Autor Thema: Präludium: Faghira und Neriglissar  (Gelesen 9651 mal)

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Red XIV

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Präludium: Faghira und Neriglissar
« am: 13.12.2008, 17:27:21 »
Präludium: Faghira und Neriglissar


Die herabsinkende Sonne taucht den blühenden Waldath in ein zartes Orange und lässt Sandstein der verlassene und verfallene Spornburg zu Moosstein am Fuße der Sternspitzberge fast schon rot erscheinen.
Ein mit Farn und Gras bewachsene Weg, der nur noch mit Mühe zu erkennen ist, führt zu dem morschen Eichentor, welches über und über mit Moos bedeckt ist. Hie und da findet man kleine Nester von Nagern oder Vögeln: Die neuen Herren der Burg, an welcher – den Burgfried ausgenommen - der Zahn der Zeit deutliche Spuren hinterlassen hat. Die Mauer hat fast überall Risse und ist stellenweise sogar eingebrochen, sodass das massive Tor ungebetenen Gästen nicht mehr wie einst das Einkehren im hohen Hause verwehrt. Tatsächlich war dies die Norm, als der letzte Herr der Burg noch nicht dahingeschieden war. Der neurotische Magus lebte (und starb) als Eremit, der jedes nicht animalische Leben zu meiden schien und sein Leben Tag und (vor allem) Nacht dem Studium alter Schriften widmete. Sein Weib war Federkiel und Tinte und seine Nachkommen die Schriften, die er nicht nur studierte, sondern auch zuhauf verfasste. So wird es sich jedenfalls in Moosstein erzählt; besonders Betrunkene und Waschweiber scheinen ein Faible für diese Geschichte zu haben, sodass es mitunter dazu kommen kann, dass sie sich an einem Abend ein duzend Mal die gleiche Geschichte aufs Neue erzählen und bei jedem weiteren Mal etwas Neues hinzufügen. Am Ende heißt es dann manchmal, dass der Magus noch immer die Burg bewohne; als Geist, Lich oder Unsterblicher, darüber scheiden sich die Geister. Dass in der Burg jedoch nicht alles Leben fort sei, meint allerdings jeder zu wissen, der sich zwei oder drei Maß Bier in den Rachen gekippt hat. Dort gewesen, war jedoch niemand (außer vielleicht bei helligtem Tage als kleines Gör), aber jeder kenne jemanden, dessen Großvater dort war und genau dies berichtete. Zumindest mit der Entfernung hatte sich die alte Vettel, welche Faghira und Neriglissar befragt haben, nicht geirrt, denn sie hatte beiden erzählt, dass sie bis Sonnenuntergang die alte Burg erreichen würden.
Der Winter ist noch nicht allzu lange her und mit den immer länger werdenden Schatten kommt auch ein sehr frischer Wind auf.

Ararath

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Re: Präludium: Faghira und Neriglissar
« Antwort #1 am: 13.12.2008, 20:18:30 »
Der Zerebromant schleppt sich nach vorn und betrachtet die blutrote Burg, die sich vor ihnen auftürmt. Sein Blick schweift umher, als würde er etwas entdecken wollen, als könnte ihm der uralte Stein eine Antwort geben. Neriglissar atmet schwer und in seinen Augen ist seine Müdigkeit unschwer verkennbar. Lathander neigt nun sein Haupt und bald wird die Sternengöttin sich am Firmament zeigen.
"Es wäre zu begrüßen, wenn nur wir wüssten, welch eine Bedeutung dieser Ort hat. Anc'annamar, der Magus der sich hier zurückgezogen hatte, hat diese Burg nicht aus reiner Bequemlichkeit gewählt. Er musste wissen, dass dieser Burgfried auf den Grundfesten eines alten Gebäudes errichtet wurde, welches einst die Ehrwürdigen Nesserils als Bibliothek verwendet hatten."
Aus seiner Stimme hört Faghira jedoch, dass er wegen etwas besorgt zu sein scheint. Bevor sie ihn fragt, was ihm auf dem Herzen liegt, antwortet er von sich aus. Hat er vielleicht ihren fragenden Blick sofort richtig gedeutet?
"Mein Meister hat mir auch von Anc'annamer berichtet, vor langer Zeit. Du solltest wissen, dass er nicht viel gutes zu sagen hatte, weshalb wir vorsichtig sein sollten, wenn wir seine Heimstatt besuchen."
Dann geht er auf die Tür zu und versucht sie zu öffnen, falls ihn das Wüstenmädchen gewähren lässt.

