Autor Thema: Präludium: Tulin & Vesin, die Erben Jern Varastots  (Gelesen 11665 mal)

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Red XIV

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Präludium: Tulin & Vesin, die Erben Jern Varastots
« Antwort #15 am: 14.12.2008, 13:30:58 »
Tulin stapft die flach ansteigende Treppe hinauf, wobei er sich an der linken Wand entland bewegt; den Streithammer kampfbereit in der Hand und den Schild als Schutz vor seinen massigen Zwergenkörper haltend. Sobald es möglich ist, späht er über die letzte Stufe hinüber: Ein dunkler, leerer Korridor, dessen tatsächliche Länge nicht abzuschätzen ist.
Die Wände sind vollkommen kahl (soweit das Tulin zumindest erkennen kann), obwohl der Zwergenkrieger vermutet, dass dieser Gang einst auf beiden Seiten mit Wandteppichen behangen war.
An seinem Ende kann er deutlich ein Licht erkennen und seine gespitzten Zwergenohren vernehmen ein leises, aber unverkennbares Geräusch von Spitzhacken, die sich durch Fels graben.

Phoenix_86.0

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Präludium: Tulin & Vesin, die Erben Jern Varastots
« Antwort #16 am: 14.12.2008, 21:02:29 »
Tulin bleibt sofort starr stehen und lauscht dem Geräusch ein paar Sekunden. Währendessen gibt er seinem Bruder ein Handzeichen, welches ihm unmissverständlich klarmacht, dass er leise zu ihm kommen soll.
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Tulin Varastot, 2. Sohn des Puradin

Falk Bauer

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Präludium: Tulin & Vesin, die Erben Jern Varastots
« Antwort #17 am: 15.12.2008, 12:47:59 »
Vesin bemerkt die Geste seines Bruders und beflogt sie zu gleich. Er schleicht zu seinem Bruder so leise er kann.

Phoenix_86.0

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Präludium: Tulin & Vesin, die Erben Jern Varastots
« Antwort #18 am: 20.12.2008, 17:09:20 »
Während Vesin sich langsam seiner Position nähert, lauscht Tulin dem Geräusch der Spitzhacken weiter.
,,Hörst du das Vesin," fragt er seinen Bruder leise, nachdem er ihn erreicht hat. ,,Klingt wie eine Spitzhacke. Oder könnten es wohlmöglich mehrere sein? Lass uns leise nach vorn schreiten und nachsehen was vor sich geht. Wir sollten uns vorerst nur auf Handzeichen beschränken, alles klar?"
Kurz darauf marschiert Tulin langsam und leise los, geradewegs auf die linke Wand des Ganges zu und zeigt währenddessen mit einer Geste, dass Vesin ihm gegenüber an der rechten Wand folgen soll.
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Red XIV

