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Autor Thema: Der Blaue Stern  (Gelesen 9172 mal)

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Zon-Kuthon

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Der Blaue Stern
« Antwort #45 am: 19.04.2009, 12:52:54 »
Mercutio streckte seine Hand mit gespreizten Finger vor sich aus und intonierte eine arkane Formel. In einem Kreis vor seiner Brust leuchteten gelbe Symbole auf, die auch gleich wieder verschwunden waren.

Der fettleibige Magier auf der anderen Seite der Plattform streckte ebenfalls seine dicken Finger vor sich aus. Er hielt ein Stück Leder in Händen. Auch er murmelte eine Zauberformel und legte einen magischen Panzer aus rötlicher Energie um seinen mächtigen Körper.
« Letzte Änderung: 07.08.2009, 12:44:25 von Zon-Kuthon »

Zon-Kuthon

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Der Blaue Stern
« Antwort #46 am: 08.08.2009, 08:52:03 »
Sogleich lief Mercutio mit wehender Robe auf seinen Gegner zu. Im Laufen streckte er die Rechte aus und zielte auf den Fettwanst. Ein grüner Säurepfeil  löste sich aus Mercutios Zeigefinger und schoss zischend auf den Unbekannten zu.

Die Säure fraß sich in den massigen Leib des anderen Magiers, der dabei schrill zu kreischen begann. Dann vernahm Mercutio plötzlich, zwischen den Schmerzensschreien eine weitere Zauberformel. Der Fettwanst fuhr dabei mit einem grauen, krallengleichen Fingernagel die purpurfarbenen Adern unter seiner bleichen Haut nach, bis er ihn schließlich in seinem eigenen Fleisch vergrub. Dunkles, dickes Blut trat aus der Wunde und lief den Arm des Magiers entlang, wo sich die Tropfen bald zu einer Klinge geformt hatten.

Mit einem hinterhältigen Grinsen in seinem feisten Gesicht wartete Mercutios Gegner ab.

Zon-Kuthon

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Der Blaue Stern
« Antwort #47 am: 08.08.2009, 10:52:17 »
Unbeeindruckt feuerte Mercutio sogleich noch ein Säuregeschoss ab und lief dann schnell aus der Reichweite schwächerer Zauber.

Wieder traf Mercutios Säurepfeil den anderen Magier und frass sich zischend in dessen Haut. Die weiße, dunkel geäderte Masse warf bereits große, widerliche Brandblasen, während der Mann schreiend auf seinen Kontrahenten zustürmte. Nur wenige Schritte trieben dem Fettwanst bereits dicke Schweissperlen auf die Stirn und so gab er sein Vorhaben keuchend auf. Sein wutverzerrtes Gesicht zeigte einen Anflug von Ratlosigkeit. Nahezu verzweifelt schleuderte er die dunkle Klinge aus seinem eigenen Blut auf Mercutio.

Der Dolch prallt jedoch vom magischen Schild des Beschwörers geräuschvoll ab und schlittert quietschend über die Plattform in die Schatten darunter.

Zon-Kuthon

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Der Blaue Stern
« Antwort #48 am: 08.08.2009, 11:43:05 »
Während sich Mercutio wieder etwas von dem Fettwanst entfernte rief er diesem höhnisch zu: "Von mir aus können wir das ewig so machen, Dicker. Oder aber du gibst gleich auf, dann verschone ich vielleicht dein Leben!" Dann machte sich der Teufler bereit einen weiteren Säurepfeil auf seinen Gegner zu schleuder.

Der Fettwanst wich der Säure mit einem unbeholfenen Schritt zur Seite aus. Und da erschien wieder das hinterhältige Grinsen in seinem bleichen Mondgesicht. Mit seiner schrillen Stimme entgegnete er: "Nur einer von uns beiden verlässt diesen Ring lebend! Wenn du es nicht sein willst...". Dann sprach er eine Zauberformel die Mercutio erst vor kurzem tief unten in den Totentunneln gehört hatte. Sein Kontrahent beschwor eine geisterhafte Hand vor seiner Brust, eine dunkle, schattenhafte Klaue. Der verrückte, blaue Gnom hatte damals mit einer solchen Klaue versucht verschiedene tödliche Zauber über ihn und seine Gefährten zu bringen.