Pooka

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Präludium: Faghira und Neriglissar
« Antwort #2 am: 13.12.2008, 20:48:21 »
Faghira ist, den Esel locker haltend, in ein paar Schritt Entfernung zum Tor stehen geblieben. Skeptisch schaut sie Neriglissar an. Dann blickt sie ebenfalls auf die verwahrloste Burgruine.  Ihre Augen scheinen einen Moment lang auf dem Burgfried zu verweilen.
“Vielleicht wir sollten warten, wenn …”
 Sie hält kurz inne um nach den richtigen Worten zu suchen.
“…wenn dort Böses ist. Nicht bei Nacht.”
Sie schaut nun dem sinkenden Lathander entgegen.
“Nachts Böses ist stark. Außerdem du müde.”
Nun scheinen ihre Augen sorgenvoll den Zerebromanten zu erfassen. Auch sie ist müde, doch scheint sie noch nicht so erschöpft, wie Neriglissar zu sein.

Ararath

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Präludium: Faghira und Neriglissar
« Antwort #3 am: 13.12.2008, 22:37:43 »
Der Mann hält kurz inne. Seine Hand verweilt auf der Tür und er blickt zu Faghira.
"Vielleicht hast du recht..."
Er schaut ihr in die Augen, als wollte er in ihnen lesen, wie er dies in seinen Büchern auch so oft macht. Auf seinem Gesicht bildet sich ein Lächeln, welches man bei ihm nicht oft sieht. Vielleicht hat das elfische Sprichwort ein Körnchen Wahrheit, dass bei den Menschen die Trauer die Zwillingsschwester der Weisheit ist.
"Aber so Erschöpft bin ich auch nicht, Faghira. Außerdem brauche ich ein Dach über dem Kopf."
Der Zerebromant schüttelt sich kurz, als der Wind sie wieder mit seinen kalten Fingern begrüßt.
"Im Gemäuer ist es vielleicht warm. Auch glaube ich nicht, dass uns große Gefahr droht, wenn die Dörfler es beliebte hier ein und auszugehen, wie in einer gewöhnlichen Schenke."
Neriglissar versucht die Tür zu öffnen, wenn dies jedoch nicht funktionieren sollte, stemmt er sich gegen die Tür.

Pooka

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Präludium: Faghira und Neriglissar
« Antwort #4 am: 13.12.2008, 22:46:26 »
Die junge Frau erwidert seinen Blick. Dann lächelt auch sie, wobei man dieses nur daran erkennen kann, dass sich ihre Augen ein wenig verengen. Für jemanden, der nicht schon längere Zeit mit ihr verbracht hat, wäre diese Gefühlsregung jedoch vollkommen unter dem Schleier verborgen.
Als Antwort auf seine Worte nickt sie nur kurz mit dem Kopf, denn auch sie spürt bereits die aufkommende Kälte.
Dann schnalzt sie mit der Zunge um dem Esel das Zeichen zu geben, dass er weitergehen soll. Den Esel führend begibt sie sich zu Neriglissar, bereit ihm zu helfen, falls sich die Tür ihm nicht öffnen würde.

Red XIV

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Präludium: Faghira und Neriglissar
« Antwort #5 am: 14.12.2008, 11:26:40 »
Obwohl Neriglissars Hände im weichen Moos und morschen Holz ein wenig versinken, als er versucht das Tor zu öffnen, bewegt sich das Tor kein Stückchen. Als er die Hände wieder wegnimmt kriechen kleine und größere Insekten an der Stelle aus ihren Löchern, an der nun zwei Abdrücke Nereglissars Hände zu erkennen sind.
Selbst als sich der Zerebromant gegen die Pforte stemmt und ihm Faghira zu Hilfe kommt, bleibt das Tor unbeweglich. Beide sind sich sicher, dass es leichter wäre, mit einem stumpfen Holzstab ein menschengroßes Loch in das Tor zu schlagen, als es mit purer Menschenkraft zu öffnen. Dazu muss es allerdings nicht kommen, denn nur wenige Meter weiter ist ein so großes Stück der Mauer eingebrochen, dass eine Kutsche hindurchfahren könnte, wenn da nicht überall Sandsteinbrocken auf dem Boden verstreut liegen würden. Diese liegen allerdings in so großem Abstand voneinander, dass sie für einen Menschen oder ein Tier kein Hindernis darstellen.

