Thema: Intent und Assess, Wise, etc

[Die Alte]

So, jetzt ein wenig durchdachter.

Das Problem bei Dingen wie "ich seh mich mal um, wo das Fenster ist" und so ist das eines nicht genau formulierten Intents. Denn höchstwahrscheinlich interessiert den Spieler hier nicht, ob das Fenster an der Ostwand ist, sondern er sucht nach

einem Fluchtweg
einer Tageslichtquelle
oder sonst was.

DAS ist der Intent, und der damit verbundene Task ist es, sich im Zimmer umzusehen und ggf. aus dem Fenster, nachzudenken, sein Wissen über Geheimgänge zu aktivieren oder auch den NSC auszuquetschen.

Was soll denn sonst passieren? Dass der SC das Fenster nicht sieht? Wie blind ist er denn? Wenn ich nicht ausdrücklich Fenster/kein Fenster beschrieben habe, hab ich das entweder verpennt (Pech gehabt) oder mir ist es egal. Wenn jetzt aber nur ein peripher damit zu tun habender Test erfolgt, sitze ich in der Kacke. Sagen wir, Assess gelingt. Und jetzt? Sage ich, da ist kein Fenster, aber das kann der SC ganz genau sehen? Das ist doch für beide doof.

Gleichzeitig erscheint es mir ein wenig wie die Furcht vor dem Versagen: "Wenn der Assess daneben geht, ist da ja vielleicht trotzdem ein Fenster, ich sehe es nur gerade nicht."

Nee. Ehrlichen Intent schreiben, und dann müssen wir beide mit den Konsequenzen leben.

[Symeon]

Aber was ist die Konsequenz für die "Möglichkeit, dass ein Fluchtweg existiert"? Das ist doch ähnlich sinnlos. Entweder man will flüchten oder man will es nicht. Wenn die Konsequenz ist "da ist kein Fluchtweg", dann ist die Konsequenz irgendwie etwas unspannend und etwas wie "da ist ein Fluchtweg, aber du musst dir vorher die Beine abhacken", ist eine Konsequenz ohne echte Wirkung, weil man sich dann ja einfach dagegen entscheiden oder etwas anderes machen kann.

Intentionen, mit denen man sich Möglichkeiten schaffen will, etwas zu tun oder auch nicht zu tun, wenn einem die Möglichkeit nicht gefällt, umgehen letztendlich nur den Mechanismus der Konsequenz.

[Die Alte]

Bin nicht sicher, ob ich dich richtig verstehe. Kannst du das noch mal formulieren?

Ansonsten lautet meine Antwort: Ich muss dann aber nicht willkürlich entscheiden, obs da was gibt, sondern kann euch die Schuld zuschieben.

[Symeon]

Schuld schieben ist immer gut  

Was ich damit sagen wollte: Wie kann es eine Konsequenz geben, wenn man nur eine Möglichkeit, aber keine Handlung als Absicht hat?

Das Fluchtwegbeispiel zeigt ja: Wenn ich einen Fluchtweg suche, um ihn im Notfall nutzen zu können, wie lautet dann die Konsequenz für das Fehlschlagen meiner Intention? Kein Fluchtweg da? Ich werde automatisch geschnappt, wenn ich fliehe? Der Fluchtweg ist besonders schwierig? Mein Gegenüber bemerkt, dass ich fliehen will und ...?

Alle Konsequenzen, die irgendwie den Fluchtweg betreffen, führen zu "komischen" Konsequenzen, weil man ja nicht gezwungen ist, mit dieser Konsequenz zu leben, man kann sich dafür oder dagegen entscheiden. "Ach, so schwierig? Na dann fliehe ich wohl nicht". Wenn der andere bemerkt, dass ich fliehen will, was bedeutet das dann? Hat das irgendeine Auswirkung die relevant ist?

Aus dem Grund finde ich Tests, deren Intention ist, nur die Möglichkeiten ab zu checken und keine konkrete Handlung zu unternehmen, ein bisschen zwiespältig.

[Die Alte]

Ah.

Ja, verstehe ich. Das geht mir dann sogar ähnlich. Ich wollte sie nur nicht verbieten.

Du hast allerdings Recht, dass die Konsequenz dann vielleicht ausgereifter sein sollte und nicht nur die "Möglichkeit" beschneiden. Hm.

Andererseits, es gibt ja z.B. "Assess" als Aktion im Kampf, womit man z.B. nach dem schlecht gerüsteten Körperteil sehen kann. Ob man dann danach schlägt, bleibt einem ja auch selbst überlassen.