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« Antwort #19 am: 22.12.2008, 22:21:18 »
Weiter und weiter schieben sich Tulin und Vesin langsam an der Wand entlang auf das Licht am Ende des Korridors zu. Hin und wieder ertönt das Geräusch von versehendlichem Kratzen einer Zwergenrüstung an der Wand; ein schrilles Geräusch, dass die Nackenhaare zu Berge stehen lässt. Tulin und Vesin scheinen jedoch die einzigen zu sein, die von diesen Geräuschen etwas mitbekommen, denn das mit jedem Schritt lauter werdende Geräusch von Spitzhacken auf hartem Gestein tönt stetig durch den Korridor.
Als die Zwerge schließlich das Ende des Korridors erreichen und mit Vorsicht hinausspähen, bietet sich ihnen ein Anblick, der selbst gestandenen Zwergen den Atem stocken lässt. Der Balkon, der noch größer ist, als der Eingangssaal, reicht nur ein kleines Stück in die riesige, von vielen Feuern erhellte, kesselartige Höhle, die sicherlich eine Meile im Durchmesser zählen mag. Es ist schwerlich vorzustellen (selbst bei Zwergen), dass diese Höhle angesichts ihrer Größe künstlich erschaffen wurde, trotzdem sind die Wände (bis auf einige Balkone, Reliefe und Fenster) Spiegelglatt, sodass nicht einmal ein Baumeister des kleinen Volkes mit Sicherheit sagen könnte, wie und vor allem wie lange die Erbauer dieses Meisterwerkes der zwergischen Baukunst diese Halle errichtet haben. Die Wände weisen keinerlei Spuren von Spitzhacke oder Meißel, aber auch genauso wenig von Mörtel oder Putz auf; andererseits sind Vesin und Tulin keine Experten auf diesem Gebieten und können dies nicht mit Sicherheit behaupten.
So bleibt den Zwergenkriegern nur die Verwunderung über die glanzvolle Zwergenstadt, welche Jern Varastot mit Recht in ihrer Pracht nur wenig nachsteht. Mit Mühe könne sich die Zwergenbrüder vorstellen, wie großartig dies Zwergenbinge einst gewirkt haben muss, als die Duergar die Zierrade – vermutlich aus kostbaren Materialien – deren Spuren überall erkennbar sind, die kunstvoll gefertigten Statuen und die vielen Mosaike auf dem Boden der Höhle noch nicht zerstört hatten.
Linker- und rechterhand am Balkon befinden sich Treppen, die hinab auf den Boden der Halle führen. Tausende Gebäude sind dort zu erkennen, von denen die größten (vermutlich Tempel des Moradin und Clangeddin) in Schutt und Asche liegen. Rasch bemerken Tulin und Vesin auch den Ursprung des Geräusches, das sie bereits im Korridor vernahmen. In der Mitte Halle befindet sich ein riesiges Loch, in dem es von Duergar nur so wimmelt, die allesamt damit beschäftigt sind das Loch immer tiefer und tiefer in das Unterreich hinein zu graben. Wie ein Leib schlagen sie im monotonen Takt großer Trommeln mit ihren Spitzhacken auf das harte Gestein zu ihren Füßen ein. Niemand ruht, niemand faulenzt, alle sind unermüdlich darum bemüht tiefer und immer tiefer in das Gestein vorzudringen.
Tulin und Vesin können weder Wachen, noch Aufpasser erblicken, alle sind mit dem Loch beschäftigt und scheinen nichts anderes wahrzunehmen. Wonach die Duergar graben, können die Brüder jedoch nicht erkennen, aber es muss sich tief in der Erde befinden, denn das Loch ist jetzt bereits dutzende Lachter tief und mindestens zwanzig Lachter breit.
Es scheint allerdings nicht der erste Versuch gewesen zu sein, denn rechts von dem Loch befindet sich ein zweites. Es führt schräg in die Wand der Halle hinein, doch wie tief die Duergar dort gegraben haben und warum sie ihr Tun unterlassen haben, kann von hieraus nicht erkannt werden.

Falk Bauer

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« Antwort #20 am: 25.12.2008, 01:49:04 »
Vesin bestaunt die Schönheit die vor ihm liegt. Er bemerkt was am Boden vor sich geht.
Er gibt Tulin eine Handgeste die aussagt, dass er schnell zu ihm kommen soll.

Phoenix_86.0

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« Antwort #21 am: 25.12.2008, 14:45:52 »
"Bei Clangeddin ...," entgleitet dem Krieger trotz der vorher vereinbarten Wortruhe als er die Riesenhaftigkeit der Halle aus seiner Position beäugt. Zum einen waren es die gigantischen Ausmaße und die Schönheit der einstigen Zwergenhalle, die ihm den Atem raubten, zum anderen aber auch die unübersehbaren Schändungen der einst großen und mächtigen Stadt.
Als sein Blick weiter durch die Halle schweift, sticht ihm das riesige Loch, an dem die Duergar zur Zeit graben wie ein Dorn ins Auge. Dabei bemerkt Tulin jedoch etwas in seinem Augenwinkel, es ist das Handzeichen seines Bruders, der an der rechten Wand des Korridors steht. Die Geste verstehend bewegt sich der Krieger hinüber auf die andere Seite des Korridors.
"Gut, Ich denke, wenn wir nicht mehr als drei Schritt voneinander entfernt sind können wir ruhig reden, diese närrischen Duergar machen ja einen Riesenlärm! Also Bruder, du wolltest mich sprechen?"
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Tulin Varastot, 2. Sohn des Puradin

Falk Bauer

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Präludium: Tulin & Vesin, die Erben Jern Varastots
« Antwort #22 am: 25.12.2008, 15:33:34 »
„Wie gedenkst du wie sollen wir weiter machen?
Und was die Duerger da machen ist sehr seltsam sowas hab ich noch nie gesehen, es sind zu viele für einen Vorntalangriff, so gar für uns beide HAHA. Wir brauchen einen guten Plan Bruder." spricht Vesin leise schon fast flüsternt.