Pooka

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Präludium: Faghira und Neriglissar
« Antwort #6 am: 14.12.2008, 19:33:56 »
Nachdem sie beide vergeblich versucht hatten das Tor zu öffnen, gibt Faghira dem Zerebromanten die Zügel des Esels in die Hand und entfernt sich einige Schritte von ihm, um sich die Außenmauer genauer anzusehen. Dabei fällt ihr natürlich die große Bresche auf, die wohl eine gewaltige Kraft, vielleicht auch nur der Zahn der Zeit, in den Stein gerissen haben muss.
Langsam nähert sie sich dem Loch und blickt in den Innenhof. Dann wendet sie den Kopf und ruft nicht sehr laut, doch trotzdem für den am Tor Zurückgebliebenen gut zu verstehen:
"Neriglissar, komm. Hier Loch."
Nachdem sie dem Zerebromanten bescheid gesagt hat, fällt ihre Aufmerksamkeit wieder auf das verlassene Gelände. Sie mustert es ganz genau, um irgendwelche Spuren, von was auch immer zu erkennen, denn so ganz vertraut sie dieser beklemmenden Ruine nicht. Ganz gleich, was Neriglissar sagt.

Ararath

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Präludium: Faghira und Neriglissar
« Antwort #7 am: 14.12.2008, 21:38:11 »
Neriglissar hält die Zügel des Esels in der Hand. Kurz tätschelt er den Kopf des treuen Tieres. Nachdem Faghira ihm gesagt hat, dass sich wohl ein Eingang gleich neben diesem verotteten Tor befindet, schreitet er ihr hinter her.
Er betrachtet die Öffnung und die Steine, die auf dem Boden verteilt liegen, sein Mund wird dabei zu einem schmalen Streifen. Kurz spricht er urtümliche Worte einer fremden Sprache.
"K'taiil drunungisch talenataar!"

Red XIV

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Präludium: Faghira und Neriglissar
« Antwort #8 am: 15.12.2008, 16:09:08 »
Der Innenhof ist – wie der Rest der Burg – verfallen und leer. Die Mauer, an der nun lediglich die Überreste kleine Häuser oder Hütten für das Gesinde oder die Wachmannschaft standen, ist so marode, dass sie wohl kaum ihren eigentlichen Zweck erfüllen können, denn die Öffnung durch die Faghira blick, ist nicht die einzige und auch nicht die größte.
Zwischen dem Kopfsteinpflaster, mit dem der gesamte Hof bedeckt war, wachsen Grasbüschel, Farne, kleine Sträucher und hie und da sogar drei junge Bäume. Das einzige Gebäude, das intakt ist, ist der hohe Burgfried mit seinen kleinen schießschartenähnlichen Fenster, der bis auf die fehlende Eingangstür vom Zahn der Zeit unberührt zu sein scheint.
In der Mitte des Hofes befindet sich ein mit Farn und Moos zugewachsener Brunnen, neben dem – im Abstand von fünf Schritten – ein eigenartiges Gebilde steht, das einem steinernen Tor ähnelt. Der Rundbogen, wie auch die zwei Torflügel, die von einer leicht geschwungen Linie voneinander getrennt sind, ist mit kunstvoll gefertigten, steinernen Kletterpflanzen verziert, die sich um das gesamte Tor schlingen und es zu verschließen scheinen. Falls dieses Tor der Eingang zu einem Gebäude war, muss das Gebäude sorgsam abgebaut worden sein, denn Faghira kann keine Spuren eines solchen Gebäudes erkennen. Die vermummte Magierin weiß nicht warum, aber das Tor scheint ihr nicht zum Rest der Burg zu passen, was allerdings nicht an der Architektur oder dem Material (im Gegensatz zum Rest der Burg, besteht es aus einem grauen Stein) liegt. Dann fällt es ihr wie Schuppen von den Augen: Es ist das einzige steinerne Gebilde, das nicht mit Pflanzen zugewachsen ist. Selbst der intakte Burgfried ist von Moos und Efeu überwuchert.
Nachdem Neriglissar an sie herangetreten ist und die magischen Worte gesprochen hat, wird er von der magischen Aura des Ortes fast niedergeworfen. Das Gefühl, dass der gesamte Ort von einer starken Magie durchflutet zu sein scheint, konzentriert sich mit der Zeit immer mehr auf das steinerne Tor neben dem Brunnen, welches eindeutig der Quell der magischen Aura ist. Die kurze Zeit, in der er die magische Aura des Tors spürt, die alles andere Magische übertönt, kommt ihm wie eine Ewigkeit vor.
Unvermittelt blitzt die mystische Aura ein letztes Mal auf, wird zu einem unendlich grellen Lichtermeer und verblasst so schnell, wie sie aufgeblitzt ist. Neriglissars Wahrnehmung ist wieder normal, obwohl er in den ersten Sekunden mit einem Schwindelgefühl zu kämpfen hat, dass ihn merklich straucheln lässt. Allein ein leichter Schemen der magischen Kraft hallt wie ein Echo in seinem Kopf nach. Dann blickt Magier wieder in den verfallenen Innenhof der Burg.

