wird...
Janus hält den Anhänger ganz fest. Er spürt die Macht seiner neuen Schutzgottheit und beginnt in einer unverständlichen Zunge zu sprechen. Die Gesichtsbehaarung des Mannes wächst noch etwas mehr und nimmt eine violette Färbung an. Sie scheint nicht nur dichter, sondern auch stärker zu werden. Dann quillt eine unappetitliche, milchige Masse aus den Poren des bestialischen Mannes, die seinen Körper bald ganz eindeckt. Plötzlich erstrahlt diese widerliche Schutzschicht und verblasst, bis sie kaum mehr zu erkennen ist.
Gerade wollte Thassilo dem Halbork antworten, als sich draußen schon wieder eine Schlägerei anbahnt...
Mit einem kurzen Blick vergewissert er sich, was dort passiert und hat einen blendenden Einfall. Mit einem kleinen Gedicht, welches sich wie eine schützende Hülle um ih legt, verzaubert sich der Skalde und steht im Nu wie eine über zwei Schritt große, imposant erscheinende Rätselhafener Stadtwache vor seinen Kompagnons. Seine Gesichtszüge sind recht ähnlich geblieben, genauso wie die Augenklappe. Doch hat er jetzt einen struppigen Dreitagebart, behaarte Arme einem nordländischen Barbaren gleich, und seine Stimme bekommt einen dumpfen Bassklang, als sie schon lauthals durch das Lokal dröhnt.
"Was bei den Göttern geht hier vor sich? Hinaus mit Euch, Unruhestifter, oder es wird sehr, sehr ungemütlich für Euch in meinem Kellerchen unter der Garnison!"
Sein Tonfall lässt keinen Zweifel aufkommen, dass er es ernst meint. Und ein deutlich lautes Knacken mit seinen mächtigen Fingerknochen tut sein Selbiges, den harten Macker und das Gesetz dieser Stadt zu markieren.
ie fünf betrunkenen Junggesellen scheinen in ihrem Gewaltrausch Oswins und Thassilos Rufe gar nicht mitzubekommen. Stattdessen nimmt der Anführer Beyars Kopf und zieht ihn nacht unten während er gleichzeitg sein Knie hochzieht. Er trifft den Rausschmeißer mitten ins Gesicht und bricht ihm deutlich sichtbar die Nase woraufhin der Kasinoangestellte zu Boden geht.
Die anderen Schläger versammeln sich um ihren scheinbaren Anführen und verpassen dem am Boden liegenden Beyar üble Fußtritte.
Als die anderen Rausschmeißer sehen, was mit ihrem Kollegen passiert, versuchen sie schneller zu ihm zu gelangen. Doch die anderen Besucher des Kasinos sind zu sehr mit Gaffen beschäftigt und machen dem Sicherheitspersonal keinen Platz.
Sofort als der Lärm an sein Ohr tritt, wittert Teshk die Chance zur Flucht. Dies wird nochmals unterstrichen, als Oswin den Raum verlässt, war es doch der Einzige, vor dem der Halbork Ehrfurcht hatte. So huscht sein Blick zum Fenster, wandert aber genau so schnell auch wieder Richtung Tür, da diese wohl den besseren Fluchtweg darstellt.
Mit einer geschickten Drehung windet sich das Halbblut an den Verbliebenen vorbei und sprintet durch die Tür. Auch im Kasinoraum scheinen in die Menschen keineswegs zu behindern. Eine Drehung, ein gekonnter Haken und wieder ist die Freiheit näher. Doch dann sieht er den Wachmann mit gebrochener Nase am Boden liegen und beginnt zu grübeln:
"Wenn du je die Chance hattest diesem miesen Schwein zu entkommen, dann jetzt! Nun hilf ihnen schon..."
Im vollen Lauf verlagert er seine Prioritäten, entscheidet sich dem Wachmann zu helfen und eilt an Oswin vorbei.