Phoenix_86.0

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Präludium: Tulin & Vesin, die Erben Jern Varastots
« Antwort #23 am: 30.12.2008, 13:12:33 »
"Hmmmm ....," brummt der Zwerg in seinen mächtigen Bart und verzieht dabei sein Gesicht in seine Nachdenkmiene.
"Ich schlage vor, dass wir erstmal die Treppen runter gehen und in die Stadt vorstoßen, die Gebäude werden uns Sichtschutz geben und der Lärm der Spitzhacken wird wohl jedes unserer Geräusche übertönen. Anschließend könnten wir uns in Richtung Loch vorwagen und gleichzeitig die Stadt auf diesem Wege etwas erkunden. Und sollten wir nahe genug an das Loch der Duergar herkommen, ohne bemerkt zu werden, können wir deren Mannzahl besser abschätzen und überlegen wie wir weiter vorgehen," spricht Tulin nach einigen Sekunden des Nachdenkens.
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Falk Bauer

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« Antwort #24 am: 01.01.2009, 15:52:00 »
Vesin nickt und bildet die Vorhut. Er bewegt sich schnell und leise voran. Um zu schauen wo er eine besseren Einblick auf die Größe der Arbeiter bekommt.

Phoenix_86.0

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« Antwort #25 am: 02.01.2009, 12:35:13 »
Tulin tut es seinem Bruder gleich und setzt sich in Bewegung. Als sie an der rechten Treppe des Balkons ankommen, wollen sie diese hinunter gehen.
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Red XIV

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« Antwort #26 am: 04.01.2009, 13:12:16 »
Die Zwerge setzen sich in Bewegung. Vesin eilt gefolgt von seinem Bruder die rechte Treppe hinab, die an der Wand der kesselförmigen Höhle entlang führt - vorbei an keinen Feuern, verschmierten Zwergenrunen und verunstalteten Statuen.
Am Boden angekommen, bemerken die Zwerge erst die gewaltigen Ausmaße der Stadt und ihrer hohen, rechteckigen Zwergengebäude, die mehr Deckung bieten, als die bärtigen Krieger nötig hätten. Zwar wäre das vermeintlich verlassene Loch von ihrer jetzigen Position eher zu erreichen, aber die Brüder interessieren sich zuallererst für die verhassten Duergar, sodass sie durch die breiten Zwergengassen von einem Haus zum nächsten huschen. Geleitet von ihrem Instinkt, Orientierungssinn und Gehör stürmen die Krieger auf die grabenden Duergar zu, ohne dabei ihre Deckung zu vergessen.
Dann als die Kakophonie aus Trommeln und unzähligen Spitzhacken so laut geworden ist, dass man sich nur mit Brüllen verständigen kann, erblicken die Brüder das Loch. Ungesehen lugt Vesin hinter einem besonders hohen, blockartigen Zergenhaus hervor und muss feststellen, dass er und sein Bruder sich wohl mit ihrer Schätzung der Trommler geirrt haben – es müssen mindestens drei Dutzend Trommler sein, die im monotonen Takt auf das gespannte Fell schlagen. Ein Blick in das Loch hinein bleibt dem kräftigen Krieger jedoch durch den Winkel, in dem er auf das Loch schaut, verwehrt.
Als er Tulin von dem Gesehenen berichtet, schleichen sich beide in das hohe Haus, an dem sie stehen, um vom obersten Fenster aus, eine bessere Aussicht in die Kluft zu haben. Oben angekommen bereuen sie ihr Vorhaben schon fast, denn was sie dort erblicken, lässt selbst gestandene Krieger, wie sie es sind, erzittern. Der Boden des Loches ist voller Arbeiter, die dicht an dicht beisammen stehen und wie ein Leib den harten Stein unter ihren Füßen aufwühlen. Acht Dutzend erschöpfter Duergar müssen dort unten sein und weitere zwei Dutzend räumen mit Seilzügen und Körben den Schutt weg. Die Szenerie erinnert Tulin und Vesin an einen Ameisenhaufen. Am meisten verwundert es die Brüder allerdings, dass die Duergar trotz sichtlicher Erschöpfung, unermüdlich, ja fast gehetzt weitergraben, als wenn ein Foltermeister der Neun Höllen über die Arbeit wachen würde... nur, es gibt keinen grausamen Peitschenschwinger, der die Grauzwerge antreiben würde.