Ararath

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Präludium: Faghira und Neriglissar
« Antwort #9 am: 15.12.2008, 20:17:26 »
Fast wäre der Zerebromant auch gefallen, doch im letzten Moment konnte er das Gleichgewicht noch halten.
"Bei den Neun Höllen, was für ein Macht..."
Als er wieder die Umgebung klar erkennt schaut er kurz zu seiner Begleiterin, die ihm schon zur Hilfe geeilt ist.
"Danke Faghira, es wird gehen."
Neriglissar eilt schnellen Schrittes auf das Tor zu, welches von der Natur verschont geblieben ist und beginnt es zu untersuchen. Auf seinem Gesicht bildet sich ein zufriedenes lächeln.
"Schwachköpfe.... alles Schwachköpfe...", murmelt er vor sich hin. Dann wandert seine Hand schon in die Richtung des Tores, doch er hält inne.
"Wusstest du Faghira, das in den alten Legenden berichtet wird, dass die Magier von Nesseril eine dermaßen große Macht besaßen, dass selbst Halruaa sich nicht mit ihnen messen kann? Anstatt ihre unnötigen Forschungen zu tätigen, sollten sie alle versuchen das Wissen zu retten, welches sich noch in dieser Welt befindet."
Neriglissar dreht sich zu dem Wüstenmädchen hin und stützt sich auf seinen Stab. Die Schrumpfköpfe pendeln dabei im lauen Wind.
"Sie mussten was gefunden haben! Vielleicht finden wir hier endlich eine Antwort und nicht weitere, zahllose Fragen."

Pooka

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Präludium: Faghira und Neriglissar
« Antwort #10 am: 15.12.2008, 22:11:26 »
Faghira, die Neriglissar gefolgt ist, steht nun wieder neben ihm.
"Was du meinen mit ... sie gefunden?"
Sie sieht den Zerebromanten frangend an. Dann beäugt sie den steinernen Torbogen ganz genau. Ganz langsam berührt sie ihn mit den Fingerspitzen und fährt dann über seine rauhe Oberfläche, so als könnte diese ihr etwas über dieses seltsame Gebilde verraten. Dann hält sie inne und schaut wieder zu ihrem Gefährten.
"Neriglissar, diese Tür  ist ... fremd ... kein Gras, du siehst? Was du meinen ist das?"
Immer noch die Hände auf dem Torbogen wartet sie auf seine Antwort.

