Noch zu Mihalyis Wissenswurf:
Saul kürzt natürlich ab, und hat sicher das ein odere andere unappetitliche Detail weggelassen. Als er allerdings sagte, dass er für seine früheren Taten bezahlt habe, war das keines wegs untertrieben.
Saul hatte früher seine Finger in allen möglichen schmutzigen Geschäften und war sich auch nicht dafür zu schade, die anderen Verbrecherbosse gegeneinander auszuspielen. Allerdings war er auch geschickt genug, um es sich mit keinem seiner Konkurrenten endgültig zu verderben.
Was ihm das Genick brach, war eine Liebesaffäre seines Sohnes, die mit einem Toten endete. Dummerweise war dieser Tote der Bruder Clegg Zinchers, eines der mächtigsten Männer der Stadt. Dass Sauls Sohn aus der Stadt floh, war diesem Beweis genug und so setzte er alles daran, Saul zu ruinieren, um seine Rache zu erhalten. Saul versuchte ebenfalls, aus der Stadt zu entkommen, da sein zweiter Sohn Verik, der inzwischen genug von seinen Umtrieben hatte, ihm die Gefolgschaft verweigerte und statt dessen nach Korvosa reiste, verzögerte seine Pläne lange genug, dass die Schergen Zinchers zusammen mit den Gendarmen Rätselhafens sein Haus umstellen und damit seine Flucht vereiteln konnten. Verzweifelt versuchte Saul, seinen Tod vorzutäuschen, in dem er sein Haus in Brand steckte (seine Frau kam tatsächlich in den Flammen um), doch gelang es ihm nicht zu entkommen. Er hätte den Tod verdient gehabt, doch setzte sich ausgerechnet Clegg Zincher für ihn ein, weswegen Saul mit einer schweren, ihn völlig ruinierenden Geldstrafe und dem Verlust seiner Hand davon kam.
Als Calistria-Priesterin ist dir natürlich klar, dass Zincher nicht etwa plötzlich sein weiches Herz entdeckte, sondern dass gerade die Tatsache, dass Saul mit dem Wissen um seine Missetaten, seinen Ruin und den Verlust seiner Frau weiterleben musste, seine Rache vollkommen machte.