Phoenix_86.0

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« Antwort #27 am: 04.01.2009, 22:38:58 »
Tulin überlegt für ein paar Sekunden, denn eine solche Anzahl an Grauzwergen hatte er gewiss nicht erwartet. Kurze Zeit später wendet er sich zu seinem Bruder, tippt ihm auf die Schulter und spricht ihm folgende Worte ins Ohr: "Direkter Angriff wäre fatal, wir gehen zum zweiten Loch!" Anschließend fragt er seinen Bruder mit einem Handzeichen, ob er alles verstanden hat.
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« Antwort #28 am: 05.01.2009, 12:50:40 »
Vesin nickt und geht wieder vor. Zum Zweiten Loch bewegt sich der Zwergenkrieger wieder leise und schnell im Schutz der angrenzenden Häuser, dicht gefolgt von seinem Zwergenbruder.

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« Antwort #29 am: 06.01.2009, 22:17:15 »
Mit der üblichen Vorsicht schleichen sich Tulin und Vesin erneut von Zwergenhaus zu Zwergenhaus, weg vom unerträglich lauten Hacken und Graben der Duergar, bis sie unbemerkt das zweite Loch erreichen.
Abermals ist es Vesin, der die Vorhut übernimmt und vorsichtig hinter einer Ecke hervorlugt, um das Loch unbemerkt zu untersuchen. Wie es die Zwerge bereits vom Balkon erblickt haben, führt das Loch schräg in die Wand hinein. Nach fünfzehn Lachtern endet der Korridor allerdings abrupt. Baumstammdicke Pfeiler drücken gegen große Metallplatten, die an der Wand am Ende des Tunnels, in dem sich ein kleiner Teich gebildet hat, befestigt sind.

Plötzlich vernimmt Tulin leises Stapfen. Es müssen zwei sein, aber das Schuhwerk und die Gangart klingt zu weich für Zwerge.
„Weißt, Du, Gewed, ich habe echt keine Lust diesen aberwitzigen Auftrag zu erfüllen.“
„Hmhm.“
„Ich meine, was soll das eigentlich? Und warum müssen gerade wir hier hinabsteigen, um eine Meute Zwerge zur Kapt.. Kapitui... zum Aufgeben zu zwingen.“
„Hm...“
„Die werden doch nie konvertieren! Die buddeln sich lieber noch tiefer in den Boden und leben au.. arta...“
„Autark?“
„Ja, genau, Gewed! Die leben halt lieber so. Mit deren Dickköpfen könnten sie sicher viel effe... besser arbeiten, als mit Hammer und Spitzhacke! Aber hast du dir mal überlegt, was WIR tun sollen, wenn die mürrisch werden, nachdem sie die wunderbare Nachricht bekommen haben?“
„Laufen?“
„Ja, verdammt noch eins. Und das ziemlich hurtig! Die Bärtigen haben zwar kurze Beine, aber laufen könne sie fast so schnell wie wir... und sie kennen sich in dieser dämlichen Höhle auch noch aus. Und wir irren hier schon seit Stunden rum.“
„Eigentlich sind es ein paar Minuten.“
„Is’ ja auch egal. Trotzdem wissen wir nicht, wo wir diese Zwerge finden sollen.“
„Vielleicht sollten wir dem Geräusch der Spitzhacken folgen.“
„Bei den Neun Höllen, das tun wir doch die ganze Zeit!“
Der Schein einer Fackel ist bereits hinter einer Ecke, drei Zwergenhäuser weiter, zu erblicken.