Ararath

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Präludium: Faghira und Neriglissar
« Antwort #11 am: 18.12.2008, 22:05:31 »
"Wie die Entropie aufgehalten werden kann Faghira!"
Er fasst nun auch das Tor an, dann zieht er aber die Hand zurück und schaut seine Begleiterin an.
"Die Entropie ist die mächtigste Kraft die in allen Ebenen existiert. Momento mori! Selbst die Götter sind diesem Gesetz unterworfen. Die höchsten Wesen mit der größten Macht sind einfach nicht mehr... ausgelöscht. Gestorben? Wer kann es schon sagen..."
Kurz streichelt er dem Esel über den Kopf, dann redet er weiter.
"Manche würden jetzt natürlich sagen, dass Ao das Prinzip ist, welches die Fäden der Welt in der Hand hält. Kann man aber sagen, dass Ao überhaupt existent ist? Vielleicht ist er es sogar, aber vielleicht ist er nur ein Teil, ein Funke, der den Flammen die Nahrungen gegeben hat. Doch kein Feuer brennt ewiglich. Wahrscheinlich ist Ao nur der Anfang und die Entropie ist unser Ende. Wir müssen nur hoffen das Ao mehr ist als ein Funke..." Er hält kurz inne.
"Was es mit diesem Tor auf sich hat, weiß auch ich nicht."
Faghira hat diese Ausschweifungen schon öfters gehört, die Neriglissar manches mal erzählt. Jedes Mal kann sie jedoch einen merkwürdigen Glanz in seinen Augen erkennen.
Dann geht der Zerebromant zum Brunnen und untersucht diesen genauer.

Pooka

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Präludium: Faghira und Neriglissar
« Antwort #12 am: 18.12.2008, 22:50:27 »
Faghira sieht Neriglissar immer noch an, seine Rede über die Entrophie kennt sie gut, auch wenn sie diese nicht ganz versteht. Götter und deren Mächte sind ihr zwar nicht fremd, doch hat sie nie das Vetrauen in diese gelernt.
Dass jedoch, diese Nesseril, wie er sie nennt, eine Antwort auf die Frage gefunden haben sollen, der der Zerebromant nun schon so lange hinter jagt, kann sie sich kaum vorstellen. Nach allem, was sie von Neriglissar über das Verschwinden der alten und das Erwachen der neuen Götter gehört hat, scheint es ihr sowieso als eine Frage, die sich nicht mit dem menschlichen Verstand lösen lässt.
Dieses Feuer in seinen Augen hat sie schon öfter bei ihm gesehen. Immer dann wenn er über diese Dinge spricht, die ihn fesseln. Auch wenn sie seine Begeisterung dafür nicht nachvollziehen kann, so bewundert sie ihn doch dafür.
Als er sich vom Torbogen abwendet, folgt sie ihm mit den Augen. Kurz darauf dreht auch sie sich um und geht zu dem Brunnen, sodass sie nun wieder neben dem Zerebromanten steht.

Red XIV

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Präludium: Faghira und Neriglissar
« Antwort #13 am: 19.12.2008, 19:18:00 »
Mit dem Einbruch der Abenddämmerung braust ein (zumindest für diese Region) ungewöhnlich kalter Wind auf, in dessen Hauch sich die Farne und Gräser wiegen. Es ist zwar erst Anfang Frühling, doch in dem südlich gelegenen Tethyr ist man solch Kälte nicht gewohnt – außer es ist einer der besonders kalten Winter, von denen man allerdings eher in den Geschichten der Alten hört und bei denen man nie so recht weiß, ob sie ihren Ursprung nicht in maßloser Übertreibung haben.
Neriglissar lässt von dem mysteriösem Tor ab und begutachtet den Brunnen, der nur wenig weiter wegsteht. Ein gewöhnlicher, überdachter Brunnen aus groben Stein, der wohl länger nicht gebraucht wurde, über und über mit Moos und Farn bewachsen. Die meisten Ziegel, die einst das auf zwei morschen Holzpfeilern stehende Dach bildeten, sind längst herabgefallen und die wenigen, die noch liegen, sind gesprungen und grünlich.
Das Seil, das in die Dunkelheit hinabführt, hängt noch immer an der hölzernen Kurbel, bietet allerdings genauso einen Nährboden für Gewächs wie der Rest des Brunnens. Ob das Seil noch brauchbar ist, kann der Zerebromant durch reine Beobachtung nicht sagen.

Ararath

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Präludium: Faghira und Neriglissar
« Antwort #14 am: 25.12.2008, 00:40:50 »
"Nun gut. Faghira ich denke hier warten keine Gefahren auf uns."
Der Zerebromant geht auf die Tür des Burgfriedes zu. Als der kalte Wind sie wiederum umweht jagt ein kalter Schauer über seinen Rücken. Er schüttelt sich kurz und seine Hand umfasst den Zauberstab fester.
Nachdem er die Tür erreicht hat spricht er wieder in einer fremden Zunge.
"Usunuru kondatisir!"