Vesin und Tulin machen sich an die Arbeit. Die magischen Waffen sausen mit unglaublicher Härte auf die hölzernen Pfosten nieder. Wieder, wieder und immer wieder, bis der erste Pfosten entzweigebrochen ist und mit einem lauten Scheppern gefolgt von der dicken Metallplatte auf den Boden fällt. Die Steinwand, aus deren Spalten Wasser fließt, bröckelt, sodass das Wasser in einer Fontäne in den Gang plätschert.
Der zweite Pfosten fällt und wieder ergießt sich das ungehemmt Wasser auf den Boden des Lochs.
Die Spalten in der bröckligen Wand werden immer größer und immer mehr Wasser fließt heraus. Tulin unterbricht seine Arbeit am dritten Pfeiler und gibt seinem Bruder ein unmissverständliches Zeichen: Genug!
Plötzlich wird einen großen Brocken von der ungebändigten Macht des Wassers aus der Wand gerissen und fällt mit einem lauten Plätschern ins Wasser auf dem Boden, das nun nicht mehr als kleiner Teich bezeichnet werden kann.
Auch Vesin, der mittlerweile bis zu den Knien im Wasser steht, hält nun inne und blickt Tulin vielsagend an.
Ein gewaltiges Grollen ertönt, als ein weiterer Felsbrocken von dem Wasser mitgerissen wird; fast so als wäre das Wasser ein wütendes Tier wäre, dass soeben aus seinem Käfig befreit worden wäre. Die übrigen Metallplatten können die Macht des entfesselten Wassers nun nicht mehr Halten und fallen von selbst auf den Boden.
Wie auf ein geheimes Kommando nehmen die Zwergenbrüder ihre Beine in die Hand und laufen aus dem Loch in Sicherheit.
Der kleine Strom, der anfänglich aus dem Loch in den Kessel fließt, wird zu einem alles mitreißenden Fluss. Plötzlich hören Tulin und Vesin ein Krachen und auf einmal wird der Fluss zu einem gewaltigen Wasserstrahl, der das komplette Loch ausfüllt.
Die Zwergenbrüder lachen und klopfen sich gegenseitig auf die Schulter, während sich das Wasser im Kassel ausbreitet und die Duergar wie Dreck hinfortspült.
Das Wasser hingegen steigt weiter und steigt und steigt...
Tulin räuspert sich. „Ähm Bruder...“, will er sagen, wird aber von seinem Bruder im Satz unterbrochen: „Einverstanden.“
Tulin und Vesin laufen so schnell sie können an der Wand entlang. Der Weg zum Balkon ist durch den enormen Wasserstrahl unpassierbar, sodass sie in die entgegengesetze Richtung laufen müssen. Ein Tor! So schnell, wie sie noch nie in ihrem Leben gelaufen sind, rennen sie hindurch, immer weiter und weiter; gefolgt von den unerbittlichen Wassermassen, die den Korridor zum Einsturz bringen. Immer weiter auf das Licht am Ende des Ganges zu.
Gerade noch schaffen es die Zwergenbrüder durch den kleinen Ausgang des Korridors zu hechten ehe dieser hinter ihnen mit einem gewaltigen Getöse einstürzt.