Zon-Kuthon

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Der Blaue Stern
« Antwort #49 am: 09.08.2009, 12:01:29 »
"Du wolltest es ja nicht anders, Fettsack!", schrie Mercutio seinen Widersacher entgegen als er sich zum Rand des blauen Kreises begab. Dabei holte er einen kleine Kugel aus Spinnweben aus seiner Gürteltasch. Er verteilte die Spinnweben zwischen seinen Händen und blies dann zwischen den Handflächen hindurch. Ein Schleier aus Spinnenseide flog zugleich auf den dicken Magier und hüllte diesen vollständig ein.

Mit einer Schnelligkeit, die ihm wohl niemand angemerkt hatte, wuchtete sich dieser zur Seite und damit aus dem magischen Netz von Mercutio. Doch das war es nicht was den Beschwörer in Staunen versetzte. Die milchigen, weiße Stränge hörten exakt an der Kante der Plattform auf, auf der die beiden ihr Duell ausfochten.

Währenddessen konzentrierte sich der Fettwanst auf die geisterhafte Hand, die vor ihm schwebte. Er murmelte ein paar arkane Worte und das Grau der schattenhaften Klaue wandelte sich zu einem tiefen Schwarz. Im Schein der blauen Fackeln schien sie dampfen. Dann schickte der Magier sie mit einem Wink seiner eigenen Hand auf Mercutio.

Die schwarzen Finger der Schattenhand krallen sich tief in die Brust des Beschwörers, der spürt wie eine mächtige, unnatürliche Kälte sich ihm bemächtigt.

Zon-Kuthon

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Der Blaue Stern
« Antwort #50 am: 09.08.2009, 12:01:54 »
Innerlich verfluchte Mercutio den feisten Magier. Dann würde das Duell vielleicht doch länger dauern. Etwas ratlos mit welcher Zauber ihm nun einen Vorteil verschaffen würde, schoss Mercutio erstmal wieder einen Säurepfeil auf den Fettwanst. Vielleicht würde ihm das etwas Zeit verschaffen.

Diesmal konnte der Fettwanst dem Säurepfeil nicht entkommen. Die Blasen auf der verbrannten Haut des Mannes platzten auf und bespritzten seinen schwabbeligen Oberkörper mit noch mehr Blut. Er schrie als würde er in Flammen stehen, doch sein wutverzerrtes Gesicht zeigte tödliche Entschlossenheit. Wieder schickte er Mercutio die Schattenhand an den Hals, die ihre frostigen Finger in den Beschwörer rammte. Es fühlte sich wie das splittern eines Eisbrockens in seiner Kehle an.

Zon-Kuthon

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Der Blaue Stern
« Antwort #51 am: 09.08.2009, 18:03:59 »
Mercutio zuckte unter der eiskalten Berührung zusammen. Das konnte nur ein Nekromant sein. Verfluchte Leichenschänder fluchte der Teufler innerlich. Er musste sich einen Vorteil verschaffen und hatte dafür genau den richtigen Zauber. Er holte eine Hand voll Glimmerstaub aus seiner Gürtel tasche und schleuderte es dem Fetten entgegen. Zugleich sprach er eine Zauberformel, woraufhin der goldene Staub zu Leben zu erwachen schien und in Richtung des Angreifers flog und diesen in eine golden glitzernde Wolke einhüllte.

Geblendet warf der Fettwanst die Hände vors Gesicht. "Ich bin blind!", schrie dieser panisch. Er stolperte ein paar Schritte nach hinten. Am Rand der Plattform angekommen verlor er sein Gleichgewicht dann völlig und rutschte ab. Wie ein nasser Sack klatschte der Nekromant auf den Steinboden.

Kaum hatte er den Boden berührt, da schlugen fünf magische Geschosse in seinem massigen Körper ein.

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